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AlexDragon 25.03.2011 12:32

Zitat:

Zitat von Tira (Beitrag 1160851)
Interessant also, dass die deutsche GRS sich dort auf die japanischen Lobbyisten beruft.

Da sind eben die Lobbyisten mal wieder unter sich :roll::shock::twisted:

Tira 25.03.2011 15:50

Man ziehe sich mal folgenden Artikel rein: Super-GAU versus Panikmache.

Ich zitiere mal ein bisschen:

Zitat:

Pflugbeil beruft sich auf Strahlenwerte der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA. Sie hat Messungen im Umkreis von 200 Kilometern um Fukushima vorgenommen und habe dabei hohe Werte von Beta-Gamma-Strahlungen in Entfernungen von bis zu 58 Kilometer festgestellt: Zwischen 200.000 und 900.000 Becquerel pro Quadratmeter liege die Verstrahlung. "Das ist die Größenordnung von heißen Flecken bei Tschernobyl", sagt Pflugbeil n-tv.de. Dort seien die so genannten "hot spots" als Kontaminationen mit mehr als 555.000 Becquerel pro Quadratmeter definiert worden. "Die Höhe der Strahlenbelastung ist erheblich", warnt Pflugbeil. Er hält eine Evakuierungszone in einem Radius von 80 Kilometern für nötig, so wie es auch die US-Regierung empfohlen hat.
Hotspots wie in Tschernobyl, erhebliche Strahlenbelastung, Ausweitung der Evakuierungszone erforderlich. Scheint alles nachvollziehbar und auch angemessen.

Zitat:

Die japanische Regierung lehnt eine Ausweitung der Evakuierungszone bislang allerdings ab. Zwar räumt die Regierung ein, dass auch an Orten weiter als 30 Kilometer vom Unglückskraftwerk entfernt hohe Radioaktivität auftreten könne. Womöglich seien Werte von 100 Millisievert pro Stunde gemessen worden, so Regierungssprecher Yukio Edana. Die natürliche Hintergrundstrahlung liegt bei etwa 2 Millisievert pro Jahr. Besorgte Anwohner sollten deshalb die Fenster geschlossen halten. Die Strahlung ändere sich aber ständig mit dem Wind. Es sei schwer, sie genau zu messen.
Nö, wir evakuieren nicht, bleibt halt drinnen, dann passiert euch schon nichts.:?

Aber jetzt kommts knüppeldicke:

Zitat:

Die Zahlen können Sie vergessen. Das sind keine belastbaren Informationen", sagt Peter Jacob, Leiter des Instituts für Strahlenschutz am Helmholtz-Zentrum München. Nach Berechnungen seines Instituts sei es zwar nicht auszuschließen, dass nördlich von Fukushima sogar noch höhere Werte gemessen werden könnten. Jacob nennt 1000 Kilobecquerel pro Quadratmeter vorstellbar. Doch sei damit noch keine Aussage über den Grad der Verstrahlung getroffen.
Aha, die Strahlenbelastung könnte also noch höher sein. Ist ja auch logisch, da bisher offensichtlich nur Beta-Gamma-Dosis gemessen wurde. Die Alpha-Dosis wird niemals erwähnt, dabei ist Plutonium ein Alpha-Strahler... und weiter:

Zitat:

Selbst wenn von Werten wie in Tschernobyl die Rede sei. Es bestehe derzeit anders als behauptet kein sehr hohes Krebsrisiko. "Wenn 100 Leute eine Dosis von 100 Millisievert abbekommen, steigt die Krebswahrscheinlichkeit um einen zusätzlichen Fall an", sagt Jacob.
Das ist jetzt der Gipfel der Verdummung und zeigt auch die Verantwortungslosigkeit dieser Mafia. Erstmal sind ja 1er von hundert nicht viel, gell. In Japan gibts ja eh zuviele Menschen, oder was? :shock:
Und dann unterschlägt er auch noch, dass hier über 100 mSV pro Stunde gesprochen wird! Nach seiner Statistik bekommen 100 von 100 Betroffenen nach 40 Stunden Aufenthalt in der Region irgendwann Krebs! Und wenn sie sich wochenlang dort aufhalten, werden sie mit hoher Wahrscheinlichkeit noch wesentlich schneller sterben. Unglaublich!:flop:

BeHo 25.03.2011 16:08

Das Helmholtz Zentrum betrieb ja auch das Forschungsbergwerk Asse. :roll:

About Schmidt 25.03.2011 17:58

Ich denke für Japan stellt sich nicht die Frage ob evakuieren oder nicht, sondern wenn, dann wohin? Dort sind momentan ca. 450.000 Menschen obdachlos. Quelle:
http://www.greenfamily.de/index.php?...hlos&Itemid=17
Also wohin bitte soll man evakuieren? Die Versorgung solcher Menschenmassen ist eine logistische Meisterleistung, die kaum jemand zu stemmen vermag, schon gar nicht, wenn fast die gesamte Infrastruktur zusammen gebrochen ist. Bitte versteht mich nicht falsch, ich wäre auch dafür, die Menschen dort besser heute als morgen heraus zu holen. Doch das ist realistisch betrachtet einfach nicht machbar.

Gruß Wolfgang

hpike 25.03.2011 19:08

Ich hab letztens irgendwo im TV gehört, das Sibirien den Japanern angeboten hat nach Sibirien auszuwandern. Muss ein schlimme Vorstellung für die Japaner sein:flop: Ich kann überhaupt nicht beschreiben wie leid mir die Leute da tun:(.

RoDiAVision 25.03.2011 19:33

Das was die Japaner da jetzt durchmachen wünscht man seinem ärgsten Feind nicht :(

Ich hab aus einem Nachbarforum folgenden Link: Wohnungen für Japaner

Hier werden Leute gesucht die in ihrem Haus Wohnraum für Japanische Familien anbieten können.

Tira 27.03.2011 13:06

Die japanische Agentur Kyodo berichtet, dass in den Turbinenhallen unterhalb der Reaktoren große Wassermengen mit enorm hoher radioaktiver Belastung gefunden worden. In bzw. unter der Halle von Reaktor zwei war das Wasser unter anderem mit dem extrem hohen Wert von 2.9 billion Becquerel pro Kubikcentimeter (=Liter) für das Isotop I(od) 134 kontaminiert. Dieses Isotop hat eine Halbwertszeit von ca. 53 Minuten und muss daher frisch sein. In dieser Menge kann es im Grunde nur bei einer laufenden Kettenreaktion entstehen...

Anderes Detail: Hier berichtet Kyodo über die 3 verstrahlten Arbeiter, die im Tubinenhaus von Reaktor drei eingesetzt wurden. Während ihre Dosimeter irgendwas um die knapp unter 200 mSV anzeigten, lief ihnen die radioaktive Suppe in die Schuhe (keine Schutzstiefel!). Irgendwo habe ich gelesen, dass die vermutete reale Belastung durch den Hautkontakt irgendwo bei 2-6 Sievert! gelegen habe... Statistisch sterben 50% der Menschen, die einer Belastung von 4,5 S/h ausgesetzt werden, innerhalb von 30 Tagen...

Aussage des Subunternehmens, dass diese Arbeiter dorthin geschickt hat:

Zitat:

Electrical engineering firm Kandenko Co., which employs the two, said its workers were not required to wear rubber boots as its safety manuals did not assume a scenario in which its employees would carry out work standing in water at a nuclear power plant.
Hat man Worte...:shock:

RoDiAVision 27.03.2011 13:23

Im Radio kam gerade die Meldung das die Strahlung das 10 Millionen-Fache über normal erreicht hat:
ARD 10.000.000-mal mehr Strahlung als normal :(

Blitz Blank 27.03.2011 14:07

Die meisten Beiträge in den Medien beschäftigen sich mit den direkten Auswirkungen in Japan bzw. auf die Politik in Deutschland.
Dies verdeckt, möglicherweise gewollt, den Blick auf künftiges Handeln.

Eine kurzfristige Abschaltung aller AKW in Deutschland oder gar Europa ist unrealistisch, ob man dies befürwortet oder nicht.

Wie aber bekommt man die Bestände (in der Übergangszeit, was immer das heißt) sicherer?
Wird es eine von den Stromkonzernen unabhängige Risikobewertung geben?
Wird diese Konsequenzen bis hin zur Abschaltung haben?
Wird es Sanktionen (Handelsverbot) für Strom aus AKW bzw. Staaten geben, die sich einer Kontrolle entziehen?
Wird die Kontrolle über den Betrieb von AKW wieder vom Staat übernommen, Privatisierungen rückgängig gemacht? Stattdessen wird über Nutzungsausfall Entschädigungen diskutiert. Die harten Bandagen hat die Politik da ganz offensichtlich nicht angezogen.

Frank

André 69 27.03.2011 14:39

... apropo Abschaltung:

http://www.heise.de/tp/r4/artikel/34/34420/1.html

...gibt dann doch irgendwie zu denken.

Gruß André


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