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Cougarman 18.11.2004 01:52

Nun bleibt noch die Frage, welche Kamera, welches System.
Sollte ich bei Minolta bleiben ?
Hat noch jemand eine 9ti übrig ? ;)
Nikon hat ja grade die F6 rausgebracht.

MegaPixel 18.11.2004 08:33

Neiiiin !!!! :twisted:

Sag nicht dieses F-Wort... :shock:

Ich schiele immer öfter in den F6 Prospekt. :oops:

ABER ICH WILL JA NICHT MEHR ANALOG, obwohl beides wäre ja...

Grrrrr :twisted:

Cougarman 18.11.2004 10:24

Zitat:

Zitat von Fritzchen
Hannes brauch glaube ich eine mehrstündige Privataudienz .

:D Das wäre sicher nicht schlecht. :top:



Es ist ja nicht so, das ich zwingend zur Analogen Welt zurückkehren muß (will).
Aber irgendwie bin ich einfach nicht zufrieden mit der digitalen "knipserei".
Zur A2 hat Jornada letztens eine, wenn auch eher nicht ganz ernst gemeint, Liste gepostet.
Im Grunde trifft es das. :?
Vor ein paar Tagen mußte ich Aufnahmen bei sehr schlechter Beleuchtung machen, bei einer Feier.
Das Problem war wirklich der AF, er ist praktisch völlig wertfrei. :flop:
Natürlich musste ich Blitzaufnahmen machen, die Bilder waren verherend, mir war bis dato nicht klar wie Fotos rauschen können. :?
Dazu ist dann noch eine extrem schlechte Belichtung gekommen, alle Bilder waren praktisch unterbelichtet (bei indirektem blitzen).
Meine ex 10D war in dem Punkt nur unwesentlich besser.
Im Fazit konnte ich über 90% der Aufnahmen in den Müll werfen.
Ich will doch nur eine Kamera die funktioniert. :cry:
Mit meinen analogen kannte ich solche Probleme nicht.

Flens 18.11.2004 10:53

Re: Auf Wiedersehen digitalfotografie
 
Zitat:

Zitat von Worm
...
- man fotografiert konzentrierter und will nicht alles per EBV ausbügeln, verbessern, nachschärfen etc. Kurz: ich will lieber fotografieren als am PC sitzen (obwohl oder vielleicht gerade weil ich im Job viel mit den Dingern zu tun hab und PCs auch ein Hobby sind).
...

Also bei mir ist das so, dass ich mir sage, lieger beim photographieren einwenig mehr Zeitinvestieren, als am PC zu sitzen. Also eine große EBV mache ich bzw will ich auch gar nicht machen. OK manchmal ist es nötig, aber ich versuche schon im Vorfeld mir die Zeit zu nehmen ein gutes Bild auf den Film, sorry auf die CF, MD zu bringen.
Seit ich die D7i habe photographiere ich eigentlich schon viel konzentrierter. Früher mit der Knipse hab ich eigentlich nur auf's Ziel gehalten und abgedrückt, und heute überlege ich schon was ich mache.

Gruß Flens

Tonsillus 18.11.2004 12:55

Hallo

Blättert mal in alten Fotozeitschriften von 1920 - 1930. Damals kam die Kleinbildfotografie massenwirksam auf und begann die Rollfilm- und Plattenkamera zu verdrängen. Die Kommemtare der Amateure waren damals die Gleichen wie heute, wo die Digitalfotografie die analoge verdrängt. Einer der berühmtesten Fotografen jener Zeit schrieb sinngemäß: Die Kleinbildfotografie wird sich nie durchsetzen, da erkennt man ja kaum ob ein Hund oder ein Esel auf dem Bild ist.

Ich stehe der Digitalfotografie positiv gegenüber. Gewiß, zu vergleichbaren KB-Aufnahmen mit wirklich guten Festbrennweiten bestehen noch qualitative Mängel, aber in der Summe der Vorzüge überzeugt sie. Ich habe z.B. in den letzten Jahren soviel hervorragende Makroaufnahmen gesehen wie niemals zuvor.

Wenn ich etwas bedauere, so ist es der Verlust an Authentizität. Mit dem Aufkommen von Digitalfotografie und EBV besteht kein Zusammenhang mehr zwischen Realität und Foto. Ein Foto ist kein Dokument mehr, seit Jedermann verschönt, glättet, nachschärft, entrauscht und Unerwünschtes beseitigen oder Erwünschtes zufügen kann. In dem Sinne ist sie zur Malerei zurückgekehrt.

Fotos die unsere Weltsicht verändert haben sind technisch selten vollkommen. Ich denke da nur an die vielen verrissenen und unscharfen Aufnahmen aus dem Vietnamkrieg oder ähnliches. Auch persönlich hat man bei Fotos eine eigene Wertung. Das unvollkommene Foto von den ersten Schritten der eigenen Tochter wird ein Leben lang für den stolzen Vater einen Wert besitzen, während das technisch perfekte, glatte Hochglanzfoto von gelben Stecknadeln in blauer Wolle mit betauter Rose im Hintergrund schon längst vergessen ist.

Freundliche Grüße ... Tonsillus.

bkx 18.11.2004 13:18

Zitat:

Zitat von Tonsillus
Wenn ich etwas bedauere, so ist es der Verlust an Authentizität. Mit dem Aufkommen von Digitalfotografie und EBV besteht kein Zusammenhang mehr zwischen Realität und Foto. Ein Foto ist kein Dokument mehr, seit Jedermann verschönt, glättet, nachschärft, entrauscht und Unerwünschtes beseitigen oder Erwünschtes zufügen kann. In dem Sinne ist sie zur Malerei zurückgekehrt.

Seit es Fotografie gibt, gibt es auch Manipulationen. Das war auch schon vor dem Digitalzeitalter so - auch wenn es heutzutage jeder machen kann. Und letzlich zeigt ein Foto immer nur das, was der Fotograf uns zeigen will und ist immer nur ein kleiner Ausschnitt der Realität.

andys 18.11.2004 13:21

Zitat:

Zitat von Tonsillus
Hallo

Blättert mal in alten Fotozeitschriften von 1920 - 1930. Damals kam die Kleinbildfotografie massenwirksam auf und begann die Rollfilm- und Plattenkamera zu verdrängen. Die Kommemtare der Amateure waren damals die Gleichen wie heute, wo die Digitalfotografie die analoge verdrängt. Einer der berühmtesten Fotografen jener Zeit schrieb sinngemäß: Die Kleinbildfotografie wird sich nie durchsetzen, da erkennt man ja kaum ob ein Hund oder ein Esel auf dem Bild ist.

Ich stehe der Digitalfotografie positiv gegenüber. Gewiß, zu vergleichbaren KB-Aufnahmen mit wirklich guten Festbrennweiten bestehen noch qualitative Mängel, aber in der Summe der Vorzüge überzeugt sie. Ich habe z.B. in den letzten Jahren soviel hervorragende Makroaufnahmen gesehen wie niemals zuvor.

Wenn ich etwas bedauere, so ist es der Verlust an Authentizität. Mit dem Aufkommen von Digitalfotografie und EBV besteht kein Zusammenhang mehr zwischen Realität und Foto. Ein Foto ist kein Dokument mehr, seit Jedermann verschönt, glättet, nachschärft, entrauscht und Unerwünschtes beseitigen oder Erwünschtes zufügen kann. In dem Sinne ist sie zur Malerei zurückgekehrt.

Fotos die unsere Weltsicht verändert haben sind technisch selten vollkommen. Ich denke da nur an die vielen verrissenen und unscharfen Aufnahmen aus dem Vietnamkrieg oder ähnliches. Auch persönlich hat man bei Fotos eine eigene Wertung. Das unvollkommene Foto von den ersten Schritten der eigenen Tochter wird ein Leben lang für den stolzen Vater einen Wert besitzen, während das technisch perfekte, glatte Hochglanzfoto von gelben Stecknadeln in blauer Wolle mit betauter Rose im Hintergrund schon längst vergessen ist.

Freundliche Grüße ... Tonsillus.

Ich glaube, dass hier niemand bezweifelt, dass sich die digitale Fotografie durchsetzen wird. So blauäugig kann niemand mehr sein. Sie hat sich schon durchgesetzt. Es wird mehr digital als analog verkauft. Es geht nur um die Qualität. Bei schönem Wetter ist auch eine digitale kein Thema mehr. Es geht um Grenzbereiche. Das was ich mit einer Leica M fotografieren konnte, ist digital nicht machbar, war aber auch analog nur schwer zu machen. Es gibt Gebiete, die nur mit einer M gut gelöst werden können. Das ist auch der Grund, warum es die M noch gibt und viele Journalisten sie zusätzlich einsetzen.

digisucher 18.11.2004 14:44

Zitat:

Zitat von bkx
Seit es Fotografie gibt, gibt es auch Manipulationen. Das war auch schon vor dem Digitalzeitalter so - auch wenn es heutzutage jeder machen kann. Und letzlich zeigt ein Foto immer nur das, was der Fotograf uns zeigen will und ist immer nur ein kleiner Ausschnitt der Realität.

OK, "Manipulation" gab es schon immer, und in gewissem Maße ist das auch in Ordnung, wenn es um Kontrast und dergleichen geht, aber nicht in dem Maße, wie es heute der Fall ist, denn dabei geht, wie Tonsillus schrieb, die Authenzität verloren. Die Natur wird geradegebügelt, obwohl sie das gar nicht nötig hat. Alles soll perfekt sein. Aber warum? Paßt mir ein Strauch nicht, so wird er weggestempelt. Oder gefällt mir die Farbe eines Daches nicht, so wird sie kurzerhand geändert, auch wenn dies mit der Realität nichts mehr zu tun hat. Die Unterscheidung zwischen Sein und Schein wird immer schwerer. Das ist aus meiner Sicht, bei aller Begeisterung für die Digitalfotografie, eine eher negative Begleiterscheinung.

digisucher

bkx 18.11.2004 15:39

Zitat:

Zitat von digisucher
Zitat:

Zitat von bkx
Seit es Fotografie gibt, gibt es auch Manipulationen. Das war auch schon vor dem Digitalzeitalter so - auch wenn es heutzutage jeder machen kann. Und letzlich zeigt ein Foto immer nur das, was der Fotograf uns zeigen will und ist immer nur ein kleiner Ausschnitt der Realität.

OK, "Manipulation" gab es schon immer, und in gewissem Maße ist das auch in Ordnung, wenn es um Kontrast und dergleichen geht, aber nicht in dem Maße, wie es heute der Fall ist, denn dabei geht, wie Tonsillus schrieb, die Authenzität verloren. Die Natur wird geradegebügelt, obwohl sie das gar nicht nötig hat. Alles soll perfekt sein. Aber warum? Paßt mir ein Strauch nicht, so wird er weggestempelt. Oder gefällt mir die Farbe eines Daches nicht, so wird sie kurzerhand geändert, auch wenn dies mit der Realität nichts mehr zu tun hat. Die Unterscheidung zwischen Sein und Schein wird immer schwerer. Das ist aus meiner Sicht, bei aller Begeisterung für die Digitalfotografie, eine eher negative Begleiterscheinung.

digisucher

Die von Dir beschriebenen Manipulationen gab es auch analog. Dort wurden z.B. Menschen aus Bildern entfernt...

digisucher 18.11.2004 15:48

Zitat:

Zitat von bkx
Die von Dir beschriebenen Manipulationen gab es auch analog. Dort wurden z.B. Menschen aus Bildern entfernt...

Ja, gelegentlich sicher, in einzelnen Fällen, z.B. weil es politisch opportun war, aber nicht so flächendeckend in allen Bereichen, wie dies heute der Fall ist.

digisucher


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