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steve.hatton 22.02.2022 12:09

Dem kann man entgegnen : Noch.

Noch reichen die Rohstoffe, noch ist die Erderwärmung nur eine beginnende Problematik, noc ist die Ernährung ein "überschaubares" Problem.

Klar geht es uns, der Menschheit so gut wie nie zuvor, aber für diese "Qualität" beuten wir unsere Umwelt aus und "vernichten" unsere Lebensgrundlage.

Siehe auch "Limits to Growth" Dennis Meadows.
https://en.wikipedia.org/wiki/The_Limits_to_Growth

Nicht nur eine grießgrämige Grundhaltungen auch unreflektierts Handeln kann toxisch sein.

Wir blenden die Folgen unseres Wohlstands leider allzuhäufig aus.

Koenich 22.02.2022 12:20

Ich habe ja auch keine grießgrämige Grundhaltung.
Mir sind nur nach einem langen Prozess des Verstehens von Ursachen und Folgen bewusst geworden, was wir hier machen. Und ja, ich mache fleißig selbst mit.

Wer jetzt noch den Klimawandel leugnet, und das ist nur eins der existenziellen Probleme, ist ignorant.

Ich bin froh, keine Kinder zu haben.

ha_ru 22.02.2022 12:27

Zitat:

Zitat von steve.hatton (Beitrag 2235200)
Dem kann man entgegnen : Noch.

Noch reichen die Rohstoffe, noch ist die Erderwärmung nur eine beginnende Problematik, noch ist die Ernährung ein "überschaubares" Problem.

Das "Noch" ist aber nur mit absolutem Bezug auf die Gegenwart gültig und verusacht bei mir ein großes Unbehagen, weil es etwas vorgauckelt, was nicht zutrifft.

Wenn man nämlich die Entwicklung in die Zukunft fortschreibt erklären uns die Mehrzahl der Wissenschaftler, dass die Probleme weder überschaubar noch sicher mit heutiger Technologie berherrschbar sein werden. Mit jedem Tag in dem wir unsere Anstrengung nicht deutlich erhöhen wird die Beherrschbarkeit ein Stück unwahrscheinlicher und die Folgekosten höher.

Darauf zu hoffen, dass die Technologien so schnell Fortschritet machen, dass wir noch genügend Zeit haben werden alles zum Guten zu wenden, ist mir zu unsicher.

Auch wenn mir bewusst ist, dass ich respektive wir in Deutschland/ Europa usw. alleine die"Welt" nicht retten können, will ich mir von meinen Enkeln nicht vorwerfen lassen nur tatenlos zugesehen zu haben um meinen eigenen Konsum und Komfort nicht ein Stück zurückzunehmen.

guenter_w 22.02.2022 12:41

Wieviel CO2 könnte gespart werden, wenn jedes potentielle Hausdach mit Photovoltaik ausgerüstet und in jedem Keller ein intelligenter Stromspeicher stünde?

Mit 1 Milliarde Euro könnte man 100.000 Häuser mit effektivem Stromspeicher ausrüsten...

turboengine 22.02.2022 12:48

Zitat:

Zitat von Koenich (Beitrag 2235201)

Wer jetzt noch den Klimawandel leugnet, und das ist nur eins der existenziellen Probleme, ist ignorant.

Ich bin froh, keine Kinder zu haben.

Das alte Lied: wer nicht auf Linie ist, ist ein "Leugner".

Ich leugne nicht den Klimawandel, ich meine nur dass er nicht alleine menschengemacht ist und auch nicht zwangsläufig zur Apokalypse führt.

Und bin auch froh, dass manche Leute keine Kinder haben. Die wären nicht glücklich geworden.

frame 22.02.2022 13:40

Zitat:

Zitat von guenter_w (Beitrag 2235205)
Wieviel CO2 könnte gespart werden, wenn jedes potentielle Hausdach mit Photovoltaik ausgerüstet und in jedem Keller ein intelligenter Stromspeicher stünde?

und wer soll das alles wann bauen? Schon heute ist es schwer jemanden zu finden der noch in 2022 eine Anlage bauen kann. Viele Bauteile sind kaum lieferbar. Die Stromspeicher rechnen sich zum heutigen Preis absolut nicht.
Ich bin auch nicht sicher ob es sinnvoll ist den Strom kleinräumig dezentral zu speichern und damit wieder jede Menge an Ressourcen zu verbrauchen - Akkus sind nicht gerade umweltfreundlich in Herstellung und Entsorgung, die Geräte sind komplex, gehen mal kaputt und haben begrenzte Lebenszeit.

frame 22.02.2022 13:45

Zitat:

Zitat von Koenich (Beitrag 2235201)
Wer jetzt noch den Klimawandel leugnet, und das ist nur eins der existenziellen Probleme, ist ignorant.

Niemand (hier) leugnet dass es eine Erwärmung gibt duchr die Freisetzung von fossilen Brennstoffen die über hunderte Millionen Jahren das CO2 in der Erde gebunden haben. Das ist offensichtlich.

Die Frage ist wie man damit umgeht - ist es sinnvoll Unmengen an Geld zu investieren um den Prozess ein wenig zu verlangsamen - und mehr werden wir bei weiter steigender Bevölkerungszahl und aufstrebenden Entwicklungsländern einfach nicht erreichen können.
Oder sollte man das Geld lieber dort investieren wo die grössten Auswirkungen sind und den Menschen erleichtern dort zu leben? Kanada und Russland z.B. haben kein Problem mit Klimawandel, die finden es gut wenn es wärmer wird.

Ich persönlich halte z.B. das Problem des Plastiks in den Meeren oder des Rückgangs der Insekten für wesentlich gravierender und denke DEREN Auswirkungen werden wir viel früher und stärker sehen als die des Klimawandels.

turboengine 22.02.2022 13:57

Zitat:

Zitat von guenter_w (Beitrag 2235205)
Wieviel CO2 könnte gespart werden

Global? Ziemlich genau null.

Es sei denn Du stellst auf alle Zeit sicher, dass von Deutschland nicht verbrauchtes l Öl oder Gas auf ewig im Boden bleibt.
Mit der Weltherrschaft ist das möglich.

turboengine 22.02.2022 14:31

Zitat:

Zitat von guenter_w (Beitrag 2235205)
Mit 1 Milliarde Euro könnte ...

..die EZB Italien drei Tage vor dem Staatsbankrott bewahren.
...fünf Tage die EU-Administration bezahlt werden.
...300.000 Schultoiletten oder fast alle Eisenbahnbrücken saniert werden
...den Hochwasserschutz im Ahrtal verbessern

Du siehst, die Milliarde könnte man auch sinnvoller ausgeben.

steve.hatton 22.02.2022 15:28

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 2235206)
Das alte Lied: wer nicht auf Linie ist, ist ein "Leugner".

Ich leugne nicht den Klimawandel, ich meine nur dass er nicht alleine menschengemacht ist und auch nicht zwangsläufig zur Apokalypse führt.

....

Natürlich wandelt sich das Klima immer wieder, Vulkanausbrüche und vieles mehr tragen dazu bei - aber man kann kaum übersehen, dass sich seit Beginn der Industrialisierung einiges deutlich zügiger ändert, als davor, sprich ohne "Industrie" und unsseren "verschwenderischen" Lebenswandel.

Überfischung, Plastikmüll, CO2-Austoss, Überdüngung, Lebensmittelverschwendung sind nur Teile des Puzzles!

Ein Element heraus zu greifen und dessen nachteilige Wirkung zu verringern, wird wohl auch nur marginal helfen.

Das wäre so als würde ich behaupten absolut umweltfreundlich zu leben, nur weil grad mal alle 10 Jahre in ein Flugzeug steige.....

Was mich persönlich immer stört sind Aussagen wie, diese oder jene Aktion rechne sich nicht. Meines Erachtens ist dies alles Selbstbetrug der Gesellschaft, da wir bei vielen Dingen die Gesamtkosten seltenst in die Kalkulation einbeziehen.
39€ nach Malle ist mehr als realitätsfern - findet aber statt.

Aber es gibt auch Themen an die offenbar kaum jemand verändern will: Die Überbevölkerung !

Es gibt auch genug Erkenntnisse darüber, dass "Seuchen", wie Corona, mitunter daraus resultieren, dass der Mensch sich zu sehr ausbreitet und damit den Lebensraum der Tiere immer mehr einengt, womit wiederum die Distanz Mensch-Tier abnimmt und Zoonosen häufiger stattfinden werden.

turboengine 22.02.2022 16:13

Zitat:

Zitat von steve.hatton (Beitrag 2235219)
Es gibt auch genug Erkenntnisse darüber, dass "Seuchen", wie Corona, mitunter daraus resultieren, dass der Mensch sich zu sehr ausbreitet und damit den Lebensraum der Tiere immer mehr einengt, womit wiederum die Distanz Mensch-Tier abnimmt und Zoonosen häufiger stattfinden werden.

Interessant. Du meinst also schon die Bevölkerung im Mittelalter war zuviel wegen der Pestepedemien? Oder war es da nicht eher anders herum, dass sich die Ratten zu sehr im Lebensraum des Menschen ausgebreitet haben? Gehört der Mensch nicht auch zur Natur? Oder ist die Natur die Erde ohne Mensch?

Sei mir nicht böse, aber mir weht da der Hauch der deutschen Romantik entgegen. Ein Bild von Caspar David Friedrich so an der Grenze zum Kitsch.

Das "Fühlige" bietet in unserer unübersichtlichen Welt der späten Moderne zusammen mit einem selbst geschnürten moralischen Wohlfühlpaket einen emotionalen Anker. Das hat schon Goethe vor der Romantik vorgefühlt:

Ueber allen Gipfeln
Ist Ruh',
In allen Wipfeln
Spürest Du
Kaum einen Hauch;
Die Vögelein schweigen im Walde.
Warte nur! Balde
Ruhest du auch.
- J.W. Goethe

Leider nützt es nicht zur Problemlösung.

guenter_w 22.02.2022 16:19

Zitat:

Zitat von frame (Beitrag 2235211)
und wer soll das alles wann bauen? Schon heute ist es schwer jemanden zu finden der noch in 2022 eine Anlage bauen kann. Viele Bauteile sind kaum lieferbar. Die Stromspeicher rechnen sich zum heutigen Preis absolut nicht.
Ich bin auch nicht sicher ob es sinnvoll ist den Strom kleinräumig dezentral zu speichern und damit wieder jede Menge an Ressourcen zu verbrauchen - Akkus sind nicht gerade umweltfreundlich in Herstellung und Entsorgung, die Geräte sind komplex, gehen mal kaputt und haben begrenzte Lebenszeit.

Immer diese Totschlagargumente mit Kapazitäten und Lieferbarkeiten sowie Kosten. Natürlich ist dezentrale Speicherung sinnvoll, wenn intelligent in das Netz zurückgegeben werden kann! Wieviel Energie geht beim Stromtransport über große Entfernungen verloren? Meine kleine Photovoltaik produziert seit 16 Jahren brutto mehr Strom als ich selbst verbrauche. Derzeit speise ich den ganzen Strom ein und beziehe den Verbrauchsstrom aus dem Netz (liegt an den Rahmenbedingungen bei der Installation). Wenn mein Einspeisevertrag ausläuft, kann ich unter den jetzigen Bedingungen meine Anlage aus wirtschaftlichen Gründen nur noch entsorgen, da sich Einspeisung dann nicht mehr lohnt! Mit einem Speicher würde sich das aber wieder rentieren, weil ich dann mit intelligenter Steuerung, wenn nicht autark, so doch zum großen Teil unabhängig von Stromlieferung sein könnte. Das ist derzeit weder technisch noch wirtschaftlich machbar. Fortschritt in diese Richtung wird von der Energielobby seit Jahren torpediert.

KSO 22.02.2022 17:22

Was meint ihr, die aktuelle globale Lage, könnte der Energiewende wohl ihren ganz eigenen Stempel aufdrücken. Die Brückentechnologie Gas könnte schnell ziemlich teuer werden, wenn sie überhaupt noch verfügbar sein wird. Wer weiß, was das alles nach sich ziehen wird.....

ha_ru 22.02.2022 18:26

Zitat:

Zitat von frame (Beitrag 2235211)
und wer soll das alles wann bauen?
Ich bin auch nicht sicher ob es sinnvoll ist den Strom kleinräumig dezentral zu speichern und damit wieder jede Menge an Ressourcen zu verbrauchen - Akkus sind nicht gerade umweltfreundlich in Herstellung und Entsorgung, die Geräte sind komplex, gehen mal kaputt und haben begrenzte Lebenszeit.

Mein Schwiegervater hat zum 1.02.2022 eine 9,9kwp PV Anlage mit 10kwh Batteriespeicher (SolarEgde mit LG-Batterie mit 10 Jahre Garantie) installiert und war im Februar nahezu autark (2 Personenhaushalt im EFH), Bestellung war im Novermber 2021. Die Batterie rechnet sich bei den aktuellen Preisen nicht, aber entlastet das Netz und bei aktuellen Strommix die Umwelt, trotz der Herstellung. Durch die kleinräumige Speicherung werden Leitungsverluste vermieden und im ganzen Speicherprozeß geht erstaunlich wenig an Energie verloren.

peter2tria 22.02.2022 18:45

Ganz kann ich es nicht glauben, dass der Batteriespeicher so umweltfreundlich ist.
Ich muss aber zugeben, dass ich mich damit nicht beschäftigt habe.

turboengine 22.02.2022 19:18

Zitat:

Zitat von ha_ru (Beitrag 2235232)
war im Februar nahezu autark

Autark auch mit Heizung und Warmwasser?

steve.hatton 22.02.2022 19:47

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 2235226)
Interessant. Du meinst also schon die Bevölkerung im Mittelalter war zuviel wegen der Pestepedemien? Oder war es da nicht eher anders herum, dass sich die Ratten zu sehr im Lebensraum des Menschen ausgebreitet haben? Gehört der Mensch nicht auch zur Natur? Oder ist die Natur die Erde ohne Mensch?
.....

Habe ich das geschrieben ?

Seinerzeit war es ehr die mangelnde Hygiene - Rinnstein ? - etc....
Zu meiner Thematik:
https://www.quarks.de/umwelt/tierwel...nsch-springen/

GerdS 22.02.2022 20:36

Zitat:

...Die Stromspeicher rechnen sich zum heutigen Preis absolut nicht.....
Muss sich alles rechnen im Leben?
Wie rechtet sich eure Kamera, oder das Auto, oder der Partner / die Partnerin :crazy: oder oder oder...

Man darf einfach mal was machen, damit z.B. das Stromnetz entlastet wird.
Ich habe mit meiner PV und 11kWh Speicher (installiert im Sept. 2021) schon einige Wochen strommäßige Autarkie erreicht.
Und ganz nebenbei läd sie noch unseren BEV-Kleinwagen mit Sonnenenergie!

Das ist nicht die Lösung, aber ein kleiner Schritt zur Lösung!

Viele Grüße
Gerd

P.S. und sie rechnet sich doch (~10 Jahre):top:
..und die Steuerersparnis etc. kommt auch noch dazu....und der steigende Strompreis....

steve.hatton 22.02.2022 21:06

:top:

steve.hatton 22.02.2022 21:09

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 2235168)
Der nächste Bürokratenwahnsinn aus Brüssel:
https://www.faz.net/aktuell/wirtscha...-17822922.html
Weltverbesserung durch Bürokratie. Als ob man keine anderen Sorgen hätte.

Was die FAZ verschweigt:

Das von der EU-Kommission geplante Lieferkettengesetz soll einem Entwurf zufolge geschätzt rund 17.000 Unternehmen neue Sorgfaltspflichten auferlegen. Zugleich seien kleine und mittlere Betriebe und damit 99 Prozent aller Unternehmen in der EU nicht betroffen, heißt es in dem Entwurf, der dem Evangelischen Pressedienst (epd) vorliegt. Zuvor hatten die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ und andere Medien daraus zitiert.

https://www.tagesspiegel.de/wirtscha.../28093334.html

RoDiAVision 22.02.2022 22:26

Zitat:

Zitat von GerdS (Beitrag 2235246)
Muss sich alles rechnen im Leben?
Wie rechtet sich eure Kamera, oder das Auto, oder der Partner / die Partnerin :crazy: oder oder oder...

Man darf einfach mal was machen, damit z.B. das Stromnetz entlastet wird.
Ich habe mit meiner PV und 11kWh Speicher (installiert im Sept. 2021) schon einige Wochen strommäßige Autarkie erreicht.
Und ganz nebenbei läd sie noch unseren BEV-Kleinwagen mit Sonnenenergie!

Das ist nicht die Lösung, aber ein kleiner Schritt zur Lösung!

Viele Grüße
Gerd

P.S. und sie rechnet sich doch (~10 Jahre):top:
..und die Steuerersparnis etc. kommt auch noch dazu....und der steigende Strompreis....

:top::top::top:

Ich bekomme demnächst 10 m² Kollektoren für Solarthemie aufs Dach,
"rechnet" sich wahrscheinlich nicht für mich alleine, aber doch hoffentlich für alle.
Ich sehe es eben auch als Hobby.

GerdS 22.02.2022 22:52

Zitat:

Zitat von RoDiAVision (Beitrag 2235259)
....10 m² Kollektoren für Solarthemie aufs Dach,
"rechnet" sich wahrscheinlich nicht für mich alleine

die habe ich schon 10 Jahre auf dem Dach (ca. 8m²), reicht für EFH mit 650l Wärme-Speichertank.
Und eben im September noch 56 Solarmodule (ca. 107m² --> 21kWp)

Viele Grüße
Gerd

RoDiAVision 22.02.2022 23:18

21 kWp, nicht schlecht :top:

Mit "rechnet sich wahrscheinlich nicht für mich alleine ..." ich glaube da habe ich mich etwas missverständlich ausgedrückt.
Soll heißen das ich die Investition nicht mehr raus hole, rein finanziell gesehen, aber hoffentlich Umwelt und Mensch was gutes tue.

Der Speicher fasst leider nur 500 Liter, ist der Höhe der Decke geschuldet, mal schauen vielleicht lohnt sich ein zweiter Speicher.

Eine Besonderheit an meinen Paradigma Kollektoren, die werden mit reinem Wasser betrieben, gibt es scheinbar eher selten.

frame 23.02.2022 09:02

Zitat:

Zitat von RoDiAVision (Beitrag 2235259)
:top::top::top:

Ich bekomme demnächst 10 m² Kollektoren für Solarthemie aufs Dach,
"rechnet" sich wahrscheinlich nicht für mich alleine, aber doch hoffentlich für alle.
Ich sehe es eben auch als Hobby.

Darüber haben wir gerade auch ein Angebot machen lassen wegen Heizungstausch. Der Anbau der Solarthermie soll fast 30k€ kosten. Davon gibt es ca. 1/3 Förderung. Vielleicht eine Luxusvariante, hat der Energiebrater konfiguriert.

Aber in Anbetracht der Tatsache dass wir derzeit in einem Zweifamilienhaus für Warmwasser ca. 300€ Gas IM JAHR brauchen ist das unendlich weit von Rentabilität entfernt. Vor allem bei einer Haltbarkeit der Anlage von 15 Jahren.

Ich denke nun eher daran das Dach mit PV vollzumachen, tatsächlich mit Speicher und der Möglichkeit der Autarkie bei Stromausfall. Natürlich ebenfalls teuer, derzeit überhaupt keine Förderung hier, aber erscheint mir weitaus sinnvoller als Solarthermie oder gar beides. Mal sehen ob man dafür Handwerker findet, für die Heizung hat es Monate gedauert überhaupt nur mal ein Angebot zu bekommen.

turboengine 23.02.2022 09:11

Zitat:

Zitat von steve.hatton (Beitrag 2235251)
Zugleich seien kleine und mittlere Betriebe und damit 99 Prozent aller Unternehmen in der EU nicht betroffen, heißt es in dem Entwurf

Das ist schlicht unwahr.
Es gibt einen Kriterienkatalog für Firmen mit „hohen Risiken“ die dann schon bei mehr als 250 Beschäftigten mit dabei sind. Aus Erfahrung weiss ich, dass solche Kriterienkataloge bzw. Grenzen nach und nach „nachgeschärft“ werden.

Zitat:

Generell können schon Firmen ab 251 Beschäftigten betroffen sein, wenn sie in Zweigen mit hohen Risiken tätig sind: Beispielsweise Textilfirmen…

turboengine 23.02.2022 12:08

Zitat:

Zitat von KSO (Beitrag 2235228)
Was meint ihr, die aktuelle globale Lage, könnte der Energiewende wohl ihren ganz eigenen Stempel aufdrücken. Die Brückentechnologie Gas könnte schnell ziemlich teuer werden, wenn sie überhaupt noch verfügbar sein wird. Wer weiß, was das alles nach sich ziehen wird.....

Jetzt müssten wohl erst mal die eingemotteten Kohle und Ölkraftwerke wieder ertüchtigt werden um auf einen Lieferstopp von russischem Gas vorbereitet zu sein. Putin darf die vollkommene Abhängigkeit von russischem Gas nicht als Erpressungsinstrument haben, sonst wird es schwierig.

https://www.iwkoeln.de/studien/andre...ersorgung.html

Die Abschaltung der Kernkraftwerke rächt sich jetzt. Die Methode Merkel aktuellen Problemen Steuergeld hinterherzuwerfen und Risiken in die Zukunft zu verschieben ist halt nicht sehr nachhaltig.

steve.hatton 23.02.2022 12:19

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 2235275)
Das ist …..

Lg bundesgestzblatt für Betriebe ab 3000 Beschäftigten.

https://www.bgbl.de/xaver/bgbl/start..._1645614024643

Ab 2024 dann 1.000 Beschäftigte, aber hier sehe ich folgende Entwicklung kommen:

Man wird feststellen, dass diese Lieferkettenüberwachung/-Zertifizierung nivht seriös durchführbar ist und dann das Gesetz eher abschwächen.....aber auch das natürlich Spekulatius.

Aber prinzipiell kann man sich schon Gedanken machen, was Formulierungen wie "10. das Verbot der widerrechtlichen Zwangsräumung", sollen.

Will man jetzt in die Rechtslage in Produktionsländern eingreifen ?

Deine grundsätzliche Kritik an derartigen "blauäugigen" Gesetzen kann ich aber nachvollziehen - als Unternehmer ist man hierzulande immer wieder mit vorsichtig formuliert "komischen" Gesetzen und Verodnungen konfrontiert.

Selbst Privatleute boleiben nicht ungeschont: Für die Erhebung der neuen Grundsteuer, hat der Immobilieneigentümer dem Finanzamt die Daten zu liefern, die sich das FIAmt größtenteils kostenlos selbst besorgen kann: den Bodenrichtwert, ist in BORIS enthalten, die Flurnummer und Gemarkung sowie Grundstücksfläche sind im Kaufvertrag erfasst, der dem Finanzamt/Grunderwerbsteuerstelle eh vorliegt, Gebäudefläche und Wohnfläche in der Baugenehmigung (sollen halt die Kommunen liefern)und so weiter....
Hier rächt sich wieder die mangelhafte Digitalisierung in D.
Ältere Menschen ohne Steuerberater sind hier meist überfordert - Hauptsache das FiAmt bekommt alles "mundgerecht" zwangsweise via ELSTER übermittelt, was sie sich nur zusammensuchen müssten.
Der Verbraucher muss diese Informationen teils kostenpflichtig (Bodenrichtwert) einholen...

Wir regulieren, andere prosperieren....und so soll eine Energiewende klappen?

BTW Es gibt sehr unterschiedliche Aussagen zu den "minimal gefüllten" Gasspeichern. Einmal Russland habe nicht geliefert und an anderer Stelle, die Gaseinkäufer hätten auf fallende Kusre gewartet und deshalb nicht bestellt ?

ha_ru 23.02.2022 14:26

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 2235239)
Autark auch mit Heizung und Warmwasser?

Warmwasser ja, er hat Solarthermie, Heizung nein. Da war ich ungenau und meinte nur den Strombezug.

Ein Freund ist nahezu autark mit Heizung und Warmwasser, hat ein Haus Baujahr 1953 komplett zum KFW70 Haus mit Wärmepumpe, Deckenflächenheizung, Zwangslüftung (sonst hätte er keine KFW-Förderung bekommen, weil rechnerisch kFW70 nicht erreicht worden wäre) umgebaut und rund 20kwp PV-Leistung und über 10kwh Batteriespeicher installiert. Im Dezember und Januar reicht es aber nicht an allen Tagen, dazu ist die Speicherkapazität zu klein. Insgesamt ist er im Plus.

turboengine 23.02.2022 15:29

Zitat:

Zitat von ha_ru (Beitrag 2235299)
Insgesamt ist er im Plus.

Das ist halt genau das Problem. Wenn Deinem Freund die Energie aus geht (Dunkelflaute) möchten auch alle anderen gleichzeitig Strom haben. Daher braucht es nun Gaskraftwerke als "Lückenbüsser" die aber bei Bevorzugung Erneuerbarer im Markt nicht wirtschaftlich betrieben werden können.

Für einen Kohleausstieg bis 2030 wäre unter anderem einen Zubau neuer "wasserstofffähiger" Gaskraftwerke mit einer installierten Leistung von 23 Gigawatt bis 2030 nötig.
Zum Vergleich: Die installierte Leistung aller bestehenden deutschen Gaskraftwerke erreicht laut dem Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) heute rund 30 Gigawatt.

Beim Verbrauch der Primärenergieträger bringen Erneuerbare 2020 gerade mal 16.5% Anteil aber schon Erdgas 26.5%. 7.5% trägt Kohle bei und Mineralöle 34,3%.
https://ag-energiebilanzen.de/wp-con...awt_2020_d.pdf
(Slide 10)
Will man auch vom Erdöl runter (Gasheizung, Elektroauto) kommt von daher noch ein Beitrag hinzu. Wir werden dann die Gaskraftwerke verdreifachen und Gasimport noch deutlich erhöhen müssen. Daher war Nordstream II eigentlich notwendig.

Ohne Nordstream II und verlässlichem Erdgasimport steht die Energiewende vor dem "Abwürgen" - weil man aus populistischen Gründen anders als im Ausland ohne Not auf die Diversifizierung des Kraftwerksparks verzichtet hat.

Schweden hat den Ausstieg vom Ausstieg schon beschlossen.
https://www.swr.de/swr2/wissen/kommt...weden-100.html
https://www.handelsblatt.com/politik...hkEatumscI-ap1

ha_ru 23.02.2022 16:51

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 2235303)
Das ist halt genau das Problem. Wenn Deinem Freund die Energie aus geht (Dunkelflaute) möchten auch alle anderen gleichzeitig Strom haben. Daher braucht es nun Gaskraftwerke als "Lückenbüsser" die aber bei Bevorzugung Erneuerbarer im Markt nicht wirtschaftlich betrieben werden können.

Ist nicht ganz so schwarz/weiss, weil die Industrie die meist Energie am Tag benötigt und er dank Pufferspeicher nicht darauf angewiesen ist, dass eine Wärmepumpe durchläuft. Privathaushalte benötigen rund 26% des Stroms in Deutschland. D.h. nicht die Privathaushalte sind das allergrößte Problam, wenn man deren Bedarf zeitlich von den Spitzen entkoppeln kann.

Das größere Problem ist der wachsende Stromhunger der Industrie.

turboengine 23.02.2022 16:59

Zitat:

Zitat von ha_ru (Beitrag 2235305)
Das größere Problem ist der wachsende Stromhunger der Industrie.

Der noch deutlich zunehmen wird durch die Dekarbonisierung.
Oder man verfolgt Deindustrialisierung. Dann fallen die Emissionen halt im Ausland an.

twolf 23.02.2022 21:19

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 2235306)
Der noch deutlich zunehmen wird durch die Dekarbonisierung.
Oder man verfolgt Deindustrialisierung. Dann fallen die Emissionen halt im Ausland an.

Die Argumente wiederholen sich, ob bei der Energiewende, Umweltschutz, Mindestlohn, lieferketten Gesetz, Tarifverhandlungen, Fluglärm........

Warum es bei uns Überhaupt noch gibt, ein Wunder!

turboengine 24.02.2022 08:58

Zitat:

Zitat von steve.hatton (Beitrag 2235104)
Mit Waffen hilf man der Ukraine nicht, sondern mit einer Einstufung als neutrales Land.
(Mit Waffen wird immer eine Bedrohung des russ. Bevölkerungsanteils im Donbas bestehen - damit eine offene Tür für Putin.

Putin ist nun durch diese Tür gekommen und sorgt selbst für „Neutralität“. Die NZZ schreibt:

Zitat:

Der Angriff richtet sich nach den Worten Putins auf die «Entmilitarisierung und Entnazifizierung der Ukraine». In erster Linie diene die Operation der Verteidigung der Bevölkerung im Donbass, die einem Genozid ausgesetzt sei.
Ich kann die Putinversteher nicht verstehen…

peter2tria 24.02.2022 09:21

Hier geht es um die Energiewende.

turboengine 24.02.2022 09:32

Zitat:

Zitat von peter2tria (Beitrag 2235344)
Hier geht es um die Energiewende.

Ja, richtig.

Die Gazprom-Aktien sind im Tiefflug. Die „Brücke“ aus Russischem Gas wird nicht halten.
Deutschland täte gut daran die Ende 2021 abgeschalteten Kraftwerke wieder in Betrieb zu nehmen und die „Energiewende“ mal endlich realistisch anzugehen.

berlac 24.02.2022 10:05

Zitat:

Zitat von frame (Beitrag 2235182)
Das ist lustig weil uns ja immer verkauft wird dass der Grund für den Frieden in Europa die EU ist und die enge wirtschaftliche Zusammenarbeit. Warum ist wirtschaftliche Zusammenarbeit einmal ein Friedensgarant und einmal das Gegenteil?

Es ist mit ein Grund, aber nicht der alleinige Grund. Eine vernünftige Zusammenarbeit der Wirtschaft ist eben nur möglich wenn beide Seiten wollen. Aus wirtschaftlichen Gründen wird ja öfter mal ein Auge zugedrückt und über "Unzulänglichkeiten" des Partners hinweg gesehen. Was Russland betrifft wird man die Augen jetzt wohl kaum mehr verschließen können.

Zitat:

Zitat von frame (Beitrag 2235182)
Wenn z.B. Nordstream 2 in Betrieb wäre und den Russen
viel Geld bringen würde hätte man ein Druckmittel damit sie abzustellen und das Gas woanders zu kaufen. Aber da es sowieso unwahrscheinlich ist dass sie überhaupt in Betrieb geht ist es egal.

Dummerweise ist das eine gegenseitige Abhängigkeit. Als Druckmittel also eher mäßig geeignet. Bei russischem Kaviar könnte man sagen, kaufen wir ihn eben nicht, bei Gas ist das "leicht" kritischer. Daher muss die Idee für eine Übergangszeit verstärkt auf russisches Gas zu setzen auch grundsätzlich überdacht werden.

peter2tria 24.02.2022 10:25

Ein letztes Mal - Energiewende ist das Thema hier.

steve.hatton 24.02.2022 23:44

Zitat:

Zitat von ha_ru (Beitrag 2235299)
Warmwasser ja, er hat Solarthermie, Heizung nein. Da war ich ungenau und meinte nur den Strombezug.

Ein Freund ist nahezu autark mit Heizung und Warmwasser, hat ein Haus Baujahr 1953 komplett zum KFW70 Haus mit Wärmepumpe, Deckenflächenheizung, Zwangslüftung (sonst hätte er keine KFW-Förderung bekommen, weil rechnerisch kFW70 nicht erreicht worden wäre) umgebaut und rund 20kwp PV-Leistung und über 10kwh Batteriespeicher installiert. Im Dezember und Januar reicht es aber nicht an allen Tagen, dazu ist die Speicherkapazität zu klein. Insgesamt ist er im Plus.

Könntest Du Zahlen und Daten wie die Wohnfläche und die Kosten der Sanierung benennen/besorgen ?

felix181 25.02.2022 09:42

Ich habe eine Frage an die Fachleute hier:
Ich habe 2 ältere Häuser (70-er Jahre) die ich derzeit mit Gas beheize - das möchte ich gerne ändern und z.B.: auf Wärmepumpen umstellen.
In beiden Häusern gibt es nur ganz normale Heizkörper an den Wänden und keine Fussbodenheizung.
Einmal müssen 200m² Wohnfläche beheizt werden und einmal 140m².
Was würdet Ihr da für ein System empfehlen?

guenter_w 25.02.2022 10:59

Zitat:

Zitat von felix181 (Beitrag 2235398)
Ich habe eine Frage an die Fachleute hier:
Ich habe 2 ältere Häuser (70-er Jahre) die ich derzeit mit Gas beheize - das möchte ich gerne ändern und z.B.: auf Wärmepumpen umstellen.
...

Ganz ehrlich - das kann nur ein Fachmann vor Ort beurteilen! Wie ist die Wärmedämmung, wie ist die Gestaltung der Heizung seither, welche Art und Größe haben die seitherigen Heizkörper usw. usw. ...


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