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Harald,
danke für den tollen Bericht und die Bilder. Diese kann man auf sich wirken lassen. Ich selbst war in den 80ern und 90ern beruflich weltweit unterwegs und kann Deine Sicht voll verstehen. Mehr will ich dazu gar nicht sagen, damit das hier kein Nicht-Foto-Thread wird. Gerne weitere Bilder von Dir sehen möchte:D Grüße Horst |
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Der Suk und die Altstadt
Danke noch einmal an alle, die sich hier eingelesen und quasi eingeschaut haben, für ihre Anmerkungen. Vor allem natürlich an jene, die auch auf die Bilder eingegangen sind, statt vor allem ein politisches Statement abzugeben.
So oder so, mit so viel Resonanz zu solch einem schwierigen Thema hatte ich anfangs gar nicht gerechnet. Manche hatten mir auch in PN ihre Gedanken mitgeteilt. Auch hierfür besten Dank! Ich melde mich dazu noch einmal persönlich. Hier denn weitere Fotos, speziell aus der Altstadt und dem Suk, also dem historischen Basarviertel von Aleppo. Hier waren die Zerstörungen im Bürgerkrieg am schwersten gewesen. Übrigens ist Aleppo rund 5000 Jahre alt. Zusammen mit Damaskus gehört es damit zu den ältesten durchgehend bewohnten Städten der Welt!
Auf manchem Bild erkennt man auch noch Zerstörungen. Die Rekonstruktion des Suks und der Altstadt wird noch eine ganze Weile dauern. Aber es geht voran.
@Ditmar: Wenn Du dort auch hin willst - Syrien lohnt unbedingt! Nicht nur wegen Aleppo. Die meisten Städte und weiteren Sehenswürdigkeiten - etwa Kreuzritterburgen - blieben ja unversehrt. Und ebenso die Hauptstadt Damaskus. Wenn Du einen aktuellen Tipp möchtest, schick' mir bitte eine PN. |
Suk und Altstadt! Da habe ich schon sehnsüchtig drauf gewartet nach der Ankündigung. Dieser morbide Charme hat etwas und den im Gange befindlichen Wiederaufbau kann man spüren. Morbider Charme auf der einen Seite, ein zähes Volk auf der anderen, was sich dem Wiederaufbau annimmt und dabei sicher weniger klagt als in anderen Teilen der Welt.
Was mich bei Bildern solcher sandfarbener Gebäude aus diesen Gegenden immer besonders anspricht sind die kräftig farbenen Details wie auf Bild 1 die türkisfarbene Kuppel. |
Mir gefallen alle Bilder dieser Dokumentation, bei Bild drei bin ich irgendwie erschrocken, obwohl ich nicht gläubig bin, finde ich das man solche Gebäude einfach nicht zerstören darf, vor allem auch wenn sich Menschen dort befinden.
Was leider in Kriegszeiten immer wieder passiert. Den Menschen dort kann man nur wünschen das Sie möglichst alles wieder in Ordnung bringen können, trotz der sicher sehr schwierigen Lage vor Ort. |
Ich verfolge diesen Thread auch von Anfang an und bin dankbar für die Bilder.
Statements wie "Vor allem natürlich an jene, die auch auf die Bilder eingegangen sind, statt vor allem ein politisches Statement abzugeben." gehen mir aber quer. Leute, die sich Gedanken über Unterdrückung und deren schlimme Folgen einfach mit "Ist alles nicht so schlimm, ihr müsst nur mehr reisen." abzukanzeln erzeugt in mir zumindest Bauchweh. Ich war auch schon in Gebieten mit Diktatoren und/oder jüngerer Kriegsvergangenheit. Bei zwei Wochen Aufenthalt erfährt man nicht wirklich viel über das Erlittene. Natürlich geht der Blick nach vorne und die wahren Schuldigen sind oftmals kaum auszumachen, und daher konzentriert man sich auf das hier und jetzt und die Hoffnung auf einen Aufschwung. Ich finde auch, dass Reisen bildet - All Inclusive mal ausgenommen -, aber ein paar Wochen als Tourist in einem Land zu verbringen, reicht nicht als Grundlage für ein wirkliches Urteil über die Geschehnisse und die aktuelle Lage. Lange Rede, kurzer Sinn: Ich freue mich auf weitere Bilder und wünsche mir, dass kritische Anmerkungen über das Geschehen im Land nicht einfach als "Unwissen" abgekanzelt würden. |
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Deine „Abkanzel“ Hypothese sehe ich jetzt nicht und wird Harald m.E. auch nicht gerecht. |
Ich habe mich für das Zeigen der Bilder bedankt und freue mich auf weitere.
Ich glaube auch nicht, dass Harald andere Meinungen abkanzeln will, aber es geschieht dennoch. "Es war und ist ja alles nicht so schlimm, wie es im Westen kolportiert wird, ungerechtfertigte Sanktionen, etwa." Dass es darauf auch Antworten gibt, die nicht die gleiche Meinung darstellen, ist wohl hoffentlich normal. Nochmals: Ich finde sehr wohl, dass Reisen den Horizont erweitert. Bei Urteilen über die Lebenssituation und die politische Lage in bereisten Gebieten wäre ich aber eher vorsichtig. Das Wort abkanzeln war vielleicht zu hart, aber wie gesagt bekam ich bei manchen Antworten etwas Bauchweh. Ist halt so. |
Ich sag es ja, ein schwieriges Thema. Man kann gar nicht vorsichtig genug formulieren, dass es nicht doch jemand missversteht...
Bernd, glaub mir, ich wollte wirklich niemand abkanzeln. Sondern es ist genau so, wie Stefan geschrieben hat: Es ist halt ein Fotoforum, mithin ein Bilderthread, und da freut sich der Fotograf eben, wenn zur politischen Bemerkung (die niemandem benommen sei) vielleicht auch noch ein paar Gedanken zu den gezeigten Fotos folgen. Es macht halt schon ein wenig Arbeit Dutzende Bilder auszuwählen, zu selektieren, forumsgerecht zu kalibrieren, zu kommentieren usw. Und nur am Rande: Ob man ein, zwei Tage am Ort des Geschehens ist oder 14 Tage - man sieht, hört, erfährt nun einmal spürbar mehr als jemand, der sein Wissen aus zweiter oder dritter Hand hat (etwa von Zeitungsleuten, die es selbst nur aus zweiter oder dritter Hand haben). Das kennst Du doch sicher auch aus eigenem Erleben... Und - da es ein Fotothread ist - hier noch ein paar weitere Bilder: Die Zitadelle von Aleppo Die Zitadelle von Aleppo thront 50 m über der Altstadt. Sie misst 285 m in der Länge und 160 m in der Breite, ist von einem Burggraben umgeben und nur über eine raffinierte steinerne Brücke zu erreichen. Ehe man die Hauptburg erreicht, muss man fünf aufeinander folgende rechtwinklige Wendungen und drei großen Toren hinter sich bringen. Die Zitadelle von Aleppo thront 50 m über der Altstadt. Sie misst 285 m in der Länge und 160 m in der Breite, ist von einem Burggraben umgeben und nur über eine raffinierte steinerne Brücke zu erreichen. Ehe man die Hauptburg erreicht, muss man fünf aufeinander folgende rechtwinklige Wendungen und drei großen Tore hinter sich bringen. Auch die Zitadelle wurde im Bürgerkrieg in Mitleidenschaft gezogen, da sich hier islamistische Rebellen verschanzt hatten. Inzwischen ist sie aber weitgehend wieder repariert. Im Inneren nagt jedoch der Zahn der Zeit. Immerhin ist der Zitadellenhügel seit Mitte des 3. Jahrtausends vor Christi besiedelt – erst durch Griechen, dann durch Byzantiner, Ayyubiden und Mameluken. Von letzteren stammt der spektakuläre Thronsaal auf der Burg. Zusammen mit der gesamten Altstadt gehört auch die Zitadelle von Aleppo zum UNESCO-Welterbe.
Hier atmet praktisch jeder Stein ein Stück Menschheitsgeschichte. Denn die Levante (das Morgenland mit dem heutigen Syrien als Kerngebiet) gehörte ab Mitte des 11. Jahrtausends v. Chr. zu Mesopotamien, der ersten Hochkultur unserer Zivilisation.
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