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turboengine 14.03.2023 12:38

Echte Autarkie kostet für ein Einfamilienhaus Millionen !!!
 
Zitat:

Zitat von amateur (Beitrag 2270755)
Der böse Tesla-Fahrer, der so viel von seiner selbst erzeugten Energie auch selbst verbraucht, hat immerhin seinen Strombedarf in Richtung Netz für die überwiegende Anzahl an Tagen im Jahr stark reduziert. So, als ob er ne riesige Energiesparlampe gekauft hätte. Ist doch top!

Stephan

“Überwiegende Anzahl an Tagen“ nützt gar nichts. Beim Netz gilt nur “jederzeit” wenn man keine rollierenden Abschaltungen usw. Akzeptieren will. Im Winter holt er seinen Strom dann aus dem Netz wenn es auch alle anderen tun wollen.

Der Teslafahrer fühlt sich ggf. Moralisch anderen überlegen und daher zahlt er auch gerne mehr. Das ist aber nur Gefühlssache, also grüner Kitsch. Spart aber kein einziges fossiles Kraftwerk ein sondern man muss eher zubauen. Denn früher tankte er an der Tankstelle nun zieht er Strom. Der muss produziert werden.

Wenn ihr mir nicht glaubt, dann glaubt ihr vielleicht der höchsten wissenschaftlichen Instanz in Deutschland - der Akademie der Wissenschaften Leopoldina.

https://www.leopoldina.org/uploads/t...rgiesystem.pdf

Das ist m.E. Die allerbeste Analyse über die Energiewende in den letzten Jahren. Und die räumt mit diesen Autarkiemythen auf.

Auf Seite 22/23 geht es um bilanzielle ggü. elektrischer Autarkie.

Zitat:

Echte, physische Autarkie zu erreichen ist insbesondere für kleine Zellen extrem aufwendig. Dies veranschaulichen folgende Berechnungen für ein Einfamilienhaus mit Effizienzstandard KfW-Haus 40 Plus.

Die vorhandene Photovoltaikanlage mit einer Nennleistung von 20 Kilowatt kann den jährlichen Energiebedarf des Vierpersonenhaushalts einschließlich des Strombedarfs der Erdwärmepumpe und des Elektroautos problemlos decken. Im Jahr 2018 mit mildem Winter und sonnigem Sommer produzierte sie fast doppelt so viel Strom wie der Haushalt verbrauchte. Trotzdem musste mehr als die Hälfte des verbrauchten Stroms aus dem Netz bezogen werden – der vorhandene Batteriespeicher mit einer Kapazität von 18 Kilowattstunden ist viel zu klein, um die saisonalen Schwankungen von Sonnenschein und Heizwärmebedarf auszugleichen. Dies verdeutlicht die folgende Grafik mit Stromverbrauch und Erzeugung in den einzelnen Monaten im Jahr 2018

<Graphik>

Um physische Autarkie zu erlangen, bräuchte der Haushalt einen Batteriespeicher mit einer Kapazität von über 5.000 Kilowattstunden. Dieser würde mehrere Millionen Euro kosten.

Die Abschätzung verdeutlicht den Unterschied zwischen bilanzieller und physischer Autarkie und zeigt, dass physische Autarkie für kleine Energiezellen mit nur einer Energiequelle (hier Photovoltaikanlage) und einer Art von Speicher (hier Batteriespeicher) mit dem Ziel einer möglichst kostengünstigen Energiewende nicht vereinbar ist.
Also bitte spart Euch diese Diskussion doch endlich - für die Umstellung einer Volkswirtschaft auf Regenerative Energien ist das nicht mal der Tropfen auf den heissen Stein. Wird aber von den Pharisäern und Besserwissern als Allheilmittel verkauft.

turboengine 14.03.2023 15:41

Die französische Nationalversammlung hat gestern mit sehr klarer Mehrheit (97:36) eine gesetzliche Regelung gestrichen, die die Kernkraft auf 50 % beschränken sollte.
Sie war 2015 unter dem Sozialisten François Hollande eingeführt worden. Auch die französische Energiepolitik ist seit Jahren von einer kollektiven Realitätsverdrängung geprägt und die Korrektur war überfällig.

Aber in D/A/CH heisst es weiterhin: “Vorwärts immer / rückwärts nimmer”. Und damit steigt der Verbrauch fossiler Brennstoffe. Seit diesem Monat braucht es ein ölgefeuertes Reservekraftwerk in der Schweiz mit aussen aufgestellten Gasturbinen - wie in Katastrophengebieten. Das war noch nie da und ist ein Resultat des Ende 2019 abgeschalteten KKWs Mühleberg.

https://www.ag.ch/de/themen/mangella...kraftwerk-birr

db2gu 14.03.2023 16:37

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 2270775)
...

Wenn ihr mir nicht glaubt, dann glaubt ihr vielleicht der höchsten wissenschaftlichen Instanz in Deutschland - der Akademie der Wissenschaften Leopoldina.

https://www.leopoldina.org/uploads/t...rgiesystem.pdf

Das ist m.E. Die allerbeste Analyse über die Energiewende in den letzten Jahren. Und die räumt mit diesen Autarkiemythen auf.

Auf Seite 22/23 geht es um bilanzielle ggü. elektrischer Autarkie.

Also bitte spart Euch diese Diskussion doch endlich
...

wiederum nur das zitiert was dem Lobbyisten gerade so passt...

Auf der Seite 22 wird schön gezeigt und auch beschrieben dass eine ausreichende PV Anlage übers Jahr deutlich mehr Strom erzeugen kann als der 4 köpfige Haushalt verbrauchen kann mit der Diskrepanz dass es der Haushalt halt zu den Spitzenzeiten der PV gar nicht verbraucht bzw. in den schwächeren Phasen Strom aus dem Netz benötigt.

Es wurde an dieser Stelle aber in keiner Weise darauf eingegangen wer in Zeiten vom Überangebot profitieren könnte oder was man mit dem Überangebot so alles machen kann und könnte!

Im gesamten Dokument ist schön beschrieben um was es bei der Energiewende geht wo die Probleme sind und was zu tun ist.
Auch auf den meiner Meinung extrem wichtigen Punkt von Import erneuerbaren Energiequellen wird eingegangen

Dazu noch schön und kurz im Fazit zusammengefasst !

Aber es steht nirgends dass es nicht geht, wie es der Herr Lobbyist gerne hätte und tag täglich predigt!

Somit sollte er sich vielleicht an sein eigenes Zitat halten und einfach mal das ...

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 2270775)
...
Also bitte spart Euch diese Diskussion doch endlich
...


Panflam 14.03.2023 17:11

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 2270783)
Die französische Nationalversammlung hat gestern mit sehr klarer Mehrheit (97:36) eine gesetzliche Regelung gestrichen, die die Kernkraft auf 50 % beschränken sollte. https://www.ag.ch/de/themen/mangella...kraftwerk-birr

Ist doch prima, dort könnten wir in der dunklen Jahreszeit Strom einkaufen ohne selbst AKWs zu betreiben. Dann hätte es auch Zeit mit dem Bau der Trasse.:crazy:
Ich weiß, sarkastisch und ich höre jetzt auch auf damit.

Gruß Jörg

frame 14.03.2023 17:36

Zitat:

Zitat von db2gu (Beitrag 2270790)
Es wurde an dieser Stelle aber in keiner Weise darauf eingegangen wer in Zeiten vom Überangebot profitieren könnte oder was man mit dem Überangebot so alles machen kann und könnte!

Nun, dann sag' DU doch, was könnte man denn mit einem Überangebot an Strom machen?

Die üblichen Antworten: Wasserstoff. Problem - sehr geringe Energiedichte, muss verflüssigt werden und das dauert.
E-Fuel: Halt, da war was, das ist auf der Antiliste der Grünen
Bitcoins minen - das hatte ich mir für meine eigene Anlage überlegt wenn ich sie bekommen hätte.

Was gibt es noch?

amateur 14.03.2023 17:48

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 2270775)
“Überwiegende Anzahl an Tagen“ nützt gar nichts. Beim Netz gilt nur “jederzeit” wenn man keine rollierenden Abschaltungen usw. Akzeptieren will. Im Winter holt er seinen Strom dann aus dem Netz wenn es auch alle anderen tun wollen.

So wie die Leute im Winter auch häufiger das Licht anmachen, sich häufiger mit einem Wasserkocher Tee machen oder gar die Sauna häufiger als im Juli nutzen? Die sind dann ja durch ihr Verhalten genau solche Netzkiller, wie der "Photovoltaiksünder", oder?

Stephan

db2gu 14.03.2023 18:33

Zitat:

Zitat von frame (Beitrag 2270793)
Nun, dann sag' DU doch, was könnte man denn mit einem Überangebot an Strom machen?

Die üblichen Antworten: Wasserstoff. Problem - sehr geringe Energiedichte, muss verflüssigt werden und das dauert.
E-Fuel: Halt, da war was, das ist auf der Antiliste der Grünen
Bitcoins minen - das hatte ich mir für meine eigene Anlage überlegt wenn ich sie bekommen hätte.

Was gibt es noch?

Einiges hast Du schon genannt. Wirkungsgrad ist Banane solange der Strom wirklich über ist. Immer noch besser als abschalten. Aber man schaltet aktuell lieber Windräder ab als konventionelle Kraftwerke runter zu regeln. Also dass muss erstmal angegangen werden dazu gehören vor allem mal die Trassen auszubauen.
Und was den Grünen da passt oder nicht ist mir Schnuppe.

Dann würden mir im industriellen Bereich thermische Salzspeicher einfallen die könnte man zu jedem Kohlekraftwerk dazu stellen. Damit kann man dann prima Dampf für die Turbinen erzeugen und voila schon hat man an einem Standort 2 alternative Energiequellen zur verfügung.

Im privaten Bereich wäre, wo es technisch möglich ist, ein Eisspeicher eine sinnvolle Variante.
Ich hab das bei mir mal hochgerechnet und mit 50 Kubikmetern müsste ich bei uns locker durch den Winter kommen.

Ansonsten lese das verlinkte Paper von dem Lobbyisten !

turboengine 14.03.2023 19:03

Zitat:

Zitat von Panflam (Beitrag 2270792)
Ist doch prima, dort könnten wir in der dunklen Jahreszeit Strom einkaufen ohne selbst AKWs zu betreiben

Nein, dank der bescheuerten EU-Förderung werden sie den Deutschen grünen Wasserstoff aus Nuklearproduktion verkaufen, der dann CO2-neutral für Chemie oder anderes verwendet wird. Das ist energetischer Irrsinn. Es wäre tatsächlich viel besser einfach die fossile Steromproduktion zu verdrängen durch direkten Import von Atomstrom und für Prozesswärme weiterhin Gas zu verwenden.

Aber das Europäische Narrenschiff ist unterwegs zu neuen Gestaden des Schwachsinns, die noch kein Mensch zuvor betreten hat. Gesinnungsethik trifft MINT-Schwäche. Das ist das Ergebnis.

Porty 14.03.2023 20:23

Zitat:

Zitat von db2gu (Beitrag 2270798)
Dann würden mir im industriellen Bereich thermische Salzspeicher einfallen die könnte man zu jedem Kohlekraftwerk dazu stellen. Damit kann man dann prima Dampf für die Turbinen erzeugen und voila schon hat man an einem Standort 2 alternative Energiequellen zur verfügung.


Ich habs eben mal auf die Schnelle zusammen getippt: Um für einen konventionellen Kraftwerksblock mit 1 GW Leistung die Wärme zu speichern, um über eine Winternacht zu kommen, braucht es einen Salzspeicher mit schlappen 400 000 t einer Salzmischung aus Kaliumnitrat + Natriumnitrat
(Temperaturspeizung 250° bis 550°, Wirkungsgrad 35%, 1,55 kJ/kg*K)
Der Wirkungsgrad ist optimistisch, heutige Wärmekrafwerke arbeiten mit Dampftemperaturen um die 600 °C, hier ist die mittlere Temperatur der Wärmequelle nur 400 °C

Und jetzt rechne das mal auf eine Woche hoch......



Zitat:

Zitat von db2gu (Beitrag 2270798)
Im privaten Bereich wäre, wo es technisch möglich ist, ein Eisspeicher eine sinnvoller Variante.
Ich hab das bei mir mal hochgerechnet und mit 15 Kubikmetern müsste ich bei uns locker durch den Winter kommen.

Das musst du mal erklären, wie das funktionieren soll. Wie willst du aus Eis Strom machen?
Klar braucht es zum Schmelzen von 15t Eis 1380 kWh. Da heißt aber noch lange nicht, dass man daraus 1380 kWh Wärme oder gar Strom machen könnte, da hat der 2. Hauptsatz der Thermodynamik was dagegen....

db2gu 14.03.2023 21:28

Zitat:

Zitat von Porty (Beitrag 2270807)
Ich habs eben mal auf die Schnelle zusammen getippt: Um für einen konventionellen Kraftwerksblock mit 1 GW Leistung die Wärme zu speichern, um über eine Winternacht zu kommen, braucht es einen Salzspeicher mit schlappen 400 000 t einer Salzmischung aus Kaliumnitrat + Natriumnitrat
(Temperaturspeizung 250° bis 550°, Wirkungsgrad 35%, 1,55 kJ/kg*K)
Der Wirkungsgrad ist optimistisch, heutige Wärmekrafwerke arbeiten mit Dampftemperaturen um die 600 °C, hier ist die mittlere Temperatur der Wärmequelle nur 400 °C

Und jetzt rechne das mal auf eine Woche hoch......

So mein Lieber dann mal Butter bei die Fische....

Wo hab ich geschrieben dass da ne Woche gespeichert werden soll auch wenn das durch Skalierung technisch möglich wäre ...
Ihr argumentiert doch immer die Sonne scheint nur Tags über, beim Wind fehlt Euch dieses Argument!

Also ist es locker möglich für nur eine Nacht den nicht benötigten PV Strom dezentrale an verschiedensten Standorten wo eh Dampfturbinen vorhanden sind zu speichern.

Keine Ahnung wie Du jetzt auf genau 1GW kommst, ich meinte nur mal so um das was über ist zu speichern, aber wenn Du meinst:

Nehmen wir an, dass die Dampfturbine eine Effizienz von 40 Prozent aufweist und bei einer Betriebstemperatur von 550 Grad Celsius betrieben wird. Dann benötigen wir eine Wärmemenge von:

1 GW / 0,4 = 2,5 GW (elektrisch)
2,5 GW / 0,35 = 7,14 GW (Wärme)

Wir benötigen somit 7,14 GW Wärme

Nehmen wir die Wahl des Salzes Calciumchlorid mit einer spezifischen Wärmekapazität von 1.500 J/kgK und einer Betriebstemperatur von 550 Grad Celsius an

7,14 GW / (1.500 J/kgK * 100 K) = 47.600 t

Komisch, da liegt Deine Berechnung nur um eine klitze kleine 10-er Potenz daneben. Aber sagen wir es mal so Du hast unterbewusst den Speicher für 10 GW oder 10Tage berechnet oder ich hab mich vertippt !

Was den Eisspeicher betrifft gebe ich Dir nochmal Bedenkzeit bevor ich Dir meine Berechnung zeige. Ich glaube da musst Du Dich noch darüber schlau machen.

Man macht da keinen Strom sondern heizt damit.

Zitat "Ich weiß nicht, ob es besser wird, wenn sich was ändert. Aber es muss sich was ändern, wenn es besser werden soll" von
Georg Christoph Lichtenberg


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