turboengine |
22.02.2023 09:23 |
Zitat:
Zitat von KSO
(Beitrag 2268523)
Dieser Gaspreis ist nicht relevant für die aktuelle Verstromung.
Eingekauft wird über länger laufende Verträge.
Wie lange sind da die Laufzeiten?
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Grosse Kraftwerksbetreiber hatten bei Gazprom oder bei grossen Importeueren wie Uniper Langfristverträge von zehn Jahren und mehr. Typischerweise waren diese ölindiziert mit sogenannten Preisgleitklauseln (6-3-3 oder 6-0-3). Das heisst der Durchschnittspreis der letzten sechs Monate von Öl bestimmt für das nächste Quartal den Preis (603) ggf. Mit einer Verzögerung eines Quartals (633).
https://blog.energybrainpool.com/tut...indexprodukte/
Als Gazprom nicht mehr liefern wollte waren diese Verträge plötzlich Makulatur und die Betreiber mussten Ersatz beschaffen - und das führte unter anderem zur Rallye bei TTF-Gaspreis.
Die EU-Kommission hat darauf beschlossen, dass man die Kosten damit bekämpfen kann, wenn man hohe Preise einfach verbietet. Das ist selbstverständlich ziemlich naiv - wie so vieles was diese Behörde in letzter Zeit so „geleistet“ hat.
Die führende Börse ICE hat daraufhin einfach das Listing des TTF-Gaskontrakts von nen Niederlanden nach London verschoben. Da reicht der lange Arm der Kommission nicht hin.
https://www.tagesschau.de/wirtschaft...ehung-101.html
Und nein, liebe Tagesschau. Das ist keine „Umgehung“ sondern die Aufrechterhaltung des Marktes. Wenn Börsen geschlossen werden wird ausserbörslich gehandelt, einfach wil man es muss. Man muss Gas weiter kaufen und verkaufen. Die böse Welt geht ja auch nicht weg wenn ich einfach die Augen zumache. Komplett naive Weltsicht.
Nach der Industrie wird nun auch der Markt aus Europa vertrieben. Derartige Markteingriffe sind absolutes Gift und ein Indiz für den eingeschlagenen Weg zu einer sowjetischen Kommandowirtschaft. Die dümmste Energiepolitik der Welt in Europäischem Masstab. Dumm und dümmer.
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