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Ende der Bastelei!
Ich habe euch in diesem Thread an meinen Adaptionsbasteleien teilhaben lassen und melde nun das Ende meiner Basteleien mit folgendem Ergebnis (sh. Bild): ![]() → Bild in der Galerie Auf dem Bild seht ihr (von ls. nach rs.) - meine Sinar X/P mit einer adaptierten A7RIV, die ich in meinem Studio an einem Säulenstativ betreibe und für Sach- und Personenaufnahmen nutze. Hier erfolgte die Adaption über das Bajonett. Ich musste zum Drücken der Bajonett-Entriegelung einen speziellen Ring (3D-Druck) konstruieren. Vorteil ist, dass ich auch den Godox Pro oder den Sony FA-WRC1M Funkauslöser auf der Kamera verwenden kann. Diese Adaption ermöglich beliebige E-Mount-Kameras, wird jedoch bei Verwendung von GF-Objektiven mit einer Mindest-Objektivbrennweite von ca. 60mm erkauft. - meine Sinar F mit einer adaptierten A7RIV, die ich mir für den Outdoor-Einsatz als leichtere Sinar-Variante für kurze Brennweiten (>= 47mm) insbesondere für Landschaften und Architektur konfiguriert habe. Hier habe ich zur Verringerung des nutzbaren Auflagemaßes die A7RIV (auch A7III passt) den Griffwulst der Kamera in die Objektivplatine eingelassen. Diese Technik hatte ich auch schon bei meiner Arca Swiss B eingesetzt, für die Sinar habe ich das über CAD/3D-Druck Platinen für Kamera und (versenkte) Objektivplatine gelöst. Nachteil ist bei Sinar aufgrund der kleineren Platinen eine Achsverschiebung um 14,5mm (ggü. Arca 8,5mm). - meine Horseman VCC PRO, die ich vom Nikon DSLR-Bajonett auf Sony E-Mount Bajonett umgebaut habe und aktuell mit einer A7RIV nutze. Diese Konstellation ist klein und leicht und daher schnell im oder außerhalb des Hauses auch für Freihand-Aufnahmen nutzbar. Allerdings habe ich dafür nur eine versenkte Objektivplatine mit M39 und eine per 3D-Druck erstellte für Verschlussgröße #0. Gerne möchte ich abschließend noch einmal grundsätzlich auf das Thema der Adaption von Digitalkameras an Großformat- (=GF) Kameras zusammenfassend eingehen. Dazu verlinke ich zunächst auf eine m.E. sehr informative Seite von just-together: http://www.just-together.de/konzept.htm Schaut euch dabei bitte auch die Textseiten an! Dabei seht ihr, dass man nahezu jede APS-C/KB/MF-Kamera ebenfalls an nahezu jede Großformatkamera adaptieren kann! Damit lassen sich i.R. auch alle Tilt-Shift-Möglichkeiten der jeweiligen Großformatkamera nutzen, einzig in der maximal möglichen Minimierung des Auflagemaßes bestehen bei den GF-Kameras erhebliche Unterschiede. Bevorzugen sollte man spiegellose Kameras, damit man durch den Spiegelkasten von DSLR-Kameras nicht bezüglich der Freiheitsgrade (Auflagemaß + Abschattung) eingeschränkt wird. Bei der Adaption gibt es die Standard-Möglichkeit, die Kamera über einen Bajonett-Adapter (wie bei just-together) anzuschließen, damit wird man allerdings kaum unter Brennweiten um die 60mm (eher länger) kommen. Ich habe bei meinen Adaptionsversuchen zunächst einen (über das internationale Analog-Rückteil eingesetzten) Rhinocam-Adapter verwendet, mir danach selbst Bajonett-Adapter (wie sie von just-together offeriert werden) in zwei Varianten nachgebaut und bin nun letztlich bei der Versenkung der Kamera (bzgl. des Griffwulstes der Digitalkamera) in eine Platine meiner Großformatkameras angekommen. Dies alles, um das verwendbare Objektiv-Auflagemaß und damit einhergehend auch die kleinstmögliche Brennweite zu optimieren. Zur Frage nach den Objektiven: - Die "Normalbrennweiten" usw. richten sich nach der Sensordiagonale der verwendeten Digitalkamera. Da muss man nicht umdenken. Allerdings wir es schwer, ein kurzbrennweitiges Objektiv zu bekommen, dass neben einem hohen Auflagemaß auch noch einen hohen Bildkreis ausleuchtet. Zumindest wenn man nicht "nur" Makro oder TableTop-Aufnahmen macht, sondern für Landschaften/Architektur auch die Notwendigkeit der Unendlich-Fokussierung besteht. - Es gibt sie natürlich, die kürzeren Brennweiten: https://www.calumetphoto.de/product/.../CAMACTUSBKIT1 bzw. https://www.heise.de/foto/meldung/Ca...r-3629380.html - Ich empfehle zu Beginn für >=6x6cm gerechnet Vergrößerungsobjektive von (50mm?) 80mm bis 135mm. Diese machen auch an meinen 61MP-Sensoren optisch eine gute Figur und man bekommt sie heute gebraucht schon für 30-80,- Euro. Alternativ kann man natürlich auch alle Objektive verwenden, die mindestens ein um 25-30mm höheres Auflagemaß als die zu adaptierende(n) Kamera(s) haben: https://de.wikipedia.org/wiki/Objektivbajonett https://www.vision-doctor.com/optisc...flagemass.html Ich verwende für "Weitwinkel" bisher nur Großformatobjektive wie das Schneider-Kreuznach Super-Angulon 5.6/47mm und 5.6/58mm sowie Vergrößerungsobjektive 2.8-5.6/80-135mm. Dass das am KB-Sensor keine wirklichen WW-Objektive sind, brauche ich sicher nicht zu erklären. Man kann bei statischen Motiven (Landschaft/Architektur) jedoch Stitchen und so den vollen Bildkreis des Objektivs bei "Vergrößerung" des Sensors, der Bildauflösung und des Bildwinkels auch weitwinkeligere Aufnahmen machen. Für mich ist die Shift (Stitch-) und Tilt-Möglichkeit ohnehin wichtiger als die kürzeste Brennweite. Denn will man für Tilt/Shift Brennweiten unter 50mm verwenden, geht das limitiert mit speziellen TS-Objektiven, oder es wird richtig teuer und dann sollte man sich auch eher eine Horseman VCC PRO https://www.bhphotovideo.com/c/buy/S...5/N/4294255798 oder eine Cambo Actus https://www.cambo.com/en/actus-series/ bzw. https://www.photoscala.de/2014/07/18...systemkameras/ gönnen. Ich habe erstere auch (von Nikon auf Sony umgebaut), verwende jedoch wegen der besseren Tilt-Shift-Möglichkeiten viel lieber meine Großformatkameras mit Digitalrückteil (A7RIV/A7III). Ganz abgeschlagen rangiert bei mir inzwischen mein Samyang T/S 24mm/3.5. Das ist zwar schön kompakt und ab Blende 8 auch bezüglich der Randschärfe gut brauchbar, aber die vorgenannten Adaptionen meiner Sonys an Großformatkameras haben natürlich einen ganz anderen Spaßfaktor! Tilt/Shift ohne Fummelei! ;) |
Das Ende ist der Anfang eines neuen Projektes: und Da sich bisher noch niemand ernsthaft für die von mir angebotene Arca Swiss 4x5" interessiert hat, habe ich mich entschieden, diese auch auf Sinar Platinen und Balgen umzubauen. Denn für Outdoor ist selbst die Sinar F etwas zu sperrig!
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Da ich die Arca Swiss trotz eines sehr günstigen Preises nicht verkaufen konnte, aber kein Zubehör für zwei GF-Systeme vorhalten wollte, habe ich mir die Arca Swiss B 4x5" nunmehr auch auf Sinar umgerüstet. Alles mittels CAD und Polyamid 3D-Sinter-Druck. Diese Kamera ist immer noch etwas besser transportabel als die Sinar F und lässt sich bei Bedarf auch als leichte Reisekamera einsetzen:
![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie Damit habe ich für Tilt-Shift-Anwendungen neben meinem SAMYANG T-S 3.5/24mm ED AS UMC, meinem Tilt-Rhinocam-Adapter (m.50er Hasselblad), meiner Horseman VCC PRO, meiner Sinar X/P 4x5" und meiner Sinar F 4x5" nun auch noch eine Arca-Sinar 4x5". :crazy: Nun, brauchen tue ich all diese Teile nicht wirklich, aber Haben ist besser als Brauchen und es macht Spaß, damit mit Schärfeverlagerungen nach Scheimpflug und Perspektivbeeinflussungen rumzuspielen. Möglichkeiten, die starre Kameras einfach nicht bieten. Die Arca Swiss hätte ich vor dem Umbau gerne preiswert abgegeben, aber es gab Null Nachfrage und zum Verscherbeln für'n Appel und 'n Ei hatte ich einfach keinen Bock, zumal die bei mir ja kein Brot frisst und im Studio unterschiedlich konfiguriert ja auch ganz brauchbar ist. ;) Gut, dafür habe ich diese Balgenkameras (die ja eigentlich 4x5" Analog-Kameras sind) auch mit GF-Objektiven (Brennweiten von 47-240mm) mit großem GF-Bildkreis ergänzt und kann diese über diverse Adapterplatinen für Sony E-Mount Kameras (als Digital-Back) mit sehr hohen Verstell-Optionen einsetzen. Diese Balgen könnten natürlich auch mit KB-Objektiven als extreme Makrobalgen genutzt werden, aber da bin ich auch schon sehr breit ausgerüstet. So, nun bin ich mit meinem Tilt-Shift-Beitrag endgültig durch! Weitere Bilder werde ich hier nicht mehr zeigen. Dies, da die mit Tilt-Shift erzielbaren Ergebnisse erst bei Vergleichsaufnahmen mit feststehenden Objektiv/Kamera-Kombinationen sichtbar werden. |
Total klasse Robert wie du dich damit auseinander setzt und das konsequent durchgezogen hast :top: Dafür würde mir jegliche Geduld fehlen, vom technischen Verständnis ganz abgesehen :roll:
Vielleicht zeigst du ja trotzdem irgendwo mal das ein oder andere Ergebnis, was du damit erzielst. |
Hallo Norbert, mit Bildern von Tilt-Shift Kameras werde ich so schnell nicht um die Ecke kommen. Demnächst kommen bei mir die vielen anderen Bilder von meinen täglichen Tier-Begegnungen hier in Schwerin dran.
Die Vorteile des komponierten Schärfenverlaufs und die Beeinflussung der Perspektive waren mir den Aufwand wert und ich freue mich über die erreichten Umbaulösungen. Für mich war es ja auch eine Zeitreise zurück in die 70er, als ich 13x18cm Dias für eine Werbeagentur gemacht habe. Gut, das kleine KB-Format bietet mir bisher "nur" den größeren Komfort heutiger Geräte für Aufnahmetechnik. Ein Digitales Großformat (4x5"-Sensor) in der Bildebene wäre für mich ein Traum, der nochmals ein Quantensprung auf diesem Tilt-Shift-Weg wäre. Dafür ist die Digitaltechnik aber für mich (noch) nicht bezahlbar, aber ich bin vorbereitet! :crazy: |
Hallo Robert,
nun habe ich meine Linhof Kardan Bi wieder ausgepackt, um den Rand einer Münze zu fotografieren; Objektiv: Vergrößerungsobjektiv Rodagon 150mm/5,6 bei f/11. ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie Gruß, Stuessi |
Beeindruckend! :top:
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Zitat:
Hallo Stuessi, falls du für deine Linhof auch mal eine versenkte Platine für ganz kurze Brennweiten benötigen solltest, lass mich's wissen. Ich könnte dir vermutlich eine STL-Datei für den 3D-Druck erstellen. Eine mit der die Griffwulste der A7III/A7RIV in der Platine versenkt werden und damit das Auflagemass reduziert wird. |
Einen Hinweis habe ich noch zu diesem Thema:
Ich bin ja von der AF-Genauigkeit meiner KB-Sonys verwöhnt und hatte daher eine Verwendung manueller Objektive bisher möglichst vermieden oder (jeweils mit der Lupenfunktion der Kamera) entweder direkt das Kameradisplay oder meinen Sony LCD-Monitor CLM-FHD5 als Einstellhilfe verwendet. Durch Zufall bin ich nun darauf gestoßen, dass ich im Studio ja auch einen meiner "ausgemusterten" 27" Monitore als Einstellhilfe verwenden kann. Anbei einige Bilder: ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie ps.: Nach über 10 Jahren Digitalfotografie werde ich kein Verfechter der analogen Großformatfotografie mehr, denn ich habe mit meinen digitalen KB-Kameras bereits mehrfach in Vollformat gedruckte Farbbilder für Plakate mit 356 x 252 Zentimeter Größe geliefert und war dabei auch bei Nahbetrachtung von der Bildqualität begeistert. Geärgert hat mich allerdings oft, dass die "analogen" Kollegen mit ihren 4x5" - 8x10" Kameras stets ein großes Sucherbild haben. Nun habe ich zumindest im Studio nachgezogen! ;-) |
Da haste aber ein feines Studio :top:
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