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Unsere digitale Informationsgesellschaft läuft ja nun Gefahr zum "dunklen Fleck" der Historie zu werden, wenn uns da nichts einfällt. Zitat:
Aber ich arbeite ja dran... Und ich denke: Besser ein vergilbtes oder ausgeblichenes Bild, als gar kein Erbe. Komischerweise befinden sich in meinem genealogischen Archiv erstklassig erhaltene SW-Fotos, die fast hundert Jahre alt sind - die farbigen, quadratischen Instamatic-Abzüge aus den Siebzigern dagegen sind kaum noch zu gebrauchen. Es ist also auch nicht Foto-Abzug gleich Foto-Abzug. Ich hoffe ja, das meine Kodak-Ektar bzw. Premier-Abzüge auf Duralife-Papier auch hundert Jahre schaffen ;-) |
Grüß Gott alle miteinander.
Jetzt muss ich mich doch noch zu Wort melden, denn was in diesem Thread imo fehlt, ist eine gesunde Portion Optimismus. Deshalb schreibe ich hier, wie ich die phantastischen Möglichkeiten, die wir - vor allem als Privatpersonen - heute zur Erhaltung von Fotos und deren Qualität besitzen, sehe. Analoge Fotos und Dias verblassen und verlieren ihre Farbbrillianz, gute langsam, schlechte schneller, daran gibt es nichts zu rütteln. Solange man vom Negativ neue Abzüge herstellen kann, ist das zwar nicht schlimm, aber auch an Negativen nagt der Zahn der Zeit. Und nun denkt mal dran, welch hervorragende Methoden wir heute zur Speicherung digitaler Daten und Erhaltung der Qualität haben. Eine digitale Bilddatei wird nie verblassen, farbstichig werden, oder zu schimmeln anfangen. Egal wie alt sie wird, sie büsst nichts an Qualität ein, und wir werden auf unseren Monitoren das Foto immer in der gleichen Qualität sehen, das es am Tage seiner Entstehung hatte. Es kommt noch besser, durch immer bessere Hardware (z.B. Monitor) und Software zur Bildbearbeitung lässt sich die Qualität sogar noch aufpeppen. Dafür, dass wir das Foto durch Datenverlust nicht verlieren, können wir auf mehr oder weniger einfache Weise selbst sorgen, nämlich durch Datensicherung. Vor 10 Jahren wurde im privaten Bereich auf Diskette gesichert, dann auf CD, heutzutage auf DVD. Immer wieder können wir durch Umlagern unserer Daten auf ein aktuelles Medium Sorge dafür tragen, dass sie erhalten, und - auch mit der neuesten Hardware - lesbar bleiben. Auch gegen den Verlust der Daten durch beschädigte oder alternde Medien können wir uns absichern, indem wir unsere Daten auf zwei unterschiedlichen Medien gleichzeitig speichern, etwa auf einer Festplatte und auf DVD, und diese Datenträger in bestimmten Zeitabständen auch erneuern. Ich sehe auch keine Gefahr, dass wir irgendwann einmal unsere Dateien nicht mehr öffnen können, weil die neueste Software, die es für die entsprechenden Dateitypen (.doc, .jpg usw.) gibt, diese nicht mehr lesen kann. Neue Versionen einer bestimmten Software sind immer einige Versionen abwärtskompatibel, was uns erlaubt, unsere Dateien in ein neues Format zu konvertieren. All diese wunderbaren Methoden blieben uns beim analogen Fotografieren - nicht nur da, auch z.B. beim Briefeschreiben - verwehrt. Der einzig bittere Beigeschmack ist, dass ständiges Umkopieren, Konvertieren in ein neueres Datenformat, und die Tatsache, dass nur Mehrfachsicherungen wirklich sicher sind, mit einem hohen Aufwand an Arbeit verbunden sind, und zudem auch noch Geld kosten. Aber immerhin haben wir diese Möglichkeiten, und bezahlbar sind sie auch. Also, Kopf hoch, wenn wir wollen, und Mühen und Kosten (die imo immer geringer werden, die Kosten) nicht scheuen, bleiben uns unsere Bilder noch sehr, sehr, sehr lange erhalten. Ich bin zwar ein alter Pessimist (man merke: Pessimisten sind Optimisten mit Erfahrung!), aber gerade in dieser Sache sehe ich der Zukunft gelassen und mit Freude entgegen. The Future is green! So long. Jornada. |
So ist das alles sicher viel zu optimistisch gesehen. Ich habe als Archivierungsprogramm Cumulus, das ist ein professionelles Programm. Das archiviert PS 3 Bilder nicht mehr, das Format war vor 6 oder 7 Jahren. Natürlich könnte ich diese Bilder in einer neueren Version Umwandeln. Nur die Mühe mache ich mir nicht. Wer seine Bilder aus PS 7 und 8 nicht richtig sichert, kann sie schon heute nicht in manchen Programmen öffnen. Wer weiß noch in 5 Jahren, wie das ging?
Frag mal die NASA nach Daten der aller ersten Flüge? Beim Wechsel ins Jahr 2000, wer war noch in der Lage die alten Windows Programme umzuschreiben. Die alten Programmierer mussten mühsam zurückgerufen werden, damit diese Aufgabe gemeistert werden konnte. Solche Beispiele kann sicher jeder aus seiner Welt berichten. Es geht ja nicht um unsere kleinen popeligen Daten. Wer fragt in fünf Jahren noch danach. Wie sollen denn die Massendaten der Weltraumflüge gesichert werden. Das Geld ist doch jetzt schon nicht für 100% Flugsicherung da. |
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ein Archivierungsprogramm, das sich um Dateitypen schert und nur gewisse Dateitypen sichert, ist kein professionelles Programm, sondern DV-technisch gesehen ein Schrotthaufen. Sorry, wenn ich das so hart sage, aber ein solches Programmverhalten hat mit ernsthafter DV nix, aber auch gar nix zu tun. Zehn Jahre sind heute ein Zeitraum, über die so manches Unternehmen garantieren muß (gesetzliche Regelung), daß es die Daten verarbeiten und zum Teil auch neu produzieren können muß. In einigen Bereichen gehen die Rewgelungen bereits heute über die 10 Jahre hinaus. In diesen Bereichen ist es ganz selbstverständlich, daß mit jedem Systemwechsel im Archivierungs- oder auch Anwendungsbereich eine Datenmigration erfolgt. Hinzu kommt, daß Hardware - teils mehrfach -redundant vorliegt, um auch von der Hardwareseite her gerüstet zu sein. Diesen Aufwand treibt kein Privatmann, wohl aber die professionelle DV. Dat Ei |
Hi Andys.
Der Threadtitel lautete "Fotografieren wir alle für die Tonne", und darauf bezog ich mich mit meinen Aussagen, also darauf, was die Erhaltung unserer privaten Fotos betrifft. Ich sprach nicht von der NASA oder anderen Firmen, die Probleme mit inkompatibler alter Hard- oder Software haben. Auch wir in unserer Firma haben bereits Probleme, Prüfprogramme neu schreiben zu müssen, da sie auf neuen DV-Systemen nicht mehr funktionieren. Diese Probleme sind mir sehr wohl bekannt, auch die Tatsache, dass sie den Firmen ein Vermögen kosten können. Aber darum ging es nicht. Die Archivierung unsrer privaten Dateien ist um ein vielfaches einfacher und billiger. Texdateien, die mit uralten DOS-Programmen vor 15 Jahren geschrieben wurden, können noch heute problemlos in .doc-Dokumente umgewandelt werden. Ich habe noch Briefe auf meinem aktuellen PC, die ich auf 8086er-Systemen geschrieben habe, und die ich mit modernster Textverarbeitung bearbeiten könnte, wenn ich wollte. Sie sind jedesmal, wenn ich mir einen neuen PC, oder auch nur eine neue Festplatte zugelegt hatte, mitgewandert. Ebenso kann ich 15 Jahre alte .bmp-Fotos auch heute noch mit jedem Bildbetrachter ansehen. Wenn Du Dir - wie Du schreibst - die Mühe nicht machst, alte Dateiversionen in neue zu konvertieren, heisst das nicht, dass es nicht möglich wäre, und darum ging es mir, dass es möglich ist. Das ist imo der große Vorteil, den wir im Vergleich zu früher haben. Ist ein Negativ und alle Abzüge davon erst einmal farbstichig oder blass, hat man endgültig verloren. Ich schrieb auch, dass es mit Aufwand verbunden ist, solche Massnahmen wie das Umkopieren auf neue Medien, oder das Konvertieren in eine neuere Dateiversion, umzusetzen, und wer nicht bereit ist, diesen Aufwand auf sich zu nehmen, hat das Nachsehen, das ist mir klar, da hast Du recht. Ich werde diesen Aufwand jedenfalls betreiben, und ich bin mir sicher, dass ich meine Bilder so lange ich lebe auf meinem PC betrachten und bearbeiten werden kann, hoffentlich also noch sehr lange (etwa 50 Jahre würden mir genügen ;) . |
Hi Jornada,
so gesehen hast du natürlich Recht. Dann musst du aber noch einen Schritt weiter denken. Wenn diese Bilder für Nachkommen erhalten bleiben sollen, müssen sie schon sehr früh eingewiesen werden, wo was zu finden ist. Es kann uns ja mal was passieren, wir können langsam anfangen alles zu vergessen... Wenn wir niemand eingewiesen haben, war alles für die Katze. Die Meisten werden sich wohl kaum die Mühe machen, sich durch unser Archiv zu arbeiten. |
eine andere Alternative, bei der Du Deine Bilder nicht gleich in die Tonne hauen musst, ist das konvertieren in rar-files. Dort kannst Du eine Option namens "recovery record" eingeben, dass im Falle einer Beschädigung des Files dieses noch repariert werden kann, der Rest aber zumindest lesbar bleibt. In Verbindung mit einem turnusmässigen umkopieren auf neue Datenträger solltest Du Deine berechtigten Ängste zu 90 % im Griff haben.
Ich persönlich halte es zur Zeit noch so, dass alle Dateien auf meiner Festplatte sind, dieses Medium hat für heutige Verhältnisse eine recht lange Lebensdauer, bzw Fehler erkenne ich aufgrund der ständigen Nutzung und Überwachung durch Systemprogramme (Defragmentierung, etc) recht schnell und kann dementsprechend reagieren. Zusätzlich habe ich Backups auf CD (wird aufgrund der Datenmenge bald auf DVD umgestellt, Brenner liegt hier schon irgendwo rum :) ). Aus deinen Beiträgen schliesse ich, dass Dir das alles zu viel zeitlicher Aufwand sein wird, Du andererseits aber ein sehr grosses Interesse an der Datensicherung hast. Eine etwas kostspieligere aber von der Pflege und Verwaltung her einfachere Alternative ist das Mirroring: Du benutzt eine Festplatte in deinem Rechner (je nachdem, um wieviel GB Daten es sich handelt auch mehrere) nur für Deine persönlichen Dateien (Bilder, Dokumente, alles was Dir wichtig ist). Zusätzlich baust Du eine 2. Festplatte (oder auch mehrere) ein, und lässt vom Betriebssystem gesteuert in regelmässigen Abständen die Platten spiegeln. Wenn jetzt nicht grade der Blitz einschlägt (kann man ja technisch auch absichern) oder Dein Rechner unter Wasser gerät, hast Du eine nahezu 100 % Sicherheit. Bleibt das Problem der Dateninkompatibilität. In der Beziehung vertraue ich auf die Industrie. Überleg doch mal, wieviel Kohle in dem Bereich zu machen ist. Firmen wie IOmega etc existieren doch nur, weil Datensicherung schon heute einen grossen Stellenwert besitzt. Und selbst XP ist in der Lage meine Daten, die mit Word 2.0 (aus welchem Jahrhundert war das noch????) geschrieben wurden noch in Office XP zu konvertieren. Aslo nicht alles so schwarz sehen, in dem Bereich gibt es Geld zu verdienen, die grossen Wohltäter werden uns also nicht im Regen stehen lassen @andys: ich würde es so machen: In Windows die Funktion "nach Bildern, Fotos & Filmen suchen" nutzen. Da bräuchte niemand eine Einweisung :top: |
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Ob es das RAR-Format bzw. ein Entpacker später noch gibt :?: Ich würde auf jeden Fall bei einem Bildformat wie jpg oder tiff bleiben. Ein Support in 20 Jahre ist dafür wahrscheinlicher wie für RAR. |
@Bender
Ich kann Dir nur empfehlen, den DVD-Brenner bald einzubauen. Für mich war es eine richtige Wohltat, im Februar dieses Jahres die Anzahl meiner Backup-Datenträger (CDs) auf 1/6 (DVDs) reduzieren zu können. @andys Mit den Nachkommen hast Du natürlich recht, daran habe ich noch gar nicht gedacht :shock: Natürlich könnte ich jetzt sagen "Nach mir die Sintflut", aber das will ich nicht, ich möchte meine Fotos schon irgendwie "unsterblich" machen. Mal sehen, ich denke darüber nach. |
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