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Crimson 17.04.2020 08:45

3 Fragen:
- wie lange sollen denn Schulen geschlossen bleiben?
- was soll denn wann wieder aufgenmacht werden und gleichzeitig Glaubwürdigkeit produzieren?
- auch wenn in den Postings von @Ecce sicher mehr als genug Diskussionswürdiges (vorsichtig ausgedrückt) ist, ist es angemessener Stil, das einfach mit "Stuss" abzukanzeln?

Ich sehe - egal aus/in welche Richtung - es immer sehr problematisch, wenn zu eindimensional geguckt/argumentiert wird - und ich bin heilfroh, dass sich Profis in Politik und Wissenschaft tatsächlich und sichtbar kümmern.

amateur 17.04.2020 08:47

Zitat:

Zitat von Ecce (Beitrag 2132642)
- In Heinsheim wurden durch die Studie von Prof. Streek

Es gibt keine Studie mit in irgendeinerweise nachvollziehbarer Methodik, sondern Prof. Streek hat zusammen mit einer Marketingagentur ein Zwischenergebnis publiziert. Leider warten wir alle seitdem weiter auf Details. Außerdem aus einem Hotspot der Infizierung mit kurz zuvor stattfindenden großen Festen mit unerkannt Infizierten auf das ganze Land zu schließen, ist schon einmal gewagt.

Zu Deiner Klassifizierung der Risikogruppen hier mal einfach ein paar Gesichter von bereits verstorbenem Personal aus dem Medizinbereich in UK. Überhaupt nicht statistisch relevant, aber eben doch zeigend, dass die schöne theoretische Klassifikation in der Praxis dann doch nicht halten wird:

https://www.theguardian.com/world/20...-from-covid-19

Die Isolation von schutzbedürftigen Gruppen ist auch nur Theorie. Gerade die, die auf Pflege angewiesen sind, kommen leider auch auf engstem Raum mit vielen anderen Menschen zusammen. Das Pflegepersonal allein wird zum Beispiel durch den Start der Schulen wiederum massiv neuen Risiken ausgesetzt, die dann wieder in die Heime getragen werden und dort verheerend wirken.

Zum Thema Risikogruppen mit Vorerkrankung. Ca. 30% der 40jährigen zählt bereits in Deutschland in diese Gruppe.

Die vollständige Immunisierung ist aktuell noch nicht bewiesen und auch wenn es sie gibt, dann ist völlig unklar, wie lange sie vorhält.

Stephan

amateur 17.04.2020 08:52

Zitat:

Zitat von Crimson (Beitrag 2132668)
3 Fragen:
- wie lange sollen denn Schulen geschlossen bleiben?

Schulen sollten intelligent wieder geöffnet werden. Das heisst für mich, dass man nicht einfach im alten Modus wieder aufmacht, sondern jedem Schüler in Kleinstgruppen Einheiten vor Ort in der Schule anbietet, ein Großteil des Lernens aber außerhalb der Schule weitergeht.

Eltern, die das aus verschiedenen Gründen nicht leisten können, wird für Ihre Kinder eine adäquate Betreuung für die Betreuung "außerhalb der Schule" angeboten.

Der Vorteil wäre eine gleichzeitiger Innovationsschub für unser Bildungswesen, welcher uns dann in der Zeit nach Corona wettbewerbsfähig macht, wenn wir nach der Krise wieder in einer Aufbauphase sind.

Stephan

Harry Hirsch 17.04.2020 09:00

Zitat:

Zitat von Crimson (Beitrag 2132668)
3 Fragen:
- wie lange sollen denn Schulen geschlossen bleiben?

Unterschiedlich: -> KLICK
Zitat:

Zitat von Crimson (Beitrag 2132668)
- was soll denn wann wieder aufgenmacht werden und gleichzeitig Glaubwürdigkeit produzieren?

Solche Entscheidungen von hohen Entscheidungsträgern, haben immer eine Bedeutung und Wirkung. Es ist ein wesentlicher Unterschied, ob ich sage
  • "Geschäfte bis 800 qm dürfen öffnen" oder
  • "Geschäfte bis 800 qm dürfen öffnen, Autohäuser immer"
Im zweiten Beispiel wird eine bestimmte Sparte herausgehoben und bekommt dadurch eine ganz besondere Bedeutung. Da sie so explizit genannt werden, müssen sie unheimlich wichtig sein.
Zitat:

Zitat von Crimson (Beitrag 2132668)
- auch wenn in den Postings von @Ecce sicher mehr als genug Diskussionswürdiges (vorsichtig ausgedrückt) ist, ist es angemessener Stil, das einfach mit "Stuss" abzukanzeln?

Finde ich auch. Überhaupt keine Reaktion ist besser, angemessener und zielführender.

felix181 17.04.2020 09:25

Zitat:

Zitat von TONI_B (Beitrag 2132657)
Du zimmerst dir ein Weltbild zusammen, das mit der Realität leider nicht viel zu tun hat! In Österreich wurde von einem renommierten Meinungsforschungsinstitut, das immer die Wahlhochrechnungen durchführt in Zusammenarbeit mit dem Wissenschaftsministerium eine Feldtestung an der Bevölkerung durchgeführt, damit man diese Dunkelziffern bestimmen kann. Da ist die Rede von 0,3% an nicht erkannten bereits infizierten Personen. Ok, die Gruppe war mit 1500 Personen eher klein, aber bei Wahlumfragen wird auch keine größere Gruppe genommen - und ganz so blöd dürften dies Typen auch nicht sein.

Sorry, aber da wird einiges Verwechselt. Der Test bezog sich auf aktuell Infizierte - entscheidend ist aber die Immunität. Die wurde in Österreich NICHT getestet.
Im Beitrag von Ecce gehts aber um eine theoretische Immunität. Das ist wie Äpfel und Birnen...

felix181 17.04.2020 09:34

Ich glaube, dass die Thesen weil sie von Ecce kommen automatisch als "menschenverachtend" bzw. "als Stuss" bezeichnet werden. Das ist wohl der Preis dafür nicht immer den Mainstream zu vertreten. Da bleiben solche automatischen Reaktionen halt nicht aus.
Trotzdem glaube ich, dass seine These nicht ganz von der Hand zu weisen ist und letztlich auch langfristig die Strategie vieler Länder sein könnte.

Ich finde es jedenfalls grundsätzlich diskussionswürdig - und ich bin mir sicher, dass viele die hier reflexartig die Moralkeule auspacken in 3 Monaten auch eine andere Sicht der Dinge haben werden, wenn bis dahin kein wirksames Medikament verfügbar ist.

Ich denke, dass wir alle keine Virologen, Gesundheitswissenschafter, usw. sind. Insoferne finde ich, dass wenn schon über ein so komplexes Thema mit sowenig Fachkenntnis unsererseits diskutiert wird, auch Meinungsansätze ihre Berechtigung haben, die jenen der anderen Hobbyexperten entgegenläuft...

dey 17.04.2020 09:35

Zitat:

Zitat von amateur (Beitrag 2132671)
Der Vorteil wäre eine gleichzeitiger Innovationsschub für unser Bildungswesen, welcher uns dann in der Zeit nach Corona wettbewerbsfähig macht, wenn wir nach der Krise wieder in einer Aufbauphase sind.

Musst du das auch mittragen?

felix181 17.04.2020 09:39

Zitat:

Zitat von BeHo (Beitrag 2132653)
Etliche Leute, die den Risikogruppen zuzuordnen sind, sind sehr aktiv - auch hier im Forum.

Ich habe keine Idee gelesen, den Risikogruppen das Internet zu verbieten - aber vielleicht hab ich da etwas missinterpretiert...
Ich fürchte aber auch, dass das sehr lange Isolieren der Risikogruppen nicht ausbleiben wird - leider :flop:

dey 17.04.2020 09:42

Zitat:

Zitat von felix181 (Beitrag 2132678)
Ich glaube, dass die Thesen weil sie von Ecce kommen automatisch als "menschenverachtend" bzw. "als Stuss" bezeichnet werden. Das ist wohl der Preis dafür nicht immer den Mainstream zu vertreten. Da bleiben solche automatischen Reaktionen halt nicht aus.

Mainstream ist da nicht der Punkt: einseitig, unreflektiert, überheblich, borniert sind die Wörter, die diese Reflexe hervorheben (auch in einem anderen Thread).
Bei mir ist er auf Ignore.
Wenn einer immer alles besser weiss und auf konkrete Gegenfragen nicht eingeht, dann macht das einfach keinen Sinn.
Ich habe absolut nix gegen seine Thesen. Auch damit darf man sich ruhig mal auseinandersetzen. Was hier ja auch geschieht.

HaPeKa 17.04.2020 09:49

Zitat:

Zitat von amateur (Beitrag 2132671)
Der Vorteil wäre eine gleichzeitiger Innovationsschub für unser Bildungswesen, welcher uns dann in der Zeit nach Corona wettbewerbsfähig macht, wenn wir nach der Krise wieder in einer Aufbauphase sind.

Ich denke, wir werden in ein paar Monaten staunen, wie wenig wir aus der Krise gelernt haben. Die Prioritäten werden voll auf die Erholung der Wirtschaft abzielen und jedes Land wird sein eigenes Süppchen kochen, um möglichst schnell wieder aus der Rezession raus zu kommen.

Bis jetzt war ja schon sehr deutlich, dass dieses globale Problem ausschliesslich lokal angegangen wurde. Das wird bei der Bewältigung nicht anders sein. Dass durch die Krise viele positive Nebeneffekte erzeugt werden, wage ich stark zu bezweifeln.


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