SonyUserforum

SonyUserforum (https://www.sonyuserforum.de/forum/index.php)
-   A-Mount Objektive (ILCA, SLT, DSLR) (https://www.sonyuserforum.de/forum/forumdisplay.php?f=25)
-   -   Gibt es schlechte Objektive? (https://www.sonyuserforum.de/forum/showthread.php?t=96484)

yoyo 07.11.2010 01:15

Zitat:

Zitat von webwolfs (Beitrag 1099510)
Was ist eigentlich ein gutes Objektiv? Zählt da eher die Lichtstärke, das Bokeh oder die Schärfe?

Die Frage lässt sich pauschal nicht beantworten - das hängt immer davon ab, für welche Zwecke ein Objektiv zu Einsatz kommen soll.

Woz 07.11.2010 01:18

Ich halte das für sehr relativ. Es mag ja sein, dass sich Objektive in CA, Bokeh etc unterscheiden, aber den Großteil des Bildes macht immer noch der Fotograf, dann kommen noch Feinheiten alá Body etc dazu, und eben das Objektiv. Den Unterschied zwischen 2 Bildern die exakt der selbe Fotograf, unter exakt den selben Bedingungen mit exakt der gleichen Sorgfalt und exakt der selben Kamera macht, den halte ich in den meisten Fällen für unwesentlich. Ein Profi wird mit einer Alpha 290 und Kitlinse bessere Bilder machen als ein völliger Anfänger mit einer Alpha 900 und Zeisslinse. Dass der Profi mit der Alpha 900 und der Zeisslinse noch mal schön was draufsetzen kann ist klar, aber der Unterschied wird nie so groß sein wie zwischen Profi und Laien. Wer das Handwerk versteht kommt auch mit schwachem Werkzeug klar. Nur, und das ist eben auch immer so: Gerade ein Profi legt Wert auf Profiwerkzeug - weshalb wir viele der echt guten Bilder hier aus Alpha 700/850/900 sehen, geschossen mit G Modellen oder Zeissobjektiven.

rolandx1 07.11.2010 01:19

vermutlich eine kombination aus schnellem fokus, schärfe, schönem bokeh, preis und haptik, gewicht, lichtstärke ;) und natürlich der eigene qualitätsanspruch/perfektionismus spielen da eine große rolle :)

binbald 07.11.2010 01:27

Zitat:

Zitat von yoyo (Beitrag 1099522)
Die Frage lässt sich pauschal nicht beantworten

Hinsichtlich der angesprochenen Parameter sicherlicher. Ich würde eine gute von einer schlechten Linse aber dahingehend abgrenzen, dass jedes (!) Objektiv Abbildungsfehler hat.

Nur bei guten Objektiven sind die besser auskorrigiert als bei den schlechten.
Und wenn wir von Top-Objektiven sprechen, dann gehen die in die Extreme (z.B. Lichtstärke, Sahnigkeit des Bokehs) und haben die sich dabei verstärkenden Abbildungsfehler immer noch gut im Griff - sicherlich nicht behoben, das geht gar nicht, aber abgemildert (Astigmatismus, Koma, Aberrationen lateral/longitudinal, Vignettierung...)

alberich 07.11.2010 01:37

Zitat:

Zitat von Woz (Beitrag 1099526)
Dass der Profi mit der Alpha 900 und der Zeisslinse noch mal schön was draufsetzen kann ist klar, aber der Unterschied wird nie so groß sein wie zwischen Profi und Laien.

Was auch sonst.
Ein Objektiv ist ja nicht dazu da das Unvermögen des Fotografen auszugleichen, sondern seine Fähigkeiten zu unterstützen.

Und was ist nun ein gutes Objektiv?
Eines, dass die gestellte Aufgabe gut erledigt.
Und das besssere Objektiv?
Genau, das erledigt die gestellte Aufgabe besser.

:)

boo70200 07.11.2010 07:50

Zitat:

Zitat von binbald (Beitrag 1099504)
Das sehe ich anders. Mit einem 50/1,4 ist schwerer zu fotografieren als mit einem 18-55 Kitzoom. Offenblende muss beherrscht werden, Motivfindung und -gestaltung ist anspruchsvoller (weil man eben nicht alles fotografieren kann), etc.

Wenn wir bei Zooms bleiben: Wieso soll es mit einem 16-80 einfacher zu fotografieren sein als mit einem 18-70? Der Brennweitenbereich ist fast gleich, die Blenden auch, die Bedienung ebenfalls. Die Logik erschließt sich mir nicht, wieso das Fotografieren mit einem 16-80 einfacher sein soll.

Es mag so sein, dass es Dich persönlich zufriedener macht, aber "einfacher" und "besser", hmmm...?!? Mal abgesehen davon, dass bei einem Blindtest von Ausdrucken die meisten Fotografen sowieso nicht zwei Objektive wirklich auseinanderhalten können. Wie sagt gpo so regelmäßig? Voodoo.... ;)

Natürlich hast du Recht, ein Fotograf der sich nicht ausschließlich mit Toplinsen abgibt, wird wohl kaum Unterschiede sehen, oder doch? Am Rand? CAs? Verschmierte Ecken die sich vielleicht doch aufs Objektiv zurückführen lassen?

Was man auch noch ansprechen sollte ist neben Bildabgabe noch der AF, der manchmal ja wirklich träge scheint bei einigen Gläsern. Auch das kann ein Objektiv uninterressant bis schlecht machen.

Wenn ich an die Kitlinse denke vor 2 Jahren und heute, wird mir komisch, ich weiß die Qualität mittlerweile sehr zu schätzen und bin froh bessere Optiken jetzt zu verwenden. Allein in der 100% Ansicht, die kaum einer braucht ;) macht sich das auch bemerkbar.

Grob gesagt kann man aber 2 Beispiele nennen für ein gutes und ein schlechtes Objektiv das sind Sony und Tamrons 70300. Beide haben 2 Versionen auf dem Markt, Sony für 230 und 800 Euros, Tamron für 130 und 450 Euros und ja doch, ich denke wenn man das selbe Motiv mit jeweils dem guten und dem schlechten Objektiv ablichtet, sieht man Unterschiede.

Allein der Preis sagt mir aber schon, das das teurere qualitativ besser sein "muß".

About Schmidt 07.11.2010 09:04

Nochmal ausgehend von der Ursprungsfrage,

ja es gibt richtig schlechte Objektive. Sie sind es dann, wenn ich damit kein vernünftig scharfes Bild damit hin bekomme.

Ein gutes Objektiv macht nicht automatisch gute Bilder, ein gutes Bild definiert sich über die Bildaussage und nicht über die Ausrüstung mit der es gemacht wurde.

Ein gutes Objektiv muss nicht unbedingt teuer sein. Ich empfinde das Tamron 90mm f2,8 Makro als ein hervorragendes Objektiv, das rein schärfetechnisch mit einem 85mm f1,4G von Minolta oder Sony ohne weiteres mithalten kann. Wohl gemerkt, wir reden hier rein von der Schärfe!

Auch ein 17-50 von Tamron oder ein 16-105 von Sony sind ihrem Preis/Leistungsverhältnis entsprechend tolle Objektive.

Nochmals anders schaut es bei hochpreisigen Objektiven aus. Hier erwartet man höchste Qualität in allen Bereichen. Sowohl mechanisch als auch optisch sollte hier ein Höchstmaß an Qualität vorhanden sein. Außerdem spielt hier die Langlebigkeit eine nicht unwesentliche Rolle.

Für mich ist ein Objektiv dann gut, wenn es zulässt, das fototechnisch umzusetzen, was ich mir vorstelle.

Gruß Wolfgang

Goran40 07.11.2010 11:17

Hallo, ein gutes Objektiv kann schlecht sein ..und ein Schlechtes gut.
Kommt doch immer darauf an ob es richtig eingesetzt wird oder ?

Artur 07.11.2010 11:49

Zitat:

Zitat von xedi (Beitrag 1099406)
Gibt es schlechte Objektive?

Was verstehst du unter "schlecht"?

Meiner Meinung nach gibt es keine "schlechten Objektive" (es sei denn, sie sind defekt oder weisen einen Herstellungsmangel auf), ebenso wenig wie es "schlechte Autos" gibt.

Wenn du einmal darlegst, wozu du es einsetzen willst, bekommst du sicherlich hilfreichere Antworten.
Gruß
Artur

ulle300 07.11.2010 12:10

Gibt es schlechte Objektive?
 
Nehmen wir zum Beispiel dieses Objektiv: X (hier kann jetzt jeder ein beliebiges Objektiv einsetzten)

Fotograf A setzt es an die Kamera und geht Bilder machen. Es werden, aus seiner Sicht, gute und weniger gute Bilder dabei herauskommen.

Fotograf B setzt es an die Kamera und geht Testbilder machen. Dabei reproduziert er die Fehler, die man in zahlreichen Tests auch schon gefunden hat. Je weniger Fehler, umso besser das Objektiv! (?)

Fotograf C setzt es an die Kamera und geht Bilder machen. Dabei versucht er die Stärken seines Objektivs kennenzulernen: Bei welcher Blende habe ich die beste Schärfe – in der Bildmitte oder bis zum Bildrand. Bei welcher Blende habe ich die geringsten CAs, Verzeichnungen, usw. Bei diesem Prozess können Test, die schon gemacht wurden, hilfreich sein.

Fotograf C wird nun sein Objektiv mit den ihm bekannten Stärken des Objektivs einsetzten und schwache Bereiche des Objektivs tunlichst vermeiden.

So, jetzt hat er ein ganz gutes Objektiv. Was Fotograf C aber noch leisten muss, ist die Gestaltung des Bildes – die Gestaltung nimmt einem kein Objektiv ab.

Grüße ulle


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 20:24 Uhr.