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guenter_w 30.04.2020 10:10

Bei uns ist vor allem in der Kommunikation vieles falsch. Blindwütig starren wir auf die Zahlen und Berechnungen und Theorien, die uns von allen Seiten um die Ohren gehauen werden. Dabei hat kein Mensch die Möglichkeit, diese "Fakten" zu validieren.

Wenn ich erfahre, dass in einer Klinik mehr als 200 Infektionsfälle ertestet wurden, diese Fälle aber nicht der Kommune zugerechnet werden, sondern den Heimatorten der Infizierten, dann ringeln sich mir die Fußnägel! So kriegt man keine Hotspots raus, sonfdern verschleiert der Bevölkerung die Situation! Dadurch erfährt kein Mensch, wieviele Patienten wirklich in Einrichtungen infiziert wurden, denn welcher Krankehauspatient meldet seinen Wohnort vor der Einweisung um, welcher Reha-Patient, Pflegeheimbewohner oder auch Student (von denen sind sehr viele nicht am Studienort gemeldet)?

Wie intensiv werden wirklich Infizierte und deren Kontakte getestet? Wie oft kann man hören und lesen, dass Tests trotzIndizienlage quasi-amtlich verweigert wurden? Warum gehen die Meldezahlen montags und dienstags regelmäßig zurück und steigen pünktlich zur PK am Donnerstag wieder an? Wie zuverlässig sind die Kontaktverfolgungen, wenn sie überhaupt geschehen? Wie unterbesetzt und mit teilweise schlecht qualifziertem Personal und Material sind unsere Gesundheitsämter ausgestattet?

Wir tanzen gleichzeitig auf mehreren Vulkanen! Dem der Pandemie und ihrer Ausbreitung, dem der zunehmenden Wirtschaftskatastrophe, dem zugrundegehenden Gesundheitssystem außerhalb von Corona, den traumatischen Folgen bei weiten Teilen der Bevölkerung, vor allem Kindern, Jugendlichen und Senioren.

Brecht: Erst kommt das Fressen, dann die Moral! Unser gesamtes kulturelles Leben ist nicht nur in Gefahr, es wird nach der Pandemie in weiten Teilen einfach nicht mehr da sein. Musik, bildende Kunst, darstellende Kunst und Unterhaltung erleiden nicht mehr wieder gut zu machende Schäden bzw. gehen den Bach runter. Das soziale Leben mit Sport und Vereinen verkümmert.

Und hier wird um Petitessen gestritten...

amateur 30.04.2020 10:18

Zitat:

Zitat von felix181 (Beitrag 2135533)
Zumindest in diesem Interview fand ich seine Ergebnisse schon spektakulär, weil ich irgendwie in Erinnerung habe, dass er keinen einzigen Coronatoten obduziert hat, der nicht massiv vorerkrankt war.

Ich erinner mich da aber genauer und hatte mir das notiert:

Die Studie lieferte folgendes Ergebnis: "Dem Bericht nach wurden in Hamburg zwischen dem 22. März und 11. April 65 Covid-19-Verstorbene obduziert. Sie stammen aus den Hamburger Krankenhäusern ebenso wie aus Altenheimen und Pflegeeinrichtungen. Bei 61 davon wurde die Coronaviruserkrankung als ursächlich für den Tod eingetragen. Vier sind nicht an, sondern nur mit dem Virus gestorben." Quelle:tagesschau.de

Bleibt die Tatsache, dass in vielen Fällen Vorerkrankungen vorgelegen haben. Aber das Spektrum der Vorerkrankungen ist so groß, dass da viele von uns eine solche mit sich tragen. Vorerkrankung heißt ja nicht, schon scheintod zu sein, sondern so etwas wie Asthma ist da schon mit auf der Liste.

Stephan

amateur 30.04.2020 10:20

Zitat:

Zitat von guenter_w (Beitrag 2135538)
Wenn ich erfahre, dass in einer Klinik mehr als 200 Infektionsfälle ertestet wurden, diese Fälle aber nicht der Kommune zugerechnet werden, sondern den Heimatorten der Infizierten, dann ringeln sich mir die Fußnägel!

Aber willst Du nicht wissen, wo sich die Personen infiziert haben? Das ist doch der Indikator, wo ein Problem mit unbeobachteten Infektionsketten besteht. Ich finde die Methodik genau richtig.

Stephan

felix181 30.04.2020 10:36

Zitat:

Zitat von amateur (Beitrag 2135539)
Ich erinner mich da aber genauer und hatte mir das notiert:

Die Studie lieferte folgendes Ergebnis: "Dem Bericht nach wurden in Hamburg zwischen dem 22. März und 11. April 65 Covid-19-Verstorbene obduziert. Sie stammen aus den Hamburger Krankenhäusern ebenso wie aus Altenheimen und Pflegeeinrichtungen. Bei 61 davon wurde die Coronaviruserkrankung als ursächlich für den Tod eingetragen. Vier sind nicht an, sondern nur mit dem Virus gestorben." Quelle:tagesschau.de

Bleibt die Tatsache, dass in vielen Fällen Vorerkrankungen vorgelegen haben. Aber das Spektrum der Vorerkrankungen ist so groß, dass da viele von uns eine solche mit sich tragen. Vorerkrankung heißt ja nicht, schon scheintod zu sein, sondern so etwas wie Asthma ist da schon mit auf der Liste.

Stephan

Ist ja eigentlich einfach - ich habe jetzt auch nachgesehen und auf NTV folgende Zusammenfassung von diesem Montag gefunden:

142 Menschen sind in Hamburg bisher an Covid-19 gestorben, 133 wurden obduziert. Alle von ihnen hatten nach Angaben von Rechtsmediziner Püschel Vorerkrankungen. "Es waren Menschen, die im Altenheim oder in Krankenhäusern darniederlagen", sagt er.

Alle bisher in Hamburg an den Folgen einer Coronavirus-Infektion gestorbenen Menschen hatten Vorerkrankungen. Allein 80 Prozent der bisher untersuchten 133 Menschen, die bis Sonntag im Zusammenhang mit Covid-19 starben, litten unter Herz-Kreislauf-Erkrankungen, wie das "Hamburger Abendblatt" berichtet. Das Durchschnittsalter der Verstorbenen liegt demnach bei 79,5 Jahren.

"Dies entspricht in etwa dem mittleren Sterbealter, wie wir es aus der Bevölkerung auch ohne Corona kennen", sagte Klaus Püschel, Direktor des Instituts für Rechtsmedizin in Hamburg, dem Blatt. In dem Institut werden die mit Covid-19 infizierten Toten obduziert. "Der überwiegende Anteil der Verstorbenen war schon vorher relativ alt und schwer krank", fasst der Chef-Rechtsmediziner zusammen.

"Es waren Menschen, die im Altenheim oder in Krankenhäusern darniederlagen und von der Infektion noch zusätzlich niedergedrückt wurden. Stark vereinfacht kann man auch formulieren, dass mit dem Ableben in absehbarer Zeit zu rechnen war", sagte Püschel weiter. Es sei "kein 50-Jähriger dabei gewesen mit gut eingestellter Diabetes oder gut eingestelltem Bluthochdruck".

Insgesamt sind mittlerweile 142 Menschen in Hamburg im Zusammenhang mit Sars-CoV-2 gestorben. Infiziert haben sich 4636 Menschen, 3200 von ihnen gelten als genesen.

Ernst-Dieter aus Apelern 30.04.2020 10:41

Die 3 W sind wichtig.Wie, Wann ,Wo. Gibt es eigentlich regionale, spezielle Registrierungsstellen wo die Positivfälle registriert werden?Die Gesundheitsämter allein wären überfordert.

Ernst-Dieter aus Apelern 30.04.2020 10:43

Zitat:

Zitat von About Schmidt (Beitrag 2135527)
Ich hatte dich lange Zeit, übrigens als einzigen im gesamten Forum auf meiner Ignore Liste. Und da landest du nun auch wieder, weil ich dein Geschwafel als unsäglich erachte!

Ecce hält hier den Stock hin und viele User springen rüber und er hat sein Ziel erreicht!

guenter_w 30.04.2020 10:44

Zitat:

Zitat von amateur (Beitrag 2135541)
Aber willst Du nicht wissen, wo sich die Personen infiziert haben? Das ist doch der Indikator, wo ein Problem mit unbeobachteten Infektionsketten besteht. Ich finde die Methodik genau richtig.

Stephan

Du hast mich genau missverstanden! Genau darum geht es - wo fanden die Infektionen statt. Wenn z.B. die Klinik nicht benannt wird, sondern der Wohnort der Infizierten, erfährt man den Hotspot nie! Genau das findet aber in den ofiziellen Statistiken statt, nämlich eine - hoffentlich ungewollte - Verschleierung.

amateur 30.04.2020 10:45

Zitat:

Zitat von felix181 (Beitrag 2135547)
Ist ja eigentlich einfach - ich habe jetzt auch nachgesehen und auf NTV folgende Zusammenfassung von diesem Montag gefunden:

Es bleibt aber dabei, dass die meisten nach der Obduktion an und nicht mit Covid-19 gestorben sind.

Die Diskussion, dass Menschen, die an etwas anderem schon erkrankt sind oder ein gewisses Alter erreicht haben, in Abwägung wirtschaftlicher Interessen eben im Zweifel sterben müssen, ist eine andere. Die sollte dann aber bitte auch genau so mit offenen Visier geführt werden.

Wir haben aber vor Corona nicht auch schon so argumentiert, dass die vom Lastwagen erfasste 72jährige Radlerin Sabine R. ja eh schon alt war und überdies sogar Diabetes hatte und es eben deswegen ohnehin mehr oder weniger der natürliche Lauf der Dinge sei und der Lastwagen schließlich wichtige Waren für das Kaufhaus geliefert habe.

Stephan

felix181 30.04.2020 10:47

Zitat:

Zitat von guenter_w (Beitrag 2135552)
Du hast mich genau missverstanden! Genau darum geht es - wo fanden die Infektionen statt. Wenn z.B. die Klinik nicht benannt wird, sondern der Wohnort der Infizierten, erfährt man den Hotspot nie! Genau das findet aber in den ofiziellen Statistiken statt, nämlich eine - hoffentlich ungewollte - Verschleierung.

Ich glaube Ihr schreibt aneinander vorbei, wil Du von einer Infektion im Krankenhaus ausgehst und Stephan geht davon aus, dass die Ansteckung daheim erfolgte...

amateur 30.04.2020 10:47

Zitat:

Zitat von guenter_w (Beitrag 2135552)
Du hast mich genau missverstanden! Genau darum geht es - wo fanden die Infektionen statt. Wenn z.B. die Klinik nicht benannt wird, sondern der Wohnort der Infizierten, erfährt man den Hotspot nie! Genau das findet aber in den ofiziellen Statistiken statt, nämlich eine - hoffentlich ungewollte - Verschleierung.

Du gehst davon aus, dass die Menschen nicht wegen einer Infektion ins Klinikum kamen, sondern sich dort infiziert haben? Dann ist dies in diesem Sonderfall richtig, allerdings musst Du andererseits ja ein irgendwie einheitliches Meldesystem haben, welches nicht in jedem Einzelfall anders agiert.

Stephan


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