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Aber es ist etwas anderes, wenn man direkt damit konfrontiert wird. Z.B. an diesem und ähnlichen Orten. Zitat:
Ich habe aus diesem Grund auch auf weitere Bilder verzichtet. |
Hallo Kurt,
ein heißes Eisen, dass du da anfasst. Gut so! Und dass es kontrovers diskutiert wird, war dir sicher klar. Ich hatte mir ein ähnliches Projekt vorgenommen. Allerdings mit einer kleinen Gedenkstätte in Stuttgart. Die hat bei Weitem nicht soviel "zu bieten" (also Inhalte), wie die von dir gespiegelte. Daher habe ich dein Thema mit großem Interesse verfolgt. Ich gehe versuche mal, ungefiltert von der nachfolgenden Diskussion die ich auch nur teilweise gelesen habe, die Wirkung deiner Bilder auf mich zu beschreiben: Grundsätzlich: Alle Bilder finde ich technisch top! Im Hinblick auf die (gewollte?) Aussage, sehe ich es so: Bilder 1,5 und 8: Die UWW Aufnahmen lassen die Bedrohlichkeit vermissen. Dadurch, dass die Gebäude sehr klein, Landschaft, Wolken und Himmel aber sehr gewaltig wirken, vermitteln diese Aufnahmen eher eine Art Freiheit/Freiraum (mir fehlt das richtige Wort). Ich bin hier ja gefangen und komme nicht raus. => passt nicht so ganz Bild 2: Der letze verschwommene Blick, bevor es in die Hölle geht. Kommt gut rüber. Bilder 3 und 4: Ja, ich bin eingesperrt. "Nur" (sowenig und trotzdem unüberwindbar) ein Stacheldraht trennt mich von der Freiheit. => Klasse Bild 6: Verstehe ich nicht. Liegt der Strauß immer dort? Was hat er mit der Sache zu tun? Ich sehe Fliesen und Blumen, aber keinen (sicherlich grässlichen) Seziertisch. Bild 7: Bedrückend, es "riecht" nach Tod. Da möchte ich nicht sein. => wirkt Bild 9: Der Zankapfel. Ich finde: Wenn die Schrift spiegelverkehrt wäre, würde die Frau von außen in das Lager sehen. Gut aussehend und gekleidet. Mit einem Lächeln (=mir geht es gut, ich bin draußen). Und trotzdem scheint ihr das Lächeln zu gefrieren bei dem Blick auf das Grauen da drinnen (=Oh Gott, das habe ich nicht gewusst). |
Passend zu der Diskussion ein Beitrag heute im Deutschlandradio Kultur
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Ergänzend dazu passt auch dieser Link.
Die Diskussion über das Thema wird auch im Kino geführt. Gruß, Dirk |
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Es freut mich, dass Du Dich sehr intensiv mit dem Thema beschäftigst (hast). Ja, die Weite: das Ganze ist auch eher dokumentarisch und sollte nicht das Gefühl des Eingesperrtseins vermitteln. Vielleicht kommt ob der Weite auch ein Gefühl von Einsamkeit und Angst auf. Sich "verstecken" ist auf so einem Gelände sehr schwierig. Zu damaligen Zeiten standen aber auch noch mehr Gebäude/Ställe auf dem Gelände. Bild 6: Liegt der Strauß immer dort? Was hat er mit der Sache zu tun? Das sind die richtigen Fragen! Ich weiß es nicht, ob er immer dort liegt. Vielleicht hat ein Angehöriger ihn auf den Seziertisch (es gibt zwei davon) gelegt. Warum nur auf den linken? Zufall? Ist das ein Gedenken an eine bestimmte Person oder stellvertretend für alle dort zu Tode "Untersuchten"? Normalerweise werden nur Tote seziert. Was symbolisiert also der Strauß? Da ich auch keine Antworten auf die Fragen hatte und auch jetzt keine habe, habe ich den Strauß fotografiert. Damit ich jedesmal, wenn ich das Bild sehe, mir erneut diese Fragen stelle. Zitat:
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Gruß Ralf |
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Bild machen oder nicht?
Auch ich war schon an entsprechenden Orten, mehrfach. Vor Ort als Amateuer immer auch ein Konflikt: muss man überhaupt Fotos machen, oder ist "das auf sich wirken lassen" nicht der eigentliche Zweck einer Gedenkstätte und wird dem Schrecklichen gerecht? Und wenn dann doch: schon allein "schönes Wetter" und ein solcher Ort passten für _mich_ im fertigen Bild nicht zusammen (analoge Zeiten); heute würde ich mindestens in SW wandeln, da macht der TO alles richtig. Selbstbildnisse? Ich käme nie auf die Idee mich dort abzulichten. Zur Frage "in die CAM grinsen oder nicht" ... macht die Gesellschaft inzwischen in vielen (unpassenden) Situationen/Orten: ob über Unglücke interviewte Zeitzeugen oder Reporter/Journalisten am Ende eines Live-Berichts. Weniger ist an solchen Orten/in solchen Situationen in _meinen_ Augen mehr. |
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Ein gewisser Mindestanstand sollte an solchen Orten natürlich auch beim Fotografieren eingehalten werden. Zitat:
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Die Bilderserie 1-8 finde ich - trotz aller Problematik der Historie in der Vergangenheit - angemessen interpretiert und zu Recht auch hier gezeigt und zur Diskussion gestellt. Meinen allergrößten Respekt dafür.
Nun aber Bild 9 mit dem Mädchen. Ich möchte hier Kurt nichts unterstellen, nur die Wirkung auf mich wiedergeben. Für mich wirkt das Bild wie inszeniert, wie absichtlich arrangiert, Model-haft - unwirklich ... nicht real. Es ist sicher ganz anders aber es ist meine persönliche rein emotionale Empfindung, wenn ich mir das Bild anschaue ... ist es eine Momentaufnahme oder ein inszeniertes Bild? |
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