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ddd 12.01.2014 16:33

moin,
Zitat:

Zitat von Revox (Beitrag 1535735)
Welchen Gegenwert hatten diese Objektive damals zu ihrer Zeit.

schwer zu sagen. Ich habe keine Infos, das Objektiv war aber zu seiner Zeit die "low cost-Normalbrennweite". Ken Rockwell schreibt etwas von $575 basierend auf dem 1972er Preis inflationskorrigiert auf 2009. Eine Leica-III oder Leica-M3 soll Ende der 1950er Jahre (das Elmar 50/2.8 wurde von 1956-1972 gebaut) einen (?) Brutto-Monatslohn eines Angestellten gekostet haben, wobei die Lebenshaltungskosten (Essen, Wohnen, Kleidung) damals einen größeren Anteil am Einkommen verschlungen haben als heute.
Die genannten Objektive sind sicher näher an der Grenze, das Elmar ist ein Vierlinser und für eine Normalbrennweite lichtschwach. Die gute Qualität gilt auch an APS-C@16MPix (NEX-6), wie es sich an einer A7R macht, bleibt abzuwarten.
Mir ging es mehr um den Hinweis, dass Sondergläser nicht erst seit den 1990er Jahren verwendet wurden, sondern schon viel früher und nicht nur in exotischen Spezialobjektiven.

Zitat:

Zitat von Revox (Beitrag 1535735)
Ideen durch die man hingegen die Beugung des Lichtes herausrechnen könnte habe ich überhaupt keine

ganz einfach: PSF - point spread function. Das ist seit "hundert" Jahren bekannt und nicht patentierbar, da "Physik pur". Das wird z.B. in der Astronomie auch eingesetzt und auch bei Chipbelichtern usw. Der Rechenaufwand ist groß, vor allem aber der Messaufwand, da im Prinzip für jeden Punkt im Bildraum die PSF bestimmt werden muss -und zwar für jede individuelle Objektiv-Sensor-Paarung-, dann aber im Prinzip alle (!) Fehler enthalten sind und wirklich herausgerechnet werden können, es handelt sich nicht um eine Schätzung oder Näherung. Eine Arbeitgruppe hat das mit einem selbstgebastelten "Flaschenboden" als Objektiv vorgeführt, und dabei wurde nur grob genähert, trotzdem waren die Ergebnisse sehr interessant.

Zitat:

Zitat von Revox (Beitrag 1535735)
Wie kompliziert sind eigentlich mittlerweile Entrauschungsalgorithmen?

trivial. Wenn Rechenleistung und Zeit und Energiebedarf keine Rolle spielt ;) Aber: "schnelle" AD-Wandler rauschen mehr, das ist fundamental und nicht technisch vermeidbar. In einer Kamera aktueller Technologie ist die Stromversorgung und die daraus folgende Abwärmeproduktion zusammen mit der verfügbaren Akku-Kapazität ein ganz kritischer Parameter. Niemand würde eine Kamera im Mineralwasserkistenformat akzeptieren, deren 200kg Akku-Pack auf einem Bollerwagen nachgezogen wird und die 100 Liter Kühlwasser pro Stunde verbraucht und trotzdem pro Bild mehrere Minuten Aufnahmezeit benötigt.

Zitat:

Zitat von Revox (Beitrag 1535735)
Das Arbeiten unter diesen Bedingungen stelle ich mir auch nicht gerade einfach vor, schon jetzt liegt bei etwas Bewegung bei mir schon häufig die Schärfeebene um wenige cm verkehrt.

selbst bei Blende 11 ist die Schärfenebene eine mathematische Ebene, hat also die Dicke 0 (null). Die Auflösungsgrenze sorgt dafür, dass auch vor und hinter dieser Ebene noch kein Abfall der Auflösung erkennbar ist. Daran ändert sich nichts, egal wie hoch die Auflösung ist, es ist halt im Extremfall genau in der Ebene mehr Auflösung vorhanden. Real spielen weitere Abbildungsfehler eine Rolle und begrenzen die Auflösung. Toni schrieb schon, Teleskope und Mikroskopobjektive sind seit langem beugungbegrenzt und werden trotzdem verwendet.
Mikroskopobjektive haben teilweise Öffnungen größer als f/1 (man kann die numerische Apertur NA im Nahbereich nicht wirklich in eine relative Öffnung=Blendenzahl im Unendlichen umrechnen, auch Brennweite vs. Vergrößerung geht nicht). Man fährt visuell mit dem Z-Trieb durch die Objektebenen, beim Fotografieren wird mit mehreren hundert Ebenen gestackt, und das war schon zu Filmzeiten üblich.

Revox 12.01.2014 17:07

Zitat:

schwer zu sagen. Ich habe keine Infos, das Objektiv war aber zu seiner Zeit die "low cost-Normalbrennweite". Ken Rockwell schreibt etwas von $575 basierend auf dem 1972er Preis inflationskorrigiert auf 2009. Eine Leica-III oder Leica-M3 soll Ende der 1950er Jahre (das Elmar 50/2.8 wurde von 1956-1972 gebaut) einen (?) Brutto-Monatslohn eines Angestellten gekostet haben, wobei die Lebenshaltungskosten (Essen, Wohnen, Kleidung) damals einen größeren Anteil am Einkommen verschlungen haben als heute.
Die genannten Objektive sind sicher näher an der Grenze, das Elmar ist ein Vierlinser und für eine Normalbrennweite lichtschwach. Die gute Qualität gilt auch an APS-C@16MPix (NEX-6), wie es sich an einer A7R macht, bleibt abzuwarten.
Mir ging es mehr um den Hinweis, dass Sondergläser nicht erst seit den 1990er Jahren verwendet wurden, sondern schon viel früher und nicht nur in exotischen Spezialobjektiven.
Sehr Interessant, ich würde daher den Schluss ziehen, dass komplizierte Optiken in der heutigen Zeit nicht wesentlich günstiger in der Herstellung sind als damals.

Zitat:

ganz einfach: PSF - point spread function. Das ist seit "hundert" Jahren bekannt und nicht patentierbar, da "Physik pur". Das wird z.B. in der Astronomie auch eingesetzt und auch bei Chipbelichtern usw. Der Rechenaufwand ist groß, vor allem aber der Messaufwand, da im Prinzip für jeden Punkt im Bildraum die PSF bestimmt werden muss -und zwar für jede individuelle Objektiv-Sensor-Paarung-, dann aber im Prinzip alle (!) Fehler enthalten sind und wirklich herausgerechnet werden können, es handelt sich nicht um eine Schätzung oder Näherung. Eine Arbeitgruppe hat das mit einem selbstgebastelten "Flaschenboden" als Objektiv vorgeführt, und dabei wurde nur grob genähert, trotzdem waren die Ergebnisse sehr interessant.
Ein ähnliches Prinzip kenne ich aus dem Audiobereich ganz gut: Musiksignal wird hier mit der inversen Impulsantwort gefaltet. Wahre Klangwunder kann man aus einem schlechten Lautsprecherchassis oder einem wenig gedämpften Raum nicht erwarten.
Ähnlich wird es aber doch auch mit Optiken sein?
Als Elektrotechniker wird man mit noch "einfacherer" Regelungstechnik "gefoltert". Egal welche Form der Korrektur man verwendet: Wichtig ist hier immer die Vorraussetzung das ein System Zeitinvariant ist. Mit anderen Worten, sich das Objektiv nicht weiter verändert. An dieser Stelle spielen Temperaturunterschiede wie auch das entstehende Spiel durch den Zoommechanismus eine große Rolle.
Ich habe kein tiefgreifendes Wissen in diesen Bereichen, aber mein ing. Gefühl sagt mir, dass in solchen Techniken keine Größenordnungen drin sind. Aber ich lasse mich da gerne eines Besseren belehren. Hast du zufällig einen Link zu der genannten Arbeitsgruppe?

Zitat:

trivial. Wenn Rechenleistung und Zeit und Energiebedarf keine Rolle spielt Aber: "schnelle" AD-Wandler rauschen mehr, das ist fundamental und nicht technisch vermeidbar. In einer Kamera aktueller Technologie ist die Stromversorgung und die daraus folgende Abwärmeproduktion zusammen mit der verfügbaren Akku-Kapazität ein ganz kritischer Parameter. Niemand würde eine Kamera im Mineralwasserkistenformat akzeptieren, deren 200kg Akku-Pack auf einem Bollerwagen nachgezogen wird und die 100 Liter Kühlwasser pro Stunde verbraucht und trotzdem pro Bild mehrere Minuten Aufnahmezeit benötigt.
Wer spricht hier gleich von 200Kg, eine 1Kw Grafikkarte reicht doch sicher schon in der Nachbearbeitung aus :cool:
Aber mal im Ernst, ist der damals sagen umwogene analoge Rauschfilter in der A700/A900 wirklich nicht viel mehr, als ein analoger Tiefpassfilter gewesen?
Es ist einfach sehr schwer Marketing Gag von Rocket Science zu unterscheiden, was du eben genau mit den alten Objektiven auch schon angesprochen hast!

frame 12.01.2014 18:28

Zitat:

Zitat von Tikal (Beitrag 1535598)
Olympus M.Zuiko Digital 17 mm f/1.8 review - Introduction - Lenstip.com - http://www.lenstip.com/index.php?tes...wu&test_ob=357

Es interessiert mich - ich habe die Linse selbst nicht, denke aber manchmal darüber nach mir eine zu holen.

Ich habe ein bisschen recherchiert und lenstip steht ziemlich alleine da mit diesem Review - es gibt viele begeisterte User des Oly 17/1.8 quer über die deutschen und englischen Foren ...

z.B.:
http://blog.entropicremnants.com/201...18-review.aspx

Tikal 12.01.2014 19:03

Ich habe das Review nicht gelesen und auch nicht weiter gesucht. Habe auch das Objektiv nicht. Wollte es halt trotzdem mal verlinken, da ich denke das die Seite einen guten Job macht. Letztendlich hat jeder andere Prioritäten und in der Praxis sind bestimmte Eigenschaften für einen manchmal auch gar nicht so wichtig. Man kann natürlich jedem Test vorwerfen, sie hätten das nicht "korrekt" gemacht. Aber es gibt halt keine einzige korrekte Tests. Das sollte man zumindest im Hinterkopf haben.

Brainpiercing 12.01.2014 23:22

Zitat:

Zitat von phootobern (Beitrag 1535606)
Was so Test ja auch immer Aussagen mögen.

*SNIP*

Gruss Markus

Schon richtig, daß das Objektiv bei den meisten einfachen Praxistests in der Regel gut abgeschnitten hat, naja mit Ausnahme der Verzerrung bei RAW.

Wie auch immer. Ich halte die Tests von Lenstip eigentlich für recht stichhaltig, weil sehr wissenschaftlich. Momentan für mich vertrauenswürdiger als z.B. DPreview.

Wie auch immer. Ich habe einen Kollegen der es sich wohl demnächst leisten wird, dann kann ich nachfragen.


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