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Harry Hirsch 10.06.2019 12:38

Zitat:

Zitat von About Schmidt (Beitrag 2068062)
...schnipp...In meinen Augen sind heutige Autos einfach zu groß, zu schwer und zu teuer.

das letzte würde ich durch "billig" ersetzen wollen. Denn sonst würden nicht so viele davon rumfahren. Außerdem hänge ich noch ein "und oft übermotorisiert." dran.

Es hatte ja schon jemand am Anfang dieses Threads aufgeführt: Welchen rationalen Grund gibt es dafür, dass ein Serienauto, über 150 PS (nein, ich bin auch nach 30 Jahren noch nicht bei KW angekommen ;)) hat und mehr als 2to wiegt?

Hatten wir eigentlich schon das Thema kostenloser ÖPNV? :mrgreen:

steve.hatton 10.06.2019 12:45

Hier mal eine etwas lange aber sauber erarbeitete Gegendarstellung zur gezielten Desinformation der ARD:

https://graslutscher.de/wie-eine-ard...el-verstaerkt/

goethe 10.06.2019 13:00

Sollten meine folgende Anmerkungen bereits inhaltlich erwähnt worden sein, Bitte ich um Nachsicht!
Der gigantische Lithiumabbau nebsts Kobalt und Nickel in Südamerika und Afrika zur Herstellung der Akku-Batterien ruinieren ganze Ökosysteme. Nur für ein Antriebsaggregat benötigt man um die 80.000 Liter Wasser, das hierfür für immer vernichtet wird. Ich bezeichne das als eine neue Form von Kolonialismus, weil für "saubere Innenstädte" in Zentraleuropa weitere Lebensräume für Menschen und Tiere in den Abbaugebieten vernichtet werden.
Ganz zu schweigen von der aufwendigen Entsorgung von Altakkus und nebenbei auch von einer tendenziellen Reduzierung der Akkuleistung...
Ein weiteres, damit verbundene Problem ist der Zusammenbruch traditioneller Wertschöpfungsketten in der Automobilindustrie: Wenn bzw. ein Elektromotor in einem E-Automobil nur noch ungefähr das Ausmaß einer Aktentasche besitzt, kann man sich vorstellen, dass jahrzehntelanges Wissen von Diesel.- und Benzinmotoren allmählich der Vergangenheit angehören wird...
Grüße Klaus

Porty 10.06.2019 13:01

Zitat:

Zitat von About Schmidt (Beitrag 2068062)
Als damals Audi den A2 baute, hatte man den richtigen Weg eingeschlagen. Nur blieb es leider bei diesem "Marketinggag"
Gruß Wolfgang


Vermutlich hat das Controling festgestellt, das der Gewinn, den man mit dem A2 realisieren konnte nur ein kleiner Bruchteil dessen war, was ein fetter Audi V8 einbrachte.......

goethe 10.06.2019 13:13

Zitat:

Zitat von Porty (Beitrag 2068074)
Vermutlich hat das Controling festgestellt, das der Gewinn, den man mit dem A2 realisieren konnte nur ein kleiner Bruchteil dessen war, was ein fetter Audi V8 einbrachte.......

Die Produktionskosten von Kleinwagen entsprechen den von großvolumigen "Luxus"-Limusinen. Erst durch eine aufwendige "M-Ausstattung" tröpfelt die Gewinn(Profit)spirale bei Kleinwagen ein wenig nach oben...

Porty 10.06.2019 13:31

Zitat:

Zitat von goethe (Beitrag 2068073)
Der gigantische Lithiumabbau nebsts Kobalt und Nickel in Südamerika und Afrika zur Herstellung der Akku-Batterien ruinieren ganze Ökosysteme.

Lithium wir zur Zeit aus Salzseen gewonnen, der Aufwand ist überschaubar. Abgesehen davon werden auch anderswo Lagerstätten erschlossen, so auch in Deutschland.
Den Kobaltanteil kann man drastisch verringern (macht Tesla/ Panasonic schon heute) oder mit anderen in Entwicklung befindlichen Elektrodensystemen ganz vermeiden.


Zitat:

Zitat von goethe (Beitrag 2068073)
Nur für ein Antriebsaggregat benötigt man um die 80.000 Liter Wasser, das hierfür für immer vernichtet wird.

Wie bitte vernichtet man Wasser???? zu Helium fusioniert? In den Weltraum entwichen?

Zitat:

Zitat von goethe (Beitrag 2068073)
Ganz zu schweigen von der aufwendigen Entsorgung von Altakkus und nebenbei auch von einer tendenziellen Reduzierung der Akkuleistung...

Warum zum Teufel soll man einen alten Akku wegwerfen? Schon mal was von Recykling gehört?
Im Gegensatz zu Benzin und Diesel sind ja die Bestandteile des Akkus nach der Benutzung nicht weg.....

Zitat:

Zitat von goethe (Beitrag 2068073)
Ein weiteres, damit verbundene Problem ist der Zusammenbruch traditioneller Wertschöpfungsketten in der Automobilindustrie: Wenn bzw. ein Elektromotor in einem E-Automobil nur noch ungefähr das Ausmaß einer Aktentasche besitzt, kann man sich vorstellen, dass jahrzehntelanges Wissen von Diesel.- und Benzinmotoren allmählich der Vergangenheit angehören wird...

Es werden noch andere Industriezweige verschwinden, wenn sie von der Entwicklung überholt werden, so wie Pferdezucht und Kutschenbau vor 100 Jahren, der Steinkohlenbergbau in Deutschland oder die Herstellung von Bildröhren für Fernseher.
Es sind halt nur die gekniffen, die das zu spät mitgeschnitten haben......

About Schmidt 10.06.2019 13:37

Zitat:

Zitat von steve.hatton (Beitrag 2068070)
Hier mal eine etwas lange aber sauber erarbeitete Gegendarstellung zur gezielten Desinformation der ARD:

https://graslutscher.de/wie-eine-ard...el-verstaerkt/

Das ganze könnte man jetzt Haarklein zerpflücken, ich picke mal zwei Beispiele raus.

Zitat:

Was dieser ARD-Beitrag nämlich leider komplett ignoriert, sind die massiven Umweltschäden, die aktuell durch unsere benzindurstige PKW-Flotte verursacht werden: Im Februar 2019 hat die Menschheit erstmals einen täglichen Verbrauch von 100 Millionen Barrel pro Tag überschritten, das sind etwa 16 Milliarden Liter Erdöl. Jeden Tag. Und ja, auch für die Erdölförderung werden riesige Mengen Wasser verbraucht.

Wir buddeln das Zeug als Ölsand aus kanadischen Wäldern, wir fördern es mitten im nigerianischen Urwald, wir pumpen es mit riesigen Bohrinseln aus dem Meeresboden. Das sind alles deutlich dichter bewohnte Ökosysteme, der Umweltschaden ist gigantisch: Kanadische Wälder weichen einer leblosen Mondlandschaft, in Nigeria kam es zu tausenden Unfällen, in deren Folge Millionen Liter Öl die Mangrovenwälder und auch die Bevölkerung verseucht haben. Aus hunderten beschädigten Ölbohrinseln fließen jährlich Millionen Liter Öl in den Golf von Mexico, man kann in einem Umkreis von 100 km um die im Jahr 2010 havarierte Bohrinsel Deepwater Horizon Sedimentproben nehmen und stößt dabei immer noch auf Reste des Macondo-Öls.
Womit er zweifellos recht hat. Man könnte das auch unendlich fort führen. Ich sage nur Palmöl, Uran, Kohle



Zitat:

Was mich an der ganzen Sache aber echt kirre macht: Wir reden hier von einer Wüste. Ja, da leben auch ein paar Menschen und Tiere, aber wenn ich mir bei einer guten Fee wünschen könnte, in welchen Gebieten der Erde neue Erzadern für Zukunftstechnologien gefunden werden, ich würde mir ein paar extrem dünn besiedelte Wüsten aussuchen (sofern die blöde Trulla meinen viel cooleren Wunsch nach einem reformierten Wirtschaftssystem vorher abgeblockt hat).
Womit er unrecht hat. Ja es ist eine Wüste! Aber diese ist genau so wichtig und Schützenswert wie ein Urwald, ein Meer. Das "Geschwafel" dass er hier absondert ist genau so wertlos wie die vielen Aussagen z.B. von Peter Altmeyer zum Lithiumabbau.

Beide Darstellungen sind überaus fraglich. Und so zieht es sich durch das gesamte Schreiben hindurch. Vieles ist richtig, aber genau so viel falsch. Weshalb es nicht besser und nicht schlechter ist, das das was die ARD gezeigt hat. Es wird eh die wenigsten interessieren.

Wie sagte man früher so schön:"Wieso Kernenergie, bei uns kommt der Strom aus der Steckdose.

Gruß Wolfgang

steffenl 10.06.2019 13:55

Zitat:

Zitat von Ellersiek (Beitrag 2068057)
Bewegt sich der kleine, sparsame Diesel allerdings im Verbrauch bei 4 l und weniger, sieht die Bilanz für den Stromer schon schlechter aus (wieder nur Grundrechenarten angewendet und die 7,9 Kg mal als richtig unterstellt).

Danke für Deine Korrekturen, allerdings ist o.g. Schlussfolgerung, sofern ich richtig mitgerechnet habe, ergänzenswert. Der Artikel spricht von der Hälfte des Verbrauchs. Deine Korrekturen einfließen lassend, ist damit der "kleine" Diesel auf Augenhöhe des "gemittelten" E-Autos. Damit rechnet es sich wieder.
Du hast natürlich recht, der Autor schreibt nicht, wie er zum Mittelwert kommt.

Ich habe für mich mitgenommen, dass sich die Effizienz der E-Antriebstechnologie und allem was dazu gehört, erhöht und ausgebaut wird und wir letztlich umwelttechnisch immer "besser" da stehen, als mit Verbrennern und ein Umstieg auf E-Auto jetzt schon sinnvoll ist.

Dieser Tech-Wechsel löst aber nicht das Thema des Individualverkehrs und macht die Straßen nicht leerer.
Der Ruf nach mehr ÖV ist in "dem" Land der Autohersteller aktuell weder politisch noch wirtschaftlich durchführbar.
Denkbar wäre dies lediglich durch Konzernumbauten, die sich aber eher nicht erzwingen lassen... wobei so eine S-Klasse Straßenbahn ja schon auch was hätte...

Mudvayne 10.06.2019 14:31

Zitat:

Zitat von goethe (Beitrag 2068073)
Sollten meine folgende Anmerkungen bereits inhaltlich erwähnt worden sein, Bitte ich um Nachsicht!
Der gigantische Lithiumabbau nebsts Kobalt und Nickel in Südamerika und Afrika zur Herstellung der Akku-Batterien ruinieren ganze Ökosysteme. Nur für ein Antriebsaggregat benötigt man um die 80.000 Liter Wasser, das hierfür für immer vernichtet wird. Ich bezeichne das als eine neue Form von Kolonialismus, weil für "saubere Innenstädte" in Zentraleuropa weitere Lebensräume für Menschen und Tiere in den Abbaugebieten vernichtet werden.
Ganz zu schweigen von der aufwendigen Entsorgung von Altakkus und nebenbei auch von einer tendenziellen Reduzierung der Akkuleistung...
Ein weiteres, damit verbundene Problem ist der Zusammenbruch traditioneller Wertschöpfungsketten in der Automobilindustrie: Wenn bzw. ein Elektromotor in einem E-Automobil nur noch ungefähr das Ausmaß einer Aktentasche besitzt, kann man sich vorstellen, dass jahrzehntelanges Wissen von Diesel.- und Benzinmotoren allmählich der Vergangenheit angehören wird...
Grüße Klaus

Ich dachte solche Fehlinformationen würden sonst nur bei Facebook kursieren. Wasser wird nicht vernichtet. Nichts verschwindet. Niemals.
Du hast das 1 zu 1 kopiert. Es ist nun seit Jahren dieselbe Leier. Der Siegeszug des E-Autos ist nicht aufzuhalten :top:
Das schreibt ein studierter Wirtschaftsingenieur der erneuerbaren Energien. Ich bin übrigens in jedem Falle für eine Mix-Lösung: Nachteile verteilen, Vorteile variabel nutzen.

walterschmitt 10.06.2019 14:47

Das ist nur falsch ausgedrückt :
Wasser wird nicht vernichtet, sondern Grunwasserquellen die sich in tausenden Jahren gebildet haben werden leergepumpt und sind daher "vernichtet".


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