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guenter_w 28.02.2022 18:49

Zitat:

Zitat von Porty (Beitrag 2235733)
Ach ja, die liebe Spitzenleistung.
...

Ich betreibe meine kleine PV-Anlage jetzt seit Mai 2004. Die geringste Leistung war im Januar 2010 mit 15 kW, die maximale Leistung im September (!) 2016 mit 513 kW. Die Durchschnittsleistung im Januar (2005-2022) war 73,61 kW, im Juli (2004-2021) betrug sie 389,89 kW. Anlagenleistung 3,00 kWp, Dachneigung 32°, Ausrichtung Süd. Mit aktueller Technik wäre eine Dimensionierung von 10 kWp locker möglich, der Wechselrichter wurde ausgetauscht und könnte die 10kWp "verkraften".

Im Haushalt werden pro Jahr ca. 3.000 kW verbraucht...

Porty 28.02.2022 19:15

https://3pkem226sk6p252wx4117ivb-wpe...natsertrag.png


Noch Fragen?

steve.hatton 28.02.2022 19:34

Mag ja alles richtig sein, aber wenn ich 20% des Energiebedarfs (nicht linear) ersetzen kann ist das keine 0-Nummer, sondern ein Lösungsnansatz.

guenter_w 28.02.2022 19:55

Zitat:

Zitat von steve.hatton (Beitrag 2235737)
Mag ja alles richtig sein, aber wenn ich 20% des Energiebedarfs (nicht linear) ersetzen kann ist das keine 0-Nummer, sondern ein Lösungsnansatz.

Genau das - Problem ist Speicherung und intelligente Nutzung!

turboengine 28.02.2022 22:12

Zitat:

Zitat von guenter_w (Beitrag 2235741)
Genau das - Problem ist Speicherung und intelligente Nutzung!

In guter deutscher Tradition.

Zitat:

„Das ist doch kein Problem“, sprach da einer der wichtigen Bürger der Stadt, „ich bin sicher, das Licht wird sich auch ohne Fenster in das Rathaus bringen lassen.“

Schnell schrieb er eine Liste:
Das sollten wir versuchen:
…das Licht in den Sack stecken
…den Sonnenschein mit Eimern schöpfen
…den Tag in Mausefallen fangen
…das Licht mit der Heugabel aufspießen
…die Sonne anzapfen
…den Tag in Kisten einsperren
…das Sonnenlicht in Flaschen abfüllen
…das Licht in den Spiegeln ins Rathaus tragen
…die Helligkeit ins Rathaus schaufeln
https://www.sueddeutsche.de/image/sz...32&format=webp

turboengine 28.02.2022 22:44

Zitat:

Zitat von guenter_w (Beitrag 2235734)
die maximale Leistung im September (!) 2016 mit 513 kW.

513 kW Leistung? Wow. Du musst echt dicke Leitungen haben.
Ein normales Haus ist mit 63A abgesichert, das heisst maximal 43.5 kW.

GerdS 28.02.2022 22:52

:D, ja, das Problem mit Einheiten, Summen, Leistung und Arbeit usw.

Viele Grüße
Gerd

berlac 01.03.2022 08:27

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 2235656)
Fällt Euch denn überhaupt nichts anderes ein, als immer diese alte Klamotte herauszuziehen. Immer wenn es argumentativ eng wird, zieht man das heraus und trägt es wie die Monstranz einer quasireligiösen Beschwörungsprozession vor sich her.

Die Endlagerproblematik ist lösbar wenn ein Wille dafür besteht. In der Schweiz gibt es konkrete Planungen und in Finnland geht ein Tiefenlager demnächst in Betrieb.

Ehrlich gesagt bezweifle ich die Lösbarkeit. Über die lange Dauer in der dieser Müll sicher zu lagern ist, kann das niemand garantieren. Und jetzt bitte mal die Kosten dafür auf den derzeit zu zahlenden Strompreis für Atomstrom umlegen. Oder warum sollten zukünftige Generationen das zahlen?

Das ist aber nur das eine ungelöste Problem. Man kann dieses Problem sicher halbwegs verwalten, allerdings zu nicht unerheblichen Kosten.

Das zweite Problem, ist die riesige Umweltbelastung bei einem GAU durchaus bis hin zu Gebieten die auf lange Sicht unbewohnbar sind. Diese Risikokosten wären auch einzupreisen. Das keine Versicherung so blöd ist eine Atomkraftwerk zu versichern ist ja nun kein Zufall.

Deinen Blödsinn mit Monstranz & Co kannst du stecken lassen, wenn Du nicht sachlich diskutieren kannst. Was kommt schon von Dir?
- Erneuerbare Energien können nicht funktionieren
- Nachts ist es dunkel
- Wind weht nicht immer
- ....

Da sage ich jetzt mal genau so "fundiert" wie Du zur Endlagerproblematik: Die Problematik bzgl. Energiespeicher ist lösbar. Hierzu gibt es nicht nur konkrete Planungen, sondern sogar schon erste Anlagen. Hier sind die Kosten dann auch eher berechenbar.

berlac 01.03.2022 08:45

Zitat:

Zitat von Porty (Beitrag 2235733)
Auf praktikable Vorschläge zur Speicherung von einigen TWh warte ich auch noch.....

Dann warte halt und ignoriere weiter, dass an verschiedenen Lösungen schon gearbeitet wird, die ich hier im Thread auch schon genannt habe. Einige sind durchaus auch schon in Betrieb, es ist nicht so, dass man sich erst jetzt darum Gedanken macht auch wenn einige dies hier scheinbar behaupten möchten. Mal noch ein Beispiel für eine Speicherlösung eines Heizkraftwerks in Nürnberg.

Robert Auer 01.03.2022 08:50

@berlac: Genau so sehe ich das auch! :top: Es führt auf Dauer nichts an regenerativen Energien, Speichertechnologien und intelligenten Netzwerken vorbei. Die bisherige Atomkraft wollen selbst die Energieerzeuger nicht mehr. Ob es Möglichkeiten von neuen Technologien auf dem Gebiet der Fusionstechnik gibt, kann ich nicht beurteilen.

turboengine 01.03.2022 09:02

Zitat:

Zitat von berlac (Beitrag 2235773)
Da sage ich jetzt mal genau so wie Du zur Endlagerproblematik, dass (Energiespeicher) ist lösbar. Hierzu gibt es nicht nur konkrete Planungen, sondern sogar schon erste Anlagen.

Da bin ich gespannt. Dir ist bewusst, dass wir über eine Stromproduktion von 550 TWh/a sprechen mit steigender Tendenz. Ausserdem soll ein Grossteil des fossilen Primärenergieverbrauchs ausserhalb der Stromerzeugung durch Strom ersetzt werden.

Aktuelle Zahlen zu Stromerzeugung gibt es hier:
https://www.destatis.de/DE/Presse/Pr...BDC9E0.live712

Also bitte nicht den üblichen anekdotischen Energieromantiker-Kitsch a la Franz Alt, sondern eine Beschreibung wie man das Saisonal-Speicherproblem lösen kann wenn es nur Wind- Oder Solarerezeugung anstatt Kohle, Gas, Öl und Kernkraftwerken gibt.

Angaben zum Primärenergieverbrauch gibt es hier:

https://ag-energiebilanzen.de/wp-con...awt_2020_d.pdf

Wie viele Speicher brauchen wir? Wo sollen die stehen? Was kostet es?

guenter_w 01.03.2022 09:42

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 2235766)
513 kW Leistung? Wow. Du musst echt dicke Leitungen haben.
Ein normales Haus ist mit 63A abgesichert, das heisst maximal 43.5 kW.

So schreibt man, wenn einem die reale Argumentation ausgeht!:flop:

guenter_w 01.03.2022 09:46

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 2235778)
...
Wie viele Speicher brauchen wir? Wo sollen die stehen? Was kostet es?

Berechne lieber mal die wirklichen Kosten der Kernenergie! Dagegen ist regenerative Energie ein Sonderposten! Das gleiche Problem wie mit den versteckten Kosten der Kernenergie haben wir mit den wirklichen Kosten der Verbrennung fossiler Brennstoffe. Allerdings ist dieses Problem etwas leichter beherrschbar.

turboengine 01.03.2022 09:59

Zitat:

Zitat von guenter_w (Beitrag 2235788)
Berechne lieber mal die wirklichen Kosten der Kernenergie!

Nö. Das ist die übliche Übersprungshandlung der Energieträumer: Stöckchen hinhalten. Mach Du mal dies, berechne das.
Die alte Leier. Das ist mir zu doof.

Nachdem der Wirtschaftsminister jetzt schon darum bittet zu überprüfen, ob die noch vorhandenen Kernkraftwerke auch nach dem allseits gefeierten Abschalttermin 31.12.2022 doch noch weiterlaufen könnten *Dackelblick* ist die Zeit der Wahrheit da. Nächsten Winter wird es eng.

RWE hat übrigens schon abgewunken, ENBW eigentlich auch, E.ON will prüfen. Die Brennelemente sind komplett ausgebrannt zu dem Zeitpunkt und das Personal ist schon anders verplant. Dumm gelaufen.

Es ist immer dasselbe in Deutschland: Erst wenn etwas kaputt gemacht wurde, erkennt man seinen Wert. Und dann kommen die „hätten - sollten - könnten“ Talkshows zur Findung der Schuldigen.

turboengine 01.03.2022 10:00

Zitat:

Zitat von guenter_w (Beitrag 2235787)
So schreibt man, wenn einem die reale Argumentation ausgeht!:flop:

Nö. Was du schreibst ist einfach falsch. Leistung und Arbeit ist etwas anderes.
Wenn man schon das nicht unterscheiden kann wird es schwierig mit dem argumentieren.

ha_ru 01.03.2022 10:44

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 2235790)
Nachdem der Wirtschaftsminister jetzt schon darum bittet zu überprüfen, ob die noch vorhandenen Kernkraftwerke auch nach dem allseits gefeierten Abschalttermin 31.12.2022 doch noch weiterlaufen könnten...

Vor wenigen Tagen im Interview hat Herr Habeck schon erläutert, warum das nicht geht (Planungen und Abschaltpozeß zu weit fortgeschritten...) und keine Option ist. Auch weil nicht nicht noch mehr Atommüll produziert werden soll.

Auch dass Gas und Steinkohle aus Russland kaum zu ersetzen sind, weil eben beides von in so großer Menge von Russland bezogen werden, dass es kaum aus anderen Quellen in der Menge bezogen werden kann.

Der Wirtschaftsminsiter Habeck erscheint mir - wohl im Gegensatz zu Dir - erstens gut unformiert und die Sache realistisch einzuordnen.

Was uns eventuell unterscheidet ist die Konsequenz, die wir daraus ableiten. Der Erpessung Russlands nachgeben oder auch bei in der Folge auftretenden, unter Umstädnen massiven Einschränkungen für unsere Vorstellung der Weltordnung diese bereit sein zu tragen.

Wenn wir hier einknicken, senden wir auch ein Signal an China. Das Gas und die Steinkohle aus Russland aus können morgen die seltenen Erden und Halbleiter aus China sein.

guenter_w 01.03.2022 11:20

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 2235790)
Nö. Das ist die übliche Übersprungshandlung der Energieträumer: Stöckchen hinhalten. Mach Du mal dies, berechne das.
Die alte Leier. Das ist mir zu doof.

Ach nee...

guenter_w 01.03.2022 11:21

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 2235791)
Nö. Was du schreibst ist einfach falsch. Leistung und Arbeit ist etwas anderes.
Wenn man schon das nicht unterscheiden kann wird es schwierig mit dem argumentieren.

Klar - was steht auf deiner Stromrechnung?

BeHo 01.03.2022 11:23

Es geht wohl um den Unterschied zwischen kW und kWh.

turboengine 01.03.2022 11:30

Zitat:

Zitat von ha_ru (Beitrag 2235795)
Der Wirtschaftsminsiter Habeck erscheint mir - wohl im Gegensatz zu Dir - erstens gut unformiert und die Sache realistisch einzuordnen.

Nichts anderes habe ich geschrieben. Bitte um Prüfung - abschlägige Antwort. Ich beziehe mich auf seine Äusserungen am vorgestrigen Sonntag Abend im „Bericht aus Berlin“. Da klang es so, als sei die Prüfung auch nach der abschlägigen Antwort vom Samstag noch nicht abgeschlossen.

Denn die Hürden sind hoch: Denn dafür müsste das Atomgesetz geändert werden. In Paragraf 7 ist das Enddatum 31.12.2022 festgelegt. Und der Atomausstieg ist in Verträgen mit den Betreibern geregelt. Auch diese müssten aufgelöst und neu verhandelt werden. Das wird dann so teuer, dass man es - erst einmal - in Berlin ausschliesst.

NRW hat nichtsdestotrotz gestern ein Non-Paper „Diskussionspapier zur Energieversorgungssicherheit“, lanciert, das dieses adressiert und die Entscheidung auf Bundesebene noch als „offen“ darstellt. Gehe ruhig mal davon aus, dass ich deutlich besser informiert bin als Du glaubst.

Zitat:

Man werde sich auf alle Eventualitäten vorbereiten und arbeite dafür, dass diese nicht einträten.
sagte der Regierungssprecher in Berlin zu dem Thema.
Dann ist ja alles in Butter und wir müssen uns eh keine Sorgen machen.

jrunge 01.03.2022 11:38

Zitat:

Zitat von BeHo (Beitrag 2235801)
Es geht wohl um den Unterschied zwischen kW und kWh.

Genau, und als Kraftwerksbetreiber sollte man den Unterschied zwischen Lesitung und Arbeit schon kennen. Aber manch einer fährt ja auch 100 Stundenkilometer bzw. kmh. ;)
Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 2235802)
...
Dann ist ja alles in Butter und wir müssen uns eh keine Sorgen machen.

Nix ist in Butter: Das Satelliten-Netzwerk für die Steuerung der Windenergieanlagen ist gestört. :shock:

BeHo 01.03.2022 11:46

Zitat:

Zitat von jrunge (Beitrag 2235804)
[...]Stundenkilometer[...]

Stundenkilometer ist ein gebräuchliches Wort mit der Bedeutung Kilometer pro Stunde, genau wie Monatslohn Lohn pro Monat bedeutet.

Kurt Weinmeister 01.03.2022 11:51

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 2235766)
Ein normales Haus ist mit 63A abgesichert…

Ich glaube, nur oben am Stromkasten. Bei mir liegt eine 300A Leitung vor dem Haus, jede Phase in mein Haus ist im Keller mit 80A oder 85A abgesichert.

Beim Durchlesen der letzten Posts habe ich irgendwie ein déjà vu.
In den Anfängen des Internets, als BAUD noch jemanden etwas sagte, waren die Herren Diplom-Physiker und Diplom-Ingenieure der bekannten und beliebten Zeitschrift CT felsenfest davon überzeugt, dass mit den Kupferkabeln der Deutschen Post physikalisch nicht mehr als 14.400 baud zu realisieren seien.
Völlig unmöglich.
Irgendwie ging es dann doch.

Das soll nicht heißen, dass die Argumente damals nicht valide gewesen sind. Aber oftmals beruht eine Argumentation auf Annahmen. Und Annahmen können sich auch durchaus mal verändern.

Porty 01.03.2022 11:52

Zitat:

Zitat von BeHo (Beitrag 2235805)
Stundenkilometer ist ein gebräuchliches Wort mit der Bedeutung Kilometer pro Stunde, genau wie Monatslohn Lohn pro Monat bedeutet.

Vollkommen richtig, da besteht ja auch keine Verwechslungsgefahr.
Bei kW und kWh sieht es halt anders aus.

turboengine 01.03.2022 11:58

Zitat:

Zitat von BeHo (Beitrag 2235805)
Stundenkilometer

Watt ist Leistung
Wattstunden ist Arbeit / Energieinhalt.

Was die energiepolitischen Täumer nicht verstehen wollen: Es kommt nicht darauf an pro Jahr im Durchschnitt dieselbe Arbeit zu leisten. „Der Solarpark kann 2000 Haushalte versorgen“, sondern zu jedem Zeitpunkt die benötigte Leistung zur Verfügung zu stellen.
Ein Solarpark kann daher genau NULL Haushalte mit Strom versorgen.

Diese dümmliche Energiewendefolklore zieht sich auch durch die haltungsjournalistischen Bildungsangebote des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Auch im Schulunterricht wird über die Energieversorgung Desinformation verbreitet.

Es sit daher kein Wunder, dass die Bevölkerung keine Ahnung hat, wo überhaupt das Problem ist und damit seit Jahrzehnten falsche Entscheidungen ideologiegetriebener Politiker nicht hinterfragt werden.

BeHo 01.03.2022 12:01

Zitat:

Zitat von Porty (Beitrag 2235808)
Bei kW und kWh sieht es halt anders aus.

Klar, deshalb hatte ich es ja erwähnt.

jrunge 01.03.2022 12:04

Zitat:

Zitat von BeHo (Beitrag 2235805)
Stundenkilometer ist ein gebräuchliches Wort mit der Bedeutung Kilometer pro Stunde, genau wie Monatslohn Lohn pro Monat bedeutet.

Aber nicht jedes Wort, das gebräuchlich ist, ist allein deshalb schon richtig. km/h ist Geschwindigkeit, aber was ist kmh? Produkt aus Weg x Zeit? :zuck:

Porty 01.03.2022 12:11

Zitat:

Zitat von berlac (Beitrag 2235774)
Dann warte halt und ignoriere weiter, dass an verschiedenen Lösungen schon gearbeitet wird, die ich hier im Thread auch schon genannt habe. Einige sind durchaus auch schon in Betrieb, es ist nicht so, dass man sich erst jetzt darum Gedanken macht auch wenn einige dies hier scheinbar behaupten möchten. Mal noch ein Beispiel für eine Speicherlösung eines Heizkraftwerks in Nürnberg.


Und was hilft uns das jetzt bei der Versorgung mit elektrischen Strom, wenn es draußen dunkel ist?
Wärme zu speichern ist ein schon seit mindestens 120 Jahren gelöstes Problem und da gibt es deutlich cleverere Lösungen, als nur Wasser warm zu machen.
Das erste Bahnkraftwerk in Muldenstein bei Bitterfeld hatte vor 100 Jahren schon Roots- Speicher, wo man große Mengen Dampf speichern konnte, um damit die damals noch überschaubaren Lastspitzen der elektrischen Zugförderung abzupuffern.
Desertec hatte einen ähnlichen Ansatz, da wollte man Wärme in Salzschmelzen speichern.
Aber diese Technologie wurde ja abgewürgt.....

Porty 01.03.2022 12:23

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 2235809)
Was die energiepolitischen Täumer nicht verstehen wollen: Es kommt nicht darauf an pro Jahr im Durchschnitt dieselbe Arbeit zu leisten. „Der Solarpark kann 2000 Haushalte versorgen“, sondern zu jedem Zeitpunkt die benötigte Leistung zur Verfügung zu stellen.
Ein Solarpark kann daher genau NULL Haushalte mit Strom versorgen.


Ich zitiere mal einen Mitarbeiter der Hauptschaltwarte Karlsruhe:
" Die meisten Solaranlagenbesitzer glauben immer noch, dass das Stromnetz ein unerschöpflicher, unbegrenzter und kostenloser Energiespeicher ist"
Oder anders ausgedrückt: Sie glauben, dass sie den Strom, den im Sommer keiner braucht im Winter wieder kostenlos zurückbekommen können.

guenter_w 01.03.2022 12:42

Mal eine ganz nebensächliche Frage: welche Aufgabe haben die Pumpspeicherkraftwerke in der Schweiz und in Norwegen?

turboengine 01.03.2022 12:44

Zitat:

Zitat von guenter_w (Beitrag 2235734)
Ich betreibe meine kleine PV-Anlage jetzt seit Mai 2004. Die geringste Leistung war im Januar 2010 mit 15 kW, die maximale Leistung im September (!) 2016 mit 513 kW. Die Durchschnittsleistung im Januar (2005-2022) war 73,61 kW, im Juli (2004-2021) betrug sie 389,89 kW. Anlagenleistung 3,00 kWp, Dachneigung 32°, Ausrichtung Süd. Mit aktueller Technik wäre eine Dimensionierung von 10 kWp locker möglich, der Wechselrichter wurde ausgetauscht und könnte die 10kWp "verkraften".

Im Haushalt werden pro Jahr ca. 3.000 kW verbraucht...

Es muss wohl heissen:

Zitat:

Ich betreibe meine kleine PV-Anlage jetzt seit Mai 2004. Die geringste Erzeugung war im Januar 2010 mit 15 kWh, die maximale Erzeugung im September (!) 2016 mit 513 kWh. Die Durchschnittserzeugung im Januar (2005-2022) war 73,61 kWh, im Juli (2004-2021) betrug sie 389,89 kWh/Monat.
(..)
Im Haushalt werden pro Jahr ca. 3.000 kW verbraucht...
Das heisst das im ganzen Januar 2010 15 kWh erzeugt wurden, bei einem geschätzten Bedarf von rund 400 kWh. Üblicherweise wären es rund 74 kWh.
Mit Autarkie hat das natürlich nichts zu tun insbesondere da offenbar ja noch fossil geheizt und das Warmwasser gewärmt wird.

turboengine 01.03.2022 12:47

Zitat:

Zitat von Kurt Weinmeister (Beitrag 2235807)
Irgendwie ging es dann doch.

Das Ohm’sche Gesetz ist glaube ich mittlerweile gut verstanden und kein Neuland.

Wenn Du ein Strom-Vectoring zum Patent anmelden kannst lass es mich wissen.
Aber vielleicht geht es ja drahtlos…

Porty 01.03.2022 12:57

Zitat:

Zitat von guenter_w (Beitrag 2235788)
Berechne lieber mal die wirklichen Kosten der Kernenergie! Dagegen ist regenerative Energie ein Sonderposten! Das gleiche Problem wie mit den versteckten Kosten der Kernenergie haben wir mit den wirklichen Kosten der Verbrennung fossiler Brennstoffe. Allerdings ist dieses Problem etwas leichter beherrschbar.


Noch mal zur Erinnerung:


Zitat:

Zitat von Porty (Beitrag 2235625)
Und was den Stromertrag einer WKA angeht: die aktuell leistungsfähigste Anlage von Enercon (die sich selbst als Marktführer bezeichnen) leistet einen Jahresertrag an einem Standort im obersten Drittel der Windenergieergiebigkeit etwa 20 GWh im Jahr.
Das AKW Gundremmingen leistete 2009 eine Nettoeinspeisung von 20 665 GWh.
Das heißt, man braucht theoretisch für die gleiche Energiemenge von Gundremmingen 1030 WKA der Klasse Rotordurchmesser 160 m und Nabenhöhe 150- 160 m
Da das aber bekanntermaßen nur die halbe Wahrheit ist, und man Überschussleistung für die (bisher noch nicht mal im Prinzip entwickelten) Speicher braucht, kann man diese Anzahl mal Locker mal 2 oder gar 3 nehmen. Macht also optimistisch geschätzt 2500 WKA oder als Windpark ein Paket 100 WKA nebeinander in Nord- Süd Richtung und 25 Reihen hintereinander.
Da man, soll nach ein paar Reihen überhaupt noch etwas Wind ankommen, mindestends den 5- fachen Rotordurchmesser zwischen den Anlagen Abstand halten sollte, macht das eine Fläche von 80 x 20 km, wo garantiert keiner wohnen möchte, da die Anlagen einen Lärmpegel lt Datenblatt https://www.enercon.de/download-portal/ so zwischen 95 und 106 dB liegen.


Materialaufwand je WKA etwa 80- 90 t Faserverbundwerkstoff für den Rotor (die Struktur eines A350 ist ach nicht schwerer), gut 1000 t hochfester Stahl hauptsächlich für die im Turm integrierten Spannseile, etwa 2000t höchstfester Beton für die unteren 80 m des Turmes und noch mal genau so viel normalen Beton für das Fundament.
Und da bitte mal 2500!
Was aber fast noch schlimmer ist, die Zufahrten und Montageplätze müssen für Schwertransporte und den aufgebaut etwa 650t schweren Kran geeignet sein. Das heißt, Baustraßen und Montageplätze müssen je nach Untergrund 1- 2 m Tief abgetragen werden und entsprechende Mengen Schotter eingebaut werden. Und das bitte ohne enge Kurven, da die Blätter knapp 80 m lang sind. Da wird jeder Kreisverkehr zum ko- Kriterium.
Für die Türme gibt es momentan genau 2 Werke, einmal bei Weiden und einmal in Mehressnähe an der dänischen Grenze. Den Spritverbrauch für den Transport magst du selbst ausrechnen.
Ach ja, die Rotorblätter kommen aus Portugal und die Generatoren aus Polen.....
Auslegungslebensdauer lt Datenblatt 20 Jahre.......
Das alles für EIN! AKW. Rechne bitte selbst aus, was wir alles schon abgeschaltet haben und noch abschalten wollen.
Woher die Zahlen stammen:
https://omegataupodcast.net/379-bau-...dkraftanlagen/

Ist ein ausführliches Interview mit einen Bauleiter von Enercon

Spätestens dann würde ich aber auch mal ein paar Klimamodelle über diese Szenarien drüber rechnen lassen, nicht dass man sich danach ganz verwundert die Augen reibt, welche Folgen für das Klima in Europa die ganze Geschichte hat.


Der technische Aufwand für Elektrolyse, Speicherung des Wasserstoff und Rückverstromung in Brennstoffzellen kommt noch oben drauf.
Wobei die Speicherung von 3 Milliarden m³ Wasserstoff als Energiespeicher für 3 Monate der Energieerzeugung von Gundremmingen kein ganz triviales Problem darstellt.
Klar kann man das mit Untertagespeicherung in Salzstöcken machen, aber dafür braucht man erstens den geeigneten Salzstock und dann muss man noch die riesigen Kavernen erzeugen.
Geht ganz gut durch gezieltes Auslaugen mit Wasser, aber die Millionen Tonnen Salz möchtest du nicht in die Flüsse einleiten, dann fressen dich die versammelten Umweltschützer (zu Recht) auf.
Also bleiben nur Standorte in Küstennähe. verbunden mit entsprechen Stromtrassen und / oder Pipelines. Aber die will ja auch keiner......


Und bedenke: Wasserstoff kriecht durch kleinste Ritzen und Spalte, da sollte der Salzstock schon eine extrem homogene Struktur haben. Sicherlich die gleichen Anforderungen, wie bei der Einlagerung von Atommüll. Nur mit einem Unterschied, der Speicherdruck schwankt zwischen 100 und 200 bar, was das Gebirge entsprechend belastet. Ganz entleeren darf man den Speicher eh nicht, da der Gasdruck das Gebirge stabilisiert und sonst Einsturzgefahr besteht.

frame 01.03.2022 13:01

Zitat:

Zitat von guenter_w (Beitrag 2235814)
Mal eine ganz nebensächliche Frage: welche Aufgabe haben die Pumpspeicherkraftwerke in der Schweiz und in Norwegen?

Und in Österreich? Sie speichern ein wenig von dem Strom der am sonnigen Mittag erzeugt wird wenn ihn keiner braucht. Für Österreich z.B. ein sehr gutes Geschäftsmodell weil der Preis oft sogar negativ ist.

Das führt zu weiteren Fragen: WIEVIEL können diese Speicherseen speichern?

Und die noch interessantere Frage: Warum werden in Deutschland nicht mehr Speicherseen gebaut? Wenn irgendwo so ein Projekt hochpoppt sind meist direkt die lokalen Grünen mit Mann und Maus unterwegs um es zu verhindern.

turboengine 01.03.2022 13:02

Zitat:

Zitat von guenter_w (Beitrag 2235814)
Mal eine ganz nebensächliche Frage: welche Aufgabe haben die Pumpspeicherkraftwerke in der Schweiz und in Norwegen?

Sie pumpen in einen Speicher. Aufgabe ist die kurzfristige Optimierung - nicht die Saisonalspeicherung.

Die Kapazität ist bei den Grössten so gross, dass sie die Leistung eines Kernkraftwerks bringen können, allerdings nur für knapp eineinhalb Tage. Dann ist der Speicher leer.

Beispiel Pumpspeicherwerk Linth-Limmern: Leistung insgesamt rund 1500 MW, Speicherkapazität 33 GWh, bei Vollast in 33h leer.
https://de.wikipedia.org/wiki/Kraftwerke_Linth-Limmern

Die wenigsten Wasserkraftwerke in Norwegen sind Pumpspeicherwerke (drei Stück) sondern Speicherkraftwerke ohne Pumpfunktion.
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_...herkraftwerken

Eine gewisse Zahl kann umgerüstet werden, aber nur eine Minderzahl da kein Untersee zur Verfügung steht sondern ins Meer (Fjorde) entwässert wird. Salzwasser hochzupumpen verbietet sich aus naheliegender Gründen..

guenter_w 01.03.2022 13:08

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 2235815)
Mit Autarkie hat das natürlich nichts zu tun insbesondere da offenbar ja noch fossil geheizt und das Warmwasser gewärmt wird.

Von möglicher Autarkie war im Jahre 2004 nicht die Rede, da wirtschaftlich zu dieser Zeit überhaupt nicht darstellbar. Warmwasser wird übrigens per Sonnenkollektor erzeugt und die Heizung erfolgt per Gas-Brennwertkessel im Niedertemperaturbereich, Temperatursteuerung in den Räumen per Sensoren und smarthome-Steuerung, wobei durch die Wärmedämmung und entsprechende Isolierfenster es die Räume nie schaffen, die Absenktemperatur zu erreichen (eingestellt auf 18°C, Wohlfühltemperatur 20,5°C, tatsächliche minimale Temperatur in diesem Winter 19,2°C). Wärmedämmung übrigens ohne ölbasierte Dämmstoffe, sondern über Ziegelmauerwerk.

Zielausbau nach Ablauf des derzeitigen Einspeisevertrages ist Teilaustausch der PV-Module durch aktuelle und Anschaffung eines Batteriespeichers.

turboengine 01.03.2022 13:17

Zitat:

Zitat von guenter_w (Beitrag 2235821)
Zielausbau nach Ablauf des derzeitigen Einspeisevertrages ist Teilaustausch der PV-Module durch aktuelle und Anschaffung eines Batteriespeichers.

Ich habe eine Sole-Wärmepumpe mit 180m Erdsonde und beziehe den Strom aus 100% Schweizer Wasserkraft. Keine Solaranlage - rechnet sich nicht.

ha_ru 01.03.2022 13:22

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 2235809)
Was die energiepolitischen Täumer nicht verstehen wollen: Es kommt nicht darauf an pro Jahr im Durchschnitt dieselbe Arbeit zu leisten. „Der Solarpark kann 2000 Haushalte versorgen“, sondern zu jedem Zeitpunkt die benötigte Leistung zur Verfügung zu stellen. Ein Solarpark kann daher genau NULL Haushalte mit Strom versorgen.

Solange wir uns gegenseitig mit derartiger Schwarz-Weiß-Argumentation begegnen gibt es keine vernünftige Diskussion.

Dass die vollständige Autarkie mit PV viel zu aufwändig zu realisieren uind wirtschafltich auch nicht sinnvoll ist (von ein paar Insellagen abgesehen), ist uns PV-Anhängern doch klar, aber selbst an bedeckten Dezembertagen kommt etwas vom Dach und mit erschwinglichen Batterispeichern können wir auch mal Spitzen abpuffern unsd so die benötigte Spitzenlast verringern.

Porty 01.03.2022 13:23

Zitat:

Zitat von frame (Beitrag 2235819)
Und die noch interessantere Frage: Warum werden in Deutschland nicht mehr Speicherseen gebaut? Wenn irgendwo so ein Projekt hochpoppt sind meist direkt die lokalen Grünen mit Mann und Maus unterwegs um es zu verhindern.

Ich hab das in den Neunzigern live erlebt, da wurde der Lichtestausee bei Leibis errichtet. (Meine Eltern wohnten in der Nähe) Bereits ab den 70ern geplant, fielen nach der Wende die versammelten Umweltaktivisten der Bundesrepublik ein und machten Sturm gegen das Projekt, obwohl die Talsperre primär der Trinkwasserversorgung und auch dem Hochwasserschutz dient.
Gerade der BUND hat sich durch diverse Klagen besonders hervorgetan.....

Porty 01.03.2022 13:28

Zitat:

Zitat von guenter_w (Beitrag 2235821)
Wärmedämmung übrigens ohne ölbasierte Dämmstoffe, sondern über Ziegelmauerwerk.


Dir ist bekannt, dass Ziegel bei etwa 1200 °C gebrannt werden. Heute in Tunnelöfen, beheizt im Heizöl oder Gas......
Also nix CO2- Neutral


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 04:09 Uhr.