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-   -   Energiewende wird abgewürgt (https://www.sonyuserforum.de/forum/showthread.php?t=114906)

frame 14.08.2013 22:57

Zitat:

Zitat von jrunge (Beitrag 1476806)
Und im Umkehrschluss können diese Unternehmen ihre Läden dicht machen, wenn der Absatzmarkt in D zusammenbricht, weil private Haushalte über Gebühr belastet werden und dieses Geld beim Konsum der in D produzierten Güter fehlt. :cry:

da wir Deutschen sowieso immer nur das Billigste kaufen ist da kein problem - wenn es einen ausländischen Anbieter gibt der das Produkt billiger verkauft - kann er ja weil er ja billigere Energie hat - dann kaufen wir eh schon bei dem.

Zitat:

Zitat von jrunge (Beitrag 1476806)
Ich habe bislang geglaubt, dass eine Frau Merkel und ihre Regierung beim Thema Energiewende innerhalb kürzester Zeit den doppelten Salto vollbrachte, nicht zuletzt unter dem Eindruck der Geschehnisse in Fukushima.

Fukushima? haha - das waren die Geschehnisse in Baden-Württemberg, genauer der Wahlausgang, der die Königin der Populisten zum "umdenken"gebracht hat. Du hast ihr doch nicht wirklich geglaubt dass sie als promovierte Physikerin nicht wusste dass bei einer Verkettung unglücklicher Umstände was schiefgehen kann mit einem Atomkraftwerk?

Zitat:

Zitat von jrunge (Beitrag 1476806)
Und wir können nur hoffen, dass Frankreich seine maroden KKW vom Netz nimmt, bevor es dort zu einem ähnlichen GAU kommt.

die Franzosen haben ganz andere probleme, die werden sicher keine solche Baustelle öffnen. Sie haben ja auch voll auf die billige Energie gesetzt, heizen oft noch mit Strom etc. ich habe nichts davon gehört dass es eine nennenswerte anti-akw bewegung in Frankreich gibt. Selbst die Proteste gegen ein solches Schrottding wie Fessenheim - du hast recht mit dem Westwind - werden mehrheitlich aus Deutschland und der Schweiz gefüttert ...

Zitat:

Zitat von jrunge (Beitrag 1476806)
Wenn mit Arbeitskosten neben den Energiekosten auch Löhne gemeint sind: Bislang wurden in D diese in Tarifverhandlungen von 2 Seiten vereinbart, und dabei hat die Arbeitnehmerseite in den letzten Jahren ja wohl genügend Abstriche zu Gunsten der verbliebenen Arbeitsplätze hinnehmen dürfen. Und trotzdem verlagern gerade auch Großkonzerne ihre Produktion, wenn Lohndumping in D nicht mehr funktioniert, an vermeintlich billigere Standorte.

Sie verlagern sie auch _wenn_ das lohndumping funktioniert, hauptsache billiger, das ist ja das Problem. als Nokia in D seine mit Steuergeldern subventionierten betriebe geschlossen hat und uns sagte dass wir natürlich gerne ihre produkte kaufen dürfen aber viel zu teuer sind um sie zu bauen war die marke für mich durch - nunja, für Nokia ging es dann wirklich nicht so gut weiter, andere haben mehr Erfolg.

Wie gesagt, ich bin kein Freund der Globalisierung und hätte gerne abgestimmt ob wir die wirklich so bedingunglos mitgehen wollen wie wir es tun.
genauso hätte ich gerne darüber abgestimmt ob es mir hunderte Millionen wert ist eine gemeinsame Währung in Europa zu haben. Und ob wirklich alle Versprechen/Verträge die mit der Euro-Einführung verbunden waren beim ersten Problem ignoriert werden sollen ...

jrunge 15.08.2013 00:09

Zitat:

Zitat von frame (Beitrag 1477090)
...Fukushima? haha - das waren die Geschehnisse in Baden-Württemberg, genauer der Wahlausgang, der die Königin der Populisten zum "umdenken"gebracht hat. Du hast ihr doch nicht wirklich geglaubt dass sie als promovierte Physikerin nicht wusste dass bei einer Verkettung unglücklicher Umstände was schiefgehen kann mit einem Atomkraftwerk?

Und der Wahlausgang in BW hatte natürlich nur mit S21 zu tun und rein gar nichts mit Fukushima. Und was unsere promovierte Physikerin tatsächlich über techn. Abläufe in Kernkraftwerken weiß oder nicht, kann ich nicht beurteilen. Ich kenne jedenfalls Menschen, die sich in der Kernenergie bestens auskennen und so etwas (nämlich die Addition mehrerer fast zeitgleicher Ausfälle) bislang nicht für möglich gehalten haben.
Zitat:

Zitat von frame (Beitrag 1477090)
die Franzosen haben ganz andere probleme, die werden sicher keine solche Baustelle öffnen. ...

Es gibt leider auch Baustellen, die sich selbstständig (er)öffnen. :shock:
Zitat:

Zitat von frame (Beitrag 1477090)
Wie gesagt, ich bin kein Freund der Globalisierung und hätte gerne abgestimmt ob wir die wirklich so bedingunglos mitgehen wollen wie wir es tun.
...

Ich bin sogar ein Gegner der Globalisierung und muss leider feststellen, dass auch eine Abstimmung darüber keinerlei Veränderung gegenüber dem Ist-Zustand gebracht hätte.
Bereits Anfang der 70er Jahre machte mir der Bundesvorsitzende der damaligen IG Chemie, Papier, Keramik (heute IGBCE) während eines Jobs in den Semesterferien klar, dass der globale Markt, insbesondere aus China, zu gravierenden Veränderungen in der bestehenden Weltwirtschaftsordnung führen wird. Er hatte nicht ganz unrecht, und dazu dann noch der Zockermarkt der sog. Banken: Das Ergebnis löffeln wir und unsere nachfolgenden Generationen wahrscheinlich niemals ganz aus.
Aber das hat mit der "abgewürgten" Energiewende ja schon fast nichts mehr zu tun. ;)

Übrigens habe ich neulich im TV einen Bericht (Quelle leider vergessen) zum Thema steigende Strompreise in D gesehen. Dort beklagte ein Bäckermeister die immensen Steigerungen seiner Stromrechnung für das elektrische Beheizen seines Backofens in der Backstube. Ich wusste gar nicht, dass es in dieser Branche so etwas noch gibt. :shock:
Nun frage ich jedes Mal beim Brot- und Brötchenkauf, ob das Produkt etwa aus einem elektrisch beheizten Backofen stammt. Wenn ja, kaufe ich es nicht, das ist aber bisher noch nicht geschehen. :lol:

BeHo 15.08.2013 00:19

Manche beheizen ihren Ofen mit den nicht verkauften Brötchen vom Vortag: Klick!
Immerhin besser, als wegwerfen. :?

jrunge 15.08.2013 00:57

Zitat:

Zitat von BeHo (Beitrag 1477119)
Manche beheizen ihren Ofen mit den nicht verkauften Brötchen vom Vortag: Klick!
Immerhin besser, als wegwerfen. :?

Das sollte Angie sofort als Energiewendeprogramm für die CDU aufnehmen und Subventionen versprechen. Ihr alter Maier wird's schon richten, dass jeder Haushalt seine zu viel gekauften Lebensmittel verheizt und nicht mehr nur sinnlos entsorgt. :lol:

wwjdo? 15.08.2013 09:40

Zitat:

Zitat von BeHo (Beitrag 1477119)
Manche beheizen ihren Ofen mit den nicht verkauften Brötchen vom Vortag: Klick!
Immerhin besser, als wegwerfen. :?

Wenn man das noch essen kann, finde ich es nicht in Ordnung!

Aber in vielen Großstädten wird schon lange so - allerdings ohne Energierückgewinnung - verfahren. :flop:

Reisefoto 02.12.2013 20:25

Studie Ökoeffizienzanalyse von Photovoltaikmodulen:

http://www.umweltruf.de/news/111/new...ummer=13017545

RoDiAVision 04.03.2014 18:29

Nun hat RWE den Salat....
 
... Milliarden Verluste, geht schon den ganzen Tag durch die Nachrichten.

Umweltschutzorganisationen fordern schon seit zig Jahren ein Umdenken (nicht nur) bei RWE, aber nein es wurde vehement auch weiterhin auf Kohlekraftwerke gesetzt, ganze Dörfer umgesiedelt und Plattgemacht.
Saubere Energie? Wat ist dat denn?

Erst kürzlich ist ein Anwohner, der gerne in seinem Haus geblieben wäre, vor Gericht gescheitert, der Grund:
Die Kohleenergie diene dem Gemeinwohl, oder anders (von mir) formuliert, da steht sein Haus bzw. seine Heimat zur falschen Zeit am falschen Ort.
So lange man nicht selbst betroffen ist, kann man gut reden.

Die "dicke Kohle" haben sich die Manager eingestrichen, Mitarbeiter, Anleger und viele Kommunen haben jetzt auch den Salat und die Steuerzahler kommen sicherlich auch noch ran.

Von wegen VoRWEg gehen, Richtig Wenig erneuerbare Energien.

Leid tun mir vor allem die Mitarbeiter die vor die Tür gesetzt werden, die fetten Gehälter "der da oben" müssen ja irgendwie gesichert werden,
ausbaden müssen die es die nichts dafür können.

turboengine 04.03.2014 18:47

Dank der dilettantisch gemachten Energiewende wie sie bisher organisiert wurde, ist Braunkohle und Steinkohle die billigste konventionelle Energiequelle geworden. Deutschland hat aus den Kraftwerken noch nie soviel CO2 emittiert wie letztes Jahr, da man auf Teufel komm raus den Regenerativen Subventionen in de A***h geblasen hat ohne sich um den Energiemarkt zu scheren. Hocheffiziente Gaskraftwerke stehen dagegen still, da sie nicht rentieren.

Jetzt hat man den Salat. So niedrige Grosshandelspreise, dass sich Gaskraftwerke nicht mehr rentieren und hunderte Milliarden Subventionsgelder, die in den nächsten Jahren in die Taschen von Subventionsempfängern wandern - der Privatverbraucher zahlt es ja.

Besser hätte man dem Emissionshandel vertraut. Mit einer Verknappung der Zertifikate wäre die Energiewende von ganz alleine und viel billiger gekommen. Die Braunkohleschleudern wären dann vom Netz und es würden keine Dörfer mehr weggebaggert. Durch das weiter so mit dem EEG-Wahnsin hat man nun alle Nachteile wunderbar kombiniert. Das kommt raus, wenn Leute über Dinge entscheiden, von denen sie keine Ahnung haben...

Etwas Lesestoff zum EEG...

http://www.dw.de/regierungsberater-p...eeg/a-17457916

http://www.handelsblatt.com/technolo...g/9541144.html


Wenn die Politik nur mal auf ihre Berater hörte...

Porty 04.03.2014 21:31

ach hör mir doch mit den Politikern auf :twisted:
Hier hat der Stadtrat (freie Wähler) eine Resolution gegen die geplante Gleichstromtrasse in die Zeitung gedruckt:
Begründung: Wir haben doch Standorte für Windkraftanlagen ausgewiesen (Masthöhe 120 m), da brauchen wir keine neue Stromtrasse...
Windräder sind chick, aber Hochspannungsmasten veschandeln die Landschaft......
Als ob ein paar Windräder eine 4 GW Trasse ersetzen können. Aber von Rechtsanwälten und Verwaltungsfachangestellten darf man kein technisches Verständnis erwarten.......

Viele Grüße
Michael

turboengine 04.03.2014 21:36

Die Stunde der Wahrheit kommt, wenn die Kernkraftwerke in Süddeutschland vom Netz gehen. Die Energiewende hat bisher Nuklearantrieb... Ohne neue Stromtrassen gehen dann zeitweise die Lichter aus.


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