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ha_ru 17.04.2020 13:54

Zitat:

Zitat von minfox (Beitrag 2132739)
In NRW gibt es viel Möbelindustrie (35.000 Mitarbeiter) und NRW ist der Küchenbaumeister der Nation. Deshalb dürfen die Möbelhäuser öffnen. Außerdem sind die Geschäfte so groß und liegen in der Regel auf der "grünen Wiese", so dass alle Hygienevorschriften einzuhalten sind.:top:
Shopingmalls mit vielen Geschäften (z.B. 20 bis 40) dürfen öffnen. Allerdings in den Shopingmalls keine Kaufhäuser, wenn diese größer sind als 800 Quadratmeter. Und das ist nicht durchdacht. Eine Shoppingmall mit 20 Geschäften mit zusammen 10.000 qm darf öffnen; ein Kaufhaus mit 10.000 qm nicht.:flop:
Es gibt Textilgeschäfte mit mehr als 800 qm in kleineren Kommunen (10.000 - 40.000 Einwohnern). In diesen Kommunen sind diese Textiler die bedeutendsten Einzelhändler.:) Ohne sie kann man die ganze Fußgängerzone vergessen. Und ausgerechnet diese Textiler dürfen jetzt nicht öffnen. Allerdings die kleinere Konkurrenz. Das ist im Ergebnis Eingriff in die Gewerbefreiheit und Wettbewerbsverzerrung.:flop: Da muss die NRW-Landesregierung noch einmal ran.

Irgendwie müssen sie es ja machen und alles auf ein Mal aufmachen ist wohl keine Option. Wie soll den eine gerechte und sicher verfassungsmäßige Regelung aussehen? Alternative, bessere Vorschläge dazu habe ich bisher nicht vernommen.

Wir leiden mal wieder darunter, dass unserer Meinung nach immer alles perfekt sein muss und wir alles andere nicht ertragen, offensichtlich nicht mal für 2-4 Wochen.

Hans

hpike 17.04.2020 14:04

Ich hoffe, das wer auch immer klagt, damit nicht durchkommt. Wir alle müssen in dieser Zeit verzichten, vielleicht nicht alle auf Geld, aber die Freiheit ist meiner Meinung nach unbezahlbar. Aber wenn sich solche Konzerne auch noch am "Eigentum" der Bevölkerung bereichern wollen und das auch noch bei einer, wie ich vermute Aktiengesellschaft, dann schwillt mir ernsthaft der Kamm und ich weiß jetzt schon, das ich dieses Haus und andere, die ebenfalls klagen wollen, nicht mehr betreten werde. Die profitieren schon, vermute ich einfach mal, vom Kurzarbeitergeld, ebenfalls Eigentum der Allgemeinheit, das sollte reichen denke ich. :flop: Wird bestimmt einige geben die das anders sehen, weil es vielleicht auch gegen geltendes Recht verstößt, aber es gibt noch sowas wie Anstand und der stände auch so einem Unternehmen, gut zu Gesicht. Sehe ich jedenfalls so.

Crimson 17.04.2020 14:18

erstens gibt es (glücklicherweise) unterschiedliche Auffassungen auch in diesen Zeiten und zweitens ist es (unabhängig vom Ausgang) sehr gut und wichtig, politische Entscheidungen juristisch überprüfen zu lassen. Mir wäre sehr unwohl, würde es diese Gewaltenteilung nicht mehr geben. Oder gibt es jetzt eine Diktatur des Anstands?

hpike 17.04.2020 14:33

Ja war mir klar, ich wusste nur nicht von wem.

dey 17.04.2020 15:00

Zitat:

Zitat von hpike (Beitrag 2132746)
vom Kurzarbeitergeld, ebenfalls Eigentum der Allgemeinheit, das sollte reichen denke ich.

Ich denke, du machst es dir hier zu einfach. Gerade flexible Beschränkung im Einzelhandel birgt extrem die Gefahr einer Ungleichbehandlung unter indirekten Konkurrenten. Wer am Montag wieder anfangen darf hat möglicherweise einen Wettbewerbsvorteil, der nicht kompensierbar ist.

eac 17.04.2020 15:19

Zitat:

Zitat von Ecce (Beitrag 2132704)
Prof. Streeck gibt eine Zuverlässigkeit des verfügbaren Tests auf Antikörper nahe 100% an.
RKI, Drosten & Co. melden Zweifel an, liefern aber keine Antithese.
Das obwohl diese Experten praktisch nichts anderes tun, als sich mit solchen Fragen auseinanderzusetzen.
Wissenschaftlich (und ganz real) ist die These von Prof. Steeck die aktuell gültige.

Hast du die Pressekonferenz damals eigentlich gesehen? Zugehört hast du offensichtlich nicht, bzw. zumindest nichts verstanden.

Dass die Zuverlässigkeit des Tests eben gerade nicht bei 100% liegt, hat er sogar explizit gesat. Dass man das ganz genau betrachten müsse auch. Nur wie genau sie das betrachten, hat er auf der Pressekonferenz mit keinem Wort erwähnt und genau das ist der Punkt, an dem sowohl Herr Drosten als auch Herr Kekulé in ihrer Betrachtung dieser Aussagen angesetzt haben.

Und keiner von beiden hat eine Antithese geliefert, weil keiner von beiden die Studie in Zweifel gezogen hat. Sie haben beide davor gewarnt, voreilig Schlüsse aus dem Zwischenergebnis zu ziehen, bevor nicht die komplette Methodik der Studie offengelegt ist. Und Prof. Drosten hat ziemlich genau erklärt, was man tun muss, um diese Unsicherheit der Antikörpertests zu verringern (nämlich die Antikörper mit realem Virus auf Wirksamkeit zu testen, weil man nur so herausfinden kann, ob sie auch wirksam sind).

In dem Zwischenergebnis wurde ja die legendäre Zahl von 15% Durchseuchung genannt und mehrfach ganz klar gesagt, dass diese Zahl auf keinen Fall übertragbar auf Deutschland ist. Genau das haben dann natürlich die Pressevertreter getan.

Es wurde auch gesagt, dass ohne die Tests, die durchgeführt wurden, die Durchseuchung bei 5% gelegen hätte. Die Dunkelziffer in der Gemeinde Gangelt (nicht im Kreis Heinsberg) liegt also nur beim Faktor 3. Das passt auch zu der gebetsmühlenartig wiederholten Aussage, dass die Dunkelziffer in Gebieten mit hohem Infektionsaufkommen meist überschätzt würde, während sie in Gebieten mit niedrigem Infektionsaufkommen meist unterschätzt würde. Aber selbst wenn sie für ganz Deutschland bei Faktor 10 läge, wären immer noch rund 98,5% der Bevölkerung noch nie mit dem Virus in Kontakt gekommen, also Faktr 10 von der Durseuchung der Hotspot-Gemeinde Gangelt entfernt.

Ellersiek 17.04.2020 15:25

Zitat:

Zitat von ha_ru (Beitrag 2132745)
...Wir leiden mal wieder darunter, dass unserer Meinung nach immer alles perfekt sein muss und wir alles andere nicht ertragen, offensichtlich nicht mal für 2-4 Wochen.

Hans

:top::top::top:

Soll nicht sowieso alle 14 Tage neu entschieden werden?
Ein richtig opder falsch gibt es jetzt doch eh nicht.
Jede Entscheidung, egal welche getroffen wird, kann sich im nachhinein als falsch herausstelllen.
Das blöde ist nur: Es muss jetzt entschieden und in Folge der Entscheidungen unter Umständen gehandelt werden.

Zitat:

Zitat von Und an dieser Stelle vielleicht Dieter Nuhr; etwas abgewandelt:
Wenn man aktuell an Entscheidungen nicht beteiligt ist: Einfach mal die Klappe halten.

Das würde ich mir in den Medien alktuell auch ein wenig wünschen.

Gruß
Ralf
Gruß
Ralf

hpike 17.04.2020 15:40

Geht doch vielen so, das Verluste nicht mehr kompensierbar sind. Angefangen von Restaurants, die nicht verkaufte Speisen und Getränke nicht später verkaufen können, man kann nur einmal essen gehen und versäumte Restaurantbesuche kann man
nicht nachholen, ich gehe ja deshalb nicht 2 oder 3 mal hintereinander essen um versäumtes nachzuholen. Hotelübernachtungen kann man auch nicht später nachholen. Friseure denen die Zahl der Haarschnitte fehlen, im Gegenteil bei mir und sicher bei sehr vielen anderen auch, müssen sie jetzt die doppelte Länge an Haaren abschneiden, fürs gleiche Geld. Normalerweise fehlt denen ja jetzt nach 4 Wochen, sicherlich schon 1 Haarschnitt pro Kunde. Können sie auch nie wieder reinholen. Ich bin mir sicher, wenn wir mal richtig drüber nachdenken, finden wir noch jede Menge solcher Beispiele. Würden die alle klagen, wäre auch das reiche Deutschland schnell pleite. Was mich daran ärgert, reiche Konzerne, Aktiengesellschaften und und und, können es sich leisten zu prozessieren, dem kleinen Handwerksmeister, dürfte das deutlich schwerer fallen, wenn er es überhaupt kann und nicht schon vorher pleite gegangen ist. Die großen Aktiengesellschaften aber können das und das für ihre Aktionäre, die dann von der Allgemeinheit bezahlt werden müssten. Da schlägt mein Gerechtigkeitssinn Louping. Mir ist schon klar das unsere Gesetze so etwas vorsehen und so lange sie das tun, kann man das auch in Anspruch nehmen. Aber das bedeutet ja nicht zwangsläufig das mir das gefallen muss oder das ich diesem Missfallen nicht Ausdruck verleihen darf.

BeHo 17.04.2020 16:00

Karstadt ist alles andere als ein reicher Konzern. Die sind mitten in der Sanierungsphase.

KSO 17.04.2020 16:14

Das: Dividenden trotz staatlicher Förderungen
dürfte in die gleiche Richtung gehen. Was Recht ist, muss noch lange nicht "richtig" sein.

Wobei ich die 800m² Grenze auch für ungerecht halte. Eine Besucheranzahl pro Quadratmeter Pflicht wäre gerechter gewesen, evtl. aber zu schwer kontrollierbar.


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