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turboengine 12.04.2023 09:52

Zitat:

Zitat von steve.hatton (Beitrag 2273101)
Wenn die Briten, als alte Seefahrer keine Erfahrung mit Salzwasser und dessen Wirkung haben, dann weiß ich es auchnicht mehr.

Das heisst nicht, dass ihnen jedes Projekt gelingt. Das hier hat mit Schiffahrt wenig zu tun.
Auf der Website von ihnen sind vorwiegend grüßende Politiker, Redende Royals, viel PR-Klaumauk aber wenig technisch handfestes zu finden.

https://orbitalmarine.com/o2/

Und im Falle der Brent Spar Plattform wurde von Greenpeace dieses Wissen ignoriert.

Der Meeresbiologe Gordon Picken von der Aberdeen-University erklärte beispielsweise:
„Dieser besondere Faktor führt im Falle der Brent Spar dazu, dass die Entscheidung die Plattform im offenen Meer zu versenken aus ökologischer Sicht die praktikabelste Lösung ist.“

Brent Spar war ein Paradebeispiel für die Lügenkampagnen von Greepeace und aktivistischen Journalismus ohne Sinn und Verstand.

Zitat:

kurz vor Ende der Auseinandersetzung verstieg sich Greenpeace in Großbritannien zu der durch nichts belegten und völlig unbewiesenen Behauptung, an Bord der Brent Spar befänden sich nicht nur 100, sondern mehr als 5000 Tonnen Ölschlamm. Im September 1995 entschuldigte sich Greenpeace dafür öffentlich bei Shell. Eine schwere Niederlage für die Umweltorganisation mit langfristigen Folgen, denn in den Medien, die den vermeintlichen David in seinem Kampf bislang immer unterstützt hatten, setzte ein Prozess der Distanzierung ein. Ullrich Deppendorf von der ARD:

„Ich glaube alle sind damals, alle Medien, auch wir, sind damals etwas zu schnell auf einen Zug aufgesprungen. Es hat doch, ich sag mal, ein Distanzloch gegeben, nicht immer waren wir so weit weg, wie wir es eigentlich als Journalisten hätten sein müssen.“
https://www.deutschlandfunk.de/david...liath-128.html

Dasselbe Phänomen haben wir jetzt wieder. Als „Wissenschaft“ getarntes PR-Material von „Agora Energiewende“ und anderen wird ungeprüft von Redaktionen in ihre Öko-Kuschel-Vorabend-„Wissenschaft“-Sendungen eingebaut. Krasse Lügen oder Fehler weden kritiklos nachgeplappert weil der technische Sachverstand fehlt. Dass 90% der Journalisten politische Schlagseite haben kommt erschwerend hinzu.

Tja, lieber Ulrich Deppendorf: Leider nix gelernt. Im Gegenteil - es wird immer schlimmer wie man in der Corona-Krise gesehen hat. Die Presse hat nach Selbstentmachtung des Parlaments keinerlei Kontrollfunktion mehr ausgeübt und auch die schwachsinnigsten Massnahmen wie Masken draussen, Kindergarten- und Schulschliessungen mit viel Propaganda unterstützt.

Erste selbstkritische Nachbetrachtungen hierzu beginnen zaghaft…

Zitat:

Dabei sind die Versagensmuster in der Corona-Berichterstattung gar nicht neu. Im Gegenteil: Man kennt sie schon aus anderen Krisen – und hätte es von Anfang an besser machen können.
https://www.cicero.de/kultur/corona-...e-corona-demos

Zitat:

Die Medien verbreiteten unkritisch als objektive Wissenschaft verbrämte Mutmassungen: darunter die Behauptung, Geimpfte seien nicht ansteckend. Dies alles geschah unter der Parole «Follow the science». Selten war Wissenschaftsgläubigkeit naiver und zugleich militanter. Mit angeblicher Wissenschaft wurde schamlos Politik gemacht. Dies müsste eine Warnung für den Umgang mit dem Klimawandel sein, doch auch diese Lehre werden die Medien vermutlich ignorieren.
https://www.nzz.ch/meinung/der-ander...eld-ld.1718240

Aber bei der Energiewende ist Hopfen und Malz verloren. Das geht völlig in die Hose Und die Versagensmuster sind bekannt.

Itscha 12.04.2023 11:35

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 2273120)
Brent Spar war ein Paradebeispiel für die Lügenkampagnen von Greepeace und aktivistischen Journalismus ohne Sinn und Verstand.

Wenn man deine verlinkte Deutschlandfunk-Quelle liest, steht da aber auch: "Auch aus der Rückschau kann man sagen, dass Greenpeace in der Sache, nämlich der Forderung nach einem Versenkungsverbot für Ölplattformen im Nordostatlantik recht hatte."

Mit fragwürdigen Mitteln? Ja, schon möglich. Wieso aber ohne Sinn und Verstand, wenn Sie vom Ergebnis her betrachtet "recht hatten"?

steve.hatton 12.04.2023 11:41

Ich muss und will Dir hier in vielen der oben genannten Punkte recht geben.

Die Presse hat sich selbst durch Click-Bait demontiert.

Investigativer Journalismus oder auch nur das Hinterfragen von Meldungen bleibt mehr oder weniger komplett aus.

Und die "Regierenden", sei es das Eu Parlament oder die eigene Reg., fahren auch sehr oft Idealen hinterher ohne zu prüfen, was realisierbar ist.
(Bei Eu-Parlament versteh ich das sogar, denn wenn ich davon ausgehe, dass andere Länder so wie Deutschland im EU Parlament ihre Rohrkrepierer entsorgt muss man sich über gar nichts wundern.)

Alle Gebäude mit höheren Energiewerten als "F", sollen gemäß geplanter Änderung der Gebäudeeffizienzrichtlinie zu sanieren sein - zwangsweise? Bis 2030 ???
Ausnahme Denkmäler und architektonisch wertvolle Bauten sowie - Achtung jetzt kommt`s - Sozialwohnungen.
Ach die Armen, können dann wohl frieren ?!?

Tolle Idee - fernab der Realität. Bei Neubau verstehe ich da vieles, aber bei Bestandsimmobilien wird das nur Verschärfungen im Mietmarkt mit sich bringen und zudem befürchte ich, dass es nur ein Wirtschaftsförderungsprogramm für die Styropor-Lobby ist.

Es gibt zwei Möglichkeiten CO2-Ausstoß zu verringern. Das Haus optimieren, da wo es sinnvoll ist und den geringsten Schaden anrichtet und das Verbraucherverhalten ändern.

Nachhaltige Energiepolitik ist, eine gut funktionierende Heizung bestehen zu lassen, denn es gibt weder genug "neue Heizsysteme" noch genug Handwerker, die das installieren könnten. Wenn Ersatz definitiv notwenig ist, sollte ein Hybrid-System zu nutzen sein (Solar, ob PV oder Solarthermie plus WP oder was es da sonst noch alles gibt).

Immer diese absolutistischen Forderungen 100 oder 0. Dazwischen gibt`s wohl nichts?!?

Was passiert, wenn ich mich weigere mein Haus luftdicht einzupacken, um Schimmel Vorschub zu leisten? Enteignung ? Bitte gerne: Es wird eine herrliche, arbeitsreiche Zeit für Juristen und Kaminkehrer - letztere werden bald Personenschutz beantragen......

Es wäre so einfach: Eine gute CO2 Steuer und alles was fossil ist, wird deutlich teurer, dann dann der Nutzer entscheiden, wie er gegensteuert.
Wenn er nur sein Verbrauchsverhalten ändert und damit 20% spart, ist das doch super. Und die paar "bösen Millionäre" die ihren Außenpool über den Winter weiterhin mit Öl heizen......so what.

amateur 12.04.2023 12:15

Zitat:

Zitat von steve.hatton (Beitrag 2273137)
Alle Gebäude mit höheren Energiewerten als "F", sollen gemäß geplanter Änderung der Gebäudeeffizienzrichtlinie zu sanieren sein - zwangsweise? Bis 2030 ???
Ausnahme Denkmäler und architektonisch wertvolle Bauten sowie - Achtung jetzt kommt`s - Sozialwohnungen.
Ach die Armen, können dann wohl frieren ?!?

Bei den Sozialwohnungen müsste ja der Staat die Kosten tragen. Das wäre ja unangenehm. Aktuelle Politik entscheidet aktuell in vielen Themen irgendetwas und überlässt den Bürgern, die Lösung zu finden und diese zu finanzieren ohne vorher passende Grundlagen zu schaffen.

Stephan

frame 12.04.2023 12:26

Zitat:

Zitat von steve.hatton (Beitrag 2273137)
Das Haus optimieren, da wo es sinnvoll ist und den geringsten Schaden anrichtet und das Verbraucherverhalten ändern.

In den Heizungsforen wo ich mitlese wird derzeit bei der Sanierung von älteren Bauten oft gesagt dass sich der Aufwand zu hoch wird und man besser neu bauen sollte.

Wie Herr Kretschmann im Januar gesagt hat ist der Energieverbrauch in der Bauphase eines Hause inzwischen 5-8 mal so hoch ist wie im gesamten restlichen Lebenszyklus (war mal 30%).

Da klingt die Idee ein Haus abzureissen und neu zu bauen doch wieder richtig sinnvoll...

turboengine 12.04.2023 12:26

Zitat:

Zitat von Itscha (Beitrag 2273135)
Wieso aber ohne Sinn und Verstand, wenn Sie vom Ergebnis her betrachtet "recht hatten"?

Das mag in der Würdigung des Deutschlandfunks so sein weil von OSPAR später aus Publicitygründen ein Verbot ausgesprochen wurde - aber das stimmt nicht.

Zitat:

Wissenschaftliche Bewertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Im Vorfeld im Auftrag von Shell durchgeführte Studien hatten ergeben, dass die Versenkung der Brent Spar keine signifikanten Umweltprobleme verursachen würde. Zwar gab es Bedenken hinsichtlich einer lokalen Kontamination, die aus einer Versenkung resultieren könnte, dennoch kamen die Experten zu dem Schluss, dass die negativen Umwelteinflüsse im Vergleich zur sonstigen Verschmutzung der Ozeane sehr gering wären. Diese Einschätzungen wurden vom U.K. Select Committee on Science and Technology bestätigt. Das Komitee empfahl ebenfalls die Versenkung als beste Lösung.[10]

Im Nachgang der Greenpeace-Kampagne wurde im Mai 1996 die aus unabhängigen Wissenschaftlern bestehende Scientific Group on Decommissioning Offshore Structures (Shepard Commission) ins Leben gerufen. Diese bestätigte im Wesentlichen die Ergebnisse der ursprünglichen Analyse von Shell, schränkte allerdings ein, dass weitere Forschungen benötigt würden und dass die öffentliche Wahrnehmung nicht vernachlässigt werden könne.[10]

In einem Editorial des Wissenschaftsjournals Nature wurde Greenpeace im Zusammenhang mit der Brent-Spar-Kampagne vorgeworfen, nicht an Fakten interessiert gewesen zu sein.[11]

Zwei britische Meeresforscher wiesen darauf hin, dass in vielen Gebieten große Mengen an Schwermetallen sowie Rohöl aus heißen Quellen am Meeresboden ausströmen. Gerade in diesen Gebieten gedeihe ein reiches Tiefseeleben. Für Mikroorganismen auf dem Meeresboden wäre die Versenkung der Brent Spar sogar vorteilhaft gewesen. Die Überbewertung relativ kleiner Probleme würde, so die Wissenschaftler, dazu führen, dass die dringendsten Umweltprobleme, etwa die Überfischung des Nordatlantiks, vernachlässigt würden.[12]
https://de.wikipedia.org/wiki/Brent_Spar

Eine Versenkung ist aus energetischen und Emissionsgründen regelmässig besser als ein Zurückschleppen an Land und die aufwendige Verschrottung.

Greepeace ist ein typisches Beispiel professionellen, auf Effekt getrimmten Aktionismus.

Während andere Naturschützer sinnvolle Projekte vorantreiben, hat sich Greenpeace auf populäre Tiere wie Delfine und Wale spezialisiert, die sie mit aufwendigen Aktionen als Symbole für die eigene Marke inszeniert – hohe Spendenausbeute besonders in Deutschland ist garantiert.

Greenpeace ist bereits seit Ende der 1980er-Jahre der „McDonald’s“ der Szene, hauptsächlich eine professionelle Marketingfirma.

Und mit Jennifer Morgan ist die frühere Greepeace-Chefin nun seit März 2022 Staatssekretärin und „Sonderbeauftragte für internationale Klimapolitik“ im Auswärtigen Amt. Es steht damit zu befürchten, dass wissenschaftsferner Brachial-Aktivismus nun das Regierungshandeln bestimmt und so Effekthascherei über das Wohlergehen der Menschen geht.

chri$ti@n 12.04.2023 13:34

Zitat:

Zitat von steve.hatton (Beitrag 2273137)
Immer diese absolutistischen Forderungen 100 oder 0. Dazwischen gibt`s wohl nichts?!?

Was passiert, wenn ich mich weigere mein Haus luftdicht einzupacken, um Schimmel Vorschub zu leisten? Enteignung ?

Das ist allerdings auch eine 100-oder-0-Aussage.

Ein Haus luftdicht einzupacken fördert NICHT per-se Schimmelbildung. Wenn es fehlerhaft gemacht wird - dann schon. Wenn es aber richtig gemacht wird, ist das Gegenteil der Fall.

Schimmel bildet sich an kalter, feuchter Materie. Durch das Einpacken wird die Materie - hoffentlich ;) - wärmer. Und wenn die Dichtigkeit richtig gemacht wird, bleibt die Feuchte auch dort, wo es warm ist. Bis zum Zeitpunkt, an dem gelüftet wird (das gehört natürlich auch dazu), dann wird auch die Feuchte wieder reduziert.

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 2273142)
Und mit Jennifer Morgan ist die frühere Greepeace-Chefin nun seit März 2022 Staatssekretärin und „Sonderbeauftragte für internationale Klimapolitik“ im Auswärtigen Amt. Es steht damit zu befürchten, dass wissenschaftsferner Brachial-Aktivismus nun das Regierungshandeln bestimmt und so Effekthascherei über das Wohlergehen der Menschen geht.

Das darfst du nicht zu eng sehen. Es soll AktivistInnen geben, die auch ihre Meinung ändern (siehe Zion Lights, ab 19:20)

Wenn es nicht so traurig wäre, wäre die Aussage von Prof. Harald Schwarz der Uni Cottbus-Senftenberg bei 42:00 der Brüller des Jahres.

kiwi05 12.04.2023 13:42

Zitat:

Zitat von chri$ti@n (Beitrag 2273145)
….Schimmel bildet sich an kalter, feuchter Materie.

Deshalb ist in einem ungedämmten Altbau Dreifach-Fensterverglasung auch kontraproduktiv.
Bei Zweifachverglasung wird evtl. die Innen-Scheibe feucht, bei Dreifachverglasung die Wände….

turboengine 12.04.2023 14:46

Zitat:

Zitat von chri$ti@n (Beitrag 2273145)
Das darfst du nicht zu eng sehen. Es soll AktivistInnen geben, die auch ihre Meinung ändern (siehe Zion Lights, ab 19:20)

Wenn es nicht so traurig wäre, wäre die Aussage von Prof. Harald Schwarz der Uni Cottbus-Senftenberg bei 42:00 der Brüller des Jahres.

Vielen Dank für den Link. Ein seltenes Erlebnis im deutschen Fernsehen dass Kopfnicken überwiegt. Beim Wirtschaftsminister sehe ich da schwarz. Der will „Wasserstoffkraftwerke“ bauen - was immer das sein soll. Vermutlich gewöhnliche Gaskraftwerke mit der Option auch irgendwann Wasserstoff zu nutzen. Das ist eine tief religiöse Sicht auf die Realität.

peter2tria 12.04.2023 15:09

Ich sehe heute keine andere Möglichkeit Energie in Form von überschüssigen Strom großtechnisch zu speichern. Da mag der Wirkungsgrad bescheiden sein, aber immerhin besser als zu 'verklappen'.

Ob der Wasserstoff dann nachher durch eine Brennstoffzell läuft, bei der Stahlherstellung oder in einem thermischen Kraftwerk eingesetzt wird, ist erstmal nachrangig.

Mich stört immer die Aussage, dass Wind und Solarstrom billiger sind - ja, wenn man nicht an die Speicherung denkt.


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