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-   -   Warum finde ich Canon Bilder meistens Plastischer? (https://www.sonyuserforum.de/forum/showthread.php?t=129554)

mrieglhofer 11.04.2013 11:13

Zitat:

Was nützt mir die Plastizität einer RX1 wenn das Licht Schrott ist?
Und was nützt sie, bei einem eng gefassten Porträt des Paares ;-)
Die Plastizität der RX-1 ist aber keine spezifische Eigenschaft der Kamera, sondern eine allgemeine Eigenschaft eine sehr hoch auflösenden Objektives verbunden mit einem großen Sensor und daher schnell abfallender Schärfe. Was natürlich durchaus auch Nachteile hat, nämlich dann, wenn Tante Frieda und Onkel Otto beide scharf sein sollen. Weil auch beim Abblenden fällt die Schärfe trotzdem deutlich sichtbar ab ;-)

Aber klar, hoch auflösende lichtstarke Objektive, weit offen eingesetzt, bringen ein sehr starke Plastizität (wenn man das Licht nicht gerade nur von vorne kommt;-). Ist dass nicht vorhanden z.B. weil das Zoom in dem scharfen Bereich ein recht schlechte Auflösung hat, dann geht da in der Nachbearbeitung nicht mehr viel und wenn, dann sehr aufwändig mit Maskieren und selektivem Bearbeiten.

Was auch eine Rolle spielt, ist das Rauschen. Ein Canon rauschfrei Plastikbild schaut plastischer aus als ein mit leichtem Rauschen versehenes Bild. Und Canon ist ja für den Plastiklook eher bekannt.

Neonsquare 11.04.2013 11:18

Zitat:

Zitat von mrieglhofer (Beitrag 1436009)
Was auch eine Rolle spielt, ist das Rauschen. Ein Canon rauschfrei Plastikbild schaut plastischer aus als ein mit leichtem Rauschen versehenes Bild. Und kann ist ja für den Plastiklook eher bekannt.

Ich hab die ganze Zeit versucht mir das zu verkneifen ;).

cdan 11.04.2013 11:39

Angeregt durch diesen Thread habe ich reichlich Bilder der RX1, mit Bildern der 5D MKII + Carl Zeiss Distagon T* 2/35 ZE verglichen. Einen Unterschied in der Plastizität kann ich beim besten Willen nicht feststellen, auch wenn ich mir richtig viel Mühe gebe und mich sogar gezwungen habe einen sehen zu wollen. Ich glaube nicht, dass die RX1 in dem Punkt wirklich so weit heraus sticht, auch wenn ich die Kamera fantastisch finde und sehr gern mit ihr unterwegs bin. Das soll jetzt aber nicht heißen, dass es da nicht vielleicht doch einen Unterschied gibt. :zuck:

KDBerlin 11.04.2013 11:44

Zitat:

Zitat von cdan (Beitrag 1436021)
Angeregt durch diesen Thread habe ich reichlich Bilder der RX1, mit Bildern der 5D MKII + Carl Zeiss Distagon T* 2/35 ZE verglichen. Einen Unterschied in der Plastizität kann ich beim besten Willen nicht feststellen, auch wenn ich mir richtig viel Mühe gebe und mich sogar gezwungen habe einen sehen zu wollen. Ich glaube nicht, dass die RX1 in dem Punkt wirklich so weit heraus sticht, auch wenn ich die Kamera fantastisch finde und sehr gern mit ihr unterwegs bin. Das soll jetzt aber nicht heißen, dass es da nicht vielleicht doch einen Unterschied gibt. :zuck:

Hmmmm, ich hatte an meiner 5DII nur Canon Objetive benutzt. Hört sich interessant an. Hättetst Du einen Link wo ich mir gleiche Bilder ansehen kann?

Karsten in Altona 11.04.2013 11:54

So im groben und ganzen Stimme ich Dir zu. Bei der Reihenfolge bin ich mir nicht ganz sicher. Theoretisch müsste EBV ganz oben stehen. Mit den richtigen Kenntnissen musst Du gar nicht mehr raus gehen, sondern renderst es Dir gleich selbst zurecht. Aber für den normalen Durchschnittsotto wie mich, würde ich Licht und Sensorgröße/Brennweite in Zusammenhang sehen. Das eine funktioniert nur bedingt ohne das andere, wenn man nicht im Nachhinein "manipulieren" will was zb Tiefenschärfe angeht.

Ansonsten widerspreche ich ein wenig dem:
Zitat:

Zitat von Neonsquare (Beitrag 1435998)
Objektiv / Sensor / Blende
Natürlich hat auch eine Freistellung durch große Blenden bei großen Sensoren und langen Brennweiten einen Effekt, der Plastizität hervorhebt.

Auf mich wirken (starke) Telebilder oft irgendwie gestaucht und haben trotz geringer Tiefenschärfe und sahnigem Bokeh nicht unbedingt eine "Plastizität", wie ich meine sie hier verstanden zu haben. Für mich macht vor allem der Reiz lichtstarke Normal- bis Weitwinkelobjektive am "großen" Sensor zu nutzen, weil eben durch den relativ natürlich Seheindruck (bei zb 50 und 35mm) Dinge im Fokus von, sagen wir mal 2, 3-5 Metern und Blende <=f/2 eben diese Plastizität entsteht, wie man sie vom natürlichen Sehen gewohnt ist. Dabei ist die verwendete Kameramarke wahrscheinlich ziemlich Wurscht, weil sonst hätte ich keine Sony... :lol::lol::lol:

Jan 11.04.2013 12:58

Wenn es plastische Bilder gibt, dann mit dem STF 135 von Sony / Minolta.

Dann hatte Minolta zu guten alten Rokkor-Zeiten durchaus den Ruf, einen besonderen Look zu produzieren.
Auch Zeiss und Leica Objektive bilden mit einem gewissen extra ab, wohingegen Nikon und Canon (und später auch Minolta und dann Sony) wohl eher darauf achten, Meßwerte zu optimieren, was nicht zu schlechten Linsen führt.

Einstellung der Kamera, Licht und EBV machen sicher hauptsächlich den Unterschied, aber wenn es darüber hinaus noch besonders plastisch, scharf und doch weich sein soll, würde ich nicht unbedingt zu Canon greifen.

Jan

P.S.: Wo sind die Beispielbilder aufgenommen?

Neonsquare 11.04.2013 13:16

Zitat:

Zitat von Karsten in Altona (Beitrag 1436028)
So im groben und ganzen Stimme ich Dir zu. Bei der Reihenfolge bin ich mir nicht ganz sicher. Theoretisch müsste EBV ganz oben stehen. Mit den richtigen Kenntnissen musst Du gar nicht mehr raus gehen, sondern renderst es Dir gleich selbst zurecht.

Ich hatte darüber nachgedacht - aber es ging mir dabei nicht unbedingt um "Extrembearbeitung". Wie gesagt - ziemlich viel lässt sich schon durch geeignete Verstärkung lokaler Kontraste erreichen - sogar ganz ohne händische Selektion.

Zitat:

Zitat von Karsten in Altona (Beitrag 1436028)
Aber für den normalen Durchschnittsotto wie mich, würde ich Licht und Sensorgröße/Brennweite in Zusammenhang sehen. Das eine funktioniert nur bedingt ohne das andere, wenn man nicht im Nachhinein "manipulieren" will was zb Tiefenschärfe angeht.

Tiefenschärfe ist ja auch nur ein Mittel um eine solche Plastizität zu erreichen. Es gibt durchaus auch Fotos die ohne geringe Tiefenschärfe sehr plastisch wirken können. Da kann dann nahezu der komplette Bereich knackscharf sein. Es hängt dann z. B. davon ab die die Texturen um die Objekte gestaltet sind. Eine Person vor verhältnismäßig homogener Hintegrundtextur beispielsweise. Die Plastizität kann nun einerseits sehr stark durch Licht&Schatten und andererseits eben durch Verstärkung lokaler Kontraste entstehen. Die Motivgrenzen heben sich dann naturgemäß vor dem eher homogenen Hintergrund ab.

Zitat:

Zitat von Karsten in Altona (Beitrag 1436028)
Ansonsten widerspreche ich ein wenig dem:
Auf mich wirken (starke) Telebilder oft irgendwie gestaucht und haben trotz geringer Tiefenschärfe und sahnigem Bokeh nicht unbedingt eine "Plastizität", wie ich meine sie hier verstanden zu haben. Für mich macht vor allem der Reiz lichtstarke Normal- bis Weitwinkelobjektive am "großen" Sensor zu nutzen, weil eben durch den relativ natürlich Seheindruck (bei zb 50 und 35mm) Dinge im Fokus von, sagen wir mal 2, 3-5 Metern und Blende <=f/2 eben diese Plastizität entsteht, wie man sie vom natürlichen Sehen gewohnt ist. Dabei ist die verwendete Kameramarke wahrscheinlich ziemlich Wurscht, weil sonst hätte ich keine Sony... :lol::lol::lol:

Wie gesagt - es geht eigentlich für mich eher um Kontraste. Die können einerseits durch fokusbedingte Schärfeverläufe entstehen, aber auch z. B. durch Schattenverläufe, Farbverläufe oder künstlich eingebrachte Kontrastverläufe (Manipulation lokaler Kontraste). Sogar Formen können kontrastiert wirken.

matti62 11.04.2013 13:27

wer weiß ob die Bilder mit oder ohne Nachbearbeitung in Photoshop sind?
Da lässt sich ja viel machen. Ich kenne mich da weniger aus.

cdan 11.04.2013 13:30

Zitat:

Zitat von KDBerlin (Beitrag 1436024)
Hättetst Du einen Link wo ich mir gleiche Bilder ansehen kann?

Verglichen habe ich nicht gleiche Bilder sondern ähnliche Aufnahmesituationen. Da war nix zu finden was als Unterschied taugt. :zuck:

Es steht seit längerem ein Vergleich 5D MKIII vs. RX1 an. Ditmar und ich werden der Sache demnächst mal auf den Grund gehen, obwohl ich mir davon keine praxisrelevanten Wunder verspreche.

Was Steve Huff betrifft, so lese ich seine Berichte sehr gern, nur sprudelt er leicht über vor Begeisterung für irgendwas, verliert leicht mal die Bodenhaftung; erst kürzlich bin ich auf eine seiner Begeisterungen reingefallen. Also vorsichtig lesen und hinterfragen.

KDBerlin 11.04.2013 13:39

Zitat:

Zitat von cdan (Beitrag 1436073)
Verglichen habe ich nicht gleiche Bilder sondern ähnliche Aufnahmesituationen. Da war nix zu finden was als Unterschied taugt. :zuck:

Es steht seit längerem ein Vergleich 5D MKIII vs. RX1 an. Ditmar und ich werden der Sache demnächst mal auf den Grund gehen, obwohl ich mir davon keine praxisrelevanten Wunder verspreche.

Was Steve Huff betrifft, so lese ich seine Berichte sehr gern, nur sprudelt er leicht über vor Begeisterung für irgendwas, verliert leicht mal die Bodenhaftung; erst kürzlich bin ich auf eine seiner Begeisterungen reingefallen. Also vorsichtig lesen und hinterfragen.

Natürlich ist Steve ein LeicaFanboy. Und seine "Tests" haben auch keinen Laborcharakter, aber er hatt eben einen Erfahrungsschatz. Vielleicht ist gerade er mit mehr praxisorientierten Tests für uns interessanter, als immer nur reine Laborwerte, bei denen wir den Testaufbau auch nicht nachvollziehen können und die machmal auch fehlerhaft sind. Wenn ich mich recht erinnere war mal ein großes Problem bei dprview mit manipulierten, unterschiedlichen Blenden Werten, beim Kameravergleichstest.

Ich lese gern die Einschätzungen der Praktiker wie auch von Ming Thein, Robin Wong,...


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