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TONI_B 13.07.2019 14:10

Mir taugen diese Berichte - Da kann man so richtig mitleben!

Ich bin auch gerade wieder in den Bergen. Leider war die erste Woche verregnet und wir konnten nur einen 3000er machen und im Moment schneit es bis 2500m herab. Aber für Montag ist besseres Wetter angesagt, da gibt es dann den nächsten 3000er, den Hexenkopf...;)

Harry Hirsch 14.07.2019 09:11

Zitat:

Zitat von CB450 (Beitrag 2074699)
Es geht weiter mit einer frischen Tour. :top:
Ich freue mich schon auf die Bilder. Die Packliste kommt mir sehr vertraut vor.

Frisch vom Freschen ;-)
Packlist: Wie machst du das mit der Cam auf Mehrtagestouren?

Zitat:

Zitat von perser (Beitrag 2074705)
...schnipp...Harry-Hirsch-typischen lakonische Einsprengsel...schnipp....

:lol: Harald, da musste ich doch herzlich lachen. Ich wusste gar nicht, dass ich so schreibe....

Zitat:

Zitat von perser (Beitrag 2074705)
Schmunzeln musste ich über das 6-Bett-Zimmer. Ich habe seit Jugendherbergs- bzw. Rekrutenzeiten nicht mehr mit Wildfremden in einem Raum geschlafen. Ihr hattet ja Glück, dass keiner weiter kam, aber wenn doch, stelle ich mir das schon aus verschiedenen Gründen etwas speziell vor. Wahrscheinlich muss man sich dann unten im Schankraum ordentlich einen antrinken, damit einen nichts mehr stört, oder?
Bin schon auf die Fortsetzung gespannt!!

Auf Berghütten darf man da nicht so furchtbar anspruchsvoll sein. Wir versuchen, wenn das klappt, ein Zweibettzimmer zu bekommen. Aber viele Hütten bieten das nicht an (was eigentlich auch ok ist, wir sind ja nicht im Grand Hotel!) und am Wochenende sind die teilw. das Jahr durch ausgebucht.
Matratzenlager versuchen wir zu vermeiden. Am schlimmsten sind Schnarcher. Die halten einen den Großteil der Nacht wach. Und, sorry liebe Schnarcher, was ich schon immer los werden wollte: Wenn ich das weiß, dass ich schnarche sollte ich nicht in einem Lager übernachten!!!

Etwas von unserer Komfortzone haben wir uns letztes Jahr im Balkan "abtraniert". Dort war es die Regel, dass wir in Mehrbettzimmern/Lagern nächtigen mussten. War kein Schnarcher dabei, zum Glück. Aber eine gewisse Unruhe ist einfach da, wenn andere im Schlafzimmer sind.

Zitat:

Zitat von perser (Beitrag 2074705)
...schnipp... Und meine Frau hat trotzdem keinen Bock auf Berge in unserer Augusturlaubswoche... :(

Schade! Aber das lässt sich auch nicht erzwingen. Wenn sie gerne ans Meer möchte, wäre der E4 auf Kreta ein Kompromiss. Gibt's als organisierte Reise mit Gepäcktransport. (Eine sagenhafte Tour!)

Zitat:

Zitat von kiwi05 (Beitrag 2074707)
Da macht das Mitlesen und Nacherleben wirklich Spaß. Spannend erzählt und entsprechend bebildert. :top:

Danke Peter! Geht runter wie Öl:oops:

Zitat:

Zitat von TONI_B (Beitrag 2074712)
Mir taugen diese Berichte - Da kann man so richtig mitleben!

Ich bin auch gerade wieder in den Bergen. Leider war die erste Woche verregnet und wir konnten nur einen 3000er machen und im Moment schneit es bis 2500m herab. Aber für Montag ist besseres Wetter angesagt, da gibt es dann den nächsten 3000er, den Hexenkopf...;)

Die erste Redewendung kenne ich nicht. Ist das "Niederösterreichisch"?
Die Schneefallgrenze liegt echt schon wieder so tief? Und ich dachte heute Morgen, dass wäre immer noch Altschnee, als ich Alpenpanorame auch 3sat (ohne Ton!!) nebenbei laufen hatte.
Ich drücke dir die Daumen, dass das Wetter besser wird und du noch deine Touren machen kannst!

TONI_B 14.07.2019 09:42

Sorry für das „taugen“.:oops:

Ist aber sicher nicht nur in NÖ üblich. Außer in Vorarlberg wahrscheinlich in ganz Ö üblich.
Steht aber auch so im Duden für Österreich und Süddeutschland. :cool:

perser 14.07.2019 10:06

Zitat:

Zitat von Harry Hirsch (Beitrag 2074852)
Etwas von unserer Komfortzone haben wir uns letztes Jahr im Balkan "abtraniert". Dort war es die Regel, dass wir in Mehrbettzimmern/Lagern nächtigen mussten. War kein Schnarcher dabei, zum Glück. Aber eine gewisse Unruhe ist einfach da, wenn andere im Schlafzimmer sind.

Da fällt mir ein, dass ich bei meinen Russland-Touren natürlich auch schon in Mehrbett-Unterkünften genächtigt habe: am Baikalsee in Holzhütten mitten in der Taiga, die dort für jedermann (etwa Trapper oder Holzfäller) offen stehen, und in Burjatien und Kirgisien in Jurten. Da traf dann das zu, was ich vorher geschrieben habe: Man muss sich halt vorher einen antrinken, dann stören mögliche Schnarcher nicht so. Nur einmal, in einer Jurte, war es so schlimm, dass wir den Schnarcher dann nach draußen verfrachtet haben... :)

Tafelspitz 14.07.2019 11:19

Sehr unterhaltsam, lieber Joachim! Vielen Dank für die viele Mühe , die du dier mit deinem Bericht machst. Da ist man ja fast ein bisschen dabei :D
Die Stelle mit dem anspruchsvollen Grat habe ich fast nägelkauend gelesen und mir dabei vorgestellt, wie mir dort die Muffe gegangen wäre :shock:

Und ja, Mehrbettzimmer mit anderen Leuten zusammen wäre jetzt auch nicht so meins. Aber wenn man nicht im Schlafsack im Freien nächtigen möchte, gibt es wohl nicht viele andere Möglichkeiten.

Bin jedenfalls gespannt auf die Fortsetzung!

aidualk 14.07.2019 19:47

Sehr schön geschrieben und bebildert. Bergtouren sehe und lese ich auch immer gerne. :top:

Zitat:

Zitat von Harry Hirsch (Beitrag 2074551)
Regensachen (sogar Schirme) haben wir dabei. Warum tun wir uns das (Schirme) an? Wer mal 6 Stunden durch strömenden Regen marschiert ist, versteht uns vielleicht.

Das stimmt. In Schottland sind wir mehrfach schon extrem nass geworden. Da hilft auch eine Regenjacke nicht viel (ein Schirm aber oft auch nicht mehr). ;)
Ich mag ja allgemein keine Regenschirme, nehme immer eine Regenjacke. Und bei Dauerregen verschieben wir meist die Tour bzw. kürzen dann ab.

Aber meine Frau hat oft einen dabei. Und hier, nach zwei Tagen Dauerregen, ein Wasserfall wo es nie einen gab, hat sie ihn sinnvoll nutzen können. Ich wurde trotz meiner Regenjacke doch halbwegs nass.

Sir Donnerbold Duck 15.07.2019 17:08

Hallo Joachim,

sehr schöne Bilder von ebenso schönen Touren! Das macht Lust auf die Berge! Zum Glück dauert es nicht mehr lange.

Zitat:

Zitat von Harry Hirsch (Beitrag 2074852)
Matratzenlager versuchen wir zu vermeiden. Am schlimmsten sind Schnarcher. Die halten einen den Großteil der Nacht wach. Und, sorry liebe Schnarcher, was ich schon immer los werden wollte: Wenn ich das weiß, dass ich schnarche sollte ich nicht in einem Lager übernachten!!!

Etwas von unserer Komfortzone haben wir uns letztes Jahr im Balkan "abtraniert". Dort war es die Regel, dass wir in Mehrbettzimmern/Lagern nächtigen mussten. War kein Schnarcher dabei, zum Glück. Aber eine gewisse Unruhe ist einfach da, wenn andere im Schlafzimmer sind.

Eine eherne Hüttenregel besagt: Einer schnarcht immer! Nachdem ich auf meiner ersten Hüttentour im Matratzenlager auf dem Kärlingerhaus diesbezüglich auf eine harte Probe gestellt wurde, gehört bei mir Oropax mit zu den wichtigsten Ausrüstungsgegenständen. Matratzenlager oder nicht kann man sich ja nicht immer aussuchen...

Gruß
Jan

Harry Hirsch 15.07.2019 21:44

Grate und Gipfel - Teil 3
 
Letzte Nacht es viel geregnet. Es hört auch erst auf, kurz bevor wir aufbrechen. Auf dem Freschenhaus gibt es ein leckeres Frühstück.
Wir zahlen unsere Rechnung und verzichten auf den "Schnaps auf's Haus", den uns der Hüttenwirt anbietet. Nix gegen einen gepflegten Gipfelschnaps, aber es ist kurz nach 8. Morgens. :beer:

Wir haben eine längere Tour vor uns. Teilweise anspruchsvoll, da es wieder über ausgesetzte Grate geht. Und wir müssen ein Tal durchqueren. D.h. erstmal 800 Höhenmeter steil abwärts.


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Es ist ziemlich verhangen, aber es regnet nicht mehr, als wir aufbrechen. Das soll auch so bleiben.

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Wie gesagt 800 Meter runter auf knapp 4km Distanz. Auf matschigen und/oder gerölligen Waldwegen. Ziemlich nervig.

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Wir schaffen es tatsächlich die Talsohle zu erreichen, ohne uns auf den Hintern zu setzen. Wir können es selbst kaum glauben.;)
An der tiefsten (etwas über 1.000 Meter) überqueren wir einen Fluss

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nur um danach gleich wieder 500 Hm am Stück aufzusteigen. Der Grund ist aber deutlich besser. Außerdem ist aufsteigen deutlich angenehmer.

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Kurz nach diesem Stück verpassen wir einen -sehr schlecht erkennbaren- Abzweig und laufen ein Stück in die falsche Richtung. Zum Glück merken wir es bald. Wer den GPX-Track aufmerksam angesehen hat, hat vielleicht den kleinen Ausschlag bemerkt.

Wir kommen auf den Grat, dem wir ab jetzt folgen. Nicht Richtung Hoher Freschen, sondern die entgegengesetzte Richtung. Der First ist unser nächster Gipfel.

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Es sind ausgesetzte Stellen dabei, auch eine Leiter will "bezwungen" werden

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Auf dem rot umrandeten Ausschnitt des dritten Bildes (Blick zurück) versteckt sich die Leiter:

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Blick zurück auf den Grat, nachdem er jetzt hinter uns liegt. In der Vergrößerung sind die zwei ausgesetzten Stellen gut zu erkennen. Da sind wir wirklich drauf längs balanciert. Ich glaub' es kaum....

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Hier endet dieser Teil der Tour. Wir müssen jetzt durch ein kleines Tal und auf der gegenüberliegenden Seite wieder rauf. Der Weg ist deutlich erkennen.

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In der Bildmitte gut zu erkennen: Die Hohe Kugel (Gipfel 1.645 Meter hoch).

Am Scheitelpunkt, dem Treietpass : Nochmal die Beschreibung der Wanderwegmarkierungen.

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Auf zur Hohen Kugel! Den wir eigentlich nicht mehr mitnehmen, sondern links liegen lassen wollten. Die Wirtin der unterhalb liegenden Alm hat ihn uns aber so sehr ans Herz gelegt, dass wir ihrem Tipp gefolgt sind.

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Zum Glück! Die Aussicht ins Rheintal lohnt sich:

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Und die aufmerksamen Österreicher haben uns sogar ein Loch in die Wolken geschnitten, damit wir mehr sehen. Sehr nett.

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Wir nehmen den Rest unseres heutigen Weges in Angriff...

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...gehen abermals über einen Grat...

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..und kommen schließlich an unserem heutigen Tagsziel, der Emser Hütte, an.

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Unser zwei Wanderkolleginnen, die zufälligerweise die gleiche Tour machen und den wir immer wieder kurz begegnen, kommen kurz darauf auch an.

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Heute Nacht gibt es ein bequemes Doppelbett :)

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Tourdaten:
Entfernung: 17,5 km (inkl. verlaufen)
Höhenmeter: 1.044
Zeit: rund 8 Stunden

-to be continued-

TONI_B 15.07.2019 21:53

Da habt ihr ja einige "lustige" Grate mit dabei gehabt. :top:

Und das Loch haben wir doch gerne in die Wolken geschnitten...:cool:

Ich freu mich schon auf die Fortsetzung!

Wir gehen morgen auf den nächsten 3000er - den Hexenkopf in Serfaus. Meine 18-jährige Tochter war noch nie oben und fürchtet sich ein wenig vor der Entfernung. Man muss in 6-7 Stunden etwas mehr als 16km und 1000hm überwinden. Hoffentlich passt das Wetter. Falls ja, gibt es dann auch von mir einen Bericht.

Harry Hirsch 15.07.2019 22:04

Zitat:

Zitat von TONI_B (Beitrag 2075290)
...schnipp.... Man muss in 6-7 Stunden etwas mehr als 16km und 1000hm überwinden. Hoffentlich passt das Wetter. Falls ja, gibt es dann auch von mir einen Bericht.

Klingt eigentlich machbar. Hängt natürlich von der technischen Schwierigkeit, Wegbeschaffenheit und Schneefeldern ab.

Dann wünsche ich euch (und mir, wegen des anstehenden Berichts) gutes Wetter!


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 23:25 Uhr.