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suze 20.12.2017 22:25

Zitat:

Zitat von tummefoton (Beitrag 1965996)
Persönlich empfinde ich es als ausgesprochen reizvoll zu sehen, wie sich die Dinge generell verändern, sobald sie fotografiert sind.

Ich würde meinen, den Dingen ist es ziemlich egal, ob und wie sie fotografiert werden - nicht sie verändern sich, sondern unser Blick darauf.

Zum anderen hat diese Erkenntnis im digitalen Fotozeitalter durch die Leichtigkeit, mit der eine Bildaussage komplett verändert werden kann / darf / soll, vielleicht auch noch mal eine andere Qualität als früher. Ich kann deshalb das "Abkämpfen" schon verstehen.

Aber wir schweifen ab. Mir geht es wie einigen Vorpostern:Ich habe auch noch nie Polarlichter gesehen und bin sehr beeindruckt ob dieses "Vorhangs"!

awdor 21.12.2017 00:23

Landschaftsfotos sind wie Gemälde. Sie entsprechen den persönlichen Eindrücken des Erstellers. Hinzu kommt, dass die heutigen Geräte oft mehr zeigen, als das Auge tatsächlich erkennen kann.
Ein großartiges Foto (Bild), schon allein vom Bildaufbau her.

Grüße
Horst

Reisefoto 21.12.2017 00:32

Zitat:

Zitat von aidualk (Beitrag 1964493)
Ich habe das Bild hier rein gestellt, weil das Polarlicht senkrecht über dem Mond, im unteren Bereich ausgefressen ist (der grün-Kanal ist dort übersteuert). Ich wollte sehen, ob das als störend empfunden wird, weil ich irgendwie immer darauf schaue. :?

Rechts gegenüber scheinen noch drei weitere Stellen zu sein.

Na und? In der reinen Techniktheorie mag das ein Makel sein. Aber was macht ein gutes Bild aus? Dass es messtechnisch perfekt ist, oder dass es einen bestimmten Eindruck transportiert? Betrachten wir ein klassisches Silhouettenfoto im Gegenlicht. Darin sind die Tiefen in weiten Bereichen abgesoffen und genau das ist dabei beabsichtigt. Ich habe in meinen Polarlichtbildern bewusst mitunter die hellen Bereiche im Polarlicht bis zum Ausbrennen hochgezogen, da mir die Bilder dann besser gefallen und mehr "Dynamik" zeigen, also für meinen Geschmack interessanter sind, als wenn sie die technische Lehrbuchformalie des nicht Ausbrennens erfüllen. Lieber gegen eine sogenannte Regel verstoßen, als ein langweiliges Bild zu zeigen (wobei dieses Bild auch unausgebrannt keineswegs langweilig, sondern sehr schön wäre).

TONI_B 21.12.2017 08:43

Mich haben - wie gesagt - die ausgebrannten Stellen nicht gestört. Viel mehr hat mich die Bmerkung von gpo gestört, dass das Grün nicht richtig sei, weil übertrieben ("Bonbon"-Farben) oder so. Daher mein Einwand es muss so sein, weil eben gerade diese speziellen Emissions-Linien, die bei den Polarlichtern auftreten, im "kitsch-grünen" Bereich des Spektrums liegen.

ericflash 21.12.2017 09:36

So schön ich würde das Bild sofort für die Galerie vorschlagen :top:

aidualk 21.12.2017 12:32

Vielen Dank an alle, auch für die interessante Diskussion. :top:

Zitat:

Zitat von Reisefoto (Beitrag 1966093)
Ich habe in meinen Polarlichtbildern bewusst mitunter die hellen Bereiche im Polarlicht bis zum Ausbrennen hochgezogen, da mir die Bilder dann besser gefallen ...

An einem guten Monitor geht es noch, aber wenn man das ausbelichten lässt (oder drucken) ist das Bild wirklich für den Mülleimer. Das sieht dann an den Stellen nur noch schrecklich aus. Das war mir schon ab und zu passiert, auch an Stellen, die am Monitor noch (grenzwertig) gut aussahen. Vielleicht bin ich da deshalb etwas arg sensibilisiert.
Ob ich dieses Bild ausbelichten lasse, weiß ich noch nicht, aber es wäre ein Kandidat. Ich muss da immer etwas länger drüber nachdenken. ;)

Reisefoto 21.12.2017 19:57

Zitat:

Zitat von TONI_B (Beitrag 1966131)
Mich haben - wie gesagt - die ausgebrannten Stellen nicht gestört. Viel mehr hat mich die Bmerkung von gpo gestört, dass das Grün nicht richtig sei, weil übertrieben ("Bonbon"-Farben) oder so. Daher mein Einwand es muss so sein, weil eben gerade diese speziellen Emissions-Linien, die bei den Polarlichtern auftreten, im "kitsch-grünen" Bereich des Spektrums liegen.

Ich bin ja "der Andere" mit dem es diese Diskussion schon gab. Physikalsich gesehen, bilden die Kameras das grün korrekt ab, woraus dann Bilder wie das hier gezeigte entstehen. Mit bloßem Auge sehen die Polarlichter aber je nach Helligkeit anders aus (für das Farbsehen benötigt das Auge ja eine gewisse Helligkeit; Stichwort Stäbchen und Zäpfchen). Ich habe Polarlicht erlebt, das ich nur schwarzweiß gesehen habe (wie eine Wolke) und ich habe auch schon Polarlicht gesehen, das sehr deutliche Farben hatte. Es gibt eine sehr große Helligkeitsspanne.

Wo liegt nun die Wahrheit, wie sollte ein Polarlichtbild aussehen? Ich würde das als Geschmackssache bezeichnen. Schon die unbearbeiteten JPGs aus der Kamera haben ein kräftiges Grün, man müsste also in vielen Fällen die Bilder entsättigen, um dem visuellen Eindruck zu entsprechen. Die gleiche Frage stellt sich bei anderen Astrofotos, die farbige Galaxien und Nebel zeigen. Das sehe ich mit bloßem Auge nicht, aber die Kamera zeigt es. Der Sensor und lange Belichtungszeiten machen eben Dinge sichtbar, die unser Auge nicht immer wahrnehmen kann.

Halten wir fest: gpo hätte die Polarlichtbilder lieber ein Stück entsättigt, um sie seinem visuellen Eindruck anzupassen, andere mögen lieber das, was die Kamera herausholt. Für diejenigen, die noch kein Polarlicht selbst gesehen haben, verweise ich auf folgendes Video als grobe Referenz: https://www.youtube.com/watch?v=OjQCKYJ8YoI
Das habe ich 2015 mit der A7s in Einstellung P oder A mit Druck auf den Aufnahmeknopf aufgenommen (also alles bis auf ISO automatisch). Hinterher habe ich einige Szenen (die unterschiedlich intensive Polarlichter zeigen) zusammengeschnitten. Weitere Bearbeitung ist kaum erfolgt, da ich von Videobearbeitung wenig Ahnung habe. So hat es also die Kamera gesehen. Sättigung und Helligkeit zeigen deutliche Unterschiede.


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