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-   -   Und wieder: Gefälschte Naturfotos (https://www.sonyuserforum.de/forum/showthread.php?t=107984)

dey 06.09.2011 13:54

Zitat:

Zitat von BadMan (Beitrag 1220116)
Natürlich nicht!
Ich dachte nicht, dass man das falsch verstehen kann. :roll:

Ich denke, ich hatte es schon verstanden.
Ich finde, deine Formulierung
Zitat:

Zitat von BadMan (Beitrag 1220107)
Aber wenn ich einen Luchsfoto zeige, dann hat der beim Fotografieren auch verdammt nochmal dagewesen zu sein.

zu lax. Deine Darstellung würde ein Umpositionieren von vorhandenen Bildelementen zulassen.
Zulässig zur Verbesserung des Bildes, klar, aber nur, wenn man es auch angibt. Läßt man den Betrachter bewußt im Glauben diese Szene is genauso vorhanden gewesen ist nicht in Ordnung. Gewinne ich dadurch Anerkennung oder gar Preise und Geld, ist es Betrug. Ganz besonders im Fall Naturfotografie.

Zitat:

Zitat von kearny (Beitrag 1220111)
Nachrichtenagenturen haben eindeutig geregelt, was geändert werden darf und was nicht. Diese Maßstäbe könnten sicherlich eins zu eins bei einem Naturfoto-Wettbewerb übernommen werden:

http://www.ap.org/newsvalues/index.html

Zitat:

The removal of “red eye” from photographs is not permissible.
Das ist schon unnötig einschränkend.

bydey

BeHo 06.09.2011 13:57

Zitat:

Zitat von hpike (Beitrag 1220085)
Fritz Pölking hat da schon 2004 einen sehr interessanten Artikel zu diesem Thema geschrieben. Für mich zumindest trifft er da genau den richtigen Punkt.

http://www.poelking.de/wbuch2/manipu...pulationen.htm

:top: Sollte Pflichtlektüre sein. Den lesenswerten Artikel hatte ich in der Vergangenheit auch schon zweimal verlinkt.

---------- Post added 06.09.2011 at 13:59 ----------

Zitat:

Zitat von dey (Beitrag 1220127)
Zitat:

The removal of “red eye” from photographs is not permissible.
Das ist schon unnötig einschränkend.

Nein, ist es meiner Meinung nach bei dieser Art Fotografie nicht.

hpike 06.09.2011 14:04

Zitat:

Zitat von BeHo (Beitrag 1220128)
:top: Sollte Pflichtlektüre sein. Den lesenswerten Artikel hatte ich in der Vergangenheit auch schon zweimal verlinkt.

Die ganze Seite, insbesondere die Werkstattbücher sind absolut lesenswert. Ich hab die Seite damals geradezu verschlungen.

BadMan 06.09.2011 14:05

Zitat:

Zitat von dey (Beitrag 1220127)
Läßt man den Betrachter bewußt im Glauben diese Szene is genauso vorhanden gewesen ist nicht in Ordnung. Gewinne ich dadurch Anerkennung oder gar Preise und Geld, ist es Betrug. Ganz besonders im Fall Naturfotografie.

Das ist doch genau meine Rede.

Dass man immer versucht, irgendetwas krampfhaft falsch zu verstehen.

Wenn ich schreibe, der Luchs hat beim Fotografieren da zu sein, akzeptiere ich natürlich nicht, dass man in Omas Garage geht, das Luchsfell von der Wand nimmt und es dann kunstvoll im Wald drapiert, um es dann als Naturfoto zu verkaufen.
Ebenso wenig setze ich ihm Hörner auf, kopiere 3 Köpfe rein oder male ihm ein Tigerfell auf.
Ich dachte eigentlich, dass dies mit ein wenig Nachdenken klar sein sollte. :evil:

batteriesnotincluded 06.09.2011 14:08

Zitat:

Zitat von BadMan (Beitrag 1220135)
Das ist doch genau meine Rede.

:top:

Dicker Daumen 06.09.2011 14:21

Wäre der Luchs tatsächlich da gewesen, dann würde mich ein wenig Kosmetik im Sinne von Bildverbesserung (nicht Manipulation/Verfälschung!) auch nicht stören.
(z.B. reinigt doch jeder sein Auto, wenn es verkauft werden soll. – Ist das Manipulation?)

Was mir so durch den Kopf geht ist, wie man sich wohl fühlen mag, als Sieger aus einem Wettbewerb hervorzugehen, wissend, dass man beschissen hat!

Gesetze u. Vorschriften – alles schön und gut, aber was ist mit Ehrgefühl u. Selbstachtung?

Ich sehe das so:
Wenn das Thema "Naturfotografie" heißt, dann wird die Ablichtung einer realen Situation aus der Natur erwartet! – Basta.
Alles Andere ist Betrug.

cat_on_leaf 06.09.2011 14:51

Zitat:

Zitat von batteriesnotincluded (Beitrag 1220110)
Die ganze Diskussion über "Manipulation" durch Sensor, EBV etc. blabla ist doch hier nicht der Punkt. Das verlinkte Bild wäre ohne den einmontierten Luchs einfach nur eine fleckige gelbe Fläche. Ohne den Luchs wäre die Aufnahme in 1 Min gemacht, kein nasser Hosenboden, kein gekonntes Annähern an das Tier inkl. möglicherweise endlose Stunden lauern. Eben alles was echte Tierfotografie beinhaltet und was in dem Wettbewerb bewertet wurde. Das war kein EBV-Wettbewerb!

Und all' die anderen Themen ob wie wann etc. ein Bild bearbeitet, aufbereitet behübscht werden darf, muss und was der Teufel noch sollen gerne in einem eigenen Beitrag bemurmelt werden, ist hier OT wie ich meine.

EDIT: Kommentare haben sich überschnitten - stimme meine beiden Vorrednern uneingeschränkt zu! :top:

Äh, anscheinen hatte ich nicht eindeutig geschrieben das ein einkopierter Wasauchimmer nicht als grundlegende Bildbearbeitung gilt.
Es ist hochnotpeinlich und armselig es doch zu tun.

Ich finde es allerdings nicht OT über die Bildmanipulation zu schreiben. Den in der netten Verlinkung am Anfang wird auf die nicht vorhanden Statuten des Wettbewerbs eingegangen.

Zitat daraus: "Das zeigt sich u.a. auch darin, dass in den Wettbewerbsstatuten keine Regelungen zu Täuschungsversuchen enthalten sind. Auch eine Regelung, die Wettbewerbsteilnehmer zur Vorlage von RAW-Dateien verpflichtet, ist nicht vorgesehen."

Und somit komme ich darauf das das Einsenden von RAW Dateien Unfug ist.

Und Tier- oder überhaupt Naturfotografie hat meiner Meinung nach mitnichten etwas mit stundenlangen Ansitz, nassem Hosenboden oder sonstwas zu tun. Es ist nämlich vollkommen egal wie lange es gedauert hat um das Bild zu machen. Wenn es ein Schnapschuß ist, so what.
Ansitz, Kenntnisse über das Verhalten einer einzelnen Spezies usw. helfen ein gutes Bild zu machen. Aber es ist kein Muss um ein Bild zu bekommen. Es war ein Naturfotowettbewerb. Kein IchsteheinderPampaundwilleinBildmachenwettbewerb.

BadMan 06.09.2011 15:24

Zitat:

Zitat von BodenseeTroll (Beitrag 1220070)
Beispielsweise das Foto hier im Forum von der Mücke mit den Milben auf dem Rücken.

Das ist ein schönes Beispiel und das Foto sogar noch von mir. ;)

Das Foto ist möglicherweise sogar auch manipuliert. Kann sein, dass ich ein paar störende Grashalme im Vordergrund entfernt habe. Ich weiß es gar nicht mehr genau. Das Tier selber habe ich aber natürlich nicht angerührt. Das mag der ein oder andere nun auch schon als unzulässige Manipulation bezeichnen, um als Naturdokument zu gelten. Ok, akzeptiert.

Aber es ist doch noch mal eine andere Stufe, wenn ich das Tier selber extra für das Foto dorthin setze.

Und noch eine stärkere Manipulation wäre es, wenn die Schnake oder auch nur die Milben hineinkopiert wären.

Und wenn das Bild jetzt in einer Dokumentation oder einem Wettbewerb zu Insektenkrankheiten oder Parasiten erscheinen würde, wären ein paar entfernte Grashalme möglicherweise noch tolerabel, gephotoshopte Milben aber mit absoluter Sicherheit nicht, weil dies eben die Kernaussage des Bildes verfälschen würde.


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