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Dann lasst mich jetzt mal bitte auf das Thema Strahlenbelstung eingehen.
Eines vorweg, jeder von uns ist wohl alt genug zu entscheiden was er tut oder auch nicht. Ich bin mittlerweile 60 Jahre alt und wenn ich dann in 15 bis 20 Jahren an Schilddrüsenkrebs erkranke kann ich es auch nicht ändern, aussdem rechne ich bei meinem Lebenwandel (Raucher, nur selbstgedrehte und das seit über 30 Jahren) nicht damit das ich die 80er Grenze knacke :roll: aber wie schon oben geschrieben habe ich das selber zu verantworten. Thema Strahlenbelastung, wer wissen möchte wie hoch die Strahlenbelastung im allgemeinen bzw. bei Röntgen oder CT Aufnahmen ist kann dies wohl recht einfach ergooglen. Ebenso gilt dies für Langstreckenflüge Ausserdem spielen 2 Faktoren dabei eine Rolle, die Höhe der Strahlung und der Faktor Zeit dem man der Belastung ausgesetzt ist. Jeder Teilnehmer der Tour bekommt an der Kontrollstelle der Sperrzone ein kleines Dosimeter mit einem Barcode drauf der identisch ist mit deinem "Ticket" für die Sperrzone zum umhängen welches ständig getragen werden muß, es in die Tasche zu stecken oder im Bus zu lassen bringt nicht viel, es sei denn du läßt es in Hotel auf dem Zimmer. Diese Dosimeter werden im Nachgang ausgewertet, na ja, ob die Behörden dich dann informieren wenn die Dosis zu hoch war lasse ich jetzt mal dahin gestellt sein, denn es könnte ja sein das dann ein Wiederholgungstourist weniger kommt. Von dem Dosimeter der 2019er Tour habe ich jedenfalls nichts mehr gehört. Es gibt in der Sperrzone sog. Hot-Spots die gekennzeichnet sind und man meiden sollte. Ausserdem hat der einheimische Tourguide immer ein Auge auf dich denn er ist für die Gruppe verantwortlich. Thema Roter Wald oder die Schrottplätze wo die ganzen Aufräumfahrzeuge seiner Zeit deponiert wurden. Vielleicht kennt auch jemand von euch das Bild von Rammsteinsänger Till Lindemann wo er auf dem Karusell im Vergnügungspark von Prypjat sitzt, der Tourguide der dies zugelasssen hat ist jetzt kein Tourguide mehr, ihm wurde für diese Aktion die Lizenz als Guide entzogen. Ebenso gibt es mittlweile ein Betretungsverbot für die Gebäude in der Sperrzone wegen der Einsturzgefahr nach mittlerweile 35 Jahren, na ja ab und zu läßt der Tourguide auch 5 gerade sein und drückt beide Augen zu oder legt seinen GPS Tracker vor dem Gebäude ab. Aber unser Guide hat uns z.B. nicht ins Krankenhaus oder das Schwimmbad herein gelassen was wir alle nochmal sehen wollten dafür hat er uns Spots gezeigt die bei der 2019er Tour nicht dabei waren, wohlgemerkt war es 2019 ein anderer Veranstalter und auch ein anderer Guide. Der diesjährige sprach deutsch was wir ausdrücklich gewünscht hatten dafür war der von 2019 jünger und abenteuerlustiger :top: Thema Kraftwerksbesichtigung Die Kraftwerkstbesichtigung ist logischerweise noch mit einem höhrern Risiko behaftet als andere Teile der Sperrzone. Wir mußten uns dafür bis auf die Unterhose ausziehen und bekamen dafür weiße Baumwoll bzw. Leinen Klammoten verpasst inkl. Schuhen und Helm der auch an manchen Stellen echt angebracht war, ausserdem ein extra Dosimeter für die Zeit des Besuchs, dieses zeigte am Ende der Tour 3mSv an. Eine genau Auswertung sollen wir noch per E-Mail erhalten. Was die Bilder von dieser Tour angeht werde ich wenn es recht ist einen Extra Thread aufmachen um es übersichtlich zu halten, alleine die 2 Tage in Kiew waren schon beeindruckend für so ein Landei wie mich. Der Maidan Platz wo 2014 die Revulotion gegen den Machthaber Janukowitsch, oder der tiefstgelegegene U-Bahnhof Arsenalna der Welt mit 105 Metern unter der Erde |
Hier am Ortsschild von Prypjat das direkt an den besagten roten Wals grenzt haben wir 1,1 µSv/h gemessen.
![]() → Bild in der Galerie In Sichtweite zum Sarkophag waren 0,9 µSv/h ![]() → Bild in der Galerie |
Zitat:
Aber wenn´s zu Ende geht winselt die Mehrzahl komischerweise trotzdem um ihr Leben, das dann plötzlich doch nicht vorbei sein soll.... meistens keine Spur mehr vom großen Gerede. Aber vielleicht wirst Du ja dereinst die rühmliche Ausnahme sein.... Gott (oder wer auch immer) gebe Dir die Kraft dafür. Sorry, aber für mich klingt das sehr überheblich.... :zuck: |
Zitat:
Deine Meinung und das ist auch dein gutes Recht und ich habe mir dein Posting mehrfach durchgelesen und kann auch deinen Standpunkt verstehen bzw. akzeptieren. Auch wenn das ganze mittlerweile hier in Richtung Of Topic driftet lass mich bitte noch eines loswerden. Danach folgen wieder Bilder. Im Frühsommer diesen Jahres habe ich mir so meine Gedanken gemacht kurz bevor ich 60 wurde und habe dazu folgendes Statement verfasst welches auch in meinen FB Profil und in anderen Foren nach zu lesen ist in denen ich verteten bin. Zu dem was ich dort geschrieben habe stehe ich auch weiterhin. Zitat:
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Heute fällt die Schule aus.
Revisit der kleinen Dorfschule in der Sperrzone von Tschernobyl an der Grenze zu Belarus. Es waren nur noch 750 Meter Luftlinie bis nach Belarus und ehrlich gesagt hatte ich mehr Schiss vor Lukaschenkos Schergen wie vor allem anderen was dort ist. ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie |
ui, da war aber einer früh auf.
Danke für Deine Beiträge, ist mal wieder schön, hier auch Fotostrecken zu sehen. Als Fotosujet reizen mich die verlassenen Orte eher weniger, ich schau's mir aber dann und wann gerne an. Bemerkenswert ist, dass es sehr schnell geht, bis von unseren Errungenschaft nicht mehr viel übrig bleibt. Danke. Und einen schönen Sonntag :cool: Steffen |
Schöne Bildserie :top:
Das da nach 35 Jahren noch so viel relativ gut erhalten ist, erstaunt mich schon. Ich hätte ehrlich gesagt mit mehr Zerfall gerechnet. Zitat:
Der Tod von Freunden und selbst das Zusehen müssen beim Sterben von Unfallopfern hat mich zwar berührt, aber das war nichts mit der oben genannten eigenen Erfahrung. Hatte auch was positives, ich bin unter anderem direkt von 2-3 Schachteln am Tag auf 0. :cool: |
Seine Majestät:
Das Duga Radar 750 Meter lang und 150 Meter hoch. Und das ganze bei Kaiserwetter Anfang Oktober diesen Jahres. Woodpecker (engl. „Specht“) ist die Bezeichnung für ein sowjetisches Kurzwellensignal, das zwischen Juli 1976 und Dezember 1989 weltweit auf Radiofrequenzen zu hören war. Die zufälligen Frequenzwechsel störten den öffentlichen Rundfunk sowie Funkamateure, was weltweit zu tausenden Beschwerden führte. Das Signal hörte sich wie ein scharfes Klopfen an, das sich in der Regel mit einer Frequenz von 10 Hz wiederholte. Die Leistung des Signals wurde auf 10 MW EIRP geschätzt. Die Aussendung erfolgte auf wechselnden Frequenzen im Kurzwellenbereich zwischen 7 und 19 MHz. Die Ähnlichkeit mit dem Klopfen eines Spechtes führte zu seinem Namen. Bereits recht früh wurde vermutet, dass das Signal zu einem sowjetischen Überhorizontradar gehört. Diese Theorie wurde nach dem Fall der Sowjetunion bestätigt. Das Signal wurde von Anlagen namens Duga (deutsch: Bogen) erzeugt, die Teil des sowjetischen Raketenabwehrsystems waren. Mit diesen Radargeräten sollte ein möglicher Start von Raketen im europäischen und amerikanischen Raum frühzeitig erkannt werden. Aus der offensichtlich hohen Sendeleistung der Duga-Anlagen sowie aus der Pulsfrequenz von 10 Hz lässt sich eine Entdeckungs-Reichweite von bis zu 15.000 km ableiten. Bei der NATO wurden die Anlagen unter dem englischen Begriff Steel Yard geführt. Die bekannteste dieser Anlagen befindet sich in der Ukraine in unmittelbarer Nähe des ehemaligen Kernkraftwerks Tschernobyl. Erst als dieser Standort aufgrund der dortigen Reaktorexplosion im Jahr 1986 aufgegeben werden musste, gelangten Einzelheiten und Fotos der Anlage an die Öffentlichkeit. (Quelle Wikipedia) ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie Hier im Video |
Was nen Riesen Dingens. :shock:
Danke für deine ausführliche Erklärung, ohne der hätte damit nichts bis noch weniger anfangen können. :top: |
Die Bilder sind wirklich sehr beeindruckend. Gerade dass die Schule immer noch so aussieht verursacht Gänsehaut. Einerseits, weil es ja inzwischen fast touristisch erschlossen ist, aber vor allem, weil ich mich noch an 86 erinnern kann. Eine meiner intensivsten frühen Erinnerungen. Wie ich nichtsahnend auf dem Schuldweg war es regnete und dann kam mein Vater und ich wurde zurück nach Hause geschafft und unter die Dusche gestellt. Verstanden habe ich es nicht, aber es war klar, dass etwas Schlimmes passiert ist.
Wie mag es erst für die Leute und vor allem Kinder vor Ort gewesen sein, die von einer Minute auf die nächste ihr ganzes Leben zurücklassen mussten. Das geben die Bilder für mich wieder. Stark! |
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