SonyUserforum

SonyUserforum (https://www.sonyuserforum.de/forum/index.php)
-   Café d`Image (https://www.sonyuserforum.de/forum/forumdisplay.php?f=94)
-   -   Droht der deutschen Automobilindustrie der Super-GAU? (https://www.sonyuserforum.de/forum/showthread.php?t=163441)

Ellersiek 22.09.2015 15:35

Zitat:

Zitat von Dat Ei (Beitrag 1741187)
...Fahrzeuge aus den innerstädtischen Umweltzonen verbannt werden...

Das ist doch nur eine "Schau, wir tun etwas"-Alibi-Regelung.

Wenn doch genau diese Fahrzeuge für den Innerstädter gefährlich sind, warum wird dann nur der Innerstädter geschützt? Ja, ich weiß: Die Schadstoffbelastungen sind dort so hoch, dass diese Fahrzeuge das Fass zum überlaufen bringen. Ja, ja.

Back to Topic:
Für mich ist das ganze unvorstellbar. Das man hier und da versucht, die Grenzen der Tests auszureizen - okay. Aber so irrsinnig zu schummeln, das ist schon grob fahrlässig. Aber klar: Die, die es verbockt haben, kann man natürlich nicht zu Rechenschaft ziehen.

Gruß
Ralf

Dat Ei 22.09.2015 15:45

Zitat:

Zitat von Ellersiek (Beitrag 1741219)
Wenn doch genau diese Fahrzeuge für den Innerstädter gefährlich sind, warum wird dann nur der Innerstädter geschützt? Ja, ich weiß: Die Schadstoffbelastungen sind dort so hoch, dass diese Fahrzeuge das Fass zum überlaufen bringen. Ja, ja.

Was heißt denn "Ja, ja"? Die Belastung ist nun mal das Produkt aus Emission pro Fahrzeug mal Anzahl Fahrzeuge. Ein Fahrzeug am Tag, das durch's Dorf fährt, ist nun mal was anderes, als täglich zehntausende Fahrzeuge, die in der Stadt im Stau stehen.

In die Beurteilung und in die Festlegung der maximalen Belastung geht dann wiederum ein, wie kritisch der Stoff für die Gesundheit ist.


Dat Ei

DerBielefelder 22.09.2015 15:50

Zitat:

Zitat von Ellersiek (Beitrag 1741219)
Aber klar: Die, die es verbockt haben, kann man natürlich nicht zu Rechenschaft ziehen.


Evtl. schon! Vorsätzliche Handlungen, die darauf abzielen, geltendes Recht zu brechen, sind auch strafrechtlich relevant. Und gerade in den USA werden solche Taten recht konsequent verfolgt. Da gehen dann auch schonmal Manager in den Bau. Bleibt abzuwarten, was aus der Sache wird. Wünschen würde ich es den "Tätern" in VWs Chefetage jedenfalls...

cbv 22.09.2015 15:55

@ha_ru:
In Deutschland oder Europa mag das legal sein, in den USA nicht.

@jhagman:
Das war sträflicher Leichtsinn. Offenbar wusste VW bereits seit Mai von der Untersuchung, und schob die Ergebnisse erst einmal auf einen Softwarefehler, den man per Patch beheben wollte -- nur, der funktionierte nicht. Und erst DANN hat man zugegeben, dass man betrügt. Selten dämlich.

Ellersiek schreibt:
Zitat:

Die, die es verbockt haben, kann man natürlich nicht zu Rechenschaft ziehen.
Uhm. Da kommen auf VW Strafzahlungen seitens der Regierung bzw Umweltbehörde von biszu 18Mrd Dollar zu. Zusätzlich Regressansprüche der Kunden und Aktionäre. Das wird richtig teuer für VW. Und damit wird das Konsequenzen bis nach oben in die Führungsetage haben müssen. Zumal das ganze auch noch strafrechtliche Folgen haben dürfte...

Dat Ei 22.09.2015 16:03

Verstoßen diese Tricksereien eigentlich gegen deutsches Recht? Könnte VW die Google- oder Facebook-Taktik fahren und darauf verweisen, dass VWs Hauptsitz in Deutschalnd ist, und diese Testmanipulationen in Deutschland nicht gegen deutsches Recht verstoßen?

Oder müssen wir ganz schnell TTIP unterschreiben, damit die manipulierte Software unter den Investitionsschutz des Abkommens fällt?


Dat Ei

Ellersiek 22.09.2015 16:07

Zitat:

Zitat von Dat Ei (Beitrag 1741220)
Was heißt denn "Ja, ja"? Die Belastung ist nun mal das Produkt aus Emission pro Fahrzeug mal Anzahl Fahrzeuge....

Oder genauer: Summe über alle Fahrzeuge: Emission des Fahrzeugs mal gefahrene Kilometer.
50 km eines Fahrzeuges mit wenige Emissionen können durchaus höher sein als 20 km eines Fahrzeuges mit höheren Emission.

Zitat:

Zitat von Dat Ei (Beitrag 1741220)
...Ein Fahrzeug am Tag, das durch's Dorf fährt, ist nun mal was anderes, als täglich zehntausende Fahrzeuge, die in der Stadt im Stau stehen.

Und warum wird dann eine spezifische Klasse ausgeschlossen?
Ah ja:
Zitat:

Zitat von Dat Ei (Beitrag 1741220)
...In die Beurteilung und in die Festlegung der maximalen Belastung geht dann wiederum ein, wie kritisch der Stoff für die Gesundheit ist...

Geht es um den Stoff als solches oder um deren Menge?

Und bevor das hier falsch verstanden wird: Ich bin absolut pro Umweltschutz eingestellt (fahre im lokalen Bereich deutlich mehr Rad- als Auto-km), aber solche Regelungen und deren Begründungen lösen bei mir alles aus, nur kein Verständnis.

Gruß
Ralf

cbv 22.09.2015 16:10

IANAL, aber ...

Zitat:

Zitat von Dat Ei (Beitrag 1741229)
Verstoßen diese Tricksereien eigentlich gegen deutsches Recht?

Trickserei mit Felgen, Öl, etc sind erlaubt.
Anders sieht es wohl mit der Software aus, denn der CO2-Ausstoß wird manipuliert. Der wiederum wird aber zur Berechnung der Steuer herangezogen.

Was natürlich nicht bedeutet, dass es nicht trotzdem eine Art "Prüfzyklus-Erkennung" gibt...

Zitat:

Oder müssen wir ganz schnell TTIP unterschreiben, damit die manipulierte Software unter den Investitionsschutz des Abkommens fällt?
Das ist gar nicht notwendig. Stichwort: reverse engineering

Dat Ei 22.09.2015 16:16

Moin, moin,

Zitat:

Zitat von Ellersiek (Beitrag 1741230)
50 km eines Fahrzeuges mit wenige Emissionen können durchaus höher sein als 20 km eines Fahrzeuges mit höheren Emission.

nur kannst Du die Kilometerleistung eines Pkws in einem gewissen Gebiet kaum limitieren. Daher ist es sinnvoll,

Zitat:

Zitat von Ellersiek (Beitrag 1741230)
Und warum wird dann eine spezifische Klasse ausgeschlossen?

die "größten Stinker" einfach auszuschliessen.

Zitat:

Zitat von Ellersiek (Beitrag 1741230)
Geht es um den Stoff als solches oder um deren Menge?

Immer um beides. Für jeden Stoff gibt es Belastungsgrenzen und LD50s. Du kannst ohne NaCl (Kochsalz) nicht leben, aber Du kannst mit NaCl auch Dein leben beenden.

Zitat:

Zitat von Ellersiek (Beitrag 1741230)
Und bevor das hier falsch verstanden wird: Ich bin absolut pro Umweltschutz eingestellt (fahre im lokalen Bereich deutlich mehr Rad- als Auto-km), aber solche Regelungen und deren Begründungen lösen bei mir alles aus, nur kein Verständnis.

Frag mal Menschen, die in München am Mittleren Ring wohnen, ob sie Verständnis dafür haben. Gerade im Vekehrswesen ist Vernunft meist das Letzte, das zum Tragen kommt.


Dat Ei

Orbiter1 22.09.2015 16:27

Zitat:

Zitat von Dat Ei (Beitrag 1741229)
Verstoßen diese Tricksereien eigentlich gegen deutsches Recht?

Ja, aber der entsprechende Tatbestand dürfte noch das geringste Problem von VW sein. Anders sieht es mit Schadensersatzklagen aus den USA aus. Da sind bereits die ersten Sammelklagen an denen sich jeder betroffene Fahrzeugbesitzer beteiligen kann eingegangen. Und von Seiten der Aktionäre (der Wert der VW-Aktie ist ja an den letzen beiden Tagen um ca. 40% gesunken) ist auch einiges an Klagen in Vorbereitung. Wenn das Thema tatsächlich bereits seit Mai bekannt war und nicht per Pflichtmitteilung veröffentlicht wurde wollen die ihre Kursverluste erstattet bekommen.

mekbat 22.09.2015 16:55

Zitat:

Zitat von Dat Ei (Beitrag 1741234)
...
Immer um beides. Für jeden Stoff gibt es Belastungsgrenzen und LD50s. Du kannst ohne NaCl (Kochsalz) nicht leben, aber Du kannst mit NaCl auch Dein leben beenden.
...
Frag mal Menschen, die in München am Mittleren Ring wohnen, ob sie Verständnis dafür haben. Gerade im Vekehrswesen ist Vernunft meist das Letzte, das zum Tragen kommt.
Dat Ei

Das mit der Vernunft endet meist dort, wo man Geld spart.

Wenn die angegebenen Werte nicht dem wirklichen Ausstoß an Mikropartikeln entsprechen,
dann ist es nicht nur Betrug bei den Amerikanern, sondern über all auf der Welt.

Die Gesundheitsrisiken durch diese feinsten Partikel sind nicht wirklich abschätzbar.
Früher konnte man den Ruß wenigstens noch sehen.
Da hat man sich einfach weggedreht.


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 20:06 Uhr.