SonyUserforum

SonyUserforum (https://www.sonyuserforum.de/forum/index.php)
-   Fotostories und -reportagen (https://www.sonyuserforum.de/forum/forumdisplay.php?f=92)
-   -   Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind: Amazonas Pantanal und Iguacu (https://www.sonyuserforum.de/forum/showthread.php?t=202961)

ingoKober 26.11.2023 15:15

Weiter gehts...Direkt vor unserer Haustür etwa lebte ein Ameivenmann.


Bild in der Galerie

Er war etwas zurückhaltend, denn ein kapitaler älterer Herr der gleichen Art hatte sein Revier gleich nebenan

Bild in der Galerie
Dem ging er lieber aus dem Weg.
Den Weibchen war der Männerkram egal. Sie streiften sorglos und unbehelligt durch diverse männliche Teritorien.


Bild in der Galerie

Ameiven sehen zwar aus, wie unsere Eidechsen, sind aber keine. Sie haben lediglich durch Anpassung an ähnliche ökologische Nischen ein ähnliche Aussehen entwickelt. Man nennt das konvergente Evolution. Taxonomisch sind es Teiidae, Schienenechsen. Schienen nennt man bei den Reptilien stark vergrößerte breite Schuppen. Wer den Ameiven auf die Vorderbeinvorderkante schaut, erkennt, wo der Name herkommt.

Ich konnte das alles übrigens bequem von der Hängematte aus beobachten.


Bild in der Galerie

Wobei bequem relativ ist. Wie es zu einer Rinder Hazienda so gehört, waren die Hängematten aus geflochtenem Leder und durch den langen Aufenthalt im Freien recht hart geworden.

Im Bereich der Pousada waren auch regelmäßig Rotfuß Seriemas anzutreffen. Ich nenne sie gerne die amerikanischen Sekretäre.

Bild in der Galerie
Sie erinnern tatsächlich an diesen afrikanischen Greifvogel und führen auch eine recht ähnliche Lebensweise. Ein weiteres Beispiel für konvergente Evolution.

Selbst die komischen Federbüschel haben sie am Kopf, nur sitzen sie vorne und nicht hinten, wie beim Sekretär …aber der Blick ähnelt doch sehr

Bild in der Galerie
Sie sind aber keine Greifvögel, sondern bilden eine eigene Familie mit nur zwei Arten. Verwandtschaftlich stehen sie den ausgestorbenen, teils riesigen Terrorvögeln Amerikas nahe.

Alle paar Minuten können sie nicht anders. Sie legen den Kopf in den Nacken, öffnen den Schnabel und produzieren die Nationalmelodie des Mato Grosso. Laut und unüberhörbar, gekonnt zwischen Dissonant und melodisch balancierend, aber sehr laut
Hier kann man sich das anhören

https://xeno-canto.org/species/Cariama-cristata

Und hier ansehen:


Bild in der Galerie

In den Bäumen herrschte auch buntes Vogeltreiben. Töpfervögel, die Nationalvögel Argentiniens bauten vielerorts an ihren fußballgroßen eehmnestern. Sind sie fertig, gibt es einen Flur, der nach ca einer viertel Drehung in den Hauptraum mündet. Sehr massiv das ganze.
Hier ein Rohbau mit Baumeister


Bild in der Galerie

Natürlich sah und hörte man auch hier von überall das Kiskadee der ebenso genannten Tyrannen.


Bild in der Galerie

In vielen Bäumen zeterte und kreischte es. Aber man musste oft lange suchen, bis man die Urheber, kleine grüne Papageichen auch wirklich zu Gesicht bekam. Es waren Kanarienflügelsittiche. Seehr niedlich:


Bild in der Galerie

Aber mit vergleichsweise gewaltiger Stimmkraft


Bild in der Galerie

An Echsen gab es in den Bäumen die schönen Kielschwanzleguane der Art Tropidurus hispidus.
Hier ein prächtiges Männchen


Bild in der Galerie

Die Weibchen sind deutlich unscheinbarer


Bild in der Galerie

Highlight des Tages war eine Schnorcheltour in einem glasklaren Bach. Dort wimmelte es von diversen Salmlern. Vor allem eine Astyanax Art, ich vermute Astyanax argyrimarginatus und irgendwelche kleinen Hemigrammus spec.


Bild in der Galerie

Dazu immer wieder große Anostomus


Bild in der Galerie

und über einen halben Meter große Brycon hilarii, die dort Piraputanga genannt werden


Bild in der Galerie

Wir hatten strikte Anweisungen, nicht den Sandboden zu berühren, denn dort gab es Pfauenaugen Stechrochen.


Bild in der Galerie

Vor einigen Wochen war ein Tourist auf einen getreten. Man kann da nicht viel machen und stirbt auch nicht daran, aber die Schmerzen sollen schrecklich sein.

Zum Abschluß des Tages gingen wir noch ein wenig im Ort spazieren. Ausser Staub und bekifften Badenden im Bach, die uns auch ab und an belästigten, gab es aber nur ein paar Kapuzineraffen zu sehen.


Bild in der Galerie
Unser Guide, Juliana sammelte ein paar Bananen auf und versuchte, einen Kapuziner damit anzulocken.
Es kam auch einer, schnappte sich aber nur in Windeseile alle Banänchen und weg war er….


Bild in der Galerie

Iso 12800 übrigens. Daher etwas krisselig. Aber früher hätte man so ein Bild gar nicht vorzeigen können.
Das Reino Encantado hatte im übrigen noch mehr zu bieten. Davon im nächsten Beitrag.

ingoKober 06.12.2023 09:11

Der eine oder andere liest noch mit, also mache ich weiter, wenn ich gerade mal Zeit habe. So wie jetzt…
In der Nähe unserer Unterkunft gab es einen See, zu dem jeden Abend viele Vögel, vor allem aber Gelbbrustaras und Rotbaucharas zum Schlafen kommen. Darum nennt man ihn Lagoa des Araras. Der See ist in Privatbesitz und man zahlt Eintritt. So wird immerhin dafür gesorgt, dass alles so erhalten bleibt, wie es ist.
Und es ist schön.

Bild in der Galerie
Als wir ankamen, zogen Wolken auf und es regnete bald leicht. Zudem wurde es rasch dunkel. Die Bedingungen waren also nicht gerade ideal zum Fotografieren. Aber das Erlebnis war grandios. Sobald es zu dämmern begann, flogen von allen Seiten Aras heran


Bild in der Galerie


Bild in der Galerie

Und bald saßen überall in den Bäumen Gelbbrustaras


Bild in der Galerie


Bild in der Galerie


Bild in der Galerie

Und Rotbaucharas


Bild in der Galerie

Einige Paare schienen dort auch feste Wohn- oder Nisthöhlen zu haben


Bild in der Galerie


Bild in der Galerie

Es gab dort auch noch andere Vögel, aber selbst akrobatische Einlagen der Tangaren konnten uns nur kurz von den Aras ablenken :D


Bild in der Galerie

Ebenso ging es wahrscheinlich den Kaimanen unten im See, denn die hofften wohl darauf, dass vielleicht mal einer der Gefiederten abstürzt.:roll:


Bild in der Galerie


Irgendwann wurde es dann zu dunkel zum weiteren Vogelfotografieren und auch der Reiherschlafbaum war inzwischen weitgehend unbemerkt von uns voll geworden


Bild in der Galerie

Wir lauschten noch eine Weile dem Aralärm, dann gib es zurück ins verzauberte Königreich.

Dort unternahmen wir noch einen Nachtspaziergang durch den Dschungel.
Zu sehen gab es wie immer vor allem Insekten.

Hier eine hübsche Wanze


Bild in der Galerie

An dem Tag war außerdem Massenschlupf der Singzikaden angesagt. Fast an jedem Baum hing eine frisch aus der Larvenhaut geschlüpfte noch weiche Zikade und wartete darauf auszuhärten und loszulegen mit Wein, Weib und Gesang. OK…eher Pflanzensaft als Wein, aber sonst….:shock:


Bild in der Galerie

Hier sieht man besonders schön noch die Exuvie. Erstaunlich, was für eine große Zikade aus so einer kleinen Larve herauskriecht.


Bild in der Galerie

Einmal bat uns Juliana, die Lichter auszumachen und einfach den Dschungelgeräuschen zu lauschen und in die Sterne zu blicken, Schön!
Aber auf einmal flatterte eine große Fledermaus gut hörbar mitten durch die Gruppe…sofort waren alle Lichter wieder an. :crazy:

Außer den Zikaden waren vor allem viele Blattschneiderameisen unterwegs


Bild in der Galerie

Und wie überall gab es auch Abweichler die Blattstiele interessanter als Blätter fanden.


Bild in der Galerie

Alle wurden bewacht von Soldaten mit riesigen Köpfen und eindrucksvollen Kiefern.


Bild in der Galerie

Auch einen kleinen niedlichen Baumnager fanden wir


Bild in der Galerie

Und als Highlight entdeckte ich eine auf dem Boden brütende perfekt getarnte Nachtschwalbe


Bild in der Galerie

Ein weiteres Highlight für mich war dann noch eine fette Rokokokröte, die ich zum Schluß vor den Gebäuden fand.


Bild in der Galerie

Ich hatte viele Jahre ein Paar dieser sympathischen Froschurche und freute mich daher besonders über dieses Betthupferl.

Am nächsten Morgen ging es dann früh los zu einem kleinen Sonnenaufgangsspaziergang im verzauberten Königreich. Mehr davon bald.

Itscha 06.12.2023 10:47

Für Bilder von allen möglichen Viechern bin ich ja immer zu haben. Und hier sind auch wieder großartige dabei. Am besten gefällt mir allerdings das Bild von dem Tümpel mit den Palmen im letzten Abendlicht. Super.

jhagman 06.12.2023 11:17

Danke für's zeigen von diesem wunderbaren Flecken Erde. Und gerne mehr davon.

Itscha 06.12.2023 11:32

Zitat:

Zitat von Itscha (Beitrag 2292681)
Am besten gefällt mir allerdings das Bild von dem Tümpel mit den Palmen im letzten Abendlicht. Super.

... und natürlich die Maus!;)

ingoKober 06.12.2023 12:10

Zitat:

Zitat von Itscha (Beitrag 2292689)
... und natürlich die Maus!;)

Genau, ist ja schliesslich auch keine gewöhnliche Maus, sondern ein Angehöriger der nur in Südamerika zu findenden Gattung Rhipidomys, aka Neuweltklettermäuse!
Sieht man nicht alle Tage, weder live, noch als Foto.
Und niedlich war sie auch noch! :shock:

Itscha 06.12.2023 15:18

Zitat:

Zitat von ingoKober (Beitrag 2292691)
Genau, ist ja schliesslich auch keine gewöhnliche Maus, sondern ein Angehöriger der nur in Südamerika zu findenden Gattung Rhipidomys, aka Neuweltklettermäuse!

Ich hätte die jetzt unter "Haselmaus" eingetütet. Zeugt wahrscheinlich von einer gewissen Ahnungslosigkeit. ;)

Windbreaker 06.12.2023 15:31

Vielen Dank für ein weiteres Stückchen Brasilien, Ingo! Ich sauge deine Bilder und kleinen Infos auf und freue mich schon, wenn du zu weiteren berichten kommst.

steve.hatton 06.12.2023 15:34

Wieder eine traumhaft Lehrstunde mit atemberaubendem Bildmaterial. Danke

Die Farben der Papageien sind auch beeindruckend - man könnte meinen die Sättigung sei auf +100 hochgefahren:cool:

BeHo 06.12.2023 17:05

Danke fürs erneute virtuelle Mitnehmen nach Brasilien. :D :top:

Reisefoto 06.12.2023 17:33

Wunderschön, der See und auch das Bild davon und mit Sicherheit das ganze Erlebnis! Dass die Maus sehr niedlich ist, brauche ich sicher nicht zu erwähnen und die bunten Aras sind auch eine Freude!

wus 06.12.2023 17:59

Zitat:

Zitat von ingoKober (Beitrag 2288785)
Ich ärgere mich im Nachhinein, nicht gefilmt zu haben, Der Ton des Schichtwechsels im Dschungel hat viel zur Atmosphäre vor Ort beigetragen

Auf Reisen in derartige Gebiete nehme ich inzwischen einen Zoom H4n Audiorecorder mit. In einigen Fällen hat sich das auch echt gelohnt.

Dein Bericht macht Lust selber mal nach Brasilien zu düsen. Da würde ich aber schon gerne wissen wo genau Du überall warst. Hast Du vielleicht eine Karte wo all Deine Stopps und Ausflüge eingetragen sind?

Ich lasse auf meinen Reisen immer die Locus Map App meine Wege tracken, da kann man später in Google Earth haarklein nachschauen wo man überall gewesen ist. Die Tracks nütze ich auch zum geotaggen der Fotos. So kann ich später in den meisten Fotos nachschauen wo genau ich sie gemacht habe.

ingoKober 06.12.2023 18:18

Gute Idee...sofern ich Zeit finde, mach ich mal eine Karte.

peter2tria 06.12.2023 18:36

Uih - die vielen Aras waren sicherlich ein tolles Erlebnis.
Sehr schön zu verfolgen :top:

ingoKober 06.12.2023 22:41

So, kein Kunstwerk und sehr grob, aber es gibt einen Eindruck vom Reiseverlauf


Bild in der Galerie

BeHo 06.12.2023 22:53

Danke!

Sechs Inlandsflüge (zwei davon wegen der Wasserfälle)?

ingoKober 06.12.2023 23:26

Von Frankfurt nach Sao Paulo, von Sao Paulo nach Manaus, von Manaus nach Brasilia, von Brasilia nach Cuiaba, von Cuiaba nach Sao Paulo, von Sao Paulo nach Iguacu, von Iguacu nach Sao Paulo und von dort nach Hause...das waren die Flüge.

BeHo 07.12.2023 00:15

Danke. Dann habe ich die Karte richtig gelesen.

Dana 08.12.2023 12:27

Am schönsten in diesem Bericht finde ich das allererste Bild und das Bild mit den Aras im Sonnenuntergangslicht, das ist GANZ besonders. :top: Und als die Dunkelheit hereinbricht (Detail aus dem ersten Bild quasi, aber in "dunkler Stimmung") hast du da auch nochmals eine besondere Atmosphäre eingefangen. Toll!

Bei der kleinen Maus möchte mein Herz zerspringen, so süß ist sie!!

Hast du denn auch ein paar Bilder der Landschaft und des Überblicks? Klar schlägt dein Herz für das Getier da...aber ich würde SO gerne auch mal ein wenig mehr sehen, wo ihr euch so durchgeschlagen habt, wo ihr durchgewandert seid, welche Aussichten ihr hattet... Gibts da was? =) So wie das erste Bild halt. Das hilft dem Betrachter einfach gut, die Stimmung vor Ort mit einzusaugen.

ingoKober 08.12.2023 13:30

Ich werde im weiteren Verkauf darauf achten, solche Bilder vermehrt mit einzubauen. Vor allem aus dem Pantanal gibt es recht viele davon.
Nicht, dass ich nicht hunderte vom Amazonas hätte...aber Wasser, Bäume und Bäume im Wasser sieht eben sehr einheitlich aus. Darum habe ich da viel nicht gezeigt.
Im Reino encantado waren wir ja nur kurz...aber ich grab für den nächsten Beitrag nochmal Umfeldbilder aus

Dana 08.12.2023 13:32

Juhuuuuuu! =)

ingoKober 10.12.2023 14:19

Vor dem Morgenspaziergang hole ich nun erstmal noch ein paar der versprochenen Umgebungsbilder nach. Im Mato Grosso waren wir ja nur kurz. Daher habe ich leider wenig davon. Die Landschaft ist auch nicht soo klasse


Bild in der Galerie

Das hier war schon das absolute Highlight


Bild in der Galerie

Das hier ist viel typischer


Bild in der Galerie

Solche Häuser sieht man noch ab und an, die meisten Leute wohnen aber auch auf dem Land heute in einfachen Steinhäusern


Bild in der Galerie

Richtig Wald gibt es nur an den Flüssen


Bild in der Galerie

Das hier war dann der Fluss, in dem wir geschnorchelt haben


Bild in der Galerie

Und das ist im Regenwald der Pousada, wo zB die Insektenfotos entstanden


Bild in der Galerie


Bild in der Galerie

Am Rand dieses Waldes zeigte sich einmal kurz ein sehr scheues Aguti


Bild in der Galerie

Und direkt am Waldrand begannen dann die Weiden für Pferde und Kühe


Bild in der Galerie

Im Wald lebte auch ein Pärchen Nacktgesichtshokkos, deren angenehm tiefen Ruf wir oft hörten.


Bild in der Galerie

Vorn der Hahn hinten die Henne.
Hier die Dame nochmal unverdeckt


Bild in der Galerie
Diese Hokko Art sahen wir oft, aber nie allein, immer als Pärchen.

So, nun aber los mit dem Morgenspaziergang. Noch vor Sonnenaufgang brachen wir auf. Ein Riesentukan flatterte in der Dämmerung über uns hinweg


Bild in der Galerie

Es war noch nicht wirklich hell und Mama Kanincheneule brauchte einen frischgefangenen Vogel, um die noch sehr müde und mürrisch aussehenden Jungvögel aus dem Bau zu locken


Bild in der Galerie


Bild in der Galerie

Aber letztlich schaffte sie es doch, die Aufmerksamkeit von allen Babies zu bekommen


Bild in der Galerie

Wegen der Dämmerung ISO 12800…aber hey…durchaus brauchbar heutzutage, oder?

Papa Kanincheneule passte derweil im übrigen von einer höheren Sitzwarte aus gut auf und behielt uns im Auge


Bild in der Galerie

Da oben bekam er sogar schon etwas von der aufgehenden Sonne ab.
…die die Dämmerung jetzt schon sehr rot zu färben begann.


Bild in der Galerie

Das weckte die Glattschnabelanis, die gleich begannen, miteinander zu schwatzen.


Bild in der Galerie

Aber irgendwie wirkten die meisten auch noch recht müde


Bild in der Galerie

Ähnlich ging es offenbar dieser Weißbürzeltangare


Bild in der Galerie

Die Camposspottdrossel wirkte da schon munterer, genoß aber auch erstmal die Morgensonne


Bild in der Galerie

Und die Töpfervögel, diese unermüdlichen Baumeister, waren natürlich schon seit der ersten Dämmerung wieder am arbeiten.


Bild in der Galerie

Schaffe, schaffe Häusle bauen…die Schwaben unter den Vögeln.
Auch zwei Gelbbrustaras waren schon unterwegs

Bild in der Galerie

Wir dachten, wir wären ihnen zu nahe gekommen, denn laut kreischend flogen sie davon.


Bild in der Galerie

Aber in Wirklichkeit ging es ihnen nur ums Frühstück. Nach dem Rückweg trafen wir sie nämlich in der Pousada wieder und da waren sie wenig scheu und widmeten sich ausführlich den leckeren Palmnüssen


Bild in der Galerie


Bild in der Galerie

Auch die Kanarienflügelsittiche waren inzwischen aufgewacht und begrüßten den Tag mit lautstarkem Gekreisch.
Ich mag sie trotzdem. Ich finde, die sehen sehr pfiffig aus.

Bild in der Galerie

Nun war auch für uns Zeit zum Frühstück


Bild in der Galerie

Wir hatten wieder mal eine lange Reise vor uns…davon – oder besser: Von danach- beim nächsten Mal!

Dana 10.12.2023 17:11

Jaaaa, du hast Recht, so richtig was her macht die Landschaft da noch nicht. :D

Hingegen die Vegetation im Flussgebiet...so richtig schön!
Was ist denn das für eine Pflanze unter den beiden Flussbildern? Die sieht aus, als habe sie eine Kette verschluckt...

Die Eulenbilder...einfach MEGA süß und zum Lachen, wie goldig die Lütten da hocken!

Viele schöne Vogelbilder hast du gemacht...die Töpfervögel finde ich total interessant...also gibt es nicht nur Weber unter den Vögeln, sondern auch Töpfer... (holen die sich dann Boden und machen mit Speichel Lehm draus?)... ich bin ja mal gespannt, wann wir dann die Schreinervögel sehen, die sich aus Holzstücken ihre Brutkästen zimmern. :D

ingoKober 10.12.2023 17:57

Hi Dana, die Liane ist eine Bauhinia Art. Und ja, der Töpfervogel sammelt den Lehm am Boden.
Unsere Mehlschwalben machen das genauso und bauen ja durchaus auch kunstvolle Nester.
Weniger bekannt: Auch unser Kleiber verbaut im Extremfall bis zu 1kg Lehm mindestens genauso kunstvoll.
Der Schreinervogel wäre dann der Specht...wobei der ja allerdings nichts zusammenbaut, sondern sich die Wohnung aus dem Holz herausarbeitet.
Der Kleiber töpfert nicht nur, sondern benutzt Holz und ausgewählte Rinde zum Innenausbau... aber richtige Aufbauten aus Holz machen eigentlich nur manche Laubenvögel...wobei das eigentlich eher Ästchen sind...also recht nahe am normalen Baumaterial.
Aber der Aufwand ist enorm.
Den Gipfel erreicht denke ich der Hüttengärtner

https://media02.stockfood.com/largep...-Regenwald.jpg

Als die ersten Europäischen Forscher diese Hütten im Wald fanden, dachten sie zunächst, dass sie Spielhäuser der indigenen Kinder wären und nicht, dass Vogel von unter 100g sowas baut.

Und dabei dient das ganze nur dem Angeben, sprich der Balz.
Das eigentliche Nest baut dann das Weibchen und es ist stinknormal und unauffällig.

Du hast im übrigen noch nicht alle Berufsgruppen gefunden, die Vögel beim Nestbau ausüben.
Ich erwähne nur mal den Schneidervogel.

https://www.langweiledich.net/wie-de...in-nest-naeht/

Oder man denke nur an die Thermometerhühner...
Oder die Salanganen, die Nester aus Spucke bauen....
Oder als anderes Extrem die Feenseeschwalbe....

Es gäbe da noch viel faszinierendes zu erzählen.
Aber das ist nicht das Thema dieses Threads :D

Dana 10.12.2023 18:07

Och, das Leben ist ja noch länger - hoffe ich. :D
Und das Forum fasst dann schon auch noch andere Threads. :cool:

"Ingo auf der Suche nach...." wäre doch ne schöne Reihe. :D

steve.hatton 10.12.2023 23:19

Bio-Stunde bei Ingo....immer wieder herausragend.

ingoKober 16.12.2023 15:08

Sehr früh am nächsten Morgen ging es weiter. Erstmal die ca 140km zurück nach Cuiaba


Bild in der Galerie

Aber dann fuhren wir einfach weiter und nochmal ähnlich weit, bis wir mit dem für seine ausufernden Volksfeste bekannten Städtchen Pocone das Pantanal erreichten.
Das hier ist also gewissermaßen das Tor zum Pantanal:


Bild in der Galerie

Nun ging es noch einige Zeit weiter durch eine Mischung aus Weide- und Savannanlandschaft. Vielerorts waren die Wiesen geradezu übersäht mit Termitenbauten…schlechtes Foto aus dem getönten Busfenster:


Bild in der Galerie

Kein Wunder, dass hier Ameisenbären leben und satt werden.

Endlich erreichten wir unsere nächste Unterkunft, die inmitten der Savanne gelegene Pousada Piuval


Bild in der Galerie

Gleich am Eingang wurde wir darauf aufmerksam gemacht, dass ab und an Jaguare in der Lodge vorbeikamen und wir erfuhren, wie man sich dann zu verhalten hat. OK, auch nichts anderes als in Afrika.


Bild in der Galerie

Wir bezogen nun also unsere Zimmer und dann ging ich wie immer erstmal schauen, was es auf der Pousada so zu sehen gab.
Um es gleich vorweg zu nehmen, einem Jaguar begegnete ich nicht.
Dafür diesen beiden netten und viel harmloseren Sperlingstäubchen


Bild in der Galerie

In den Bäumen saßen einige Graukardinale, die inzwischen zu den Tangaren gerechnet werden


Bild in der Galerie

Überall am Boden und den Baumstämmen huschten Kielschwanzleguane. Hier war es die Art Tropidurus torquatus.


Bild in der Galerie

Einige Krähenstirnvögel machten einen Höllenlärm


Bild in der Galerie

Was mir die Brasilianer irgendwie sympathisch macht, ist die Wahl ihres Nationalvogels. Da gibt es die spektakulärsten buntesten, lautesten und seltsamsten Vögel im Land und sie wählen die völlig unscheinbare amselähnliche Rotbauchdrossel.


Bild in der Galerie

Es gab noch viele Vögel zu sehen, aber es war so brüllend heiß, dass selbst die Vögel Probleme bekamen und viele saßen wie diese Bischofstangare mit offenem Schnabel schlapp herum.


Bild in der Galerie

Da kam mir doch der kleine Pool gerade recht. Baden statt Knipsen…bei über 40 Grad ist das eine attraktive Alternative


Bild in der Galerie

Etwas erfrischt setzte ich meinen Rundgang dann später fort.
Überall im Gelände liefen Wasserschweine aka Capybaras herum, denen man sich bis auf Armlänge nähern konnte, ohne dass sie einen auch nur ansahen


Bild in der Galerie

Mir tun sie leid. Mit bis über 60 kg die deutlich größten Nagetiere der Welt Sie leben amphibisch, haben ein interessantes Sozialleben und sind überhaupt faszinierend. Im Pantanal sind sie allerdings so gewöhnlich und überall, dass keiner merh genauer hinschaut. Sie werden einfach ignoriert.
Die Armen… nicht von mir!


Bild in der Galerie
Die Pousada Piuval liegt inmitten der typischen Pantanallandschaft. Zur Regenzeit ist sie eine Insel in einem riesigen flachen See. Jetzt zur Trockenzeit ist sie von halb europäisch, halb afrikanisch anmutender Savanne umgeben.


Bild in der Galerie

Trotz der Hitze machten wir am Nachmittag einen Fußausflug in die Umgebung


Bild in der Galerie

Bei solchen Temperaturen wird selbst ein kleiner Spaziergang schon zur Qual, zumal, wenn man meist schattenlos unterwegs ist.
Hier ein Teil dessen, was wir sahen:

Klar, dass der Savannenbussard hierher gehört


Bild in der Galerie

Der Marmorreiher trägt seinen Namen zu Recht


Bild in der Galerie

Ein Langschwanzibis:


Bild in der Galerie

Im Schilf turnten Schwarzkehltangaren umher

Bild in der Galerie

Und überall wirklich allüberall an jedem winzigsten Wasserlöchlein Kaimane


Bild in der Galerie


Bild in der Galerie


Bild in der Galerie


Bild in der Galerie

Teils hatten die armen Tiere etliche Blutegel in der Mundhöhle hängen. Da ihre Zunge am Mundboden festgewachsen ist, können sie sie nicht selber entfernen. Manchmal helfen Vögel dabei.
Man sieht hier Blutegel vom Gaumen hängen.


Bild in der Galerie

Stechinsekten sind in den Tropen Brasiliens eine echte Plage. Und auch die Kaimane haben ihre ganz eigenen Quälgeister. Diese Bremsen hier waren an fast jedem Kaiman in größeren Trupps zu finden und saugten Blut zwischen den Knochenplatten.


Bild in der Galerie

Highlight des Ausflugs war das Nest eine Jabiru Storches. Der Nationalvogel des Pantanals ist ein hübsch gefärbter riesiger Storch, der in der Savanne Brasiliens in etwa die selbe Aufgabe übernimmt, wie der Marabu in Afrika. Eine gewisse Ähnlichkeit ist darum auch nicht von der Hand zu weisen, wenngleich die Farben viel bunter sind.


Bild in der Galerie

Unter dem Nest war eine Nisthöhle des größten Papageis der Welt, des Hyazintharas. 2016 war die letzte Zählung und sie ergab einen Weltbestand von rund 4000 Vögeln. Seitdem haben heftige Waldbrände einen großen Teil der Nistbäume vernichtet und niemand weiss, wie viele – oder wenige- jetzt noch übriggeblieben sind.


Bild in der Galerie

Der Besitzer der Pousada hatte etliche Nistkästen aufgehängt, doch wurde bis jetzt keiner von den Hyazintharas angenommen. Die, die ich gesehen habe, hingen zu tief, an zu kleinen Bäumen und an der falschen Baumart. Ich habe über unseren Guide dem Besitzer geraten, sie in mehreren Metern Höhe ausschliesslich an große Mandivu Bäume zu hängen – und das hat er offenbar getan. Wer weiss, vielleicht habe ich damit ja ein klein wenig zum Schutz der beeindruckenden Papageien, deren Ruf man kilometerweit hört (und sie rufen viel) beigetragen.


Bild in der Galerie

Auch andere große Vögel waren in der Savanne unterwegs. Alle paar hundert Meter sah man kleine Gruppen von Nandus


Bild in der Galerie

Diese größten amerikanischen Laufvögel leben ja inzwischen auch wild in Mecklenburg Vorpommern und vermehren sich dort fleissig.

In den Bäumen lärmten vielerors Pavuasittiche. Im Grün des Blätterdachs waren sie nur schwer zu finden. Hier ein junges Paar beim flirten


Bild in der Galerie

Sie spielten das alte Lakritzschneckenspiel: Jeder knabberte an einer Seite eines Ästchens, so kam man sich immer näher, bis es am Ende einen scheuen Kuss gab.

Zebras und Antilopen gab es in dieser Savanne nicht. Sie wurden durch die Hausrinder ersetzt, die sich auch hübsch in der Landschaft machten


Bild in der Galerie

Nach diesem Marsch waren wir erstmal ziemlich geschafft und ruhten uns für den Rest des Tages aus. Nachts ging es dann auf den ersten Gamedrive.
Mehr davon beim nächsten Mal.

Tobbser 16.12.2023 18:02

Hoi Ingo,

vielen Dank, dass du hier immer weitermachst, das sieht so toll aus und die Artenvielfalt ist beeindruckend. Die Blutegel im Kaimanmaul, Kanincheneulen und die Capybaras sind genial.

Liebe Grüße
Tobias

Dana 17.12.2023 09:36

Was für eine Artenvielfalt! :top:
Schön, was du uns da alles zeigst. Die Bilder sind von der Qualität alle total überzeugend!

Der Nationalvogel (Rotbauchdrossel) ist allerdings wirklich auch herzallerliebst. So sanft schaut sie und so freundlich. Gefällt mir megagut!

Was bedeutet es denn, dass die Zunge bei Kaimanen festgewachsen ist? Ok, sie reden nicht und brauchen sie nicht zum Wortformen, aber die Zunge ist doch auch wichtig zum Essen oder? Schlingen die dann einfach alles runter? Und wofür haben sie denn dann eine Zunge?

peter2tria 17.12.2023 10:52

Vielen Dank Ingo,
ich reise irgendwie mit :cool:

ingoKober 17.12.2023 12:29

Zitat:

Zitat von Dana (Beitrag 2293852)
Was bedeutet es denn, dass die Zunge bei Kaimanen festgewachsen ist? Ok, sie reden nicht und brauchen sie nicht zum Wortformen, aber die Zunge ist doch auch wichtig zum Essen oder? Schlingen die dann einfach alles runter? Und wofür haben sie denn dann eine Zunge?


Ja, sie reden wenig und wenn dann einsilbig :roll:
Wir brauchen die bewegliche Zunge beim Essen, da wir unser Essen zerkauen und im Mund hin und her schieben. Panzerechsen schlucken einfach große Stücke im Ganzen und ihre Zähne taugen nicht zum kauen. Dabei wäre eine bewegliche Zunge leicht mal im Weg. Panzerechsen beissen mit enormen Kräften zu. Würden sie sich im Eifer der Beutejagd auf die Zunge beissen, wäre es ganz schlecht...da ist es sicherer, die Zunge fixiert zu haben.
Dafür können sie über die Zunge Salz ausscheiden und Rezeptoren auf der Zunge sind bei der Senkung des Herzschlags beim Tauchen beteiligt.
Die Zunge ist eine frühe Erfindung in der Evolution. Die Evolution tut, was hilfreich ist, nicht automatisch das, was wir intuitiv als die beste Lösung empfinden. So wurde die Panzerechsenzunge nicht abgeschafft, sondern nur fixiert. Dafür hat sie die genannten Zusatzaufgaben übernommen und sie kann auch den Rachen verschliessen, wenn das Tierchen unter Wasser das Maul aufreisst.

Reisefoto 17.12.2023 13:01

Das war für mich ein prima Start in den Sonntag! Schöne Bilder und dazu auch noch richtig interessante Erläuterungen!:top:

fhaferkamp 17.12.2023 19:33

Zitat:

Zitat von Reisefoto (Beitrag 2293891)
Das war für mich ein prima Start in den Sonntag! Schöne Bilder und dazu auch noch richtig interessante Erläuterungen!:top:

Dem kann ich mich nur anschließen. Angewachsene Zunge; interessant, das hatte ich auch noch nie gehört.

ingoKober 23.12.2023 13:31

Die Zahl der Lesezugriffe sinkt zusehends :shock: , dann muss ich wohl langsam mal mit spektakuläreren Sichtungen aufwarten. Bitte, kann ich tun.:D
Gamedrives machten wir in Piuval einige. Das ist ganz wie im südlichen Afrika, in offenen Geländewagen mit mehreren Sitzreihen. Zum Glück gab es meist ein Dach, bei gnadenlos brennender Sonne und über 40 Grad im Schatten sehr willkommen.


Bild in der Galerie

Man fährt direkt von der Lodge los und der erste Eindruck ist ein wenig seltsam. Denn Wildtiersavanne und Viehweide sind hier ja ein und das selbe. Es gibt Wildnis überall, aber regelmäßig durchbrochen von Weidezäunen. Die Landschaft erinnerte mich gleichermaßen an osteuropäische Pußzta, afrikanische Savanne und deutsche Parks. Dabei überaus weitläufig und in sich durchaus abwechslungsreich. Von fast wüstenhaft trocken, bis quatschig sumpfig, von scheinbar endlos baumfrei bis bewaldet. Dabei immer mal wieder ganze Felder voller Termitenhügel. Hier mal ein paar Eindrücke (wer genau hinschaut, sieht evtl auch das eine oder andere Tier).


Bild in der Galerie


Bild in der Galerie


Bild in der Galerie


Bild in der Galerie


Bild in der Galerie


Bild in der Galerie

Bild in der Galerie


Bild in der Galerie


Bild in der Galerie

Ich zeige in Folgenden mal einige Bilder unserer Gamedrives dort . Nicht unbedingt chronologisch aber halbwegs. Es fing mit einer Nachtsafari an und die war gleich einer der Höhepunkte.
Und warum…natürlich, weil uns schon nach kurzem diese Dame über den Weg lief


Bild in der Galerie

Und es kam noch besser, sie war nicht alleine, sondern hatte zwei Junge dabei, die sich aber erstmal aus dem Staub machten


Bild in der Galerie

Eines war aber neugierig und kam schon bald zurück


Bild in der Galerie

Es schmuste ein wenig mit der Mama (ich mag dieses Bild)


Bild in der Galerie

Und dann legten sich beide in Ruhe hin und würdigten uns keines Blickes mehr.


Bild in der Galerie

Wir blieben noch eine Weile und fuhren dann weiter. Die Bilder sind natürlich nur dokumentarisch. Der Handscheinwerfer des Fahrers war sehr funzelig und ich hatte auf ISO 25600 begrenzt. Im Nachhinein hätte ich höher gehen sollen. Aber es war ein tolles Erlebnis und die Bilder dokumentieren es halbwegs.
Auf Bildern verwechseln Laien Jaguare gerne mit Leoparden. Aber im Feld sehen sie doch sehr anders aus. Viel plumper, massiger, mit kürzeren Beinen, größeren Pranken und dickeren Köpfen. Das Muster ist auch ein wenig anders vor allem merkt man aber eindrücklich, dass so ein Jaguar gut dreimal so viel wiegen kann, wie ein Leopard.
Interessanterweise stand nur wenige dutzend Meter entfernt ein sehr entspannter Großmazama


Bild in der Galerie
Groß- gilt hier nur innerhalb der Gattung Diese Hirschart bleibt kleiner als ein Reh.
Im Morgengrauen folgte dann ein weiteres absolutes Highlight. Weit weit weeeiiit entfernt bewegte sich etwas seltsames

Bild in der Galerie

Noch weiter entfernt das gleiche. Das zweite Wesen kam leider nicht näher. Dieses hier aber schon.

Bild in der Galerie

Und so entpuppte sich das zweiköpfige Wesen schliesslich als eine Riesenameisenbärmama mit auf ihr reitendem schon recht großen Baby


Bild in der Galerie

So richtig nah kamen auch die nicht und lichttechnisch war es immer noch schwer, brauchbare Bilder zum machen, Aber es war ein tolles Erlebnis, das aber leider auch ein einmaliges bleiben sollte- trotzdem klasse!

Nun ging dann auch die Sonne auf


Bild in der Galerie

Im Morgenlicht trafen wir dann auch ein Pärchen Feldspechte.


Bild in der Galerie
Diese Spechte sind eher erdgebunden und wie man sieht, nisten sie auch gern in Bodennähe in Termitenbauten. Eine Besonderheit der Art ist, dass manche Weibchen eigene Eier einfach in fremde Nester dazu legen.

Blaustirnamazonen sind leicht zu finden, denn sie sind nur selten leise


Bild in der Galerie

Immer wieder begegnet man Nandus


Bild in der Galerie

Wenn man hier auf den Termitenhügel schaut, sieht man übrigens eine weitere weltberühmte Spezies. Der unscheinbare Kaktusfaden dort ist die berühmte Königin der Nacht!


Bild in der Galerie

Oft sind sie in kleinen Haremsgruppen unterwegs


Bild in der Galerie

Man sieht hier gut den Geschlechtsdimorphismus. Links ist der Hahn.
Beim Balzen wirken die durchaus imposanten Hähne von hinten allerdings eher lächerlich und erinnern ein wenig an einen bratfertigen Thanksgivingtruthahn


Bild in der Galerie

Auch ein „Groß“mazama trafen wir wieder. Bei dieser Art trägt übrigens auch das Weibchen ein kleines Geweih


Bild in der Galerie

Häufig in der baumlosen Steppe sind auch die Bronzekiebitze zu sehen Der hier warnt uns davor, seinem Nistplatz zu nahe zu kommen.


Bild in der Galerie

Mehr Piuval Bilder von Gamedrives und Fußmärschen gibt es beim nächsten Mal.

roadrunner56 23.12.2023 14:02

Hallo Ingo,

danke, dass es weiter geht. Ich hatte schon drauf gewartet.
Die Aufnahmen von den Jaguaren wären noch vor ein paar Jahren in der Qualität gar nicht möglich gewesen.

Viele Grüße
Peter

peter2tria 24.12.2023 16:17

Wieder mal tolle Eindrücke :top:
Ich denke, auch wenn alle Sichtungen ihren Reiz haben, ist ein oder sogar mehrere ein besonderes Erlebnis.

fritzenm 26.12.2023 11:32

Hallo Ingo,

Danke für Deinen eindrücklichen Bericht und die vielen schönen Fotos.

ENDLICH hatte ich in den letzten Tagen einmal die Zeit, mir den Reisebericht zu Gemüte zu führen. Lang ist's her, dass ich im Pantanal war...

Und selbst der letzte Besuch an den Iguaçu-Wasserfällen liegt schon Jahre zurück.

Wenn ich mal Zeit uns Lust habe stelle ich vielleicht auch einmal zusammen, was mir so in (Süd-) Brasilien so an Landschaften vor die Linse gekommen ist, nebst Pflanzen, Tier- und vor allem Vogelwelt.

Frohe Weihnachten noch und einen Guten Rutsch!

ingoKober 30.12.2023 13:57

Gerne, ich freue mich drauf!

Und hier sind wie versprochen weitere Eindrücke von mir aus dem Pantanal.
Nandus trifft man immer wieder und in der offenen Landschaft sieht man sie schon von weitem


Bild in der Galerie

Und es ist immer wieder ein schönes Bild.
Bei den Nandus erbrütet der Hahn die schön grünen Eier. Dabei legen mehrere seiner Damen in das Nest. Aber allein der Papa führt dann die Jungen


Bild in der Galerie

Das können dann sehr viele sein. Man sieht längst nicht alle auf dem Bild.


Bild in der Galerie

Aber es gibt auch viele Tiere, die Nanduküken lecker finden und so werden nur wenige groß.
Andere Tiere, die man in der Savanne schon von weitem sieht, sind die Capybaras. Und wie man sieht, halten die sich durchaus auch mal weiter vom Wasser entfernt auf.


Bild in der Galerie

Wie schon gesagt, sind die echt allüberall


Bild in der Galerie

Und in allen Größenklassen


Bild in der Galerie

Und kommt man dann von einer Safari heim, warten sie dort auch schon


Bild in der Galerie

Auch den „Marabu“ und Wappenvogel der Gegend sieht man dank seiner Größe und weissen Färbung schon von weitem. Langsam durchschreiten sie die Steppe auf der Suche nach Nagetieren, Reptilien oder Aas. Auch kleine Nandus stehen auf ihrem Speiseplan.


Bild in der Galerie

Wenn sie Gelegenheit dazu haben, kehren sei aber auch den Storch raus und gehen fischen.


Bild in der Galerie

Ein oft zu sehender Ansitzjäger an Waldinselrändern ist der Savannenbussard


Bild in der Galerie

Und wie das so mit Inseln ist, man muss den weiten Raum dazwischen ab und an überqueren, wenn man weiter kommen will. Daher sieht man ab und zu auch mal so einen Waldbewohner die Steppe durchqueren.


Bild in der Galerie

Auch den Schopfkarakara siehtman hin und wieder mitten in der Steppe.


Bild in der Galerie

An den wenigen verbliebenen Wasserlöchern zum Höhepunkt der Trockenzeit sammeln sich natürlich allerhand Tiere


Bild in der Galerie

Und ständig kommen neue.
Hier gerade zwei Waldstörche


Bild in der Galerie

Der Karakara versucht im Schilf einen Frosch zu erbeuten. Nicht gerade seine Kernexpertise, er hat ihn wohl auch nicht erwischt.


Bild in der Galerie

Um Fische und Frösche aufzustöbern, spaziert der Waldstorch im flachen Wasser umher und stochert mit den Füssen im Wasserpflanzenwirrwar. Gleichzeitig öffnet er immer wieder ruckartig einen seiner Flügel, um schreckhafte Beute aufzuscheuchen. Dabei hat der Vogel stets den Schnabel halb geöffnet im Wasser. Sehr sensible Sensoren an der Schnabelspitze sagen ihm, wann er zuschnappen muss. Sehen muss er seine Beute dafür nicht.


Bild in der Galerie

Am Ufer stapeln sich die Kaimane fast. Man sieht hier auch gut, wie groß ein Jabiru im Vergleich zu Waldstorch, Rabengeier und Kaiman ist.


Bild in der Galerie

Wobei in solchen Resttümpeln auch immer nur eher kleine Kaimane zu finden sind.
Hübsch sind sie trotzdem.


Bild in der Galerie

Bild in der Galerie

Insgesamt herrscht buntes Treiben an so einem Wasserloch


Bild in der Galerie

Natürlich fehlen auch hier die Capybaras nicht.


Bild in der Galerie

Auch ein Paar der hübschen Stirnbandibisse hat sich eingefunden


Bild in der Galerie

Silberreiher kennt man inzwischen ja auch von daheim


Bild in der Galerie

Zum Glück, denn es sind schöne elegante Vögel. Manchmal möchte man meinen, sie tanzen Ballett.


Bild in der Galerie

Ebenfalls, wie ein bei uns heimischer Reiher, nämlich wie ein Graureiher, sieht der Cocoireiher aus, der hier angeflogen kommt.


Bild in der Galerie

Im fehlt aber neben anderen farblichen Abweichungen die auffallend weisse Stirn und er ist um ca ein viertel größer, als der Graureiher.


Bild in der Galerie

Wieder daheim entdecken wir, das im Giebel unserer Unterkunft Pavuasittiche nisten.


Bild in der Galerie

Nicht wirklich überraschend, denn die hübschen aber lauten Vögel sitzen ja sowieso im Bereich der Pousada in jedem Baum


Bild in der Galerie

Zum Tagesabschluss trägt Birgit wie immer die Erlebnisse in das Reisetagebuch ein.


Bild in der Galerie

Was wir noch so im Pantanal gesehen haben, davon mehr im nächsten Beitrag.

steve.hatton 30.12.2023 23:09

Ich schau hier immer wieder gerne rein und bin von erstaunt über begeistert immer wieder erstaunt, welche ausführlichen Informationen DU zu den Bildern lieferst!

Dank dem Reiseführer :top:

ingoKober 30.12.2023 23:19

Danke....schön, dass Euch meine Ausführungen zur Biologie auch interessieren. Dann bringe ich auch weiterhin das eine oder andere Detail dazu.


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 05:19 Uhr.