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Irmi 30.04.2014 14:15

Eben.
Ist das Kunst, oder kann das weg?

Traumtraegerin 30.04.2014 18:29

Ich hab mir das Video gestern angesehen und bin froh, das während der Arbeitszeit getan zu haben, anstatt meine Freizeit dafür herzugeben. ;)
Ich kannte die zwei bis gestern nicht, was vielleicht daran liegt, dass ich mir Namen nicht merken kann. In diesem Fall kann ich gut damit leben.

Mir fehlten ebenfalls die "konstruktiven Ideen" zu den meist nur sehr sehr kurz oder gar nicht gezeigten Bildern. Welche spannende Geschichte, bitte schön, erzählt ein nett geschminktes Mädel? Dass sie früh ins Bett gehen musste, da sie schon vor dem Morgengrauen aufgestanden ist, um erstmal durch die Farbtöpfe gezogen zu werden, damit der Typ mit der Kamera sie fein ins rechte Licht rücken kann? Dürfen demnächst nur noch Bilder gezeigt werden, die noch nie gemacht wurden? Jetzt ahne ich, warum so viele Leute auf der Jagd nach dem Yeti sind. :D:D :crazy:

Wenn ich eine Geschichte will, dann lese ich ein Buch mit Buchstaben. Wenn ich Bilder mit einer Geschichte will, lese ich die Zeitung. Und auch da werden die Bilder mit Untertiteln "erklärt".

André 69 30.04.2014 18:37

@ Sabine,

Danke, so ähnlich geht es mir auch ...
Ich habe glaube ich auch recht häufig "schönes Bild" gehört, glaube ich, ach egal :crazy:

Gruß André

Roland Hank 30.04.2014 23:26

Oh weh, oh weh ich habe es echt befürchtet, daß das hier so einen Lauf nimmt, dabei steckt in dieser Vorgehensweise so viel Potential.

Was die beiden hier anpreisen ist eine Philosophie wie man zu erfolgreichen Bildern kommt, keine detaillierte Anleitung in x Schritten. Von da an ist Kreativität gefragt.

Ich glaube so manchen fehlt ein bisschen die Vorstellung wie ihre Bilder auf unbeteiligte Betrachter wirken.

Natürlich kann jeder fotografieren was er will und was ihm Spaß macht, aber fragt euch mal warum das außer dem persönlichen Bekanntenkreis keinen interessiert. Wenn man fotografiert um Erinnerungen zu bewahren, dann hat das auch seine Berechtigung. Diese Video ist für Leute gedacht die Ambitionen haben ein gewisses Level zu überschreiten.

Man muß nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen. Was die beiden zeigen möchten, ist, das man sich vor der Aufnahme Gedanken über das machen sollte was man zeigen möchte und nicht einfach drauf los knipsen sollte.

Das einzige wo ich nicht zustimmen kann sind die Aufnahmen im Zoo. Ein Wildlife Bild wird nicht besser nur weil es in freier Natur aufgenommen wurde. Das sieht der Betrachter nur wenn im Vorder- oder Hintergrund Unrat zu finden ist, der nicht zur Szenerie passt. Noch besser ist, man macht den Zoo zum Thema, in dem man beispielsweise die Gitter mit dem Tier in den Vordergrund stellt. Dann erzählt das Bild auch wieder eine Geschichte ...

Natürlich kann man nicht in jedes Bild eine Geschichte packen. Das können durchaus schöne Bilder sein, erfolgreich sind sie dennoch eher selten.

Gruß Roland

ol-inclusive 01.05.2014 00:21

Zitat:

Zitat von Roland Hank (Beitrag 1577389)
... Noch besser ist, man macht den Zoo zum Thema, in dem man beispielsweise die Gitter mit dem Tier in den Vordergrund stellt. Dann erzählt das Bild auch wieder eine Geschichte ...

Gruß Roland

Offtopic:

Na da bin ich ja beruhigt:)

http://www.sonyuserforum.de/forum/sh...d.php?t=145968

/OT

Ich finde die Idee auch sehr gut , schliesslich ist es auch nicht leicht sich so viele Bilder 3 Stunden lang anzuschauen und zu beurteilen.
Und ich kann mir auch vorstellen , dass man etwas "abgehärteter" und eher knallhart in der Kritik wird wenn man sich ständig mit Fotos beschäftigt...Nur finde ich es dennoch nicht sehr sympathisch wie die beiden es rüberbringen. Für mich zu abgehoben, auch wenn sie teilweise recht haben.

"C'est le ton qui fait la musique" oder wie das heisst:)

Aber die Idee des Videos finde ich super!

Gruss-Olli

usch 01.05.2014 01:24

Zitat:

Zitat von Roland Hank (Beitrag 1577389)
Was die beiden hier anpreisen ist eine Philosophie wie man zu erfolgreichen Bildern kommt

Ja, so wirkt das auf mich auch. Ich will aber vor allen Dingen gute Bilder machen – ob die dann "erfolgreich" sind oder nicht, finde ich eher sekundär. Wettbewerbsfotografie war noch nie mein Ding, und ich muß auch nicht davon leben.

Neonsquare 01.05.2014 02:36

Puh... schwieriges Thema.

Bei den Fotografien der Bildkritik im Video geht es ja insbesondere um künstlerische Fotografie. Zu Kunst gehört eine Aussage, ein Künstler drückt mit seinen Werken etwas aus. Da bin ich voll und ganz bei den im Video getätigten Aussagen: Urlaubsbilder, "Dokumentation von Zoo-Besuchen" bloßes kopieren anderer Kunstwerke - das hat mit künstlerischer Fotografie nichts zu tun. Ebenso sind Effekthaschereien die breiten Trends folgen nicht unbedingt sinnvoll (genannt wurde "HDR-Look" und aktuell ja sehr beliebt dieser blasse Low-Kontrast-Look, aber im Prinzip auch Bokeh-Porn). Das alleine macht aus einem Foto kein gutes Kunstwerk.

Ein anderer Aspekt ist Werbe- oder Produktfotografie. Da ist nicht viel mit tiefgründiger Story - da geht es um schnöde und direkte Kommunikation. Man möchte gezielt Ideen in die Köpfe der Betrachter pflanzen.

Dokumentarische Fotografie - ist ein weites Feld, welches insbesondere davon lebt einen unverfälschten Blick auf das Motiv zu bieten. Das kann so trocken sein wie eine Immobilie bis hin zu Emotionen auf Events. Sie unterscheiden sich aber definitiv von Erinnerungsfotos, welche ohne die eigene Erfahrung nicht funktionieren.

Natürlich gibt es Überschneidungen - die von Stilpirat und Ripke so gelobten Dokumentarfotos z.B. aus Ghana verstoßen im Prinzip gegen dokumentarische Prinzipien - das wird auch im Video genannt. Die Serie ist eine Mischform aus Dokumentation und Kunst - das ist in der Pressefotografie aber mittlerweile recht beliebt.

Abseits von den "Werken" ist aber auch schon alleine das "Wirken" interessant. Es kann Spaß machen andere Werke nachzuahmen. Es kann Spaß machen einfach technisch perfektionierte Bilder zu machen - auch wenn sie weder in künstlerischer, noch kommunikativer oder dokumentarischer Hinsicht irgendeinen Blumentopf gewinnen. Es kann auch viel Freude bereiten schnöde Erinnerungsfotos anzufertigen und zu betrachten.

Man muss sich bei aller Bildkritik auch schlicht davon lösen, dass nur "Kreativlinge" Bilder korrekt bewerten könnten. Man muss keine Autos bauen können um bestimmte Autos gut oder schlecht zu beurteilen. Man muss kein Musiker sein um bestimmte musikalische Werke gut oder schlecht zu finden. Man muss auch kein Modedesigner sein um gute Mode zu erkennen. Dem Publikum steht jedes Urteil zu - entsprechend kann ich auch am Ende wieder einen Sinn in Effekthascherei sehen: es kommt eben etwas darauf an, wen und was man erreichen will.

Gruß,
[neon]

About Schmidt 01.05.2014 08:42

Zitat:

Zitat von Roland Hank (Beitrag 1577389)
Oh weh, oh weh ich habe es echt befürchtet, daß das hier so einen Lauf nimmt, dabei steckt in dieser Vorgehensweise so viel Potential.

Was die beiden hier anpreisen ist eine Philosophie wie man zu erfolgreichen Bildern kommt, keine detaillierte Anleitung in x Schritten. Von da an ist Kreativität gefragt.

Ich glaube so manchen fehlt ein bisschen die Vorstellung wie ihre Bilder auf unbeteiligte Betrachter wirken.

Natürlich kann jeder fotografieren was er will und was ihm Spaß macht, aber fragt euch mal warum das außer dem persönlichen Bekanntenkreis keinen interessiert. Wenn man fotografiert um Erinnerungen zu bewahren, dann hat das auch seine Berechtigung. Diese Video ist für Leute gedacht die Ambitionen haben ein gewisses Level zu überschreiten.

Man muß nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen. Was die beiden zeigen möchten, ist, das man sich vor der Aufnahme Gedanken über das machen sollte was man zeigen möchte und nicht einfach drauf los knipsen sollte.

Das einzige wo ich nicht zustimmen kann sind die Aufnahmen im Zoo. Ein Wildlife Bild wird nicht besser nur weil es in freier Natur aufgenommen wurde. Das sieht der Betrachter nur wenn im Vorder- oder Hintergrund Unrat zu finden ist, der nicht zur Szenerie passt. Noch besser ist, man macht den Zoo zum Thema, in dem man beispielsweise die Gitter mit dem Tier in den Vordergrund stellt. Dann erzählt das Bild auch wieder eine Geschichte ...

Natürlich kann man nicht in jedes Bild eine Geschichte packen. Das können durchaus schöne Bilder sein, erfolgreich sind sie dennoch eher selten.

Gruß Roland

Hier kann ich dir nur 100% zustimmen.
Für mich ist, der reine Vorgang der Fotografie auch keine Kunst, sondern ein Handwerk. Die eigentliche Kunst ist es, ein Motiv zu sehen und in Szene zu setzen. Ist dieser Vorgang abgeschlossen, kann praktisch jeder auf den Auslöser drücken. Die Frage ist ja auch, warum Fotografiert man? Will ich Kunst machen/erzeugen. Will ich damit Geld verdienen oder einfach nur aus Spaß an der Freude? Es soll ja auch Angler geben, die kein Fisch essen. ;) Ich habe mich auch schon ertappt, dass ich durch eine Ausstellung gelaufen bin und an vielen Bildern einfach achtlos vorbei gelaufen bin, weil sie mich nicht interessierten. Bei anderen blieb ich länger stehen, als ich bei den Übrigen zusammen verweilt bin. Ich muss ja auch immer fragen, welchen Anspruch stelle ich an mich selbst. Erst letzte Woche habe ich (wieder mal) eine Kommunion Fotografiert. Mit keinem der Bilder war ich so richtig zufrieden. Ganz anders die Eltern der Kommunionkinder. Sie waren alle fasziniert, was ich so gar nicht nachvollziehen konnte. Sei´s drum. Ich habe ihnen eine Freude gemacht und das ist doch Grund genug, sich zu freuen, auch an unserem Hobby, dass man nicht immer so verbissen sehen sollte. ;)

Gruß Wolfgang

cat_on_leaf 01.05.2014 10:47

Boah, ich habs mir jetzt auch mal angetan.

Die zwei reden viel und sagen wenig.
Dieser ständige Spruch.... Schon zigmillionenmilliarden Mal geht mir dermaßen auf den Senkel. Das mag bei Ihnen so sein, aber bei vielen die Fotografieren ist das nicht so. Nicht jeder der fotografiert schaut sich ständig Bilder an und kauft sich ständig Bildbände!

Bei manchen gebe ich den Jungs recht.
Bilder die eine Erklärung brauchen sind Mist! Ich gehe soweit zu sagen, das ein erklärender Titel bereits unnötig ist.
Ich versuche seit Jahren in vielen professionellen Bildern Geschichten zu erkennen. Bin ich zu blöd zu. Ein oder zwei Gefühle vielleicht, aber Geschichten? Und bei vielen "professionellen" Bilder geht mir sogar jedes Gefühl ab. Besonders wenn sie einen künstlerischen Touch haben. Ich bin halt ein Banause.

Um Roland zu zitieren
Zitat:

Natürlich kommt es immer darauf an welche Ansprüche man an sich selbst hat. Wenn man als Fotograf erfolgreich sein möchte, ob jetzt wettbewerbstechnisch oder kommerziell, ist das für mich exakt der richtige Weg.
Das interessiert aber wirklich die wenigsten.
Und die, die es dann doch so machen straucheln dann eventuell an einzelnen blöden subjektiven Meinungen. Was den Herren Juroren oder Kunden gefällt, ist nämlich nicht vorhersehbar.

meshua 01.05.2014 11:10

Zitat:

Zitat von Neonsquare (Beitrag 1577421)
Puh... schwieriges Thema.

(...)
Abseits von den "Werken" ist aber auch schon alleine das "Wirken" interessant. Es kann Spaß machen andere Werke nachzuahmen. Es kann Spaß machen einfach technisch perfektionierte Bilder zu machen - auch wenn sie weder in künstlerischer, noch kommunikativer oder dokumentarischer Hinsicht irgendeinen Blumentopf gewinnen. Es kann auch viel Freude bereiten schnöde Erinnerungsfotos anzufertigen und zu betrachten.

Ein Bild kommuniziert stets mit seinem Betrachter - insbesondere auf emotionaler Ebene. Wie intensiv/erfolgreich diese Kommunikation ist, hängt vom Bild selbst als auch von seiner Zielgruppe (Betrachter) ab. Idealerweise berücksichtigt man diesen Zusammenhang bereits vor der Aufnahme ;). Das ist bei Schriftstellern, Musikern oder Malern nicht anders: Jeder von uns kennt sicherlich genügend Beispiele, welche einen emotional berühren oder eben auch nicht. Dies zu erreichen liegt in der Botschaft und wie diese vom Ersteller vermittelt wird.

Beispiel: Wir alle hier haben mit Gartenblümchen, Modellautos oder anderen Alltagsobjekten angefangen. So ein mittig plaziertes Gänseblümchen weckt bei der Masse eben weniger Emotionen, als das freundliche Lächeln einer Person. Zeigt man die gleichen Bilder einem Botaniker sehen die Reaktionen schon wieder ganz anders aus. Zu erkennen, was ein Bild/Motiv auch für Andere attraktiv erscheinen lässt ist sowohl handwerklicher Teil (Licht, Perspektive, Posing...) als auch genau der Teil des kreativen Prozesses vor/während/nach der Aufnahme.

Dank dieser kreativen Komponente lernt man praktisch nie aus und entwickelt sich stetig weiter - ich finde das etwas ganz Tolles. Und hierbei ist konstruktive Kritik eine elementare, unverzichtbare Komponente...

meshua


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