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maiurb 24.02.2015 10:19

Zitat:

Zitat von Lord Gammlig (Beitrag 1680223)
Kurze Frage noch dazu: der motorisierte Zoom wird mit den A-Mount Objektiven (mit Adapter) wrsl nicht funktionieren oder?

Es gibt einige ungeschriebene Gesetze, die man beim Filmen beachten sollte.
An ganz oberer Stelle steht: Nie, oder sehr selten den Zoom benutzen!
Und da du die Filmerei ja etwas ambitionierter betreiben möchtest, meine Empfehlung: vergiss den Zoom.

Außerdem sind motorisierte Zoomobjektive (Servozooms) eher ungünstig.
Warum: man kann keine Follow Focus Systeme sinnvoll nutzen, um die Schärfeebene im MF-Modus zu verschieben.

Nicht umsonst nutzen ambitionierte Filmer, Festbrennweiten, oder komplett manuelle Objektive.

Noch was zur Stabilisierung: ich schalte meinen Stabi komplett aus, da meine Kamera zu 98% auf einem Stativ steht.

wus 24.02.2015 11:17

Zitat:

Zitat von Lord Gammlig (Beitrag 1680223)
Kurze Frage noch dazu: der motorisierte Zoom wird mit den A-Mount Objektiven (mit Adapter) wrsl nicht funktionieren oder?

Dazu wollte ich spontan schreiben "es gibt keine A-Mount-Objektive mit Motorzoom". Weil ich in der Zwischenzeit bei A-Mount ausschließlich an Sony denke.

Volker erinnerte mich dann an die alten Minolta xi-Objektive, die zwar schon kannte, aber nie mochte nachdem ich Anfang der 90er mal eins ausprobiert hatte, und deswegen komplett ausgeblendet hatte.

Dazu interessiert mich jetzt aber ein Detail - Volker, an den alten Analogkameras wurden die xi-Objektive ja durch Dreh am "Zoom-Ring" gezoomt, geht auch das am LA-EA nicht? Direkt an aktuellen A-Mount-Kameras montiert müsste das doch gehen, oder?

Und noch ein paar Fragen zum Digitalzoom der VG30 - kann man damit stufenlos von 1:1 bis 2:1 reinzoomen, oder nur stufenweise umschalten? Und wenn man ein SELP dran hat, gibt es einen stufenlosen Übergang vom Motorzoom zum Digitalzoom, oder sind das separate Funktionen?

mekbat 24.02.2015 11:17

Zitat:

Zitat von wus (Beitrag 1680258)
...
Aber es kommt natürlich immer drauf an was man machen will. Film-Look kriegt man mit Camcordern der 1000-Euro-Klasse nicht.

Gibt es für den angesprochenen Film-Look denn eine Empfehlung?

wus 24.02.2015 11:25

Zitat:

Zitat von mekbat (Beitrag 1680278)
Gibt es für den angesprochenen Film-Look denn eine Empfehlung?

Kommt drauf an was genau gemeint ist, die Bedeutung des Begriffs ist meines Wissens nicht streng definiert.

Das erste was mir dabei in den Sinn kommt ist die Freistellung, also das Spiel mit perfekter Schärfe auf dem Hauptmotiv und perfekt unscharfem Hintergrund, und das funktioniert natürlich am besten mit hoch geöffneten Objektiven an Vollformatkameras.

mekbat 24.02.2015 11:41

Demzufolge sollte das auch mit der A7 II funktionieren?

maiurb 24.02.2015 14:36

Zitat:

Zitat von mekbat (Beitrag 1680278)
Gibt es für den angesprochenen Film-Look denn eine Empfehlung?

In Form einer Gesetzmäßigkeit sicher nicht, aber der Filmlook unterscheidet sich schon mal grundsätzlich vom typischen Videolook, wie er aus den meisten DSLR's kommt.

Es geht um das Spiel mit der Schärfentiefe (shallow/deep DOF) und dem Farbmanagement (color grading)
Unabdingbar ist aber auch die Beleuchtung, das Set, die Kameraführung uvm.

Es gibt genügend Videos im Netz, die sich mit dem Thema Filmlook beschäftigen.
Da sieht man dann auch, wie das Thema umgesetzt wird.

rawi 24.02.2015 14:36

Zitat:

Zitat von maiurb (Beitrag 1680261)
Es gibt einige ungeschriebene Gesetze, die man beim Filmen beachten sollte.
An ganz oberer Stelle steht: Nie, oder sehr selten den Zoom benutzen!
Und da du die Filmerei ja etwas ambitionierter betreiben möchtest, meine Empfehlung: vergiss den Zoom.
Nicht umsonst nutzen ambitionierte Filmer, Festbrennweiten, oder komplett manuelle Objektive.
Noch was zur Stabilisierung: ich schalte meinen Stabi komplett aus, da meine Kamera zu 98% auf einem Stativ steht.

Da muss ich jetzt doch mal heftig widersprechen - diese "ungeschriebenen Gesetze" sind heute eher Dogmensammlungen aus der Bibelgeschichte des Filmens. Filmen ist letztlich "Bewegtbild", und Zoomen ist heute ebenso anerkannt als Stilmittel wie Kamerafahrten und Bildschwenks - es bewegt das Bild.
Natürlich ist es der erste Standardfehler, mit einer Zoomfahrt lediglich von einer Totalen zu einem Detail zu fahren - ein harter Schnitt macht das besser, die "Fahrt" ist nur vertane Filmzeit.
Aber nichts ist spannender als ein komplizierter Zoomschwenk, bei dem auch die Bewegung ständig neue Information bringt und das Zielbild in einem exakten Zusammenhang mit dem Startbild steht.
Leider ist ein exakter Zoomschwenk auch technisch das schwierigste für den Kameramann. Mir scheint, weil sowenige Kameraleute das beherrschen, wird das Zoomen lieber gleich verboten.

Ich komme gerade von meiner 2. Reise mit 4k-Filmen zurück. Meine Vorbehalte zur Sony AX100 haben sich glücklicherweise überwiegend nicht bestätigt: Das sonyeigene XAVC-S 4k-Format lässt sich mit neuerer Videoschnittsoftware gut bearbeiten und auch an 4-k-TVs besser abspielen als das neue HEVC-Format. 50p wäre wünchenswert, 25p erzieht vor allem mit grossen 4k-Bildschirmen dazu, nicht mit der Kamera herumzufuchteln, sondern Schwenks und Zoom ultrasanft auszuführen - so werden auch die Filme insgesamt besser.

Ich habe auch 3 videofähige Kameras mit Ausrüstung (a7r, RX100III, Nex5) dabei, die ich aber nur im Notfall benutze (zb.Weitweitwinkel), denn nur mit immenser Aufrüstung durch sperrige und teuere Riggs sind diese Kameras professionel einsetzbar, und für meine Zwecke (siehe oben) selbst dann nicht.
Nur wenn man genau weiss, was und wie, mit welchem Aufwand und welcher Postproduktion, und für welchen Kunden oder welche Verwendung man filmen will, ist die Frage nach der richtigen Kamera beantwortbar.

Lord Gammlig 24.02.2015 14:47

Zitat:

Zitat von maiurb (Beitrag 1680261)
Es gibt einige ungeschriebene Gesetze, die man beim Filmen beachten sollte.
An ganz oberer Stelle steht: Nie, oder sehr selten den Zoom benutzen!
Und da du die Filmerei ja etwas ambitionierter betreiben möchtest, meine Empfehlung: vergiss den Zoom.

Das mit dem Zoomen war nur eine generelle Frage.
Dass man beim Filmen möglichst wenig zoomen sollte ist mir bewusst,
trotzdem danke für den Hinweis ;)

Was die Frage des Einsatzbereiches angeht:
wie gesagt ich bin noch ganz am Anfang, was die "Professionalität" angeht.
In nächster Zeit stehen eher nur Youtube-Videos im Bereich Produkttest oder Tutorials.
Das ganze dient mir einfach als Übung und um mal einen gewissen Workflow zu entwickeln.
Später sind dann eben Produktfilme (z.B. für die Firma meines Vaters) in Planung
und vom Studium her drehen wir ende des Jahres einen Kurzfilm im Bereich Suspense (man könnts vllt als soft-Horror bezeichnen :lol: )
ob ich dabei allerdings meine eigene Kamera oder doch die von der Hochschule (z.B. BlackMagic Cinema, RED) einsetzen werde ist eben auch noch nicht durch.
Zudem beginnt nächste Woche mein Praxissemester in einer kleinen Produktfilmproduktion, bei der ich sicher auch noch einiges mitnehmen werde.
So wie ich das momentan sehe, bin ich mit einer 77 II wrsl noch echt am besten beraten,
da ich eben auch sehr gerne Fotografiere und dafür dann (z.B. auch im Urlaub) nicht 2 Kameras mitschleppen möchte.

Bedanke mich schonmal für eure vielen Kommentare und freue mich natürlich auch auf weitere Tips und Meinungen :)

Gruß, Lord Gammlig

maiurb 24.02.2015 15:09

Zitat:

Zitat von rawi (Beitrag 1680340)
... und Zoomen ist heute ebenso anerkannt als Stilmittel wie Kamerafahrten und Bildschwenks - es bewegt das Bild.

Kamerafahrten und Bildschwenks sind was völlig anderes, als Zoomfahrten und sollten auch nicht in einen Zusammenhang gebracht werden. Und diese zwei Stilmittel werden ja auch zuhauf eingesetzt, aber eben keine Zoomfahrten. Es ist absolut vernachlässigbar und spielt immer nur bei den Anfängern eine große Rolle, weil eben die Zoomwippe da ist und man damit herumspielt.

Und ich habe ja auch nicht von Verboten gesprochen, sondern das man diese Funktion so wenig wie nur möglich einsetzen sollte.

rawi 24.02.2015 15:33

Zitat:

Zitat von maiurb (Beitrag 1680350)
Kamerafahrten und Bildschwenks sind was völlig anderes, als Zoomfahrten und sollten auch nicht in einen Zusammenhang gebracht werden. Und diese zwei Stilmittel werden ja auch zuhauf eingesetzt, aber eben keine Zoomfahrten. Es ist absolut vernachlässigbar und spielt immer nur bei den Anfängern eine große Rolle, weil eben die Zoomwippe da ist und man damit herumspielt.

Und ich habe ja auch nicht von Verboten gesprochen, sondern das man diese Funktion so wenig wie nur möglich einsetzen sollte.

Tut mir leid, aber ich stimme dem überhaupt nicht zu. Zoom ist ebenso ein technisches Stilmittel wie Kamerafahrt und Schwenk, deren Verwendung nicht durch Dogmen, sondern bei allen drei durch inhaltliche Aussagen und deren Darstellung im Medium Film zu rechtfertigen oder abzulehnen ist. "So wenig wie möglich" stimmt dabei irgendwie immer, überhaupt sollte man angesichts der Bilder- und Filmflut sowenig wie möglich fotografieren oder filmen.


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