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kiwi05 24.11.2019 11:30

Zitat:

Zitat von kk7 (Beitrag 2102134)
Die meisten Toten gibt es auf Landstraßen

Sicher nicht unwesentlich: In der Stadt und auf Landstraßen gibt es Verkehrsteilnehmer, die auf der Autobahn idR nicht vorkommen.

HaPeKa 24.11.2019 11:30

Bei uns in der Schweiz soll die Strasse durch gesetzliche Massnahmen sicherer werden.
2012 hat das Parlament ein Massnahmenpaket 'Via Sicura' verabschiedet, das mittlerweile Wirkung zeigt:

Zitat:

Vier Jahre nach Inkrafttreten der ersten Via-sicura-Massnahmen zieht der Bundesrat eine erste positive Bilanz des Gesamtpakets. Besonders vier Massnahmen hätten zu einer Verbesserung der Verkehrssicherheit in der Schweiz beigetragen: das Alkoholverbot für Neulenkende und Berufschauffeure, das Lichtobligatorium für Motorfahrzeuge am Tag, die Regelung von Raserdelikten und die Infrastrukturmassnahmen.
Zitat:

In den Jahren 2013 bis 2017 seien insgesamt 1211 Personen getötet und 19'441 Personen schwer verletzt worden. Seit der Inkraftsetzung von «Via sicura» sei die Anzahl Getöteter um jährlich durchschnittlich zehn Personen und die Anzahl Schwerverletzter um jährlich durchschnittlich 120 Personen zurückgegangen.
Alle Initiativen wie die von Volvo sind Schritte in die richtige Richtung, aber ohne den Willen der Polkitik geht's leider nicht.

wutzel 24.11.2019 11:39

Zitat:

Zitat von HaPeKa (Beitrag 2102178)
, aber ohne den Willen der Polkitik geht's leider nicht.

Unsere Politik, kein Kommentar. Angeblich hat uns Frankreich als wirtschaftsmotor in Europa überholt. Guten Morgen Berlin und die bayrischen pfeifen die über Jahre deutsche Verkehrspolitik machen ebenso kein Kommentar. Unsere Bahn ist kaputt gespart und das die mautgebühren sinken während die Gebühren für Bahnnutzung im Güterverkehr steigt zeigt doch was alles falsch läuft.

HaPeKa 24.11.2019 11:58

Wollte keine politische Diskussion starten, ist ja nicht gewünscht. Aber einfach als Fakt. Alle noch so gut gemeinten Initiativen haben nur eine kleine Wirkung oder verlaufen im Sand. Nur die Änderung der Rahmenbedingungen führt langfristig und nachhaltig zum Ziel.

Schlumpf1965 24.11.2019 12:01

Zitat:

Zitat von wutzel (Beitrag 2102180)
… und die bayrischen pfeifen die über Jahre deutsche Verkehrspolitik machen ebenso kein Kommentar. ...

Hallo Daniel,
Ob das wirklich die Pfeifen sind möchte ich mal dahingestellt lassen. Es sind die Köpfe, wer die Verkehrspolitik letztlich macht und die Infrastruktur kaputt gespart hat, dazu möchte ich hier nicht urteilen. Aber immer wenn ich in Bayern bin (Urlaub, etc.), die Straßen und Infrastruktur dort sind meines Erachtens nach wesentlich besser als sonstwo in der Republik. Das nur mal so, hat ja nichts direkt mit dem Thema zu tun.

kiwi05 24.11.2019 12:02

Zitat:

Zitat von HaPeKa (Beitrag 2102181)
Nur die Änderung der Rahmenbedingungen führt langfristig und nachhaltig zum Ziel.

Und die sind in Deutschland nicht geplant. Damit der "Vorsprung durch Technik" auch von freien Bürgern in freier Fahrt genutzt werden kann. :flop:

kk7 24.11.2019 12:04

Zitat:

Zitat von kiwi05 (Beitrag 2102177)
Sicher nicht unwesentlich: In der Stadt und auf Landstraßen gibt es Verkehrsteilnehmer, die auf der Autobahn idR nicht vorkommen.

Und da kann nichts gemacht werden, um die Zahlen zu reduzieren?

kiwi05 24.11.2019 12:06

Doch gerne, jeder Schritt zu weniger Verkehrtstoten ist der Richtige.
Aber das Eine darf/muss das Andere doch nicht ausschließen.

HaPeKa 24.11.2019 12:06

Mal ein Beispiel aus unserem Massnahmenpaket:

Zitat:

Das Massnahmenpaket setzt den Schwerpunkt auf die bessere Durchsetzung der bestehenden Regeln und Standards und nicht auf die Schaffung neuer Vorschriften. Für viele Massnahmen sind Gesetzesanpassungen nötig. Sie verteilen sich auf die folgenden Gruppen:

Präventive Massnahmen: z. B. Verbot des Fahrens unter Alkoholeinfluss für bestimmte Personengruppen, generelle Verpflichtung zum Fahren mit Licht am Tag sowie ein Mindestalter von 6 Jahren für Radfahrer und Radfahrerinnen.

Massnahmen zur besseren Durchsetzung bestehender Regeln: z. B. Massnahmen zur Qualitätssicherung bei Fahreignungsabklärungen, Einführung der beweissicheren Atem-Alkoholprobe, Verbot entgeltlicher und öffentlicher Warnungen vor Verkehrskontrollen und Verantwortung des Fahrzeughalters bzw. der Fahrzeughalterin für Ordnungsbussen.

Repressive Massnahmen bei schwerwiegenden Delikten wie z. B. bei «Rasern»: Fahrzeugeinziehung und -verwertung, obligatorische Fahreignungsabklärung beim Verdacht fehlender Fahreignung, Einbau von Datenaufzeichnungsgeräten und Alkohol-Wegfahrsperren sowie längere Führerausweisentzüge und höhere Strafandrohungen bei Raserdelikten.

Infrastrukturmassnahmen: z. B. Sanierung von Unfallschwerpunkten und Gefahrenstellen und Überprüfung der Strassenbauprojekte auf allfällige Verkehrssicherheitsdefizite («road safety audit»).

Massnahmen zur Optimierung der Unfallstatistik: visuelle Darstellung der Unfälle auf der Landkarte zur Feststellung von Unfallschwerpunkten und Gefahrenstellen; verbesserte Auswertung der Unfalldaten.
Wenn ich in D unterwegs bin staune ich immer wieder über die Blitzerwarnungen am Radio. Wäre bei uns schlicht undenkbar. Die Blitzer werden nicht aufgestellt, damit sich die Leute an die Geschwindigkeit halten, das machen die meisten schon aus Vernunft, sondern um die Raser zu disziplinieren ...

HaPeKa 24.11.2019 12:19

Zitat:

Zitat von kk7 (Beitrag 2102148)
Bei 12% zu 57% sehe ich den größte Potential zur Vermeidung auf der Landstraße.

Edit: Für 2015 habe ich noch was gefunden - demnach ist das Nicht-Einhalten von Geschwindigkeitsbeschränkungen auf der Autobahn zur Hälfte Ursache für tödliche Unfälle.

Die statistische Verteilung Autobahn / Landstrasse ist für eine Verbesserung der Situation nicht relevant.

Die Ursachen müssen angegangen werden. Die meisten Unfälle sind auf zu hohe Geschwindigkeit und nicht beherrschen des Fahrzeugs (z.B. durch Alkoholeinfluss) zurückzuführen. Wenn schon nur diese beiden Risiken minimiert werden könnten, würde sich das deutlich in den Unfallstatistiken niederschlagen.


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