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frame 06.06.2021 16:36

Zitat:

Zitat von steve.hatton (Beitrag 2204580)
Wenn ich mir in wenigen Jahren per Handy ein Fahrzeug rufen kann und dorthin gefahren werde, wie im Taxi nur ohne Fahrer und das für weniger als 1 € / km dann werden die "großen Rechner" große Augen machen....

das habe ich ja ein paar Seiten weiter vorne geschrieben - DAS wird meiner meinung nach die Zukunft der Mobilität sein. Und DAS wird unsere Siedlungen völlig verändern, nur noch ein Bruchteil wird einen eigenen Stellplatz brauchen, die Parkplätze werden viel weniger werden. Stattdessen wird es grosse Parkhäuser geben wo die autonomen Fahrzeuge hinfahren um sich aufzuladen.
Und wenn das kommt ist alles was wir heute mit viel Mühe bauen müssten für die breitflächige E-Mobilität, Stromnetze aufrüsten, private Ladeinstrastruktur, überflüssig.

Porty 06.06.2021 21:07

Zitat:

Zitat von Crimson (Beitrag 2204586)
Es mag vielleicht etwas komisch anmuten, aber ich setze mich wirklich nur in besonderen Situationen halbwegs freiwillig mit Anderen in ein gemeinsames Transportmittel.


Kommt darauf an. Sich in eine gnadenlos überfüllte, womöglich verspätete Münchner S- Bahn im Berufsverkehr zu quetschen, macht in der Tat absolut keinen Spaß.
Andererseits sind gerade lange Strecken mit der Bahn eher entspannend und ich hab schon viele nette Menschen in der Bahn getroffen, mit denen sich interessante Gespräche ergeben haben und die Fahrt so wie im Fluge vergangen ist.

Samstag Nachmittag nach einem Bundesligaspiel muss man allerdings wirklich nicht im Zug sitzen........
Und das die DB- AG immer wieder für unangenehme Überraschungen gut ist, ist leider auch wahr. Ich war vor 6 Wochen in Stuttgart, auf der Hinfahrt alles bestens, aber warum man auf der Rückfahrt im Zug die Heizung abstellen musste....... Nein außer mir saßen noch einige Fahrgäste mehr im Zug......

ha_ru 08.06.2021 09:19

Zitat:

Zitat von amateur (Beitrag 2203926)
Dieses soll 300km realistische Reichweite haben, damit es 98% unseres Fahrprofils als vollwertiges zweites Auto erfüllen und einen Großteil der Haushalts-Kilometer abspulen kann.

Stephan

Ich würde mal durchspielen, wie viel weniger als 98% herauskommen, wenn es nur 250, 200 oder gar 150km sind und ob sich dann der größere und damit umweltschädlicher Akku aus Umwelt- und Kostensicht überhaupt lohnt.

Hans

Ditmar 08.06.2021 14:11

Zitat:

Zitat von ha_ru (Beitrag 2204857)
Ich würde mal durchspielen, wie viel weniger als 98% herauskommen, wenn es nur 250, 200 oder gar 150km sind und ob sich dann der größere und damit umweltschädlicher Akku aus Umwelt- und Kostensicht überhaupt lohnt.

Hans

ob wohl überhaupt ein Zweitfahrzeug unbedingt nötig ist. :crazy:

steve.hatton 08.06.2021 14:58

Zitat:

Zitat von ha_ru (Beitrag 2204857)
Ich würde mal durchspielen, wie viel weniger als 98% herauskommen, wenn es nur 250, 200 oder gar 150km sind und ob sich dann der größere und damit umweltschädlicher Akku aus Umwelt- und Kostensicht überhaupt lohnt.

Hans

Das Rekuperationpotential ist allerdings abhängig von der Akku-Kapazität, sprich das Potantial zu rekuperieren steigt mit der Akkugröße, die damit hilft Energie zu sparen.

ha_ru 08.06.2021 16:17

Zitat:

Zitat von steve.hatton (Beitrag 2204902)
Das Rekuperationpotential ist allerdings abhängig von der Akku-Kapazität, sprich das Potantial zu rekuperieren steigt mit der Akkugröße, die damit hilft Energie zu sparen.

Um den größern und schwereren Akku zu beschleunigen wird aber mehr Energie verbraucht. Wenn man nicht gerade in steil alpinem Gelände unterwegs ist dürfte zudem die Rekupertion keinen großen Unterschied ausmachen und ein Akku für 200km bei Kälte hat ja schon mindestens 40kwh, d.h. bei einer Laderate von 1C kann man mit 40kw rekuperieren. Einfach mal den Energieverbrauch je 100km vergleichen.

Hans

steve.hatton 09.06.2021 11:09

Du unterstellst allerdingss hierbei, dass ein linearer oder direkt proportionaler Zusammenhang zwischen Kapazität und Batteriegewicht sowie Stromverbrauch im Fahrbetrieb besteht.

Bessere Rekuperation bei größerem Akku bleibt hier komplett außen vor - sprich der Real-World-Test müsste es zeigen.

Bezüglich Deiner Theorie, dass Rekuperation nur bei großen Berg- & Talfahrten erwartbar sei, kann ich nur sagen, dass ein Freund mit einem Porsche Cayenne HYbrid von München bis Augsburg den Akku allein durch die "Bremserei" auf der Autobahn gefüllt hat.

ha_ru 09.06.2021 13:30

Zitat:

Zitat von steve.hatton (Beitrag 2205030)
Du unterstellst allerdingss hierbei, dass ein linearer oder direkt proportionaler Zusammenhang zwischen Kapazität und Batteriegewicht sowie Stromverbrauch im Fahrbetrieb besteht.

Bessere Rekuperation bei größerem Akku bleibt hier komplett außen vor - sprich der Real-World-Test müsste es zeigen.

Bezüglich Deiner Theorie, dass Rekuperation nur bei großen Berg- & Talfahrten erwartbar sei, kann ich nur sagen, dass ein Freund mit einem Porsche Cayenne HYbrid von München bis Augsburg den Akku allein durch die "Bremserei" auf der Autobahn gefüllt hat.

Ich unterstelle, dass ein linerarer Zusammenhang der für die Beschleunigung benötigten Energie und der zu beschleunigten Masse gilt und die für die Erhaltung einer konstanten Geschindigkeit die Masse des Fahrzeugs nahezu irrelevant ist. Das habe ich vor 45 Jahren mal in der Schule so gelernt. Sollte das heute nicht mehr gelten weil die Physik sich geändert hat, dann nehme ich meine Aussage zurück ;).

Ich habe nicht ausdrücken wollen, dass Rekupreationn nur bei Berg&Talfahrten vorkommt, sondern nur dass in der Ebene nur dann mehr rekuperieren kann, wenn man vorher mehr Energie fürs Beschleunigen eingesetzt hat. Das kommt nicht klar raus, da hast Du recht. Dein Beispiel mit dem Porsche hinkt aus dem Grund, dass die Beschleunigungsenergie aus dem Tank entnommen wurde, andernfalls hätte Porsche das perpetuum mobile erfunden.

Wie viel rekuperiert werden kann hängt von mehreren Faktoren ab, z.B. wie hochstromfest die Elektronik ausgestaltet wurde, wie hoch die Laderate der Batterie sein darf bzw. der Hersteller sie zulässt. Mir wurde von einem Entwicklungsingeneur fürs Batteriemanagement mal dargelegt, dass die Batteriekapaziät bzw. der von der Batterie vorgegebene Ladestrom selbst beim Hybrid für normales Anhalten ausreicht. Wenn man Caps einsetzen würde sogar für Vollbremsungen, wenn der Motor es schafft. Das Problem ist, dass die letzen Prozent Wirkungsgrad die man rausholt, z.B. durch gemischte Batterie/Caps-Konfigurationen für Dauerlast und Hochlast die Technik laut den Marketingexperten zu teuer macht.

Hans

steve.hatton 09.06.2021 22:44

Zitat:

Zitat von ha_ru (Beitrag 2205038)
Ich unterstelle, dass ein linerarer Zusammenhang der für die Beschleunigung benötigten Energie und der zu beschleunigten Masse gilt und die für die Erhaltung einer konstanten Geschindigkeit die Masse des Fahrzeugs nahezu irrelevant ist. Das habe ich vor 45 Jahren mal in der Schule so gelernt. Sollte das heute nicht mehr gelten weil die Physik sich geändert hat, dann nehme ich meine Aussage zurück ;).
...

Absolut richtig. Du hast gut aufgepasst in der Schule. Die Physik hat sich seither nicht geändert, aber die Technologien sprich die Kapazität der Akkus im Vergleich zur Masse möglicherweise schon, somit muss die Linearität "50% größerer Akku"(Kapazität) gleich 50% höheres Gewicht(mehr Masse) nicht unbedingt gegeben sein, oder?


Zitat:

Zitat von ha_ru (Beitrag 2205038)
....
Ich habe nicht ausdrücken wollen, dass Rekupreationn nur bei Berg&Talfahrten vorkommt, sondern nur dass in der Ebene nur dann mehr rekuperieren kann, wenn man vorher mehr Energie fürs Beschleunigen eingesetzt hat. Das kommt nicht klar raus, da hast Du recht. Dein Beispiel mit dem Porsche hinkt aus dem Grund, dass die Beschleunigungsenergie aus dem Tank entnommen wurde, andernfalls hätte Porsche das perpetuum mobile erfunden.

Wie viel rekuperiert werden kann hängt von mehreren Faktoren ab, z.B. wie hochstromfest die Elektronik ausgestaltet wurde, wie hoch die Laderate der Batterie sein darf bzw. der Hersteller sie zulässt. Mir wurde von einem Entwicklungsingeneur fürs Batteriemanagement mal dargelegt, dass die Batteriekapaziät bzw. der von der Batterie vorgegebene Ladestrom selbst beim Hybrid für normales Anhalten ausreicht. Wenn man Caps einsetzen würde sogar für Vollbremsungen, wenn der Motor es schafft. Das Problem ist, dass die letzen Prozent Wirkungsgrad die man rausholt, z.B. durch gemischte Batterie/Caps-Konfigurationen für Dauerlast und Hochlast die Technik laut den Marketingexperten zu teuer macht.

Hans

Ja schon richtig. Natürlich muss die kinetische Energie erst mal "erzeugt" werden. Nix perpetuum Mobile - auch nicht in Zuffenhausen :-) Da war ich wohl unpräzise :-)
Ich meinte ja nicht, dass der Porsche "Energie gewonnen" hätte sondern zurück-"gewonnen", er hat also weniger verbraucht/in Wärme und Bremsstaub verwandelt als ein reiner Verbrenner - sprich die Bremserei auf mehr oder weniger ebener Strecke kann auch viel zurückbringen, was sonst in Reibungs- und Wärmeenergie komplett verloren geht.
Auch wenn ich nur 20-30% der Energie die sonst beim Bremsen in Rauch und Wärme aufgeht wieder zurückerhalte ist dies eigentlich ein "Gewinn" im Vergleich zum Total-"verlust" inkl Bremsstaub. Das ist ja das tolle bei E-Mobilität insbesondere in der Stadt, statt im Stop- & Go-Verkehr einen Großteil der Energie im Leerlauf oder beim Bremsen komplett zu verlieren, kann man zumindest teilweise Energie zurück-"gewinnen".

Wenn nun ich aber einen "kleinen" Akku beim BEV/Hybrid habe, so laden diesen viele öfter ganz auf und man kann anfangs so gut wie keine Reku-Energie einspeisen. Somit ist ein größerer Akku, den viele Nutzer eben nicht täglich "voll laden" (müssen) damit auch "rekuperationsfähiger".

In wie weit die Hersteller aus finanziellen Gründen mehr oder weniger Rekuperation "ermöglichen" kann ich nicht beurteilen, aber gem. diverser Tests scheinen Audi und Mercedes hier zumindest sehr effektiv zu sein.
Und genau hierin sehe ich ein riesiges Potential für die "deutschen Hersteller", da hier i.d.R. mehr feines Engineering zum tragen kommt als "beim Ami".

ha_ru 10.06.2021 09:40

Zitat:

Zitat von steve.hatton (Beitrag 2205098)
In wie weit die Hersteller aus finanziellen Gründen mehr oder weniger Rekuperation "ermöglichen" kann ich nicht beurteilen, aber gem. diverser Tests scheinen Audi und Mercedes hier zumindest sehr effektiv zu sein.
Und genau hierin sehe ich ein riesiges Potential für die "deutschen Hersteller", da hier i.d.R. mehr feines Engineering zum tragen kommt als "beim Ami".

Wir sind einer Meinung, nur gewichten die Informationen anders. Deshalb brauchen wir uns jetzt über Details austauschen, das ist im Beitrags- PingPong eines Forums für alle ermüdend.

Ein Test eines Schweizers mit seinem Model S 2015 hat ergeben, dass der Wirkungsgrad seines Tesla in den Schweizer Bergen bergauf/bergab ca. bei 80% liegt. Das sind vielleicht 10% vom derzeit erreichbaren Maximum weg. Da ist also nicht so viel mehr zu holen. Und mehr Aufwand zur Erhöhung der Rekuperation bedingt wieder mehr Aufwand bei der Herstellung, der eventuell anderer Stelle (Grünstromerzeugung durch z.B. ein Modul mehr auf dem Dach = 300kwh im Jahr) mehr Ertrag brngen würde, wenn man es volkswirtschaftlich betrachtet.

Für eine größere Batterie als unbedingt benötigt spricht meiner Meinung nach derzeit vor allem die Auswirkung auf die Dauerhaltbarkeit. Die heutige Technologie kann zwar ohne sofortige Beschädigung 80-90% seiner Gesamtenergie abgeben, es schont sie aber, wenn man 20-30% drin lässt und nur selten schnell lädt. Das ist aber sehr schwer abzuschätzen und es spielen wieder viele Faktoren eine Rolle. So schwächelen in einem Fuhrpark von Werksverkehr-E-Smarts vor allem die Batterein der Autos, die längere Standzeiten aufweisen und nicht regelmäßig bewegt werden. Die Problematik kennen wir ja auch von unseren Kamerakkus.

Hans


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