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frame 10.01.2023 10:37

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 2264106)
Grosse Speicher kann man nicht mehr viele bauen in Europa.

naja, man könnte die oberrheinische Tiefebene vorne und hinten (bei Basel und Karlsruhe) mit Staumauern versehen und volllaufen lassen. Das könnte reichen. Für wie lange?

es ist wohl deutlich dass Speicher nicht die Lösung in ausreichendem Masse sein können. Naiv naheligend wäre für mich dann den überschüssigen Strom direkt lokal für die Produktion von z.B. Wasserstoff oder Harnstoff zu nutzen.

Natürlich kommt jetzt wieder die Diskussion über den schlechten Wirkungsgrad, aber wenn die Alternative ist den überschüssigen Strom zu Negativpreisen zu verklappen oder die Windräder abzuschalten?

Aber ich habe keine Ahnung wie weit da die Technik ist, ob man das überhaupt schon in grossem Masse bauen könnte?

Gepard 10.01.2023 12:32

Technisch wäre sicher einiges machbar. Aber ökonomisch halt nicht. Man kann halt kein Geld damit verdienen.
Man könnte aber überlegen, ob man die Biogasanlagen nicht zur Überbrückung heranzieht und in größerem Maßstab ausbaut. Dänemark macht das zum Beispiel.
Man kann mittlerweile nämlich Gülle und Grünzeug in den Anlagen verarbeiten.
Bei Gülle hat Deutschland ein großes Problem, das man dadurch gleichzeitig lösen könnte. Wäre wahrscheinlich keine Komplettlösung, ginge aber in die richtige Richtung.

frame 10.01.2023 12:55

Zitat:

Zitat von Gepard (Beitrag 2264177)
Technisch wäre sicher einiges machbar. Aber ökonomisch halt nicht. Man kann halt kein Geld damit verdienen.

aber mit den Windrädern selbst verdient man doch auch nicht wirklich Geld. Wenn sie nach 20 Jahren aus der Förderung laufen werden sie abgebaut weil sich anscheinend selbst das einfache Weiterlaufenlassen nicht rentiert. Und OHNE Förderung würde wahrscheinlich fast keines laufen.

Zitat:

Zitat von Gepard (Beitrag 2264177)
Man könnte aber überlegen, ob man die Biogasanlagen nicht zur Überbrückung heranzieht und in größerem Maßstab ausbaut. Dänemark macht das zum Beispiel.
Man kann mittlerweile nämlich Gülle und Grünzeug in den Anlagen verarbeiten.
Bei Gülle hat Deutschland ein großes Problem, das man dadurch gleichzeitig lösen könnte. Wäre wahrscheinlich keine Komplettlösung, ginge aber in die richtige Richtung.

ja, das klingt durchaus nach einem Mosaikteil, der sicher auch nicht Zig-Megawatt aber helfen kann. Wobei die Gülle natürlich wieder dort anfällt wo der Strom nicht gebraucht wird, Niedersachsen und so. Importieren wir nicht sogar grosse Mengen Gülle aus Holland um sie in NRW auf die Felder zu kippen?

Gepard 10.01.2023 13:16

Doch, mit Windrädern verdient man Geld, mitlerweile ginge es sogar ohne Förderung.
Man kann Windräder, die aus der Förderung fallen, sehr wohl wirtschaftlich betreiben.
Das Problem ist die Vermarktung, die dann der Betreiber selbst in die Hand nehmen muß. Hier bei uns, haben die Stadtwerke das für die Betreiber übernommen, und so laufen die Windräder noch einige Jahre weiter.
Zur Gülle: In Dänemark bauen sie große Biogasanlagen, da wird die Gülle dann hin transportiert.
Bei uns haben wir viel kleinere Anlagen, wo meist das verarbeitet wird, was dort anfällt.
Aus Holland wurde Gülle tatsächlich importiert, obwohl wir selbst zuviel hatten. Das wird jetzt aber abgestellt. Die Holländer müssen für die Entsorgung bezahlen. Da war der Export nach Deutschland günstiger.

frame 10.01.2023 13:28

Zitat:

Zitat von Gepard (Beitrag 2264186)
Doch, mit Windrädern verdient man Geld, mitlerweile ginge es sogar ohne Förderung.
Man kann Windräder, die aus der Förderung fallen, sehr wohl wirtschaftlich betreiben.
Das Problem ist die Vermarktung, die dann der Betreiber selbst in die Hand nehmen muß. Hier bei uns, haben die Stadtwerke das für die Betreiber übernommen, und so laufen die Windräder noch einige Jahre weiter.

ok, das wusste ich nicht, das klingt ja mal vernünftig. Müsste halt nur überall so funktionieren.

Zitat:

Zitat von Gepard (Beitrag 2264186)
Zur Gülle: In Dänemark bauen sie große Biogasanlagen, da wird die Gülle dann hin transportiert.
Bei uns haben wir viel kleinere Anlagen, wo meist das verarbeitet wird, was dort anfällt.
Aus Holland wurde Gülle tatsächlich importiert, obwohl wir selbst zuviel hatten. Das wird jetzt aber abgestellt. Die Holländer müssen für die Entsorgung bezahlen. Da war der Export nach Deutschland günstiger.

Dänemark ist ja auch ein kleines Land mit kurzen Wegen, und mit sehr viel Wind, die brauchen wahrscheinlich gar nicht SO viel zu Ergänzung.
Wird bei uns denn einfach verbrannt was kommt oder kann es gelagert und dann in der Nacht bzw. an windstillen Tagen genutzt zu werden?
Wievel GW hat denn so eine Grossanlage undgefähr?

Ja, das mit dem Export der Gülle war wohl wieder mal so ein lustiger Seiteneffekt der EU-Agrarregeln. Und bei uns wo sowieso schon zuviel Nitrat ist wurde das dann auf die Felder geschüttet.

Gepard 10.01.2023 20:22

Mit Biogas kann man alles machen, was man auch mit Erdgas kann. Beides besteht hauptsächlich aus Methan. Die Biogasanlagen haben meist eine gewisse Menge die sie speichern können. Es muß also nicht sofort verbraucht werden. Das wäre aber sicher noch ausbaufähig.
Als die Gaslieferungen aus Rußland ausblieben, wurde das Angebot gemacht, das Biogas ins Erdgasnetz einzuspeisen, was möglich wäre. Wurde aber von der Regierung wohl nicht in Erwägung gezogen.
Die Größenordnung der Dänischen Biogasanlagen kenn ich nicht. Die speisen hauptsächlich ihr Gas ins Gasnetz ein.

twolf 10.01.2023 22:26

Zitat:

Zitat von frame (Beitrag 2264170)
naja, man könnte die oberrheinische Tiefebene vorne und hinten (bei Basel und Karlsruhe) mit Staumauern versehen und volllaufen lassen. Das könnte reichen. Für wie lange?

es ist wohl deutlich dass Speicher nicht die Lösung in ausreichendem Masse sein können. Naiv naheligend wäre für mich dann den überschüssigen Strom direkt lokal für die Produktion von z.B. Wasserstoff oder Harnstoff zu nutzen.

Natürlich kommt jetzt wieder die Diskussion über den schlechten Wirkungsgrad, aber wenn die Alternative ist den überschüssigen Strom zu Negativpreisen zu verklappen oder die Windräder abzuschalten?

Aber ich habe keine Ahnung wie weit da die Technik ist, ob man das überhaupt schon in grossem Masse bauen könnte?

Zum Thema Stromspeicher

https://www.enbw.com/unternehmen/eco...rgiewende.html

Bestand heute

https://www.mdr.de/wissen/klima-ener...heute-102.html

turboengine 10.01.2023 22:33

Zitat:

Zitat von twolf (Beitrag 2264225)

Das ist der dümmste Text ausserhalb des Planeten Greenpeace der mir untergekommen ist. Da hat der Praktikant mit Note 3.7 im Soziologie Bachelorstudiengang was zusammengegoogelt.

Da wird Leistung und Energie munter verwechselt und komplett falsche Zusammenhänge hergestellt. Das ist so dämlich dass es quietscht.

Oh Gott.

twolf 10.01.2023 23:07

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 2264228)
Das ist der dümmste Text ausserhalb des Planeten Greenpeace der mir untergekommen ist. Da hat der Praktikant mit Note 3.7 im Soziologie Bachelorstudiengang was zusammengegoogelt.

Da wird Leistung und Energie munter wer wechselt und komplett falsche Zusammenhänge bereichert. Das ist so dämlich dass es quietscht.

Oh Gott.

Kannst du eigentlich Auch Normal diskutieren und dich Ausdrücken?

Porty 10.01.2023 23:08

Ah, ja, da wird ein Speichervolumen gefeiert, was gerade mal die Hälfte dessen beträgt, welches das vom BUND und anderen Umweltverbänden aufs Heftigste bekämpfte PSW Goldisthal leistet. (4,6 GWh gegenüber 8,5 GWh)

Das man W und Wh nicht auseinander halten kann, passt dazu genau so, wie der Verweis auf die längst beerdigten Redox- Flow- Speicher.
Das Gesamtspeichervolumen aller in Deutschland installierten Pumpspeicherwerke beträgt rund 37,7 GWh.


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