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hansauweiler 13.08.2009 16:26

@ Tom !
Wir stimmen in der Beurteilung völlig überein.
Diese Farbverschiebungen sind ja auch kein sehr ernstes Problem, sondern nur lästig, da die Korrekturen doch mühevoll sind.
Vorausgesetzt man hat die RAW Daten und Bearbeitungsmöglichkeiten.
Mich würde interessieren, ob zur chemischen Filmzeit ähnliches bekannt war oder überhaupt beachtet wurde.
Die heutigen Möglichkeiten der digitalen Datenaufnahme und Verarbeitung machen uns scheinbar immer kritischer.

Vielen Dank an alle die in diesem Thread aktiv waren und hoffenlich noch sind.
HANS

Tom 13.08.2009 17:18

Zitat:

Zitat von hansauweiler (Beitrag 876931)
Mich würde interessieren, ob zur chemischen Filmzeit ähnliches bekannt war oder überhaupt beachtet wurde.

Sicher gab es schon zu Film-Zeiten Farbverschiebungen.

Mir fällt da z.B. die Farbe "Honda-Motocross-Orange" ein, die auf meinen damaligen Agfa-Diafilmen immer als sattes Rot dargestellt wurde.
Die restlichen Farben "stimmten"... :lol:
Gegenmaßnahme sind mir keine bekannt, mit Filtern wird man den Effekt vielleicht mildern können, jedoch nicht ohne Einfluß auf die anderen Farben.

Stuessi 13.08.2009 17:37

Zitat:

Zitat von hansauweiler (Beitrag 876931)
...Mich würde interessieren, ob zur chemischen Filmzeit ähnliches bekannt war oder überhaupt beachtet wurde...

Hallo Hans,
solange es Farbfilme gibt, gibt es das Problem der "richtigen" Farbwiedergabe. Ich setze "richtig" in Anführungszeichen, denn manchmal wird eine ideal richtige Farbwiedergabe als falsch empfunden.
Ein und derselbe Farbeindruck kann durch physikalisch ganz verschiedene Gemische von Spektralfarben hervorgerufen werden, bei der Wiedergabe im Bild gibt es aber nur ein einziges Mischungsverhältnis aus drei Grundfarben. Das genügt nur, solange bei der Aufnahme des Originals und bei der Wiedergabe keine Beleuchtungsunterschiede bestehen. Kleiderstoffe, die bei Tageslicht getragen werden sollen, sollte man auch bei diesem auswählen.
Weiter gibt es Farben, die beim Wechsel der Beleuchtung ihren Farbton ändern. Man betrachte einen Blumenstrauß, in dem viele blaue bis violette Blüten (Veilchen, Lobelinien, Petunien, Schwertlilien, Astern o.ä.) vereingt sind bei Tageslicht und anschließend bei Lampenlicht. Bei einige Blüten ändert sich der Farbton bis zum Purpurrot, bei anderen bleibt die blaue Farbe unverändert. Welche Wiedergabe wird dann als "richtig" empfunden?
Diese Probleme hatten aber sicher schon die Maler vor Erfindung der Farbenfotografie.

Übrigens sind die Grundfarben keine Spektralfarben. Spektralfarben können weder mit analoger noch mit digitaler Fotografie wiedergegeben werden.

Gruß,
Stuessi

Tom 13.08.2009 20:55

Zitat:

Zitat von Stuessi (Beitrag 876943)
Übrigens sind die Grundfarben keine Spektralfarben. Spektralfarben können weder mit analoger noch mit digitaler Fotografie wiedergegeben werden.

Wie meinst Du das?
Was genau sind Spektralfarben?

Stuessi 13.08.2009 22:14

Zitat:

Zitat von Tom (Beitrag 877011)
Wie meinst Du das?
Was genau sind Spektralfarben?

Das Licht der Sonne oder einer Glühlampe lässt sich mit einem Glasprisma oder einem Gitter in ein Spektrum von Farben in beliebig vielen Abstufungen zerlegen, von Violett über Blau-Cyan-Grün-Gelb-Orange bis Rot. Spektralfarbe ist der Farbeindruck von Licht einer Farbe aus diesem Spektrum. Spektralfarben sind die reinsten Farben, die möglich sind.

Tom 13.08.2009 22:29

Das ist mir bekannt.
Du meinst also monochromatisches Licht mit (theoretisch) genau einer Wellenlänge, OK.

Nur, warum das nicht wiedergegeben werden kann, will mir nicht einleuchten...

TONI_B 13.08.2009 22:38

@Stuessi

Ganz so ist nun auch wieder nicht, denn auch in einem Spektrum - egal, ob mit Gitter oder Prisma erzeugt, haben die Spektrallinien eine endliche Breite. Und wenn du in einem Spektrophotometer "monochromatisches" Licht erzeugst, so kannst du immer die Breite des Durchlassbereiches einstellen. Und unter 0,01nm geht da nicht mehr viel. D.h. du kannst den sichtbaren Bereich von 400-700nm in 30000 Teile (Farben) teilen. Und auch die natürliche Linienbreite von Spektrallinien (zB von der Sonne) sind in dieser Größenordnung).

TONI_B 13.08.2009 22:42

@Tom

Nimm das Diagramm, die weiter oben im Thread zu sehen ist (spektrale Empfindlichkeit des Sensors) und denke dir zwei senkrechte Linien für zwei Farben (Spektrallinien), die sehr nahe beieinander liegen. Je nach ADC-Wandler (8Bit pro Farbe oder mehr?) wird es möglich sein oder nicht, dass diese unterschiedlichen Farben auch als unterschiedlich detektiert werden.

Zum Ausgangsproblem kann ich nicht viel sagen, da ich mich mit Farbräumen und AWB viel zu wenig auskenne.

Stuessi 13.08.2009 22:51

Zitat:

Zitat von TONI_B (Beitrag 877052)
30000 Teile (Farben)

Sorry, ich nehme die Aussage "beliebig viele Abstufungen" zurück und korrigiere "ca. 30000 Abstufungen".....

hansauweiler 13.08.2009 23:24

Hallo Freunde des"Lila"

Ich finde es ja super, welche Ausführlichkeit und Qualität die Diskussion erreicht hat.
Deshalb zeige ich euch noch ein Bild, was eigentlich meine Frage startete:
Meine Frau kultiviert Orchideen welche ich dokumentiere. Sie hat nun leider viele in Farbtönen welche Probleme machen.
Eine habe ich dokumentiert "Sigrid Lila". Ein Bekannter hat die gleiche mit seiner Kamera geknipst "Christian Lila"(ohne irgendwelche Bearbeitung). Beide Bilder sind in einem Orchdeenforum zu sehen.
Die Unterschiede waren wirklich krass, zeigen aber auch wie falsch man liegen kann, wenn man nicht die genauen Umstände kennt.

HANS

http://www.sonyuserforum.de/galerie/.../Lila-Lila.jpg


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