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Wenn man sieht, wie im eigenen Wohnort, wo in der letzen Nacht der Hochwasserschutz den Moselfluten nicht mehr standhalten konnte und der ganze „trockene“ Teil des Dorfes logischerweise vollgeparkt ist, nun permantent Touristen mit ihren KFZ die kaum passierbaren Straßen durchfahren müssen und dabei massiv die Feuerwehr und die Anwohner bei ihren Räumarbeiten behindern……zweifelt man an jeglichem Verstand unserer Spezies.
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Nach einer Nacht fast ohne Schlaf, bei der mir immer wieder die Bilder vor Augen kamen, die ich aber nie gesehen hatte, will ich mal die Geschehnisse zusammenfassen.
Ich bin (war) auf einem Campingplatz mit 2 nebeneinder liegenden Wohneinheiten und dazwischen mit einem permanent vorhandenen Suzuki Jimny. Mein Allzweckauto für dort (Grasschnitt wegfahren, Fototouren, einkaufen). Dann noch 2 Pavillons (offen und geschlossen (mit 125er Vespa). Dort bin ich schon über 40 Jahre und habe die Ruhe und Abgeschiedenheit genossen. Natürlich gab es auch dort viel zu tun Meistens war ich vom Frühjahr-Herbst von Freitag-Montag dort. Normalerweise wären wir schon wieder unterwegs .... Letzten Montag kamen wir wieder zurück (Ruhrgebiet). Habe dann ständig den Wetterradar und die Pegelstände der Ahr bei Müsch beobachtet. (liegt 2 km tiefer). In Müsch gab es schon viele Jahrhunderthochwasser, kann man alles mit Bildern nachverfolgen. Auch ich hatte schon in den 40 Jahren viel erlebt.Inzwischen kannte ich die kritische Marke von Müsch mit 2,78 m, bei der es bei uns gerade überschwappte. Normal war der Pegelstand 30 cm. Es ging schon öfter bei Schneeschmelze+Regen schnell nach oben, war auch 2 x dabei zugegen. Es ging dann etwas drüber, vielleicht 20 cm, aber dann war plötzlich Schluss, weil dann zusätzliche Flächen in den Auen das Wasser aufnahmen. Aber Mittwoch-Nachmittag schnellte die Marke bei Müsch plötzlich auf 2,53 m und dann kam keine weitere Meldung mehr. Ich sah das tiefblaue große Feld auf dem Regenradar und ahnte schon schlimmes. Gestern Morgen konnte ich dann telefonisch den Platzwart erreichen und der sagte: Dort und überall steht nichts mehr. 7 Tote wären zu beklagen. Das große Waschhaus hätte sich um 4 m verschoben. Unsere beiden Wohneinheiten und der Jimny, Pavillons mit Inhalt einfach weg. Der ganze 2. Hausrat, Kleidung, Computer, Bücher, alles weg. E-Bikes waren auch in einer Wohneinheit aufbewahrt. A77, Nex-7, Tamron A-mount 20-200/2,8 und 150-600, aus dem Forum erworben, auch weg. Ich musste jetzt damit abschließen, mit 82 dort noch einmal neu zu beginnen, ist wohl utopisch. Auch ist ja die gesamte Infrastruktur kaputt. Nach Schult bis nach Altenahr oder zum Steinerberghaus sind wir immer mit den Rädern gefahren. Das wird 10 Jahre dauern, bis der frühere Zustand wieder erreicht ist. Im Nachhinein kann ich jetzt für Müsch 4 m ablesen. Das wären bei uns 1,30 m über Boden gewesen und bei der Dynamik musste es so kommen. Wie gesagt, es ist das neue Jahrhunderthochwasser. Das letzte war 2016, dann folgend 1984, 1993, 1995, 1988, 1993, 2003,2011,l 2002. Und diese habe ich alle mitgemacht und überstanden. Nur jetzt war die Wetterkonstellation zu heftig. Grundsätzlich ist es aber ein Hochwasser-Risikogebiet. Die Täler sind zu eng und die aus allen Richtungen heranschießenden Wassermassen aus Gegenden, die mehr als 100 m höher liegen, sorgen dann im Tal für die Überschwemmungen mit dynamischen Flutwellen. Ich möchte mich noch bei Euch für die Anteilnahme bedanken. Wenn mal alles aufgearbeitet ist, zeige ich noch den Rotmilan per A1 mit 200-600 + TK1,4 und einen Buntspecht, der sich am Futterplatz der Meisen gütlich tut. Grüße Horst |
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@Horst
Was für ein Drama, es tut mir so leid, natürlich für das ganze betroffene Gebiet.
Was ich nicht verstehe, ist, man hat aus der hohen Anzahl der Hochwässer offensichtlich nichts gelernt. |
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Wenn es alles nicht gäbe, was untersagt ist……:roll:
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Aber gut, daß ihr nicht vor Ort gewesen seid. |
WDR in schwerem Fahrwasser: Pop-Nacht statt Berichterstattung https://www.bild.de/politik/inland/p...5106.bild.html
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Absolut schockierend was man an Bildern heute sieht. Totale Zerstörung in manchen Bereichen.
Das wird Jahre dauern, das wieder aufzubauen, wenn es in manchen Bereichen überhaupt gemacht wird/noch machbar ist. Ich weiß nicht, ob ich dafür die Kraft noch hätte, da mit zu machen, wenn ich so extrem betroffen wäre. |
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