Giovanni |
12.11.2014 01:11 |
Zitat:
Zitat von BeHo
(Beitrag 1643523)
Im Objektiv ist doch nur die Mechanik zur Fokussierung.
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Das gilt nur für Objektive mit "Schraubenantrieb", und die eignen sich wegen des mechanischen Spiels im Antriebsstrang, selbst wenn sie kameraseitig mit einem Schrittmotor und geeigneten Protokoll angesteuert würden, trotzdem besonders schlecht für hauptsensorbasierte AF-Systeme. Diejenigen Objektive mit eingebautem Motor haben auch ein zugehöriges Softwareprotokoll, mit dem das Verfahren des AF-Motors gesteuert wird. Jedenfalls bei Canon ist es so, dass sich Objektive für DSLRs (außer denen mit "STM" Antrieb) nicht vernünftig für iteratives Fokussieren (d.h. mit dem Hauptsensor) eignen, weil sie in einem Zug an vordefinierte Zielpositionen "geschickt" werden. Vielleicht hat deshalb gerade Canon intensiv an einer Lösung gearbeitet und herausgekommen ist der "Dual Pixel AF", der bisher, vielleicht zusammen mit einer Lösung bei Olympus, der beste hauptsensorbasierte AF in Verbindung mit herkömmlichen Objektiven sein dürfte.
Zitat:
Zitat von BeHo
(Beitrag 1643523)
der On-Sensor-Phasen-AF, der seit einiger Zeit Einzug in die Kameratechnik hält.
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Der ist nicht mit einem separaten Phasen-AF vergleichbar. Der On-Sensor-PDAF kann prinzipbedingt nur einen groben Anhaltspunkt liefern; die genaue Fokusposition wird dabei immer mit Hilfe des Kontrast-AF angefahren. Er eignet sich daher höchstens ansatzweise besser für DSLR-Objektive als ein reiner Kontrast-AF. Dagegen kann über einen separaten AF-Sensor der Fokuspunkt vorher ermittelt und gezielt angefahren werden. Obwohl das so weit mir bekannt auch nicht bei jedem System ausschließlich so gemacht wird. Bei Canon funktioniert das Protokoll jedenfalls genau so ("open loop"-System), mit einer zusätzlichen "Endkontrolle" und evtl. Nachkorrektur je nach AF-Modus, die aber selten erforderlich ist. Auch bei anderen Systemen sind jedenfalls nicht so viele kleine Verfahrschritte mit zwischenliegender Messung erforderlich wie bei den hauptsensorbasierten Systemen.
Fazit bleibt jedenfalls: Ohne separate Phasendetektions-Sensoren wird sich z.B. ein existierendes A-Mount-Objektiv mit Schrauben- oder SSM-Antrieb niemals so effizient fokussieren lassen wie z.B. eines mit E-Mount. Für neue Objektive wäre das zwar vorstellbar, aber der Witz am A-Mount ist ja gerade die volle Nutzbarkeit "alter" Objektive bzw. der bereits angeschafften Minolta und Sony bzw. Sony/Zeiss Objektive. Ob Sony das Softwareprotokoll bei den "SAM" Objektiven bereits, wie z.B. Canon beim Schrittmotorantrieb der "STM" Objektive, für hauptsensorbasierte AF-Systeme erweitert hat oder nicht, ist mir nicht bekannt. Ich bezweifle es aber und selbst wenn, wäre es für einen Besitzer hochwertiger G- und Sony/Zeiss SSM-Optiken von geringem Nutzen. Denn was würde es bringen, ein A-Mount-Gehäuse ohne Spiegel bzw. SLT-Folie kaufen zu können, wenn daran die vorhandenen Objektive nicht vernünftig zu gebrauchen sind. Dann könnte man wieder mit Klappspiegeln arbeiten: Altes Objektiv mit runtergeklappter Folie, neues oder manueller Fokus mit hochgeklappter. Ok, immerhin wäre das theoretisch machbar. Im Gegensatz zu einem wundersamen A/E-Kombibajonett, von dem scheinbar auch noch manche träumen.
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