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ddd 02.08.2014 00:34

moin,

mir ist nicht klar, was Du uns mitteilen möchtest:
Zitat:

Zitat von GBayer (Beitrag 1609365)
Bleibt die Erkenntnis: Auch teure Minolta-Objektive sind nur soviel wert, wie jemand bereit ist zu zahlen. Ohne Garantie und Reparaturservice im Schadensfall bleibt der Gebrauchswert auf einem niedrigen Niveau. Für mich sind Deine oben genannten Objektive eher in der Kategorie Schmuckstücke anzubieten.

Es gibt keine teueren Minolta-Objektive mehr seit dem 01.04.2006, am Tag vorher wurde der Vertrieb eingestellt und ab dem Tag wurde der gesamte Restbestand verschrottet, die Produktion war vorher schon eingestellt. Seither gibt es keine Minolta-Objektive zu kaufen, von geringen Restbeständen im Handel abgesehen, die in den folgenden Wochen verramscht (!) wurden.
Und für den Gebrauchtmarkt gilt seit eh und je, dass ein Gegenstand genau so viel wert ist, wie jemand dafür zu bezahlen bereit ist. Der individuelle (!) Gebrauchswert liegt dann ggfs. darunter oder darüber.
"Schmuckstücke" sind die genannten Objektive sicher nicht, sie funktionieren oft völlig problemlos seit mittlerweile fast 30 Jahren und werden dies bei guter Behandlung sicher noch mal so lange tun. Daher ist der Gebrauchswert völlig unabhängig von der Existenz einer Reparaturmöglichkeit, alle möglichen Gewährleistungsansprüche oder Garantien sind vor etlichen Jahren, teils schon vor einem viertel Jahrhundert, abgelaufen.
Im Schadensfall muss man ggfs. das Teil abschreiben, das gilt aber auch für aktuell in Produktion und Service stehende Objektive, bei denen die Reparaturkosten hoch sind und teilweise die UVP -sogar deutlich- übersteigen. Nur bei Garantiefällen macht der Service einen Unterschied (wenn er denn funktioniert).

Zitat:

Zitat von GBayer (Beitrag 1609583)
[...] konnte ich nie wieder jemand finden, der mein Problem mit dem "Weißen Riesen" lösen konnte/wollte. (Es stellt nur von 80-135 scharf - eine Kleinigkeit, die den Gebrauchswert drastisch einschränkt.)

das ist wirklich eine "Kleinigkeit", der Brennweitenencoder ist defekt. Kannst Du schnell prüfen: stelle das Objektiv auf 200mm, mache eine Testbild mit einer Digitalkamera (Frontdeckelinnenseite reicht) und schaue nach, welcher Brennweitenwert in den EXIFs dieses Testbildes steht. Ich wette darauf, dass dort nicht 200mm steht.
Mit Glück ist der Schleiferblock nur dejustiert, vmtl. ist aber entweder ein Schleifer verbogen oder abgerissen, das wäre -ggfs. mit einem Ersatzteil aus einem low-cost-Spender- schnell behoben (ca 1-2h Zeitaufwand + Teile, gewerblich ca. 200-400€+MwSt+Versandspesen), oder -und deshalb nimmt kein Kundiger das Teil an- die Encoderschleifbahn hat einen Riss oder ist durchgewetzt. Diese Encoderschleifbahn ist Objektivspezifisch (der Schleiferblock nicht) und Ersatzteile sind 15 Jahre nach Produktionsende nicht mehr erhältlich. Man kann das flicken, aber ein gewerblicher wird dies nie tun, da er keinerlei Gewährleitung für eine solche "unfachmännische" Reparatur gewähren kann. Eine Nachfertigung ist natürlich möglich, aber dafür sind die 80-200er zu billig zu haben, als dass das lohnt. Rein theoretisch kann auch das ROM-IC defekt sein, nach meinen Erfahrung sind die aber so extrem robust, dass ein Ausfall extrem unwahrscheinlich ist. Das ließe sich auch mit einem ROM aus einem günstigeren Spender reparieren, die ROMs passen jeweils in mehrere Objektive.
Die Inspektion mit genauer Schadensfeststellung rührt die innere Justage nicht an, nur das Auflagemaß muss hinterher überprüft und ggfs. neu justiert werden. Letzteres sollte jede Optikwerkstatt machen können. Leider sind die Minolta-ServiceManuals eine Zumutung, daher kann ich den genauen Aufwand nicht besser schätzen.

Zitat:

Zitat von professore (Beitrag 1609221)
Richtig! Mein weißer Riese fokussierte kurz nach dem Kauf nicht mehr im Nahbereich.
Pego Kamera Technik hat ihn wieder repariert und seitdem funktioniert er ohne Probleme.

das ist übrigens ein sehr ähnliches Problem, hier hing einer (oder beide) Distance-Switches. Das sind handelsübliche Mikroschalter, so ein Problem ist ohne spezielle Teile behebbar, selbst wenn der Schalter nicht nur verbogen, sondern defekt ist.

Das ebenfalls genannte 28-135/4-4.5 ist ein Sonderfall: es ist eines der wenigen "professionellen" Minolta-Objektive. Es gibt nicht sooo viele davon, da es zu seiner Zeit exorbitant teuer war, und ein relevanter Anteil der Exemplare wurde intensiv genutzt und hat infolgedessen Verschleißschäden in den (auch im Vergleich zu den eher simpel aufgebauten 80-200ern) komplexen dreifach verschachtelten Tubussen mit ihren fünf unabhängig und nichtlinear verschiebenden Gruppen. Mir ist bislang nur ein (Foto-)Objektiv bekannt, welches noch komplexer aufgebaut ist: das Sony 70-400mm F4.5-5.6 G/GII-SSM. In der Regel sind die "Guide Roller" abgenutzt, die es ab Werk in einer Reihe von Passgrößen gab (5 verschiedene in jeweils 3-9 Größen), zumindest teilweise auch die Zoom- und Fokusführungen selbst, speziell an den vielen Umlenkpunkten.
Alle noch "guten" Exemplare sind mittlerweile in guten Händen und tauchen nur noch sehr selten als Angebot auf, und die verschlissenen Teile kreisen seit Jahren auf dem Gebrauchtmarkt (wir sollten die S# der bekannt defekten Exemplare sammeln ...).

btt:
die klassischen Festbrennweiten sind m.E. unproblematisch, vom billigen 50/1.7 bis zum superteuren 600/4HS sind kaum Probleme bekannt. Einige Baureihen sind nach über 25 Jahren von verölenden Blenden infolge entmischender oder kriechender Schmierstoffe betroffen, die aber idR instand gesetzt werden können, oft auch durch Bastler. Andere systematische Schwächen sind nicht bekannt.
Zoomobjektive sind mechanisch aufwändiger und daher schon per se anfälliger.
Eher schlichte Konstruktionen wie das 70-210/4 "Ofenrohr" neigen nicht zu Problemen.
Nur vom 28-135/4-4.5 sind gehäufte "Ausfälle", besser verschleißbedingte Verschlechterung der optischen Qualität, bekannt.
Zu den günstigen "Plastikbombern" liegen kaum valide Informationen vor, die werden bei "Nichtgefallen" wohl eher im Wertstoffhof abgegeben als im Forum beweint.

Die geringe Zahl an Meldungen hier im thread bestätigt diesen Eindruck.

GBayer 02.08.2014 22:03

Zitat:

Zitat von ddd (Beitrag 1609869)
Mit Glück ist der Schleiferblock nur dejustiert, vmtl. ist aber entweder ein Schleifer verbogen oder abgerissen, das wäre -ggfs. mit einem Ersatzteil aus einem low-cost-Spender- schnell behoben (ca 1-2h Zeitaufwand + Teile, gewerblich ca. 200-400€+MwSt+Versandspesen), oder -und deshalb nimmt kein Kundiger das Teil an- die Encoderschleifbahn hat einen Riss oder ist durchgewetzt. Diese Encoderschleifbahn ist Objektivspezifisch (der Schleiferblock nicht)....

:D
Danke für die Diagnose!

Servus
Gerhard


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