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Sunny 23.03.2006 16:04

Die Vereinigung der Internationalen Fotoindustrie muus doch sauer sein wenn ein Mitglied vom Markt verschwindet,

oder gehört die Vereinigung Sony :shock:

MacSource 23.03.2006 16:14

Zitat:

Zitat von Sunny
was haben die sich eigentlich dabei gedacht

NICHTS :flop:

solche Leute denken höchstens in Kategorien wie Rendite und -daran eng gekoppelt- ihr eigenes, teilweise obszönes Einkommen (von "Verdienst" kann man ja teilweise nicht mehr sprechen).

Ob es da um Fotoindustrie geht oder um Backpulver oder oder: ist völlig egal, da hat der "Top"-Manager gar keine Bindung...

Und Mitarbeiter sind eben "Human-Kapital" :flop:

Christian

jrunge 23.03.2006 17:13

Ich muss doch noch mal hierzu was los werden:
54 Jahre leitete Kazuo Tashima das Unternehmen Minolta, das kurz wie folgt bis zum Untergang skizziert werden kann (ZITAT):
Zitat:

Zitat von wikipedia
Unternehmensgeschichte:

Minolta ist einer der ältesten noch existierenden Kamerahersteller; die Unternehmensgeschichte reicht zurück bis ins Jahr 1928, als Kazuo Tashima das nichidokushashinki shoten („japanisch-deutsches Kamerageschäft“) gründete. Im Juli 1931 wurde das Unternehmen in Molta KG („Mechanismus, Optik und Linsen von Tashima“) umbenannt und der Markenname Minolta („Mechanismus, Instrumente, Optik und Linsen von Tashima“) registriert. 1937 erfolgte eine weitere Umbenennung in Chiyoko (Chiyoda Kogaku Seiko Kabushiki Kaisha) beziehungsweise Chiyoda Kogaku. Erst seit Juli 1962 wurde allerdings die Bezeichnung Minolta Camera Company (Minolta Kabushiki Kaisha) auch als Firmenname genutzt.

Die Unternehmensgeschichte von Konica reicht sogar bis ins Jahr 1873 zurück, als Rokusaburo Sugiura den Handel mit fotografischen und lithographischen Produkten aufnimmt. Das Geschäft wurde 1879 in Konishi Honten umbenannt. Ab 1943 firmierte das Unternehmen unter dem Namen Konishiroku Photo Industry Co., Ltd., bis schließlich 1987 unter dem Markennamen Konica alle Produktbezeichnungen konsolidiert und die Firma in Konica Corporation umbenannt wird.

Minolta ist auch wegen ihrer Zusammenarbeit mit traditionellen europäischen Manufakturen Leitz (Leica) und Hasselblad bekannt geworden. In den 70er Jahren arbeitete Minolta mit Leitz an der Leica R3, diese wurde die erste Leica Spiegelreflexkamera mit elektronischer Steuerung. Später folgte die legendäre Leica/Minolta CL, eine hochwertige Messsucherkamera mit Wechselobjektiven. Die CL ist bis heute die kleinste und leichteste Leica (ausgenommen Digitalkameras), sie wurde so populär, dass Leitz sich gezwungen sah, die Notbremse zu ziehen. Die Leica R4 beruhte technisch teilweise auf der Minolta XD7.

Für die Hasselblad Mittelformatkameras entwickelte Minolta ihre proprietäre Mattscheibentechnologie Acute-Matte. Durch den Einsatz dieser modernen Einstellscheiben wurde das Sucherbild der Hasselblad Kameras insgesamt wesentlich heller und zum ersten Mal gleichmäßig ausgeleuchtet. Dies erleichtert die Scharfeinstellung vor allem bei wenig Umgebungslicht.

Über Kazuo Tashima kann man auch noch nachlesen, dass für ihn der Mitarbeiter im Mittelpunkt seines Unternehmens stand. :top:
Diese Selbstverständlichkeit ist, wie wir alle täglich leidvoll erfahren können, leider schon längst den Bach runter gegangen. :flop:

Shareholdervalue als Maß aller Dinge, Mitarbeiter werden in allererster Linie als Kostenfaktoren betrachtet, und deshalb wird es auf längere Sicht leider auch so bleiben, dass sich die einen (Manager, die ja auch nur Angestellte sind) die Taschen vollstopfen, während die anderen (Mitarbeiter, die ein Unternehmen erst möglich machten) über lächerliche Sozialpläne abgespeist werden sollen.

Als jemand, der sich jahrelang für die Rechte der Arbeitnehmer einsetzt, kommt mir fast die Galle hoch.:twisted:
Die betroffenen Mitarbeiter haben mein Mitgefühl und ich hoffe, dass sie und ihre Familien diesen Schock, der ihnen von KoMi zugefügt wird, möglichst bald überwinden und sie auch wieder einen vernünftigen Arbeitsplatz erhalten.
So, jetzt ist Schluss, sonst kommt die rote Karte, und das will ich nicht.

PS. Sollte es in Japan demnächst mal wieder ein Erdbeben geben, könnte der Verursacher vielleicht Kazuo Tashima sein. :shock:

HeinS 23.03.2006 17:15

Zitat:

Zitat von Sunny
"...."

Damit hilfst Du niemand aber schadest Dir :shock:

Hier ist ja (Gottseidank) ein Forum mit ganz seltenen und wenn, dann auch nur ein wenig frustrierten Beiträgen. Das will ich auch nicht ändern. ;) Aber, irgendwas muss man ja mal machen :?

Bei Canon soll die Firmenpolitik nebst Service ja ganz grosser Mist sein. Ähnlich auch bei Sony. Die kleineren Firmen müssen sich da mehr anstrengen. Das ist wohl auch der Grund, weshalb Minolta da so klasse war. Ist zb. bei Sigma auch sehr gut. ;)

Mikosch 23.03.2006 17:56

ähm
 
Auch auf die Gefahr hin eine der ungeliebten Karten zu riskieren:

Ich verstehe die Aufregung dazu nicht ganz. Wir leben in einer Welt voller psychischer und physischer Gewalt die ihren Ausdruck auch im Unternehmer- und Kapitalwesen zu finden ist. Fassen wir uns doch mal an die eigene Nase; wir treten jeden Tag in Konkurenz zu unseren Kollegen, freuen uns dann irgendwie, dass nicht wir gekündigt worden sind, sondern (vorerst) andere. Freuen uns, dass die Kommunen mehr Geld für den Strassenbau haben, weil jetzt die Straßen von 1EUR-Jobbern gesäubert werden, unsere Produkte die wir konsumieren möglichst billig und vielfach unter unmenschlichen Bedingungen hergestellt werden usw.! Diese Liste liesse sich unendlich lang fortführen.
Solidarisches Verhalten ist leider kaum noch erkennbar ... es liegt aber zu einem Großteil auch einfach an uns selbst.

Basti 23.03.2006 18:02

Bitte Stop an dieser Stelle. Dieser Beitrag wurde von mir eröffnet da es einen Zeitungsartikel zu unserer "Hausmarke" gab. Was ich nicht möchte ist das daraus ein Thread entsteht indem es über politische oder soziale Schieflage geht. Dazu ist das hier das falsche Forum und somit die falsche Plattform.
Danke
Basti

WB-Joe 23.03.2006 18:50

:flop: :flop: :flop:

erich_k 23.03.2006 19:06

ohne Worte ! :twisted:

swesseling 23.03.2006 21:36

Hallo

eins wundert mich an dieser Diskussion. Als Minolta und Konica (oder Konica mit Minolta) fusioniert haben, ging das ganze ähnlich ab. Es wurden Mitarbeiter "abgebaut", es gab (gibt) einen Sozialplan, etc... genau wie jetzt bei der Fotoschiene.
Zu der Zeit sind die Emotionen hier nicht so hochgekocht wie jetzt, das gibt mir irgendwie zu Denken. Bei jeder Fusion rollen Köpfe, das ist in unserer Zeit nun Mal so wenn Firmen fusionieren. Und falls das Management eines solchen Unternehmens mal eine Entscheidung trifft, welche im nachinein falsch und teuer war, gibt es immer noch die Antwort an die Beschäftigten mit etwa folgendem Wortlaut: Zu diesem Zeitpunkt war das die Richtige Entscheidung. Ich vermute, Konica Minolta konzentriert sich in Zukunft auf ein anderes Marktsegment.

Gruß

Stephan

Peanuts 23.03.2006 22:09

"Für die weltweit rund 3500 Betroffenen hat der Konzern für die Restrukturierungsmaßnahmen rund 645 Millionen Euro bereitgestellt. Eine beachtliche Summe"[..]

Das sind satte 180 k€ pro Mitarbeiter. Eigentlich ein Riesenhaufen Geld. Das was da in München abgeht, ist deshalb noch viel unverständlicher.

Oder füllen sich da einige der zukünftigen Ex-Manager die Taschen?

Früher(tm) hätten sich die Japaner bei einer derartigen Bankrott-Erklärung (nichts anderes ist die Aufgabe der Photo Imaging Division) in's Schwert gestürzt...


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