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chri$ti@n 09.03.2023 22:34

Zitat:

Zitat von Gepard (Beitrag 2270249)
Verdoppeln ist kein Problem, es geht sogar noch mehr. Aber dann werden die Lüfter lauter.

Kannst du das irgendwie belegen? Ich kann mir das nicht so recht vorstellen.

Alles, was ich dazu gefunden habe ist das hier: dort wird von "... etwa 50 Prozent Leistungssteigerung ermittelt, was – über ein Jahr betrachtet – zu etwa 17 Prozent Heizkostenreduzierung bei Einsatz einer Luft/Wasser-Wärmepumpe führt" gesprochen.

Porty 10.03.2023 00:16

Unter schweizer-fn.de gibt es ein Berechnungsmodul für den Wärmeübergang:
https://www.schweizer-fn.de/berechnu...euebergang.php
Wenn man da einmal 0,1 m/s und dann 1 m/s Luftgeschwindigkeit eingibt, macht das den Faktor 3.
Kommt man in den Bereich turbulenter Strömung (10 m/s ist man beim Faktor 20 und mehr......
Da geht schon was, sonst würden heute alle PC´s den Hitzetod sterben. Allerdings wir es dann etwas laut.....

Gepard 10.03.2023 00:23

Das ist einfach Physik. In dem Beispiel, das du verlinkt hast, haben sie wohl nicht den Durchfluß erhöht. Das erfordert eine Anpassung der Pumpe, was man auch schon bei normalen Gasheizungen mit einer "intelligenten" Pumpe macht. Die mist Druck und Vor- und Rücklauftemperatur um bedarfsgerecht zu pumpen.
Du kennst vielleicht die Lüfter in Computern, die je nach Temperatur langsam oder schnell laufen. Ohne Lüfter kann der Kühlkörper nur sehr wenig Wärme abgeben. Mit Lüfter kann es 10x soviel sein.
Ohne Lüfter hast du an der Heizung nur die natürliche Konvektion durch die erwärmte Luft. Der Luftstrom ist recht gering. Das kann jeder mal selbst fühlen.

Jetzt hat sich mein Post mit Porty überschnitten.

Porty 10.03.2023 01:08

Logisch, natürlich muss die WP auch die Energie an den Heizkörper ran bringen, wobei die Leistung für die Umwälzpumpe gegenüber der geringere Temperaturspreizung kaum ins Gewicht fällt.
Die andere Frage ist, ob man sich in einen so beheizten Raum aufhalten möchte. Wir hatten früher in unseren Labors Klimatruhen, die mit einen großen Walzenlüfter ausgestattet, sowohl heizen als auch kühlen konnten. Auch wenn die Dinger nicht übermäßig laut waren, hat vor allem die Zugluft echt genervt.

frame 10.03.2023 09:51

Zitat:

Zitat von Dat Ei (Beitrag 2270225)
Der Artikel ist keine Argumentation gegen Elektroautos oder Wärmepumpen, sondern er zeigt, welcher zusätzlicher Handlungs- und Investitionsbedarf die angestrebten Quoten entsteht. Bei den deutschen Planungszeiten weiß ich nicht, ob der Artikel nicht schon zu spät kommt...

Genau, eigentlich müssten statt sinnloser Peanut-Diskussionen über e-fuels bereits überall die Bagger und Elektriker arbeiten um das Stromnetz zu ertüchtigen. alleine schon für 2035 die E-Autos. in GANZ EUROPA. Und bei uns natürlich auch noch für die Wärmepumpen. Davon ausgehend dass das ein deutscher Alleingang bleibt und die EU-Komission da nicht auch noch mitzieht.

Stattdessen gibt es immer noch nichtmal eine Baugenehmigung für die Nord/Süd Trasse. Hat irgendjemand schon einen Bagger gesehen irgendwo?

Warum arbeitet sich nichtmal jemand an dem Thema ab den Ausbau konkret voranzutreiben ab statt nachzudenken was man noch alles verbieten könnte?

amateur 10.03.2023 10:20

Zitat:

Zitat von frame (Beitrag 2270318)
Und bei uns natürlich auch noch für die Wärmepumpen. Davon ausgehend dass das ein deutscher Alleingang bleibt und die EU-Komission da nicht auch noch mitzieht.

In ganz Skandinavien werden seit vielen Jahren quasi nur noch Wärmepumpen verbaut. Wir folgen dem Trend also nur mit 10 Jahren Verspätung.

Stephan

frame 10.03.2023 10:29

Zitat:

Zitat von amateur (Beitrag 2270320)
In ganz Skandinavien werden seit vielen Jahren quasi nur noch Wärmepumpen verbaut. Wir folgen dem Trend also nur mit 10 Jahren Verspätung.

Stephan

irgendwie gibt es dazu verschiedene Quellen, aber ein Hauptunterschied fällt mir direkt auf - eine kWh in Norwegen kostet knapp über 4ct.

Schweden hat viel Fernwärme

https://www.expobiomasa.com/de/Fernw...ärme-Biomasse

In Norwegen wird der Strom knapp

https://www.deutschlandfunk.de/der-s...2f0f8-100.html

dass es ein Kapitalfehler war alles auf das Putinsche Gas zu setzen ist schon klar, aber wenn ich mir den Wärmeverbrauch von Neubauten in Deutschland anschaue sind wird schon sehr gut. Bzw. eigentlich schon viel zu weit, wie Herr Kretschmann, der einzige Grüne der mit einem Taschenrechner umgehen kann. vor einige Wochen erklärt hat. 4/5 (wenn ich mich recht erinnere) der Co2-Emission eines Wohngebäudes entsteht während des Baus. Aber alles was neu an Auflagen kommt konzentriert sich auf den Betrieb und verteuert den Bau.

amateur 10.03.2023 11:17

Zitat:

Zitat von frame (Beitrag 2270321)
irgendwie gibt es dazu verschiedene Quellen, aber ein Hauptunterschied fällt mir direkt auf - eine kWh in Norwegen kostet knapp über 4ct.

Es ging erst einmal um die Aussage, dass wir hier einen Alleingang machen.

Dass dabei die Infrastruktur passend ausgebaut sein muss und dass hier in Deutschland skandalös fahrlässig seit zwei Jahrzehnten sehenden Auges viel zu wenig passiert ist, ist hier glaube ich unstrittig.

Stephan

chri$ti@n 10.03.2023 11:45

Zitat:

Zitat von Porty (Beitrag 2270295)
Kommt man in den Bereich turbulenter Strömung (10 m/s ist man beim Faktor 20 und mehr......
Da geht schon was, sonst würden heute alle PC´s den Hitzetod sterben. Allerdings wir es dann etwas laut.....

Danke für den Berechnungs-Link :top:

Wir drehen uns ein wenig im Kreis. Mir ist schon klar, dass durch Ventilation bei existierenden, sonst unveränderlichen Heiz- oder Kühlkörpern einiges mehr geht. Aber interessant ist doch ausnahmslos die Gesamtbetrachtung. Und da kommen auf der Gegenseite dann folgende Aufwände dazu:
  • Mehr Energieaufwand auf der Wärmeabgabeseite (ja, bei gleichzeitig reduziertem Temperaturniveau)
  • Operativer Energieaufwand für die Lüfter
  • Investitions- und Wartungskosten für die Lüfter
  • Mehr Energieaufwand für die höhere Pumpenleistung

Auf der Kons-Seite sind, wie schon erwähnt, auch der Luftzug und die Lautstärke. Mich würde eben ein Beleg interessieren, wie sehr oder ob überhaupt (abgesehen von den Komforteinbußen) bei Betrieb einer Wärmepumpe die Gesamteffizienz steigen kann.

Und im Gegenzug, ob eine auf ein höheres Temperaturniveau optimierte Wärmepumpe nicht doch die bessere Lösung wäre.

jrunge 10.03.2023 12:47

Zitat:

Zitat von amateur (Beitrag 2270320)
In ganz Skandinavien werden seit vielen Jahren quasi nur noch Wärmepumpen verbaut. Wir folgen dem Trend also nur mit 10 Jahren Verspätung.

Stephan

Wenn man Dänemark auch zu Skandinavien zählt, sind dort die Wärmepumpen zwar inzwischen häufig in Ferienhäusern zu finden, ansonsten ist wohl Fernwärme (z.B. aus Blockheizkraftwerken) überwiegend anzutreffen, und das bald in jedem Dorf. Sogar in Kopenhagen fast vollständig. :top:


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