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raul 14.01.2014 16:54

Zitat:

Zitat von KSO (Beitrag 1536634)
Ist zwar wieder die "ich habe nichts zu verbergen Schiene" aber Leute die so explizit auf ihre Privatsspäre achten, sind doch per se bei den Behörden suspekt; da geht bestimmt ein red flag an, wenn es partout keine Bilder von der Person im Netz gibt....

Das mag durchaus sein, dass Behörden das so registrieren. Ich möchte mich aber nicht krampfhaft unverdächtig machen, sondern lediglich meine Rechte auf Datenschutz wahren. Ich habe über diese ganze Überwachungsproblematik schon vor Jahren mit Menschen gesprochen, die das wenig interessiert hat. Rate mal, wer seit Snowden am lautesten darüber schreit?

Kopernikus1966 14.01.2014 17:05

Zitat:

Zitat von raul (Beitrag 1536635)
Ähm... Nö. Was ist denn daran so schwer zu verstehen, Menschen zu fragen bevor oder nachdem man sie fotografiert hat? Kennzeichen würde ich immer unkenntlich machen und wenn tatsächlich ein Auto an mir vorbeirauscht und ich einen Insassen direkt ablichte und nicht mehr fragen kann, dann muss ich tatsächlich damit leben, dass ich nach meinen Regeln das Bild nicht veröffentliche. Warum Sport oder öffentliche Veranstaltungen jetzt nicht gehen sollten, erschliesst sich mir nicht. Deine Argumentation wird immer kruder. Natürlich kann man auch von Gruppenbildern Gesichtsanalysen anfertigen lassen, nur wenn solche Bilder nicht verboten sind, kann man eben nichts dagegen tun. Aber die Bilder, die der TO hier eingestellt hat, fallen m.E. nicht darunter, da dort fremde ungefragte Personen bildbestimmend sind.

Was ist daran so schwer zu verstehen, dass das nur bei Einzelportraits oder maximal einem kleinen Gruppenbild machbar ist?
Willst du einem Sportler dasselbe Recht verwehren, wie du es einer Person auf der Strasse zukommen läßt? Können Personen die im rechtlichen Sinn "Beiwerk" sind, nicht identifiziert und erkannt werden?
Du machst ein Bild von einem Straßenmusikanten. Der gibt dir die Erlaubnis. Wenn ein Zuschauer erkennbar ist, kannst du das Bild schon nicht mehr machen.
Daher meine Frage nach deiner Selbstbeschränkung...

Und Re:"computationally infeasible"
Wer ist jetzt naiv?

raul 14.01.2014 17:14

@Kopernikus1966:

Also deine hypothetischen Fälle in allen Ehren, mir sind sie in Natura so nie untergekommen. Da hat jeder vielleicht auch andere Fotografievorlieben, aber z.B. Architektur schiesse ich sehr gerne und hatte noch nie ein Problem damit bekommen.

OT:
Zitat:

Zitat von Kopernikus1966 (Beitrag 1536644)
Und Re:"computationally infeasible"
Wer ist jetzt naiv?

Ja. Kenn ich. Haben meine Router nicht. Und nun?:roll:

Kopernikus1966 14.01.2014 17:22

Zitat:

Zitat von raul (Beitrag 1536646)
Also deine hypothetischen Fälle in allen Ehren, mir sind sie in Natura so nie untergekommen.

Wieso hypothetisch??? Du fotografierst Architektur nur ohne erkennbare Personen drauf?
Marktszenen in der Stadt, wenn er menschenleer ist?
Es kommt doch um Gotteswillen nicht auf die *Größe* der abgebildeten Person an, nur ob sie erkennbar ist! Nicht ob sie *Hauptmotiv* ist oder nur Beiwerk!

Zitat:

Zitat von raul (Beitrag 1536646)
OT:
Ja. Kenn ich. Haben meine Router nicht. Und nun?:roll:

Du erzählst mir, du hast deine Router im Wissen um diese Lücke ausgesucht? Respekt vor dieser Klarsicht...

raul 14.01.2014 17:38

Zitat:

Zitat von Kopernikus1966 (Beitrag 1536649)
Es kommt doch um Gotteswillen nicht auf die *Größe* der abgebildeten Person an, nur ob sie erkennbar ist! Nicht ob sie *Hauptmotiv* ist oder nur Beiwerk!

Rechtlich gibts in Deutschland genau bei Hauptmotiv oder Beiwerk Unterschiede!

OT:
Zitat:

Zitat von Kopernikus1966 (Beitrag 1536649)
Du erzählst mir, du hast deine Router im Wissen um diese Lücke ausgesucht? Respekt vor dieser Klarsicht...

Danke (trotz Ironie)! Das nennt man einen Portscan und macht man bei Installation der Router. Ausserdem werden in iptables sämtliche Ports die man nicht selbst aufmacht geblockt. Und hinter einer DMZ machen die eh nix mehr auf. Das ist Basis Security Wissen. Für Zuhause ist das zwar meistens völlig überdimensioniert, wenn es mich doch aber nix kostet, warum sollte ich das nicht trotzdem machen? Dem Hacker der es da durch schafft winken u.a. unzählige Stacking Bilder von Insektenköpfen in GB Größe. Wenn das mal kein lohnendes Ziel ist!:lol:

Kopernikus1966 14.01.2014 17:52

Zitat:

Zitat von raul (Beitrag 1536652)
Rechtlich gibts in Deutschland genau bei Hauptmotiv oder Beiwerk Unterschiede!

und genau *darum* geht´s doch nicht! Sondern um die Möglichkeit die Bilder zur Datenauswertung und widerrechtlichen Informationsgewinn heranzuziehen!

Zitat:

Zitat von raul (Beitrag 1536652)
Danke (trotz Ironie)! Das nennt man einen Portscan und macht man bei Installation der Router. Ausserdem werden in iptables sämtliche Ports die man nicht selbst aufmacht geblockt. Und hinter einer DMZ machen die eh nix mehr auf. Das ist Basis Security Wissen. Für Zuhause ist das zwar meistens völlig überdimensioniert, wenn es mich doch aber nix kostet, warum sollte ich das nicht trotzdem machen? Dem Hacker der es da durch schafft winken u.a. unzählige Stacking Bilder von Insektenköpfen in GB Größe. Wenn das mal kein lohnendes Ziel ist!:lol:

Ebenfalls OT: mir gefallen deine "Insektenköpfe" :)

Aber nach 40 Jahren in der Branche kann ich dir ebenfalls versichern, dass jedes Setup knackbar ist, schon allein wegen der menschlichen Komponente...

mrieglhofer 14.01.2014 18:07

Oh Gott, irgendwie bin ich erstaunt, welche Emotionen sowas weckt.
Wir sind doch bitte Fotografen, also kann unser Interesse nur sein, dass wir alles fotografieren können, das uns irgendwie anspricht. Selbstzensur im Kopf oder voreilender Gehoram, wir wissen wohin das geführt hat und führt.
Und genau das ist gesetzlich ganz klar geregelt, ich brauche niemanden zu fragen, ob ich ihn fotografieren darf und wenn er blöd kommt, kann ich die Polizei rufen und er wird eine Nötigung ausfassen. Was anders ist gewerbliche Nutzung und Veröffentlichung. Hier sind der Regeln enger und ich kann im künstlerischen Umfeld praktisch alles veröffentlichen, im gewerblichen Umfeld nichts ohne eine Model Release.

Viel dramstischer ist, dass mittlerweile überall fehlgeleitete Gutmenschen, private Securitys usw. gesetzeswidrig Aufnahmen verbieten wollen und damit nicht nur das Hobby erschweren, sondern auch das Aufdecken von Missständen zu verhindern suchen. Schauen wir doch nach England, was da abgeht.
http://photographernotaterrorist.org/about/
Da machst harmlos in der U-Bahn ein Fotos, weil dich die Architektur fasziniert und der Resturlaub ist gelaufen, weil du den bei der Polizei verbringt. Oder Paris, nicht viel anders. Das macht mir mehr Sorgen. Und das sind ja noch demokratische Länder und normale Fotos und nicht verdeckte Reportagen,

raul 14.01.2014 18:07

Zitat:

Zitat von Kopernikus1966 (Beitrag 1536658)
und genau *darum* geht´s doch nicht! Sondern um die Möglichkeit die Bilder zur Datenauswertung und widerrechtlichen Informationsgewinn heranzuziehen!

Nur gegen die eine Sorte Bilder kann man eh nix unternehmen. Knipst mich jemand auf dem Kölner Karneval mit 100 anderen Personen, kann ich nichts dagegen tun. Ergo ging es mir nur um die Sorte, bei der man Handhabe hat. Die Fotos des TO gehören m.E. dazu und da gebietet es der Anstand und die Fairness bezüglich des Datenschutzes diese Menschen vor Veröffentlichung zu fragen. Ich vermute, die meisten hätten eh nichts dagegen. Sämtliche Auswertung lässt sich längst nicht mehr eingrenzen, die Büchse der Pandora ist schon geöffnet. Nur unterstützen muss ich das mit meinen Bildern nicht auch noch.

OT:
Zitat:

Zitat von Kopernikus1966 (Beitrag 1536658)
Ebenfalls OT: mir gefallen deine "Insektenköpfe" :)

Aber nach 40 Jahren in der Branche kann ich dir ebenfalls versichern, dass jedes Setup knackbar ist, schon allein wegen der menschlichen Komponente...

Nochmals merci!:D Ist klar, dass diverse Geheimdienste relativ leicht da durch kommen würden ohne dass man etwas dagegen tun kann. Es gibt leider noch Hardware Backdoors, die es nicht mal in die Presse geschafft haben und genau dafür bekannt sind. Es lohnt sich nur schlichtweg (bei mir) nicht. ;)

raul 14.01.2014 18:17

Zitat:

Zitat von mrieglhofer (Beitrag 1536665)
...Selbstzensur im Kopf oder voreilender Gehoram, wir wissen wohin das geführt hat und führt.

Hier hat doch gar keiner von Selbstzensur geredet. Es ging immer um die Veröffentlichung von Bildern, wo eine Person bildbestimmend drauf ist. Künstlerisches fotografieren für sich selbst steht doch auf einem anderen Blatt.

mrieglhofer 14.01.2014 18:54

Künstlerisches Fotografieren ist per se nicht für einen selbst sondern für Dritte. Und das beinhaltet auch die Veröffentlichung im künstlerischen Umfeld.


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