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helicopeter 02.08.2009 11:46

Zitat:

Zitat von TONI_B (Beitrag 871399)
Ist mir nicht neu! Nur in diesem Fall absolut unzutreffend!

Vielleicht solltest Du dich einmal genauer mit den physikalischen Grundlagen dafür beschäftigen, bevor das hier in so einem Ton hinausposaunst. :twisted:

Mein lieber Toni, Sie sind ganz schön frech! Aber ich freue mich, dass ich einen Kollegen vom Fach habe, mit dem ich jetzt hier und zukünftig diskutieren kann.

Gerade weil ich, vor allem aus beruflichen Gründen mich mit der Physik von Optiken beschäftige, kann ich so eine unzutreffende Aussage wie "Nachdem der Fokus bei Offenblende sitzt, wird er wohl bei f/16 auch noch stimmen." nicht tolerieren. Zwar wäre bei Blende 16 zwar alles im Schärfentiefenbereich, dennoch muss der Fokus keineswegs richtig sein. Daher ist Ihre Aussage unzutreffend und falsch. Die sphärische Aberration führt bei Objektiven zur sogenannten Blendendifferenz. Dies bedeutet, dass bei Veränderung der Blendeneinstellung sich die optimale Fokuslage verändert. Dieser Effekt ist insbesondere bei lichtstarken Festbrennweiten stärker ausgeprägt. Schaut man sich diverse MTF-Kurven an, zeigt gerade bei lichtstarken Rechnung gerade die sagitale Differenz oftmals die Tendenz zu einer merklichen Blendendifferenz.

Ein kleine Erklärung noch mal zur Verdeutlichung:

Photo-Objektive Quelle: Carl Zeiss AG

Ich empfehle Ihnen vorzugsweise das Studium des Abschnitts "Dreidimensionale Eigenschaften". Ich denke, das wird Ihrem Verständnis für die physikalischen Aspekte des Phänomens auf die Sprünge helfen. Ansonsten empfehle ich weitere Publikationen von Herrn Nasse (Leiter der Objektiventwicklung Carl Zeiss AG) oder anderen Kollegen wie z.B. Peter Karbe (Leiter der Objektiventwicklung Leica Camera AG).

Ansonsten würde es mich freuen, bei Ihrem reichen Kenntnisstand über Physik in der Optik, von Ihnen vielleicht bei der nächsten Neurechnung zu hören. Pfiffige Mitarbeiter, die die Grenzen der optischen Physik ausloten, sind immer gerne willkommen.

Ihre verbale Äusserungen, auch gegen andere Mitglieder im Forum, halte ich übrigens für vollkommen unangemessen. Sind wir hier nicht alle Gäste?

TONI_B 02.08.2009 11:56

Lieber helicopeter,
lassen wir einmal die Kirche im Dorf, OK?

Wenn ich bei Offenblende fokussiere, dann den Fokus nicht mehr ändere und alle Aufnahmen von Blende 1,4 bis 11 sind scharf, warum sollte dann bei f/16 plötzlich der "Fokusshift" auftreten? Das wird dann wohl doch Beugung sein, oder etwa nicht? Das und nichts anderes habe ich behauptet.

Die angeführte Literatur ist mir bekannt!

Zitat:

Ansonsten würde es mich freuen, bei Ihrem reichen Kenntnisstand über Physik in der Optik, von Ihnen vielleicht bei der nächsten Neurechnung zu hören. Pfiffige Mitarbeiter, die die Grenzen der optischen Physik ausloten, sind immer gerne willkommen.
Bin beruflich leider schon vergeben. Interessant wäre es sicherlich. :cool: Den leicht zynischen Unterton in deinem/Ihrem(??) sonst ja recht nobel wirkenden Beitrag überlese ich mal aus Höflichkeit...:lol:


Zitat:

Ihre verbale Äusserungen, auch gegen andere Mitglieder im Forum, halte ich übrigens für vollkommen unangemessen. Sind wir hier nicht alle Gäste?
Das zu beurteilen obliegt dem User-Team. Ich habe im selben Ton geantwortet ("Wie man in den Wald hineinruft,..."). Wenn mit "andere Mitglieder" unser allseits beliebter ThomasF. gemeint ist, spare ich mir jeden Kommentar. :lol:

helicopeter 02.08.2009 13:12

Die Unschärfe bei Blende 16 könnte, sofern nicht ein anderer Grund vorliegt (siehe weiter unten), durch Beugung verursacht sein.

Ihre Aussage "Nachdem der Fokus bei Offenblende sitzt, wird er wohl bei f/16 auch noch stimmen" ist grundsätzlich und im Allgemeinen aber falsch. Darum geht es hier. Auch bei kleinen Blenden, wenn die Wahrnehmung durch kleine Unschärfekreise eine große Schärfentiefe vorgibt, liegt der Schärfepunkt genau an einer Stelle, sprich in einer definierten Entfernung. Und diese verschiebt sich nicht unerheblich, gerade auch bei der aktuellen Sigma 50 1.4 Rechnung. Beim Abblenden sehen Sie das erstmal nicht, weil je nach Abbildungsgröße unsere begrenzte Auflösung beim Erfassen uns durch hinreichend kleine Unschärfekreise einen großen Schärfebereich vorspiegelt. Insofern ist Ihre Aussage in diesem Zusammenhang schlichtweg falsch.

Übrigens: Nachdem ich das Objektiv genau kenne und eigene Tests und Messungen damit vorgenommen habe, halte ich den bei Ihnen sichtbaren Sprung in der Qualität nach unten für ein wenig groß. Bitte beachten Sie bei solchen Tests, dass 300% Darstellungen (wenn man davon ausgeht dass bei 100% 1 Pixel vom Sensor einem Pixel in der Anzeige entsprechen) wenig hilfreich sind. Auch sollten alle Darstellungen gleich belichtet sein, was in Ihrem Test nicht der Fall ist. Hinzu kommt auch noch dass es für den normalen Benutzer eines solchen Systems sehr schwierig ist, die Ortsfrequenz bei dem aktuell verbauten AA-Filter zu bestimmen und je nach Auflösung des vom Objektiv gelieferten Bildes genau die Ursache für die fehlende Schärfe zu beurteilen. Daher sollten solche Tests, gerade wenn man nicht geeignetes Messequipment vorrätig (Kollimator etc.) hält, besser auf Filmmaterial gemacht werden. Das Internet ist leider voll von unbrauchbaren und wenig aussagekräftigen Tests aufgrund ungeeigneter Bedingungen und mangelndem Verständnis für die Physik dahinter. Den Meisten spielt dann zum Schluss noch die kamerainterne Signalverarbeitung einen Streich, mit der Folge, dass ganz lustige Schlüsse gezogen werden. Also lieber gleich Film verwenden, und bei solchen Tests vorzugsweise SW-Filme, damit man nicht noch über Unschärfen durch Schichtdicken der Filme diskutieren muss. Entweder man macht es richtig, oder besser gar nicht.

TONI_B 02.08.2009 14:49

Zitat:

Zitat von helicopeter (Beitrag 872008)
Die Unschärfe bei Blende 16 könnte, sofern nicht ein anderer Grund vorliegt (siehe weiter unten), durch Beugung verursacht sein.

Nichts anderes habe ich behauptet! Warum die ganze Diskussion? :roll:

Zitat:

Zitat von helicopeter (Beitrag 872008)
Ihre Aussage "Nachdem der Fokus bei Offenblende sitzt, wird er wohl bei f/16 auch noch stimmen" ist grundsätzlich und im Allgemeinen aber falsch. Darum geht es hier. Auch bei kleinen Blenden, wenn die Wahrnehmung durch kleine Unschärfekreise eine große Schärfentiefe vorgibt, liegt der Schärfepunkt genau an einer Stelle, sprich in einer definierten Entfernung.

Und warum ist es dann bei allen Blenden, außer bei f/16 scharf?

Zitat:

Zitat von helicopeter (Beitrag 872008)
Übrigens: Nachdem ich das Objektiv genau kenne und eigene Tests und Messungen damit vorgenommen habe, halte ich den bei Ihnen sichtbaren Sprung in der Qualität nach unten für ein wenig groß.

Wie wärs mit Herzeigen dieser Messungen und nicht ein Beschränken auf verbale Erläuterungen?

Zitat:

Zitat von helicopeter (Beitrag 872008)
...Also lieber gleich Film verwenden, und bei solchen Tests vorzugsweise SW-Filme, damit man nicht noch über Unschärfen durch Schichtdicken der Filme diskutieren muss. Entweder man macht es richtig, oder besser gar nicht.

Bitte vorzeigen, wie es richtig geht! :cool: Aber auf Film mache ICH sicher keine Tests mehr. Wozu auch? Und beim Film hat der gnädige Herr dann das Problem der Planlage - oder saugen wir ab?

at-photo 02.08.2009 18:35

So, damit die Diskussionen aufhören: Ich hab mir gerade von einem netten Forumsmitglied ein Minolta 50mm f1.7 gekauft.

Die Bilder mit dem Objektiv sind super.

Auch wenn es hier jemanden gibt, der ständig Sony herunterzieht: Ich bleib nach allen Schwierigkeiten bei dem System, denn ich lerne es immer mehr zu schätzen. Vorallem dem M-Modus meiner Kamera samt RAW-Datenformat.
Und die Objektive bleiben im bezahlbaren Rahmen und bieten viel für das Geld.

Besten Dank für die reichhaltigen Beiträge und Ratschläge!!


Von mir aus kann der Thread geschlossen werden.


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