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Dieser Wettbewerb hier war doch der Versuch, einmal eine anspruchsvolle Aufgabe zu stellen. Ich hatte insgeheim nichts anderes erwartet als das, was nun geschehen ist. Wobei es für mich persönlich durchaus ein Bild gibt, dass eine Auszeichnung verdient hätte. Dass der Wettbewerb gescheitert ist, ist für mich nachvollziehbar. Die Kommunikation ist aber in der Tat suboptimal gelaufen. LG Martin |
Der Post von cdan vom 30.09. war
"Wir stecken in dem Entscheidungsprozess, den Wettbewerb für gescheitert zu erklären fest." Das war vor dem Alpha-Festival. Wie andere habe ich nach Beendigung des Festivals auf eine weitere Aussage gewartet. Die Mitteilung von eac vom 21.10 "Der Wettbewerb ist gescheitert, es gibt keine Sieger." kommt meiner Meinung nach reichlich spät und lapidar daher. Dass der Wettbewerb gescheitert ist, damit kann ich (wie ich vorher schon mal schrieb) leben und dies auch nachvollziehen. Hinsichtlich der Kommunikation kann man das aber besser machen, finde ich. So wie das hier passiert ist, wird es den Teilnehmern, die sich den Aufwand gemacht haben, für den Wettbewerb ein Bild zu erstellen, nicht gerecht. Dass die Bilder dann den Anforderungen des Wettbewerbs nicht genügen, steht auf einem anderen Blatt. Gruß, Dirk Nachtrag: Mein persönlicher Sieger des Wettbewerbs ist das Bild von embe. |
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hättest Du meinen vorhergehenden Satz mitzitiert, wäre klar dass ich damit die Moderatoren meine. ;) Und nein, ich spreche weder von einer Qualitätskontrolle noch von der eigenen Beteiligung. Obwohl das natürlich sehr wünschenswert ist. Ich meine den Umgang mit Themen, die den Bildbereich selbst oder seine Präsentation betreffen. In einem Thread, der die Lightbox und die damit verbundenen Einschränkungen auf dem Ipad (oder auch anderen Mobile Devices?) betrifft, gibt es seit Monaten keine Antwort eines Moderators, obwohl mehrfach nachgefragt wurde. In einem anderen Thread habe ich nachgefragt, ob man die Auswahl der Bilder auf der Startseite nicht optimaler steuern könnte (nur Bilderrahmen oder Ausstellung). Bekommen habe ich eine ironische Antwort die das Thema ins Lächerliche zog. Das meine ich mit meiner Aussage. VG, Peter |
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Nur mal so (im Ruhrgebiet fangen solche Dinge immer mit „Hömma“ an):
Mein Foto war wohl mit das Schwächste in dem Wettbewerb. Ein paar Worte zur Entstehung: Als damals alle vom „Weltuntergang“ sprachen, weil der Maja-Kalender endet und irgendwie klar war, dass es anders kommen sollte, wollte ich die Welt im Foto wirklich untergehen lassen. Endzeitszenarien liegen mir allerdings nicht so. Bin wohl sensibel. Also habe ich die Welt im wahrsten Sinne untergehen lassen – als Zeitung im Wasser. Als weiteres Stilmittel, habe ich natürlich sw verwendet und ein Fisheye, verstärkt die Symbolik noch durch den gebogenen Horizont. Alles wohl durchdacht! Das an dem Tag Wladi Putin wegen etwas anderem auf dem Titelbild zu sehen war und seine Politik auch halbwegs mit einem Weltuntergang (wie wir aktuell sehen) in Verbindung gebracht werden kann, fand ich persönlich großartig und machte mein Arrangement fast perfekt! Das alles in einem virtuellen Medium zu sehen und zu erkennen, ist natürlich nicht leicht. Und erwarte ich auch nicht wirklich. Bilder werden sich 1-3 Sekunden angeschaut, dann folgt meistens das Nächste. Aber in einem Foto-Wettbewerb, von einer „Fachjury“… nun ja. An dem besagten Tag, es war auch noch ein Freitag, musste ich natürlich arbeiten. Zwar nur bis mittags, aber meine Idee wollte ja noch umgesetzt werden. Es war arschkalt. Also vor der Arbeit erstmal eine Zeit-ung organisieren… shit, die haben keine Zeit. Nur Bildzeitung. Juti, zum nächsten… selbiges. Man, man, das fängt ja gut an. Auf meinem Arbeitsweg liegen drei Tankstellen. Die erste hatte zumindest eine „Zeit kompakt“, die zweite nüschts und an der dritten habe ich mir dann ein Frustbrötchen gekauft. Der Kaffee dazu war der eines Untergangs aber wiederum ebenbürtig – kräftig und scheußlich. Während der Arbeit bin ich sämtliche Dinge immer wieder durchgegangen. Die Ausrüstung lag unter meinem warmen Schreibtisch. Auf dem Heimweg habe ich im Supermarkt dann endlich noch eine Zeit bekommen. Eine! Damit fallen irgendwelche Tests aus. Mit dem Rad dann zum See. Hatte ich schon erwähnt, dass es arschkalt war? Der Himmel ließ auch nur wenig Sonne durch… vielleicht war das doch alles keine so gute Idee?! An einer ruhigen Stelle mit Steg, habe ich dann meine Base aufgebaut. Den Platz hatte ich mir am Wochenende zuvor bei einem Spaziergang ausgeguckt. Ein paar Testaufnahmen mit dem Objektiv, Titelblatt zurecht gerissen und dann kam der große Moment: hinein damit ins Wasser. Denkste, das Dingen schwamm auf der Oberfläche. Eine Minute, zwei… vier… nada. Verdammt. Ein leichter Wind kam auf und mein Zeitungs-Böttchen machte langsam anstalten weg zu treiben. Panisch habe ich am Ufer einen Ast gesucht, vom Steg aus konnte ich nur bedingt eingreifen und nach einer gefüllten Ewigkeit war ich wieder zurück. Die Zeit mittlerweile aber am Ufer. Hier ist doch irgendwo eine versteckte Kamera?! Aus dem Wasser angeln ging nicht, zwar war sie immer noch nicht untergegangen, aber mittlerweile etwas vollgesogen. Ich hatte Angst, sie würde zerreißen. Bis ich sie mit dem Stock wieder dort hatte, wo ich sie vom Steg aus fotografieren konnte, verstrich noch mal einiges an Nerven und Zeit. Die wiederum machte alles mit. Hätte nicht gedacht, das ein Zeitungsblatt so stabil ist. Aber es gibt ja auch Völker, die darin Fisch und Chips essen. Nun ja. Alles war also bereit für das Foto. Ich ging auf Knien, beugte mich übers Wasser. Zu weit weg. Fisheye ist in der Hinsicht für sowas eine undankbare Wahl. Also noch weiter runter, noch ein kleines Stückchen… ja… fast… und…. „platsch“…. erschrocken sah ich, wie gerade ein Objektiv auf der Wasseroberfläche einschlug (die Luft in den Deckeln ließ es noch nicht untergehen), als erste Reaktion griff ich danach. Zum Glück nicht mit der Kamerahand. Aber auch nicht, ohne die Ärmeln vorher hochzukrempeln…. Ich hatte zwar die Kamera mit einer Schlaufe gesichert, mich aber so weit vorgebeugt, dass die Kameratasche nach vorne schnellte und ein Objektiv dabei ins Wasser plumste (es funktioniert immer noch *fg* ). Das hatte ich in der ganzen Hektik und Anspannung nicht bedacht. Das Foto selber, ging dann recht schnell. Eine gute Vorbereitung ist halt alles *hust* Völlig durchgefroren, mit nassem Ärmel, Hose und Objektiv bin ich dann nach Hause geradelt und hab mich bibbernd, aber zufrieden in die Badewanne gelegt… Einige Zeit später, habe ich mit dem Foto an einem Wettbewerb teilgenommen. Da waren richtig gute Sachen dabei und klar, dass ich nicht mitmischen kann. Aber die Juri hats abgeblasen. Angeblich seien die Fotos zu wenig arrangiert gewesen. Und irgendwas mit der Quali soll auch gewesen sein… so what. |
@lubografie:
You just made my Day:top: Allein durch deine Beschreibung des " Making of..." hat für mich die ganze, unglückliche Fotowettbewerbsgeschichte doch noch ein Happy End. Danke für deine ausführlichen Zeilen. |
@lubografie:
Eine sehr gut geschriebene Schilderung. Voller Einsatz, :top: und nur knapp am Untergang der Ausrüstung vorbei. Als 'mit das Schwächste in dem Wettbewerb' empfand ich es nicht. |
:D
Putin ertränken und versenken... offensichtlich nicht ganz so einfach. Liegt vielleicht daran, dass er so ein aufgeblasener kleiner Kerl ist. Lustige Geschichte und schön, etwas mehr zu den Gedanken zur Entstehung zu erfahren. Gruß, Dirk |
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lubo: vielen vielen Dank!
Eine sehr amüsante und auch durchaus tiefgreifende Geschichte, wenn man etwas näher hinsieht. Hat mir sehr gut gefallen! |
Nachtrag: ich habe natürlich "die Welt" verwendet und nicht "Die Zeit" :oops: :cool: ;)
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Irgendwie hat die Story einen Sonderpreis verdient, wir haben doch Preise übrig;) |
was wäre bloß aus Malewitsch' "Das schwarze Quadrat" geworden, hätte es den Weg durch diese Jury nehmen müssen ;) (ok zugegeben, das Bild empfinde auch ich als diskussionswürdig), aber in Bezug auf lubografies Geschichte zu seinem Foto sollten die Juroren eventuell nicht die Kompetenz der Fotografen hier in Frage stellen, sondern die eigene Urteilsfähigkeit.
Mist - jetzt habe ich mich doch hinreißen lassen ;) Viele Grüße Andreas |
Ich will keinen Preis. Mir ist relativ egal, wie ein Wettbewerb endet und diesen hier, hatte ich auch längst schon wieder verdrängt. Die ganzen Diskussionen darum, sind mir ehrlich gesagt, zu blöd gewesen. Ohne jemand damit nahe treten zu wollen.
Am Montag hatte ich mir Arbeiten von Andreas Gurszky angesehen, die zur Zeit in Hannover ausgestellt sind. Sie haben mich nicht wirklich berührt. Aber ich war fasziniert, von der Banalität im Ganzen und den durchdachten Details im Kleinen, die man nur gesehen hat, wenn man ganz nah heran getreten ist. Da hat sich jemand etwas bei gedacht! Und genau das alleine zu erkennen, war den Besuch schon wert. Heute morgen beim Zähneputzen ist mir dann der Wettbewerb wieder eingefallen und was ich mir bei meinem Foto damals alles gedacht habe… (siehe Beitrag zuvor) Und ich habe mich geärgert, dass sich irgendwer erdreistet, mein Bild für gescheitert zu erklären, nur weil irgendeine Qualität oder Arrangement nicht stimmen soll, was vorher gar nicht klar definiert wurde?! Wenn die Banalität im Ganzen nicht erkennbar war, dann nehmt Euch gefälligst die Zeit und Muße, die Details im Kleinen zu erkennen! Oder anders gesagt: man muss mit den Ergebnissen leben, die einem das Leben so präsentiert und dazu dann in der Lage sein, Entscheidungen und Kompromisse einzugehen. Ist aber nur meine selbsteigene Meinung. Eine Weitere ist übrigens, diesen Thread hier und das Kapitel damit zu schließen. Aber, was weiß ich denn schon… |
Also ich fand den Weltuntergang eigentlich beim durchschauen sehr gut, vor allem weil ich eine gewissen Wortspiel-Affinität habe:)
Gruss-olli PS: die Geschichte dazu war sehr schön zu lesen, da hat sich's doch noch gelohnt dass hier noch lange diskutiert wurde;) |
@lubografie: Die (Vor)Geschichte ist gut geschrieben. Du hättest aber abdrücken sollen als das Objektiv neben der Welt unterging....:crazy:
Ansonsten ist es mit diesem Wettbewerb wie mit jedem anderen. Es werden nie alle der gleichen Meinung sein... Halblang ist noch immer lang genug. |
Lieber Lubo,
danke für die Geschichte zur Entstehung. Und ich denke, solche Geschichten stecken hinter vielen dieser Bilder, man sieht es nur nicht. Wenn ich alleine denke, wie lange ich um die Hochzeitstorte rumgetigert bin, um meinen 'Mond' richtig zu platzieren. Und im Raum war es stockdunkeln, daher ISO hoch, technisches Ziel vermutlich nicht erfüllt. Das kann zwar nicht mit deiner Planung mithalten, aber ich denke, fehlende Planung, Stellung, wasauchimmer ist ein gewagter Vorwurf. Und... wenn sich die Jury nur ansatzweise die Mühe machen würde, die du dir gemacht hast um deine Mühen zu beschreiben, allerdings um zu erklären, warum die einzelnen Bilder nichts taugen, dann wäre schon viel gewonnen. Denn die Vorgaben und auch die Erklärungen des Scheiterns waren nun wirklich mehr als schwammig. |
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Gruss, frank |
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Mit dieser Einstellung müsste jeder seinen Beruf wo die Sinne im Vordergrund stehen aufgeben.
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Jeder nicht, aber die meisten, wenn Du mit "Beruf" die "Berufung" meinst.
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