Stadt | Land | Fluss | Berg (Joker) |
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| | River Usk (Newport, Wales) | Untersberg (Berchtesgadener Alpen) |
0 | 0 | 1 | 0,5 |
Ges. Punkte Tag: 1,5 | | | |
Ges. Punkte Monat: 52 | | | |
Heute gibt es weder Stadt noch Land von mir, obwohl z.B. Ulm und Ungarn ja nicht gerade die exostischsten Ziele gewesen wären.
Am schlammigen River Usk sah ich tatsächlich einen Eisvogel vorbeifliegen.
Zum Untersberg: Ich besuchte mit meiner Begleitung eigentlich nur die Schellenberger Eishöhle. Weitere Pläne hatten wir noch nicht.
Dann fing mein etwas leichtsinniges Abenteuer an.
Nachdem wir knapp von einem von rechts oberhalb der Eishöhle durch Gämsen ausgelöstem Steinschlag verschont wurden, enteckte ich unweit der Eishöhle eine alte Stein- und eine Metalltafel, die auf den Thomas-Eder-Steig hinwies, der 1933/34 vom Verein für Höhlenkunde Schellenberg e.V. erbaut wurde.
Ich schaute nach oben und entdeckte eine laaange Leiter, die nach oben führte, und packte sofort die detaillierte Wanderkarte aus. "Wow, da geht es ja hoch bis aufs Plateau des Unterbergs und oben gibt es einen leichten Gipfel.", dachte ich mir. Klettersteigausrüstung hatte ich zwar keine, aber es war ja nur eine Leiter - wenn auch eine laaange Leiter.
Meine Begleitung wollte nicht da hoch, aber ich wollte es unbedingt. Also hatte ich das gemacht, was man eigentlich nicht machen sollte: Alleine ohne Sicherung die Leiter hoch. Mit meiner Begleitung verabredete ich, dass er mich am frühen Abend - es war schon ca. 16:00 Uhr - an einer bestimmten Stelle unten an einer Straße mit dem Auto abholen soll und ich ihn vorher anrufen würde. Gut, dass es vor 20 Jahren schon Handys gab.
Ich stieg dann die Leiter hoch und versuchte oben den richtigen Weg zu finden. Leider übersah ich eine Markierung samt Richtungspfeil und lief prompt in die falsche Richtung. Mit Kompass auf der Karte merkte ich dann irgendwann, dass sich Österreich und Deutschland jeweils auf der falschen Seite meines Wegs befanden. Blöder Fehler. Also zurück zum Ausgangspunkt, wo ich dann aus der neuen Perspektive auch die Markierung fand. Ein weiterer Fehler war, dass ich nicht wirklich berücksichtigt hatte, dass das Untersbergplateau alles andere als flach ist. Da kamen dann noch einige unerwartete Höhenmeter hinzu, wodurch die Zeitplanung nicht mehr wirklich passte. Trotz gefülltem und nicht ganz leichten Tourenrucksack, ging ich daher immer öfters in den Laufschritt über.
Irgendwann sah ich dann links von mir den Untersberggipfel Berchtegsgadener Hochthron (1972 m). "Mist. Zu wenig Zeit. Oder geht es doch?. Jawoll! Das schaffe ich. Halt im Laufschritt!" sagte ich mir. Vom Gipfelbereich aus entstand dann auch das gezeigte Bild, welches unter anderem das Stöhrhaus zeigt.
In der Nähe des Stöhrhauses überlegte ich dann aufgrund der fortgeschrittenen Tageszeit kurz "Notübernachtung im Stöhrhaus oder Abstieg im Laufschritt?". Ein Blick auf die Uhr sagte mir "Abstieg!". Über erst offenes Gelände und dann später durch Wald rannte ich dann den Berg bis zur Straße hinab, wo mich dann endlich meine vorher telefonisch informierte Begleitung im Dunkeln in Empfang nahm.
Es ging zwar alles gut und hatte auch Spaß gemacht, aber wenn ich alle Faktoren vorher richtig erkannt und bewertet hätte, hätte ich diese spontane Bergwanderung nicht gemacht.