![]() |
Weil er aus der Winkel(!)-Beschleunigung nur mit Hilfe der Brennweite eine laterale Bewegung berechnen kann.
Bitte nicht zitieren, wenn es nicht notwendig ist... |
Aber diese Lateralbewegung ist vollkommen unabhängig von der Brennweite! Sie hängt *nur* von einem Drehpunkt ab, der irgendwo sein kann. Abhängig vom Trägheitsmoment des Objektives und *nicht* von der Brennweite. Da müßten also komplett unterschiedliche Profile für die verschiedenen Objektive verbaut sein.
Vielleicht steh ich ja auf dem Schlauch: Die "Verwacklung" ist nicht von der Beschleunigung abhängig, sondern von der Strecke, die ein Punkt über den Sensor zurücklegt. Wenn ich eine Winkelbeschleunigung alpha (passend hier ;) ) habe, die mich aus dem Einsteinschen Universum rauskatapultiert, die Zeit aber hinreichend klein ist, krieg ich *trotzdem* ein scharfes Bild wenn der Sensor es schafft in dieser kleinen Zeit die nötige Linearbewegung auszuführen. Dass die Lateralbewegung des Bildes von der Brennweite abhängig ist, stell ich ja nicht in Frage. Dass die zurückgelegte *Strecke* proportional zur Zeit ist, egal bei welchem Radius ist meine Annahme. Bleiben wir bei kleinen Auslenkungen und kurzen Zeiten, denken wir linear. Wenn ich also bei verzehnfachter Brennweite bei derselben Belichtungszeit eine Strecke von 10 px über den Sensor zurücklege dann lege ich bei einem Zehntel der Belichtungszeit *einen* Pixel zurück. Der Stabi kompensiert. Wozu benötigt also der Stabi die Brennweiteninformation? |
Hallo zusammen,
so einfach ist das mit der Berechnung der benötigten Auslenkung des Sensors zur Verwacklungskompensation leider nicht, denn neben der Brennweite ist auch die Entfernung zum Objekt wichtig für die benötigte Ausgleichsbewegung. Eine sehr schöne Erklärung inkl. Abbildungen und Beispielrechnungen findet man unter: http://www.bokehtests.com/page2/index.html Für einen maximalen Effekt des SSS werden entsprechend dieser Erklärung wohl Objektive benötigt, die der Kamera eine Entfernungsrückmeldung liefern. Sunrisepoint |
@Sunrisepoint
Danke für den Link. Werd ich mir durchlesen. Irgendwo kugelt bei mir noch ein alter Artikel über Bildstabilisatoren herum... Muss ich mir in Ruhe durchlesen. Wie schon gesagt, vielleicht liege ich komplett falsch. (Ich konnte mir auch nicht vorstellen, dass das Sensorformat so starken Einfluß auf die Schärfentiefe hat... bis ich mir die Mathematik dahinter angesehen habe ;) ) |
SSS der läßt die Köpfe rauchen
Ich bin ja überrascht, was für eine muntere Diskussion zu diesem Thema hier entstanden ist. :D :D :D Meine Zweifel über die Notwendigkeit der Brennweitenrückmeldung wurden durch diesen Satz ausgelöst : Optically, the lens is hair splitting sharp on my A65. Really really sharp if you focus it correctly. SLT cameras give this type of lenses a new life with their focus peaking and focus magnification functions. SSS also works great with this lens. I was able to get sharp images handheld at 1/60s!!! (keep in mind the effective focal length on a crop sensor is 900mm) Zitat aus der Dyxum Lens Database zu dem Sigma 600mm Spiegeltele.
Ich trau der Äußerung aber nicht so ganz. Daher habe ich hier gefragt. Mir ist jetzt die Idee gekommen, einfach mal bei meinem 300mm Zoom die Kontakte abzukleben und zu sehen, was dabei heraus kommt. Ohne Stabi, mit Stabi und mit Stabi ohne Brennweitenrückmeldung durch Abkleben. Obwohl die Handunruhe vielleicht nicht immer gleich ist, sollte man doch deutlich merken, ob die Brennweitenrückmeldung eine größere Rolle spielt. Gruß Lutz |
Ja, mach mal.
Aber Usch hat, wie eigentlich immer, schon alles bestens erklärt. :top: TONI-B natürlich auch. ;) |
Minimale Beschleunigungen -also Wackeln- erzeugen bei langen Brennweiten schon heftige Verrisse die der Stabil ausgleichen muss. Wenn der Steuerung nicht bekannt ist wie groß dieses Verhältnis sein muss kann er nicht vernünftig ausgleichen. Somit muss die Brennweite bekannt sein. Wenn die Entfernung klein ist muss die Verstärkung noch größer sein. Somit wäre auch wichtig dass diese bekannt ist. So stelle ich mir das vor.
Lustig dass dieser Thread gerade jetzt kommt, mich beschäftigt nämlich grade eine Frage: weiß jemand ob mein geschätztes Minolta 50/2,8 "RS" Macro eigentlich die eingestellte Entfernung an die Stabilisierung übermittelt? LG Georg |
@git: Von der Logik her. Der Bereich den der Stabi ausgleicht ist nicht größer, weil aufgrund der von dir als Fotograf eingestellten kürzeren Belichtungszeit der Bereich wieder *kleiner* wird, wenn du mit längerer Brennweite arbeitest.
Nachdem es Stabis gibt, bei denen die Brennweite manuell einstellbar ist, wird es wohl einen Zusammenhang geben, aber es hat mir bis jetzt *keiner* für mich befriedigend erklären können, warum! |
Zitat:
Oder anders gesagt, bei gleicher Stärke der Verwacklung muss er mehr tun. Egal wie lang du belichtest. Der Stabil arbeitet abhängig von der Zeit nur länger oder kürzer, nicht stärker oder schwächer. Was wäre bei einer Filmaufnahme? Stell sie dir der Einfachheit halber als kontinuierliche anstatt aus Einzelbildern bestehend vor. LG Georg |
Zitat:
Vielleicht ist es einfach ein philosophisches Problem. Ich sehe hier zwei unabhängige Systeme: Stabi und Belichtungsmessung. Darüber gestülpt eine Entscheidungsschicht, nennen wir sie Master. Stabi stabilisiert was er kann, indem er die Kamerabewegung ausgleicht. Belichtungsmessung entscheidet was für eine Belichtung notwendig ist. Beide Systeme geben ihre Daten an den Master weiter, der je nach eingestellter Automatik versucht ein brauchbares Resultat zu erzeugen. Dass der *Master*, wenn er die Belichtungszeit sinnvoll einstellen soll natürlich Informationen über die Brennweite benötigt, ist klar. Aber was hat der Stabi davon? |
Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 10:07 Uhr. |