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-   -   Raw oder Jpg und die Nachbearbeitung, Aufwand vs. Nutzen? (https://www.sonyuserforum.de/forum/showthread.php?t=130679)

Neonsquare 24.03.2014 22:30

Zitat:

Zitat von John W (Beitrag 1563717)
Die Angst vor JPG-Bearbeitung halte ich generell für maßlos übertrieben.

Wieso Angst? Bloß weil man weiß, dass JPEG nur begrenzt sinnvoll bearbeitbar ist heißt das noch lange nicht, dass man "Angst" hat. Ich seh das eigentlich recht locker und mache einfach ein RAW weil es wenig Sinn macht stattdessen ein JPEG zu machen. Das JPEG spart mir weder Arbeit noch Zeit - höchstens ein bisschen Speicherplatz und das ist bewusst kein Problem.

Zitat:

Zitat von John W (Beitrag 1563717)
Wenn ich mit großer Mühe und viel Aufwand ein RAW sorgfältig entwickelt habe, dann...

... machst du was falsch ;) - zumindest wenn es per JPEG plötzlich leicht wäre.

Zitat:

Zitat von John W (Beitrag 1563717)
... genügt nur ein weinige Millimeter 'Zuviel' am Kontrast-Regler, und schon ist der gesamt Vorteil von Raw gegenüber Jpg ins Gegenteil gekehrt. Das heißt dann: nochmal machen...

Nö - dann drücke ich CMD-Z. :D

Zitat:

Zitat von John W (Beitrag 1563717)
Also nur Mut, solange es nicht um die letzen Lichter- oder Schatteninformationen, die letzten Details und die sanftesten Verläufe geht, ist jpg immer noch voll konkurrenzfähig.

Ist es tatsächlich eigentlich nicht - aber das ist ja auch nicht schlimm. Es ist ja nun wirklich nicht schwer Fälle von Tonwertabrissen, Schärfeartefakte, JPEG-Artefakte oder schlicht unterdurchschnittlicher Verarbeitungsqualität der Kamera-Engines nachzustellen. Natürlich gibt es auch Beispiele von Kamera-JPEGs mit hervorragender Bildqualität - aber auch diese sind letztlich aus RAW entstanden. Am Rechner gibts das bei Sony mit IDC. Es wird immer so getan als ob RAW/JPEG zwei völlig getrennte Dinge sind, dabei ist ein Kamera-JPEG auch nur ein weiterverarbeitetes RAW.

RAW ist insbesondere ein Gewohnheits- und Kopfproblem. Mit Kamera-JPEGs hat man sofort etwas greifbares, das man in nahezu allen gewohnten Programmen benutzen kann. Man kann es weitergeben, direkt auf eine Website hochladen oder im Printshop auf Papier bringen. Man benötigt keinerlei "Spezialprogramm".

In der Realität ist RAW jedoch bereits weit bequemer als man denkt. Sowohl Windows als auch Mac OS X zeigen RAW-Bilder schon im Dateimanager an: "Anschauen" ist also schonmal im Minimalfall gegeben. Bei Mac OS X reicht schon das beiliegende Standardbetrachter-Programm "Vorschau" aus um per Menükommando "Export" ein TIFF, JPEG, PNG, PDF usw. zu erzeugen. Ohne Zwischenschritt kann ich das RAW (!) Bild aber auch direkt auf Facebook, Flickr & Co. veröffentlichen.

Wenn ich MEHR mit meinen Fotos machen will, dann hole ich mir Aperture oder z. B. Lightroom - das ist dann auch unabhängig ob es nun ein JPEG oder ein RAW ist - die gehen alle damit.

Speicherplatz ist heutzutage kaum noch ein Problem. Backups mache ich am Mac mit QRecall - das sichert inkrementell, chronologisch und deduplizierend in ein Archiv mit automatischer Validierung und bei Bedarf Wiederherstellung.

John W 24.03.2014 23:56

Zitat:

Zitat von Neonsquare (Beitrag 1563884)
Ohne Zwischenschritt kann ich das RAW (!) Bild aber auch direkt auf Facebook, Flickr & Co. veröffentlichen.

Abgesehen von der abstrusen Idee, das tun zu wollen: Wo steht das beschrieben?

VG
John


PS: Ich arbeite seit 2006 mit Raw-Dateien aus verschiedensten Kameras. Mich mußt Du nicht überzeugen ;)

Neonsquare 25.03.2014 02:28

Zitat:

Zitat von John W (Beitrag 1563913)
Abgesehen von der abstrusen Idee, das tun zu wollen: Wo steht das beschrieben?

Augen auf macht nicht nur im Straßenverkehr Sinn ;).
Tipp: 4. Icon in der Toolbar.

Zitat:

Zitat von John W (Beitrag 1563913)
PS: Ich arbeite seit 2006 mit Raw-Dateien aus verschiedensten Kameras. Mich mußt Du nicht überzeugen ;)

Schön - hoffentlich nicht so mühsam wie es klang.

Erebos 25.03.2014 16:13

Ich mache eigentlich schon seit einer Weile RAW und hätte viele Bilder auf die ich ziemlich Stolz bin ohne RAW nicht in der Qualität überarbeiten können wie ich sie überarbeitet habe. Anpassungen des Weißabgleichs und der Belichtung, Anheben von Tiefen, Reduzierung von Spitzlichtern etc. geht einfach um ein vielfaches besser. Das einzige was ich noch nicht wirklich gut mit LR hinbekomme ist das entrauschen der Bilder. Mit DxO das ich mal getestet habe war es gut, mit LR schaffe ich es nicht Ergebnisse zu erreichen, die ähnlich gut sind wie die der Sony JPG Engine. Die Presets von Fotomartin nutze ich, aber in high und mid Detail, bleibt oft noch erhebliches Rauschen übrig und bei low noise ist alles viel zu glatt gebügelt.
Bei individueller manueller Anpassung jedes Bildes komme ich nahe an die JPG's ran, aber ganz so gut schaffe ich es nie.
Aber das ist eher eine Unzulänglichkeit von LR (gegenüber Dxo) und keine vom RAW Format.
Einen ganz großen Vorteil hat die Nutzung des RAW Formates für mich persönlich.
Früher habe ich alle Bilder der Karte ungesehen archiviert. Seit ich RAW nutze importiere ich in LR nur gute Bilder, da ich die ja bearbeiten muss. Jetzt habe ich oft nur 10-20 Bilder von einer Geburtstagsfeier, die sind aber alle gelungen. Früher hatte ich auch nur 10-20 gute, aber 100 im Verzeichnis.

dey 25.03.2014 18:42

Zitat:

Zitat von ingoKober (Beitrag 1563773)
Das Problem mit dem Speichern ist, dass die Alphas nicht RAW und Extrafein aufzeichnen, sondern nur RAW und fein. Wenn man schon ein JPG bearbeitet, dann meine ich, bei Extrafein mehr rausholen zu können.

Viele Grüße

Ingo

Hi Ingo. Xtra fein brauchst du dann nicht mehr, da du RAW hast und mit IDC xtra xtra fein produzieren kannst.
Auch für dein Rot-Grün-Thema wäre IDC ideal, weil es per default erst mal die gleichen Farben, wie das JPG OOC ausgibt.

bydey

DerKruemel 26.03.2014 09:57

Knipsen und fotografieren sollte man über das Bild definieren, sprich die Wirkung, Aufbau und was noch dazu gehört und das ganze -möglichst- am ausbelichteten Foto.
Der Weg ( das Dateiformat ) dahin sollte egal sein.

Auch wenn es schwierig ist und man technisch / gestalterisch stark eingeschränkt ist kann man das sogar mit einem Handy schaffen, ebenso kann man mit der besten Ausrüstung einfach nur knipsen.

Ich denke EBV ist ein weiterer Teil unseres Hobbys und kann sehr viel freude machen, oder wie in manchen Fällen ein Foto ruinieren.

Persönlich würde ich mich weder als Fotograf noch als Knipser ansehen, ein Fotograf verdient damit seinen Lebensunterhalt und über den Status eines Knipsers bin ich schon lange raus.

Erster 06.07.2014 18:12

Zitat:

Zitat von www_zeeshan_de (Beitrag 1529468)
Die Bilder mit 24 Millionen RGB-Pixel (33 % der Pixel fotografiert, 66 % der Pixel interpoliert) sind aus "aufgeblasenen, interpolierten" 24 Millionen Single-Color-Pixeln entstanden. Die Sony SLT-A65 kann lediglich 6 Millionen native RGB-Pixel fotografieren.

Hier liegt ein ganz entscheidender Fehler!
Die von Dir so genannten Single-Color-Pixel sind eben nicht nur Bestandteil des ebenfalls von Dir so genannten "Superpixels", sondern werden völlig unabhängig voneinander belichtet. Sie tragen also vom Nachbar-Single-Color-Pixel auch völlig unabhängige Informationen. Wenn Du, wie ich hier lesen konnte, immer vier von diesen Pixeln zusammenziehst und dann im Zweiersprung weitergehst zum nächsten "Superpixel", verlierst Du entscheidende Bildinformationen. Dadurch kommst Du zu Deinem Irrtum, ein 24-MP-Sensor könne nur echte 6 MP aufnehmen.

blurb 11.07.2014 07:26

Hallo,

vielleicht ist der folgende Bloginhalt für den Ein oder Anderen sinnvoll.
Er befasst sich genau mit diesem Thema.

http://thoemmes-photography.de/dateiformat/

Gruß

scuidgy 23.07.2014 10:10

Zitat:

Zitat von ingoKober (Beitrag 1563658)
...
Nur brauche ich bei 90% meiner Bilder nichts davon und bei 90% meiner Bilder kann ich auch nicht mehr als eine Minute EBV aufwenden.
...
Daher stelle ich meine Kamera gerne passend zur Aufnahmesituation ein und bearbeite die JPGs in Windeseile etwas oder auch gar nicht nach.
Bei JPG Extrafein geht übrigens bezüglich Schatten/lichter, Rauschen, Weissabgleich, unauffälligem schärfen etc notfalls durchaus einiges.

Damit nutze ich in einigen Fällen nicht das volle Potential meiner Kamera.
Aber selbst in diesen Fällen trüge das wenig bis nichts zur Bildaussage oder dem Gesamteindruck bei. Ich fotografier sowieso nicht für Pixelpeeper.
...

Kann ich nur zustimmen.
Die Diskussion geht ja schon Jahre und ich habe auch oft parallel gearbeitet. Je besser man die Kamera beherrscht und die Einstellungen, desto besser war das Ergebnis (klar), aber auch die jpeg-engines wurden gleichzeitig immer besser und somit bekomme ich jpegs-ooc, die für meinen Geschmack nahezu optimal sind und ich mit dem raw dazu in der Regel kein besseres Ergebnis mehr erzielen kann! Zumindest bei mir so.
Wenn sich das jpeg-ooc bereits im optimalen Bereich befindet, reicht der Bearbeitungspielraum (leichte Korrektur Belichtung, Schärfe ...) locker aus. Den größeren Berabeitungsspielraum eines raw benötige ich dabei gar nicht, der kommt erst zum Tragen wenn eine "versaute" Aufnahme gerettet werden muss.
Seitdem ich mich weniger mit raw beschäftige und mich mehr auf die Kamera konzentriere, um die geeigneten Einstellungen für die jpeg-ooc zu machen, macht das Fotografieren wesentlich mehr Spaß, denn die Kamera ist mein Werkzeug und nicht der Computer!

jack_stone 12.08.2014 22:17

Ich habe mal ne kurze Zwischenfrage zum DxO. Ist das sowas wie ne schnelle 1Klick Software die Verzerrungen und Bildfehler anhand der zugeordneten Objektiv-Algorythmen ausmerzt? Oder hab ich das falsch verstanden? Ich habe mir eben die Demo installiert und irgendwie sehe ich nicht so ganz das goldene Kalb darin.. aber ehrlich gesagt habe ich nur erstmal ein paar Test-Bilder geladen und die mal durch den Button "vergleichen" angesehen. So sonderlich begeistern tuts mich nicht. Die Korrekturen der Linsen sind jetzt nicht so hammermäßig, aber liegt bestimmt daran das die Testbilder jetzt auch nicht grad Klasse sind! :D


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