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-   -   Hype um Bildbearbeitung? (https://www.sonyuserforum.de/forum/showthread.php?t=142183)

bleibert 20.01.2014 00:45

Zitat:

Zitat von Mainecoon (Beitrag 1538671)
Wo sind für Euch die Grenzen erreicht?

Warum muss man eine Grenze ziehen? Was soll sich grundlegend zu früher geändert haben? Früher gab es auch schon Fotografen, die ihre Fotos mit vielen Techniken verbesserten, veränderten oder sogar völlig entfremdeten. HCB als die wahre Fotografie zu glorifizieren, ist viel zu kurz gedacht. Wer früher knipste, brachte seinen Film irgendowhin, und bekam 9x13-Abzüge zurück. Wer heute knipst, nutzt JPEG, verschickt die Dateien online, und erhält das gleiche Ergebnis. Wer früher ambitioniert fotografierte, entwickelte selber und konnte so schon bereits den ersten Einfluss nehmen. Das zog sich mit selbst angefertigen Abzügen fort, um schließlich das Bild so zu erhalten, wie man es mochte. Das geht heute digital genauso, die Grenzen haben sich etwas verschoben. Allerdings weniger in der Dunkelkammer, als viel mehr in den technischen Parametern bei der Aufnahme. Heute sind Aufnahmen möglich, die mit Film nicht machbar waren. Die Bearbeitung hinterher ist heute einfacher, sauberer und qualitativ hochwertiger - aber nicht grundlegend neu. Seine Bilder möglichst OOC ohne Bearbeitung nutzen zu wollen, beruht manchmal auf der irrigen Vorstellung, dass solche Bilder in irgendeiner Weise "original" wären. Was natürlich kompletter Unsinn ist.

Franco44 20.01.2014 00:57

Zitat:

Zitat von cdan (Beitrag 1538788)
Allein das Ergebnis zählt.

Richtig!

Deshalb antworte ich auf die Frage: "Mit der Sony gemacht?"
---> Ganz ehrlich: "Nein, mit Photoshop."

GBayer 20.01.2014 06:32

Zitat:

Zitat von Anaxaboras (Beitrag 1538751)
Durch die Diskussion hier zieht sich jetzt etwas überspitzt formuliert das Argument, Bildbearbeitung habe (nur) nötig, wer nicht richtig fotografiert / fotografieren kann. Der muss dann eben per EBV die Fehler ausmerzen.

Das trifft m.E. auch tatsächlich zu - in der Masse. Talente sind nunmal unterschiedlich verteilt.

So kommt es, daß viele Freizeitfotografen mit einer 10-jährigen Kamera aktuell Bilder publizieren, die in technischer Hinsicht den Ergebissen eines Prototyp der kommenden A9999 gleichgesetzt werden können. Ich finde überall sehr viele Bilder, die als Zwischenergebnis aus der Kamera weit besser waren, als nach der Nachbearbeitung mit einer elektronischen Pixelmischmaschine. Das fertige Werk allein steht zur Beurteilung! Wird mir beim Betrachten mulmig oder verursacht es Freude und Lust auf mehr? Der Moment, wo ungestörter Inhalt zum Zug kommt und die Entstehungsgeschichte in Fotoforen ausgelagert wird.

Was soll verwerflich sein? Die Priorität der einzelnen Arbeitsabläufe?

Servus
Gerhard

About Schmidt 20.01.2014 07:31

Zitat:

Zitat von DerJo (Beitrag 1538708)
Ich finde deinen Ansatz auch sehr gut. Wenn ich teilweise lese das manche Menschen mehr Zeit für das Foto vor dem PC verbracht haben als auf der Suche nach dem Motiv und dem erstellen des Fotos dann graust es mir. Ich persönlich finde auch Ausführungen die 17 verschiedene Effekte, Layer usw. über ein Foto legen sind Mediengestaltung und nicht Fotografie. Ich halte mich da auch eher dran "Alles was in der Dunkelkammer geht darf auch digital erfolgen". Aber dafür ernte ich auch oft nur pikierte Blicke.

Weißt du genau, was in der DuKa alles geht? Hast du schon einmal Negative "bearbeitet"? Ich erlebe immer wieder dass Leute solche behauptungen aufstellen und gar nicht wissen, was in der analogen Entwicklung alles möglich war und ist. ;)

Gruß Wolfgang

amateur 20.01.2014 08:14

Zitat:

Zitat von Mainecoon (Beitrag 1538716)
Aber sie zeichneten sich vor allem durch die Schnelligkeit ihrer Auffassungsgabe, ihres Blicks aus. Ein Großteil der heutigen Knipserei zeichnet sich nur durch die Schnelligkeit der Aufnahme aus.

Dann zeig doch mal nen Bild, wo Du Dich von der heutigen "Knipserei" absetzt.

Stephan

Tikal 20.01.2014 10:12

1. Foto in RAW (so oder so die Ausgangsbasis)
2. Konversion (in Kamera oder am PC) nach JPEG und technische Optimierungen (Basis EBV)
3. Künstlerische Weitergestaltung (erweiterte EBV)

Jeder kann auf Schritt 3 verzichten. Aber Schritt 2 ist eine Notwendigkeit. Dies kann die Kamera erledigen oder man macht es selbst.

Ich verstehe nun die Diskussion nicht. Ok, das ist ein Forum zum Diskutieren. Aber was solltr man besprechen? Was erlaubt ist? Dad entscheidet doch jeder selbst. Jeder kann machen, was ihm Spaß macht.

Edit: Was ich auch nicht verstehe ist, warum soll es mich be kümmern wie die Fotos früher gemacht wurden? Muss ich mich an die Gesetze halten, die früher herrschten oder gar was manche glaubten und wollten?

Sushirunner 20.01.2014 10:18

Ich persönlich liebe die Bildbearbeitung, was aber auch durch meinen Job bedingt ist (Video & Grafikbereich). Ich mag es einfach, Sachen auszuprobieren, einen speziellen Look zu definieren usw. Für mich zählen Fotografieren und Bearbeitung eigentlich gleichwertig :-).

dey 20.01.2014 10:45

Wann immer du mit RAW als Basis anfängst kommst du ja gar nicht drum herum, dir über deinen gewünschten Bearbeitungsstil Gedanken zu machen.

Füher hat man verschiedenen Filme verwendet, um schon mal geweisse Effekte zu erzielen. Heute kann man sich einfach später dafür entscheiden. Wenn dir die Kamera das während der Aufnahme anbietet bist du auf die Fähigkeiten der Kamera reduziert: ie kann ganz dolle scharf nur Velvia kommt nicht so schön. Dafür hat PS ein ganz tolles Velvia (reine Annahme).
Stürzende Linien entfernen oder sonstige Objektivfehler. Da hat man früher richtig Geld für ausgeben müssen.

Ich nehme zB gerne nur mein 28/2 mit und da ist es dann manchmal notwendig deutlich reinzucroppen. Dafür muss ich dann im RAW auch sorgfältig arbeiten bei Schärfe und Detail, sonst nützen die 24 MP eben auch nix.

Ich mache, was ich für notwendig erachte.
Für 80% meiner Bilder reichen meine Presets im IDC, die mir ein JPG generieren, welches dem JPG OOC sehr ähnlich ist, nur etwas schärfer und detailreicher. Je höher der ISO desto deutlicher der Effekt.

Ich sehe da absolut nix schändliches. Der eine macht mehr, der andere weniger. Häufig, weil er es nicht kann und nicht, weil er gerne so puristisch unterwegs sein will.

Wenn du angefangen hast intensiv deine Bilder mit EBV zu pimpen wirst du feststellen, dass viele Fehler gar nicht zu retten sind.

bydey

André 69 20.01.2014 11:14

Hallo Mainecoon,

Du schreibst:

Zitat:

Zitat von Mainecoon (Beitrag 1538671)
Hallo, Forum,

ich lerne gerade zu Fotografieren und auch, die Bilder zu bearbeiten (LR, PS).
In einem Fotokurs für Anfänger, der immer wieder auf die Bildbearbeitung abhob,

Was war denn das Lernziel?
Zu jedem Kurs wird normalerweise angegeben, was für Inhalte vermittelt werden sollen,
und wozu der Teilnehmer danach befähigt worden sein sollte.

Für mich persönlich sollte das fertige Bild immer natürlich aussehen, aber auch ein Stück weit gefällig.
Ich bin immer bemüht beim fotografieren die nötige Aufmerksamkeit an den Tag zu legen, um möglichst wenig per EBV machen zu müssen.
Aber alles was ein RAW-Konverter kann ist für mich legitim um zu einem stimmigen Ergebnis zu kommen.
Für mich ist der RAW-Konverter kein Tool um Fehler zu beseitigen, sondern um aus guten Bildern das beste (mir mögliche) rauszuholen.

Gruß André

kretschiii 20.01.2014 11:16

Zitat:

Zitat von Mainecoon (Beitrag 1538671)
In einem Fotokurs für Anfänger, der immer wieder auf die Bildbearbeitung abhob, habe ich mal die Frage gestellt, ob es wirklich noch Fotografie sei, wenn anschließend im PC alles noch schärfer, noch farbiger, noch noch noch gemacht würde


um auch mal etwas zum Thread Titel zu schreiben:

Ich finde deine Einstellung gut! Und auch ich finde, dass dieses ganze Bearbeiten nicht sein muss.

Ich denke es hängt immer davon ab, aus welcher Motivation heraus fotografiert wird. Ich persönlich mache es, weil es kein Gerät gibt, dass mir meine Erinnerungen 1:1 aus meinem Kopf holt. Und ich möchte die Sachen meistens so ablichten wie sie WIRKLICH sind. Klar macht es auch mal Spaß mit Farbfiltern zu spielen. Und die Kameras selbst haben unzählige Möglichkeiten ein Bild mit Effekten zu versehen, bevor du es überhaupt gemacht hast.

Trotzdem:

Mein Anspruch ist es immer, ein Bild so zu schießen, dass ich es NICHT Nachbearbeiten muss! Es sei denn die Kamera kann es nicht so darstellen wie ich es real ausgesehen hat.


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