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Traumtraegerin 24.08.2010 10:22

Vielen Dank für eure Antworten und Tipps! Heute früh hatte das Wasser im Bad eine maximale Temperatur von 42 Grad, also lange nicht so heiß wie es früher war. Wie alt die Heizung ist und ob sie sich auf dem neuesten technischen Stand befindet, kann ich nicht sagen; das Haus wurde in den 1960er Jahren gebaut und die Leitungen sind uralt :-(
Wir werden noch ein Mal die Vermieterin ansprechen. Wenn sie sich wieder uneinsichtig zeigt, werden wir über Konsequenzen nachdenken müssen :-(

gpo 24.08.2010 11:03

Moin

also ich will das Thema nicht weichkochen aber....

1) Heiz-und Warmwasseranlagen haben>>> Zinkanoden in den Tanks
die sind dafür da, Keime und Keimbildung zu verhindern.

"alte Leitungen" ist ein sehr dehnbarer Begriff...
einzig bei Bleileitungen war eine erhöhte Belastung zu verzeichnen(die sind aber seit Jahrzehnten nicht mehr verbaut)

2) ist etwas her...Studie >>> Kinder die auf dem Bauernhof grosswerden,
sind erheblich weniger anfällig gegen alle(weil sie praktisch auf dem Misthaufen spielen)


3) dazu noch...Wasser aus dem Supermarkt in PEflaschen haben eine höhere Belastung als....
Leitungswasser!
Mfg gpo

steve.hatton 24.08.2010 11:43

Hallo Sabine,

sprich mit der Vermieterin, vielleicht kommt dann raus was wirklich geplant ist und ob nicht irgendein Energiesparwahn diese Heizungsgeschichte auslöst.

Es ist nämlich so oder so alles irrsinnig was man macht. Laufen 5 L Wasser durch bis warmes kommt, weil keine Zirkulationspumpe da ist oder gibt verschwendet die Energie für die Pumpe - egal wie rum es kostet zu Lasten der Umwelt.
Deshalb ist eigentlich eine dezentrale WW-Aufbereitung sinnvoller.
Ich glaube schon in wenigen Jahren wird diese 500L Aufwärmerei im Keller vershwinden.

Andererseits sind 70° schon irgendwie auch Irrsinn, wenn man bedenkt, dass das Baby kaum bei 50° baden will......

Mit dem Mieterbund oder Mieterverein hab ich so meine Bedenken, denn nicht jeder Hausbesitzer/Vermieter ist von Grund auf "böse" und nicht jeder Mieter ein Lamm und umgekehrt.
Spricht man miteinander kann man viel Streit vermeiden und auch viele Dinge geschehen, weil man "nicht daran gedacht" hat, also hier z.B. vielleicht einfach Strom oder Heizkosten sparen wollte.....die Sachlage ist ja nicht umfassend beschrieben.

Der Mieterbund reagiert m.E. oft überzogen und löst zudem beim Vermieter Widerwillen aus, sofern der noch nicht da ist. (Aber die Diskussion lassen wir besser, sonst reicht der Platz hier nicht aus - ich hatte da so meine Erfahrungen, wo ich als Vertreter des Hausbesitzers dem Mieter den Tipp geben musste dieses oder jenes Detail dem Mieterbund deutlich zu nennen und zu fragen ob dann die Reaktion des MB noch angemessen und für den Mieter vorteilhaft sein - sehr oft kam dann der große Rückzieher und die MB-Mitglieder hatten außer ihrer Beitragszahlung nix.)

Der Ton ist dann auch oft so ähnlich wie, "dann hören Sie von meinem Anwalt"......

Ich kann Deine Bedenken verstehn, aber vielleicht versteht diese die Vermieterin auch!
Wenn man normal mit ihr spricht....(das soll kein Vorwurf sein !)

Aus meiner Praxis in der Immobilienwirtschaft habe ich gelernt , dass sich 99% der Probleme auf dem kurzen Amtweg - also im persönlichen Gespräch - am besten und schnellsten lösen lassen !

Viel Erfolg !

Gruß

Steve

ddd 24.08.2010 12:18

moin Gerd,
Zitat:

Zitat von gpo (Beitrag 1060309)
1) Heiz-und Warmwasseranlagen haben Zinkanoden in den Tanks die sind dafür da, Keime und Keimbildung zu verhindern.

"alte Leitungen" ist ein sehr dehnbarer Begriff...
einzig bei Bleileitungen war eine erhöhte Belastung zu verzeichnen(die sind aber seit Jahrzehnten nicht mehr verbaut)

2) ist etwas her...Studie >>> Kinder die auf dem Bauernhof grosswerden,
sind erheblich weniger anfällig gegen alle(weil sie praktisch auf dem Misthaufen spielen)

3) dazu noch...Wasser aus dem Supermarkt in PEflaschen haben eine höhere Belastung als.... Leitungswasser!

da muss ich leider ein paar Dinge richtig stellen!

zu 1): die Zinkanoden dienen dem Korrosionsschutz, gegen "Keime" richten die gar nichts aus.
Alte Leitungen weisen Beläge innen auf, es entstehen Biofilme. Sogar bei PE-XD-Kunststoffleitungen oder V4-Edelstahlleitungen. Blei ist wieder eine andere Angelegenheit, und Kupfer hängt stark vom lokalen Wasser ab (pH-Wert, gelöste Anionen).

zu 2): die Allergiehäufigkeit steigt signifikant mit dem Hygienestandard. Nicht mehr, nicht weniger.
Allerdings ist das kein Argument, pathologische Krankheitserreger zu verharmlosen oder den Hygienestandard unangemessen zu senken ;)

zu 3): hier gebe ich Dir Recht (notfalls kann ich offizielle Befunde dazu heraussuchen), solange die Durchflussmenge durch die korrekt verlegten und gewarteten Wasserleitungen ausreichend hoch ist.

Sabine@Traumträgerin:
Legionellen sind nicht auf die leichte Schulter zu nehmen.
Aber: bei mir zu Hause steht die Warmwasserbereitung seit über 10 Jahren auf 40°C, und es gibt keine Probleme (eigene Verantwortung!).

Lasse Dich ggfs. durch Fachleute beraten. Ob ein Kinderarzt gut Bescheid weiß, kann ich nicht sagen. Aber Du kannst in Hamburg mal beim Bernhard-Nocht-Institut anrufen: das sind die Tropenmedizinier, und die kennen sich mit Legionellen richtig aus!

edit: den "Thomas" in "Bernhard" geändert, s.w.u. Hinweis von Hansevogel. Sehr peinlicher "freud'scher" :oops:

TONI_B 24.08.2010 12:26

Zitat:

Zitat von gpo (Beitrag 1060309)
1) Heiz-und Warmwasseranlagen haben>>> Zinkanoden in den Tanks
die sind dafür da, Keime und Keimbildung zu verhindern....

Sorry, aber das ist Nonsens! Zinkanoden haben keine Wirkung auf Keime, sondern dienen als Korrosionsschutz!

Eine Opferanode ist ein Block aus einem elektrochemisch „unedlen“ Metall. Sie ist elektrisch leitend mit den zu schützenden („edleren“) Metallen verbunden. In wässriger Umgebung bilden die beiden Metalle ein Lokalelement, bei dem sich die Opferanode auflöst (sich also gewissermaßen „opfert“) und dadurch das edlere Metall vor Korrosion bewahrt.

Traumtraegerin 24.08.2010 12:42

Oh, bitte nicht streiten! ;) Ich wollte keine Diskussion auslösen, sorry. Mir geht es eher darum, die richtigen Argumente der Vermieterin gegenüber zu finden, damit sie sich überzeugen lässt, die Heizung wieder angemessen hochzudrehen.

Stimmt es z.B., dass eine höhere Temperatur nicht nur für uns, sondern auch für die Anlage besser ist?

@ ddd: 40 Grad sind mir definitiv zu kalt. Ein heißes Bad fängt woanders an. Und nach einer Fahrt mit dem Motorrad im Winter muss es richtig kesseln, aber dann in der Wanne... wie soll ich sonst meinen GöGa wieder auftauen? *grins!

TONI_B 24.08.2010 13:02

Zitat:

Zitat von Traumtraegerin (Beitrag 1060407)
...@ ddd: 40 Grad sind mir definitiv zu kalt. Ein heißes Bad fängt woanders an...

Ich kann mir nicht vorstellen, dass du ein Bad mit "echten" 40°C aushalten kannst. Hast du jemals die Temperatur des Wassers mit einem guten Messgerät gemessen?

Das hat jetzt nicht viel mit deinem Problem zu tun, aber ich würde mich nicht so auf die ominösen 40°C versteifen.

Auch meine Heizung liefert keine 70°C. Wir haben eine Maximaltemperatur von 60°C und eine Minimaltemperatur von 40°C. Damit muss der Kessel relativ selten laufen - ist energiesparend.

binbald 24.08.2010 13:12

Zitat:

Zitat von Traumtraegerin (Beitrag 1060407)
Stimmt es z.B., dass eine höhere Temperatur nicht nur für uns, sondern auch für die Anlage besser ist?

muss nicht sein. Je höher die Temperatur, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass Kalk ausfällt und sich Beläge in den Rohren bilden (z.B. bei den genannten 60°). Das wiederum führt nicht nur zu erhöhten Folgekosten, sondern ist auch nicht so prickelnd, wenn die sich plötzlich auflösen und dann aus Deinem Hahn geschwemmt werden.

Wassertemperaturen über Körpertemperatur sind auch nicht sooo sonderlich "gesund", weil dann die Haut Fett und Feuchtigkeit verliert.


Zitat:

40 Grad sind mir definitiv zu kalt. Ein heißes Bad fängt woanders an.
Ja, kann ich verstehen. Ich habe es ja genossen, in Japan ins Onsen zu gehen, mit 42-45° (und teilweise mehr).Wenn man weiß, wie man es anstellen muss, ist das richtig wohltuend.

Hansevogel 24.08.2010 13:15

Zitat:

Zitat von ddd (Beitrag 1060385)
Aber Du kannst in Hamburg mal beim Thomas-Nocht-Institut anrufen: das sind die Tropenmedizinier,...

Der Thomas heißt Bernhard. ;)

Gruß: Joachim

ddd 24.08.2010 15:02

oops, der war ober-peinlich! Danke Joachim!

ich habe es "oben" korrigiert, hier der link:
Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin Hamburg
Andere seriöse Quelle:
Robert-Koch-Institut Berlin (Nachfolger des aufgelösten Bundesgesundheitsamtes)


Sabine, 40°C (bei mir überschießende Regelung bis ca. 50°C) sind so heiß, dass es als Vollbad unangenehm (und ungesund) wird. Hier gemessen mit amtlich geeichten Thermometern, also nicht mit Schätzeisen aus dem Haushaltsbedarf.
Wobei "Auftauen" nach einer gemütlichen Tour auf dem Bock im Winter natürlich was anderes ist :cool: (Ich bin schon bei Eis&Schnee unterwegs gewesen, Absteigen hinterher nur mit fremder Hilfe möglich ...)

Das Problem ist nur:
Mit der Begründung "Legionellen-Gefahr" kommst Du da nicht weiter! Dazu ist eine sog. "Legionellen-Schaltung" an der Warmwasser-Bereitung notwendig, und die ist bei Gebäuden aus den 1960er Jahre sicher nicht vorhanden und eine Nachrüstpflicht gibt es nur für Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen usw. in Verbindung mit Hygieneplänen und Qualtitässicherungs- und Qualitäts-Managementplänen.
Die ominöse "Legionellenschaltung" setzt eine Zirkulation vorraus, der Kessel muss 1x/Woche oder häufiger auf mindestens 70°C hochfahren und solange die Temperatur halten, dass alle Leitungswege mindestens 30 Minuten diese Zieltemperatur erreichen. Ausserdem darf es keine Stichleitungen, keine toten Äste usw. geben (die stellen hierzulande die größte Gefahr für Verkeimung des Trinkwassers im Rohrnetz dar).

Wenn es Dir um nutzbare Wassertemperaturen geht, musst Du Dir also was Besseres ausdenken :roll:

Allerdings könnte ein theoretisches Legionellenrisiko eine Begründung für eine fristlose Kündigung des Mietvertrages Deinerseits sein. Dazu aber bitte, sollte es soweit kommen, Rechtsrat an kundiger Stelle einholen.


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