SuperTex |
27.09.2013 08:27 |
Jemand der schreibt, dass "dass Canon L Objektive massiv Probleme mit keramischem Abrieb in/aus den USM-Motoren hatten", hat schlicht keine Ahnung von Aufbau und Wirkungsweise von Ring-USMs: Ein Ring-USM besteht aus einem gezackten Stator- und einem glatten Rotorring, beide aus Metall. Der Stator wird mit einer Feder gegen den Rotor gepresst. Kleine Piezo-Kristalle die auf die Unterseite (Frontlinse oben) des Stators geklebt(!) sind, erzeugen Wanderwellen im Stator, die den Rotor drehen lassen. Weder wird in den Piezos Abrieb Erzeugt (wie denn auch?), noch ist irgendeine Keramik am Antrieb beteiligt. Die Aussage ist also schlicht falsch. Davon kann man sich überzeugen, in dem man ein x-beliebiges Canon EF mit Ring-USM zerlegt. Das hab ich bereits mehrfach gemacht, und von Staub oder Abrieb war nichts zu sehen. Die USMs der großen Tüten unterscheiden sich nur im Durchmesser von den kleineren, die Wirkungsweise ist die selbe.
Seltene(!) Ausfälle gibt's dann, wenn sich der Piezo bzw. Massekontakte vom Stator lösen, was eigentlich wegen Anpressdruck der Feder normal nicht vorkommen kann. Meist war halt rohe Gewalt im Spiel. Was auch gerne vorkommt ist, dass sich die Phasenlage der Ansteuersignale geändert hat (Defekt oder Dejustage der Ansteuerelektronik). Justage ist für qualifiziertes Personal kein Problem,Elektronik- Defekte schon eher, wenn nach 20 Jahren die Ersatzteile nicht mehr lieferbar sind.
Ich weiss nicht, wie der Sony-SSM aufgebaut ist, aber er dürfte dem Ring-USM nicht unähnlich sein. Schließlich sind die meisten Patente ausgelaufen. "Keramikabrieb" würde ich da als Ursache ebenfalls ausschließen. Ich tippe da eher auf mangelhafte Schulung und Dokumentation und fehlende Prüfwerkzeuge seitens Sony, was ja auch nichts wirklich Neues ist. Die konnten früher schon ihre Produkte nicht selber reparieren.
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