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-   -   RAW und nachträgliche Korrektur des Weißabgleichs (https://www.sonyuserforum.de/forum/showthread.php?t=1757)

Dat Ei 06.11.2003 11:59

@all

Zitat:

Zitat von Photopeter
Es gibt keinen Einfluss auf die Belichtungsmessung durch den WB.

Hat mal jemand diese Aussage verifiziert? Hat der WB bei der D7x oder der A1 im Aufnahmeformat RAW wirklich keinen Einfluß auf die Belichtung? Auf die Antworten bin ich gespannt...

Dat Ei

Belfigor 06.11.2003 12:48

Beitrag gelöscht

r0b 06.11.2003 13:02

Zitat:

Zitat von Belfigor
Doch genug filosofiert ... ich kaue gerade an einer weiteren simplen WB-Frage, deren Beantwortung vielleicht etwas Licht in die RAW-Frage bringen könnte: wann bzw. wo greift der WB?

Schon auf dem Chip?
(Falls das so sein sollte - gibt es in dieser Sache sicher auch interessante Unterschiede zwischen CCD und CMOS - könnte ich mir jedenfalls vorstellen)

Bei der AD-Wandlung?

Oder erst hinterher?

... so, und jetzt geh ich wieder in meine Blöd-Ecke und denk mir die nächste dumme Frage aus 8)

Ich sehe Du hast Dich ja schon richtig schlau gemacht :D
Der Weissabgleich wird auf den digitalen Daten durchgefuehrt. Dazu wird jeder Pixel aus der RGB-Darstellung (Rot-, Gruen und Blaukomponente) in eine Darstellung mit einer Helligkeitskomponente und zwei Farbkomponenten gebracht. Die Helligkeitskomponente bleibt unangetastet. Die zwei Farbkomponenten werden derart modifiziert, dass es so aussieht, als ob eine "weisse" Lichtquelle zur Beleuchtung hergenommen worden waere. Man kann sich das wie das Verschieben der Farben in folgendem Diagramm vorstellen: http://www.yorku.ca/eye/ciediag1.htm
so dass der weisse Punkt in der Mitte dann etwas verschoben ist. Tatsaechlich ist es ein wenig komplizierter, aber zur Vorstellung ganz gut geeignet.

Gruss,
Rob

Belfigor 06.11.2003 13:41

Beitrag gelöscht

Belfigor 06.11.2003 13:45

Beitrag gelöscht

Dat Ei 06.11.2003 13:50

Zitat:

Zitat von Belfigor
der WB beeinflußt die Belichtungsmessung
(lässt sich auch das im RAW verlustfrei korrigieren?)

Hey Belfi,

deckt sich mit meinen Beobachtungen, die ich gestern abend noch gemacht habe. Der WB beeinflußt die Belichtungsmessung, auch wenn als Format RAW vorgewählt wurde. Daher waren die gestrigen Überlegungen gar nicht sooo verkehrt.
Die Belichtung kannst Du innerhalb der RAW-Konvertierung korrigieren - scheinbar. Denn wenn Du erstmal einen Detailverlust erlitten hast (schwarze Schatten oder weiße Flächen ohne Zeichnung), dann hilft Dir auch eine Korrektur am PC nicht mehr weiter.

Dat Ei

r0b 06.11.2003 14:10

Zitat:

Zitat von Belfigor
@rOb

ok, kapiert, das Bild wird - ganz primitiv ausgedrückt - einfach in den 12bit rumgeschoben bis es passt

so ungefaehr, ja.
Zitat:

ich habe gestern mal im Studio ein wenig rumexperimentiert, ein paar Testaufnahmen gemacht - und hab dabei auch absurde und zugegebenermaßen völlig praxisfremde manuelle Weißabgleich-Experimente mit einer einfachen Farbtesttafel gemacht. Dabei habe ich folgendes herausgefunden:

der WB beeinflußt die Belichtungsmessung
(lässt sich auch das im RAW verlustfrei korrigieren?)

der WB schlug fehl, bzw. ließ sich nicht durchführen bei rot, magenta und reinem gelb(!!!). Grün, blau, cyan und weniger gesättigte Mischtöne (auch recht dunkle Töne), fraß der manuelle WB anstandslos.
Mein Verdacht dazu ... die A1 ist ein kleiner Schlauberger und weiß, wann die Sache mit der Verschiebung in den 12bit ein Ende hat.
Ich vermute man muss das anders testen, da man nie sicherstellen kann dass das farbige Licht auch die gleiche Helligkeit in der Kamera erzeugt. Am einfachsten bei konstanten Lichtverhaeltnissen den Weissabgleich manuell variiieren und die entstandenen Raw-Dateien auswerten. Dann waere klar ob die WB-Einstellung die Belichtungsdauer beeinflusst. Ich denke das tut sie nicht, hab's aber nicht ausprobiert.
Zitat:

Nochwas, bei "unsinnigem" manuellem WB (also z. B. WB auf cyan) scheint die A1 was zu merken und selbständig nachzubessern ... wenn ich mir das richtig zusammenreime, dann müßte doch bei WB auf cyan ebendieselbe Farbfläche dann halbwegs grau abgebildet werden - das ist aber nicht der Fall?!?!?!? - Oder interpretiere ich jetzt was falsch?
Wenn Du Cyan fotest und dann WB auf Cyan-Beleuchtung machst (sofern solche Extreme von der Kamera unterstuetzt werden) sollte die Flaeche statt cyan grau erscheinen. Das ist aber recht extrem und die Kamera selbst wird von vornherein annehmen dass so eine Beleuchtung unwahrscheinlich ist und im zweifelsfall nicht kompensiert werden soll. Bei Konzerten, wo farbig beleuchtet wird, kompensiert die Kamera die Beleuchtungsfarbe auch nicht. Das ganze ist mehr fuer Kunstlicht (Leuchtstoffroehre, Gluehbirne ausgelegt).

Zitat:

Lab?
evtl., aber auch Yxy, Luv, ...

Gruss,
Rob

bleibert 06.11.2003 15:09

Jeminee, legt Ihr ein Tempo vor. :)

Der WB beeinflußt nicht die Belichtungsmessung. Die Belichtungsmessung ermittelt den Lichtwert des Objektes und schert sich einen feuchten Krümel darum, was der Rest damit anfängt.

Die Belichtungssteuerung wird auch nicht vom WB beeinflußt. Wozu auch?

Was der WB allerding macht, ist eine Veränderung des Histogrammes: Es werden nicht nur die Gamma's der einzelnen Farbkanäle verändert, es werden auch die Weiß- und Schwarzpunkte verschoben. Daher kann es beim einrechnen des WB zum Informationsverlust kommen. Auf deutsch: Durch den WB kann das Bild heller oder dunkler werden, Schatten zulaufen und Lichter ausbrennen. Das ist eine nachgelagerte Bearbeitung der Daten, und hat mit der Belichtung nichts zu tun.

Die Raw-Daten können mit dem WB gar nichts anfangen. Der wird erst im Zuge der Farbinterpolation mit eingerechnet. Fotografiert man in Raw, ist der WB nichts weiter als ein Tag. Ein Raw-Konverter kann das natürlich bei der Darstellung gleich berücksichtigen.

Gruß
Dennis.

Belfigor 06.11.2003 15:23

Beitrag gelöscht

Jan 06.11.2003 15:24

Hallo Dennis,
woher hast Du Deine Info?
Wer weiß schon, was die Entwickler bei Minolta absichtlich oder unabsichtlich, aus guten pder schlechten Gründen da programmiert haben?
Bei der Contaflex meines Vaters war die Sache noch klar: Klappe am Belichtungsmesser auf, sehen, auf welchen Lichtwert der Zeiger geht, einstellen, fertig.
Ich würde nie wagen, eine apodiktische Aussage über die automatische Funktionsweise eines elektronischen Gerätes zu treffen.

Nun aber zum Thema:
Der Test, ob der Belichtungsmesser die Einstellung des WB irgendwie berücksichtigt sollte doch einfach sein: Irgendein Motiv bei Studiobeleuchtung ins Visier nehmen, raw einstellen, WB einstellen und Belichtung messen, WB umstellen, erneut Belichtung messen, ... (ggf. in der exif-Datei nachsehen, welche Zeit/Blende/ISO tatsächlich benutzt wurde). Dazu ist es garnicht nötig, die raw-Bilder zu konvertieren und anzusehen. Es ist ohnehin bei geringen Unterschieden schwierig zu entscheiden, welches korrekt belichtet wurde.

Grüße, Jan


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