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Web_Engel 05.12.2014 15:17

Zitat:

Zitat von twolf (Beitrag 1650918)
Das a bajonet war und ist vom Marktanteil zu klein, und das e-bajonet erst am entstehen, für zwei Systeme zu entwickeln fehlt wohl ganz realistisch das Geld und die Manpower.

4 Systeme! A-APS, A-VF, E-APS, E-VF. Das ist nun mal der Preis dafür, bei einem nagelneuen Bajonett zwei verschiedene Sensorgrößen anzubieten -- eine Entscheidung, die ich nach wie vor nicht ganz nachvollziehen kann.

leonsecure 05.12.2014 15:47

Zitat:

Zitat von Web_Engel (Beitrag 1652495)
4 Systeme! A-APS, A-VF, E-APS, E-VF. Das ist nun mal der Preis dafür, bei einem nagelneuen Bajonett zwei verschiedene Sensorgrößen anzubieten -- eine Entscheidung, die ich nach wie vor nicht ganz nachvollziehen kann.

Ich vermute mal erst entstand E-Mount APS-C und lief leidlich gut. Dann wollte Sony ein Alleinstellungsmerkmal. Das haben Sie sich mit E-Mount VF definitiv geschaffen. E-Mount APS-C deshalb einstampfen wäre aber zu dem Zeitpunkt nicht mehr sinnvoll gewesen.

Robert Auer 05.12.2014 15:58

E-Mount Objektive sind nicht wirklich kompakt
 
Ob APS-C oder VF, hinsichtlich der Objektivrechnungen überzeugt mich E-Mount bisher nicht wirklich. Da kommt es mir immer noch vor, als würden für A-Mount-Auflagemaß gerechnete FB-Objektive nur mit integriertem Tubus auf das kleinere E-Mount-Auflagemaß verändert. Dagegen sind die Minolta AF-Objektive von 16mm bis 100mm Brennweite geradezu Miniaturen an A77/A99. Ich wundere mich, dass dies hier im SUF nicht öfters thematisiert wird. :roll:

rainerte 05.12.2014 17:00

Robert, vielleicht wird das nicht thematisiert, weil es so offenkundig ist. Die gelegentlich der Photokina angekündigten FE-Objektive 1,4/35 und Macro 2,8/90 sehen mir genau so aus als seien sie ursprünglich für den A-Mount konstruiert - da wäre sie dann sogar kürzer ausgefallen.

Robert Auer 05.12.2014 19:53

@rainerte: Sind den Neurechnungen für E-Mount zu teuer bzw. unrentabel? Vermutlich gibt es nicht genug Nachfrage für VF mit kürzerem Auflagemaß analog E-Mount (also kürzer als z.B. Canon-EF, Nikon-F, Sony-A, Leica-R, Pentax/Samsung-K usw)?
Canon-M, Fuji-X, Samsung und Sigma bieten m.W. ja nur APS-C, Olympus und Panasonic nur mft, Nikon-CX und Pentax-Q noch kleiner. :oops:
http://fotoblogazin.de/objektive-ada...lagemasse.html

wus 05.12.2014 20:21

Vielleicht sollte man sich mal die Bedeutung des Wortes "Brennweite" in Erinnerung rufen - der Abstand vom (optischen) Mittelpunkt des Objektivs zum Sensor. Ich weiß das ist eine grobe Vereinfachung, aber ich frage mich ob es so ohne weiteres möglich ist - oder welchen Aufwand man treiben müsste - z.B. Objektive mit Brennweiten um die 100mm so zu konstruieren dass sie trotz 25mm kürzerem Auflagemaß genau so kompakt sind wie die alten Minolta-Schätzchen, und das womöglich noch bei verbesserter Abbildungsleistung. Ich bin kein Optik-Fachmann und könnte mir vorstellen dass es in manchen Fällen nicht oder nur mit unverhältnismäßig hohem Aufwand möglich ist.

Robert Auer 05.12.2014 20:38

Zitat:

Zitat von wus (Beitrag 1652575)
Vielleicht sollte man sich mal die Bedeutung des Wortes "Brennweite" in Erinnerung rufen - der Abstand vom (optischen) Mittelpunkt des Objektivs zum Sensor. ....

Genau, von daher sollten m.E. die Brennweiten vom Weitwinkel bis zum Standardobjektiv (= die Kurzbrennweitigen) für E-Mount doch kompakter möglich sein! Zumindest in Verbindung mit Objektivkorrekturen in der Kamera? Das 100er ist aufgrund seiner F2 mit 55mm Filtergewinde kompakt, das kann heute offenbar auch keiner mehr für VF mit dieser Abbildungsleistung. :roll:

rainerte 06.12.2014 13:02

Was möglich ist in Sachen "Kleinheit", zeigen die Leica M-Objektive. Aber um welchen Preis und die Entwickler müssen auch keinerlei Anforderungen der AF-Technik berücksichtigen, da nicht vorhanden. Ich vermute mal, dass manche FE-Objektive so groß sind wie sie sind, weil man schon begonnene Entwicklungen für den A-Mount auf E umgesattelt hat. Aber wie gesagt, das ist eine bloße Vermutung.

ddd 06.12.2014 13:13

moin,

man kann die Baulänge eines Objektivs durch eine Telegruppe verkürzen. Nahezu alle Objektive auf dem Markt ab 200mm Brennweite (bei 43mm Bildkreis = Kleinbild) sind solche Teleobjektive und keine Fernobjektive, bei denen die hintere Hauptebene genau um die Brennweite vor der Bildebene liegen müsste (Brennweite ist nur bei Abbildung im Unendlichen definiert, d.h. objektseitig liegt ein paralleler Strahlengang vor).
Die Telegruppe braucht aber auch Platz und ist daher bei Brennweiten unter ca. 135mm nicht sinnvoll. Objektive zwischen ca. 35mm und 85mm können symmetrisch ("Planar") aufgebaut werden, unter 35mm (und bei hochgeöffneten Objektiven) wird das schwierig, da Sensoren empfindlich auf den Einfallswinkel reagieren (Film in geringerem Maße auch, aber die Auflösung von Farbfilm ist so gering, dass das dort weniger auffällt). Daher kommen dort Retrofokus-Objektive zum Einsatz.

Der Blick über den Tellerrand ist hier sehr erhellend: man sehe sich die Objektive der Pentax Auto 110 an, die sind winzig. FourThird benutzt dasselbe Bildformat ("Pocket") wie die 110er, und im Vergleich zu den Pentax-Objektiven aus den 1970er jahren sind die aktuellen (µ)FourThird-Objektive riesig ... und benötigen im WW-Bereich massive Softwarekorrekturen.

Dies hat u.a. mit den Anforderungen des Kontrast-Autofokus zu tun. Auszugfokussierte Objektive wie die genannten kompakten Minolta-A (oder deren SR-Vorgänger) sind gut für manuelles Fokussieren und auch für Phasen-AF, aber völlig ungeeignet für einen Kontrast-AF. Man sieht das z.B. auch am Loxia 35/2, welches recht kompakt ist. Lt. Aussage von Zeiss wäre dieses Objektiv als (Kontrast-)AF so nicht möglich! Auch Aussagen von Sigma bestätigen dies, und die Konstruktion von bereits erhältlichen kontrast-AF-tauglichen Objektiven zeigt dies ebenfalls. Sony hat für die A77II ein neues AF-Modul entwickelt, was diese Aussagen ebenfalls stützt. Der Markt schrumpft und die komplette Neuentwicklung aller (!) SLR-AF-Objektive für Kontrast-AF sprengt die Möglichkeiten nicht nur von Sony, sondern auch der Mitbewerber.

Zu Leica-M: die aktuellen sind deutlich größer als die klassischen, da die Ansprüche an die Auflösung höher sind und Sensoren halt andere, aufwändiger zu realisierende, Anforderungen als Film haben. Und vor allem sind diese sehr schwer, da viel Sonderglas verbaut wird, was -s.o.- diese für Kontrast-AF wieder völlig unbrauchbar macht. Der Preis ist da der kleinste Faktor, da u.a. auch den geringen Stückzahlen geschuldet.

rainerte 06.12.2014 14:19

Danke für den Einblick. Unabhängig von den technischen Problemkreisen wie "Objektiv-Miniaturisierung" und "CAF-Kompatibilität" halte ich den besagten schrumpfenden Markt fast schon für eine A-Mount-Kameras-Bestandsgarantie: Kann es sich Sony leisten, diejenigen A-Mountler zu verprellen, die partout keine E-Kamera plus Adapter haben wollen? Gut, alles eine Frage des Umsatzes/Gewinns... Oder auch des Images?


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