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-   -   Wie seht ihr das? Darf die Fotografie noch etwas kosten? (https://www.sonyuserforum.de/forum/showthread.php?t=176839)

digitalminds 02.02.2017 12:18

Zitat:

Zitat von Gepard (Beitrag 1889449)
Aber ja doch. Das ist ein ganz generelles Problem. Mit der Verbreitung des Internets, verbreitete sich auch die Meinung, das alles umsonst sein muß. Es gibt Bereiche die die daran fast zugrunde gegangen sind, z. B. Musik. Die Kopiert man halt, was ist schon dabei.
Bei der Fotografie kommt nun hinzu, das sie zu einem Massenphänomen geworden ist.
Smartphones sind überall dabei, und Alles wird fotografiert. Dabei kommt zwar eher Masse als Klasse heraus, das ist aber nur schwer zu vermitteln.
Du drückst doch auch nur auf den Auslöser, und schon ist das Bild im Kasten. Was soll da soviel kosten?
Das du erstmal teures Equipment brauchst, versteht man ja noch, soll ja besser als vom Smartphone werden. Aber durch die par Bilder nutzt es ja auch nicht gleich ab.
Was überhaupt nicht verstanden wird, das die Bilder nicht durch die teure Kamera gut werden, sondern durch einen guten Fotografen. Wie lange hast du gebraucht bis du "Gut" warst? Das will keiner bezahlen.
Und das du vielleicht davon leben mußt, interessiert schon gar keinen.
Kennst du die Geschichte vom chinesischen Kaiser und dem Bild vom Hahn?
Da gab es einen Maler der wunderbare Bilder vom Hahn malen konnte.
So ein Bild wollte der Kaiser auch haben. Der Maler hat es an einem Tag gemalt und der Kaiser fand es auch sehr gut. Aber der Preis erschien ihm für einen Tag Arbeit doch zu hoch.
Da erklärte ihm der Maler, das er ein Bild zwar an einem Tag malen kann, das er aber 30 Jahre gebraucht hat bis er das konnte.

Zitat:

Zitat von yoyo (Beitrag 1889461)
Exakt auf den Punkt gebracht :top:

Na Bum! Ja da stimme ich euch beiden 1:1 zu! Danke für eure Stellungnahmen!

mrrondi 02.02.2017 12:35

Fragen wir doch mal andersrum :
Mit welcher Art von Bilder würdest du den gerne das Geld verdienen ?

digitalminds 02.02.2017 13:00

Zitat:

Zitat von mrrondi (Beitrag 1889475)
Natürlich muss professionelle Fotografie noch was kosten.
Kunst ist den zu finden der dir das zahlt was du verlangen willst.

Wenn du mal überlegst was du Zeit in deine Bilder steckst - glaubst du
das wird dir eine/r bezahlen ?

Zitat:

Zitat von mrrondi (Beitrag 1889880)
Fragen wir doch mal andersrum :
Mit welcher Art von Bilder würdest du den gerne das Geld verdienen ?

Zu unseren Hauptbereichen zählt vor allem die Businessfotografie. Aber auch für Privatkunden die einfach von sich hübsche Bilder haben wollen - wie im Portfolio zu sehen - mit denen Arbeite ich gerne zusammen. Bei mir bekommen meine Stammmodelle, sowie Personen die mich auch weiterbringen oder den WOW Faktor haben meine Shootings auf TFP Basis. Alle anderen bekommen eine Pay Möglichkeit.

Generell habe ich früher natürlich sehr viel auf kostenloser Basis geshootet, zum einen weil ich viel austesten wollte - zum anderen um mich selbst weiterzubilden.

Joshi_H 02.02.2017 13:34

Zitat:

Zitat von digitalminds (Beitrag 1889875)
... Alles wird kostenfrei im Netz angeboten und die Musikindustrie hat hier reagiert und versucht sich mit Werbeeinnamen zum Beispiel bei Youtube zu finanzieren. Die Frage ist ob uns dies in der Fotografie ebenfalls bevorsteht oder ob es hier auch andere Ansätze gibt. ...

Was heißt hier "bevorsteht"? Schau doch einfach mal wie viele Fotografen nebenher versuchen mit YouTube-Channels oder Affiliate-Werbung den einen oder anderen Euro zu verdienen. Die fotografierten Brötchen werden immer kleiner und machen schon lange nicht mehr alle satt.

digitalminds 02.02.2017 16:43

Zitat:

Zitat von Joshi_H (Beitrag 1889904)
Was heißt hier "bevorsteht"? Schau doch einfach mal wie viele Fotografen nebenher versuchen mit YouTube-Channels oder Affiliate-Werbung den einen oder anderen Euro zu verdienen. Die fotografierten Brötchen werden immer kleiner und machen schon lange nicht mehr alle satt.

Oh ja da hast du recht Joshi! Ich finde die unterschiedlichen Sichtweisen gerade zu dem Thema sehr interessant.

digitalminds 02.02.2017 17:00

Zitat:

Zitat von dey (Beitrag 1889596)
Frage dich einmal selbst, wie viele Angebote du im Internet kostenlos nutzt, die es eigentlich Wert währen bezahlpfichtig zu sein. Wir sind heute schon extrem darauf getrimmt, dass viele schöne Dinge kein Bargeld kosten.
Das wir Leistungen von Menschen, trotzdem irgendwie zahlen und bezahlen müssen verwässert dadurch immer mehr.


Und hier ist die Wahrnehmung das/ dein/ euer Problem.
Mein Arbeitgeber hat mich seinerzeit aufgefordert die nächste Werbekampagne zu fotografieren, weil ich sonst unsere Veranstaltungen dokumentiert habe und unsere HP-Profilbilder geschossen habe.

Quasi kostenlos während meiner Arbeitszeit. Die Ergebnisse waren für ihn immer ausreichend, dass er sich niemals genötigt sehen würde einen wirklichen Profi dafür zu engagieren. Das verständnis für die magelnde abgelieferte Qualität ist absolut nicht vorhanden. *


* Ich mache das nicht mehr. Bin aber sher gespannt, wie das beim nächsten mal gelöst wird.

Wow richtig geiler Kommentar! Ja da hast du echt nicht unrecht und so etwas bewusst zu erleben ist gar nicht so einfach. Klar wir alle konsumieren im Internet sehr vieles kostenlos. ...


Zitat:

Zitat von dey (Beitrag 1889596)
Zur Qualität eures Produkts müsst ihr permanent auch noch den Wert und Aufwand aufzeigen. Sonst wird es nix mit Geld verdienen. Und es wird ständig schlimmer, denn es wird immer einfacher gute Bilder zu produzieren.
Und exzellent mit Preis ist oft nicht verlangt.

So hab ich das noch gar nicht gesehen ist aber folgerichtig! Dankeschön dey für die ausführliche Sichtweise! :top:

der_knipser 02.02.2017 18:55

Geld verdienen kann man, indem man Waren oder Dienstleistungen anbietet, die jeder braucht, oder man hat besondere Alleinstellungsmerkmale. Das gilt eigentlich für jeden Beruf oder Job.
Es geht darum, Marktlücken zu entdecken (oder zu schaffen), und diese mit besonderen Ideen, Fähigkeiten und/oder Ausstattung zu bedienen. Wenn man es schafft, so etwas mit Kompetenz zur rechten Zeit am richtigen Ort und mit Sympathie zu verkaufen, dann hat man alles richtig gemacht. Oft sind es ganz andere Dinge als die rein fachlichen, die bei sowas zählen. Dass man sein Fach beherrscht, gehört zu den Voraussetzungen.
Die Dienstleister, die z.B. digitale Daten in Ausbelichtungen oder Drucke umwandeln, haben ihre Lücke entdeckt und bedienen sie fleißig. Ein Markt, der sicher über Jahre nicht gesättigt wird.
Hochzeitsfotografen und Porträt-Knipser mit durchschnittlichen Fähigkeiten haben es schwer, wenn sie nicht dafür sorgen, dass sie nicht austauschbar sind. Ideen sind gefragt. Nicht nur bunte Pixel. Und nicht vergessen: Klappern gehört zum Handwerk, das weiß ich aus Erfahrung. Ein Marktschreier, der seine Stimme nicht schont, hat abends sein Säckel voller als sein stiller Kollege, der ausschließlich mit hoher Qualität daherkommt. Wenn's keiner weiß, nützt es ihm nichts.
Geld verdienen hat nur wenig mit irgendeinem Produkt zu tun. Es gibt Leute, die können alles verkaufen, und andere können es eben nicht. Das ist im Bereich Fotografie nicht anders.

About Schmidt 02.02.2017 19:36

Zitat:

Zitat von digitalminds (Beitrag 1889875)
Mein Bestes Beispiel ist immer die Musikindustrie Sparte. Wo man früher noch um etliche Euro von seiner Lieblingsband die aktuelle CD geholt hat, hat die jüngere Generation kaum noch irgendwelche CDs. Alles wird kostenfrei im Netz angeboten und die Musikindustrie hat hier reagiert und versucht sich mit Werbeeinnamen zum Beispiel bei Youtube zu finanzieren. Die Frage ist ob uns dies in der Fotografie ebenfalls bevorsteht oder ob es hier auch andere Ansätze gibt. Klar Digitale Bilder sind nicht greifbar und das wiederum bedeutet das dies auch nix kosten kann. Bin nachwievor der Meinung das ein gedrucktes Bild - in welcher Form auch immer - immer noch deutlich Wertiger ist!

Ich finde, dass der Vergleich mit der Musikindustrie hinkt. In meiner Jugend habe ich ein Pink Floyd Konzert besucht, was damals 39 Euro (verdammt viel Geld für ein Schüler) gekostet hat.
Heute müsste man, so man Pink Floyd noch irgendwo sehen könnte, wohl 200 Euro bezahlen. Nicht selten kosten Konzertkarten heute ein vielfaches dessen, was sie früher mal gekostet haben. Mit dem Effekt (bei mir) dass ich einfach fern bleibe.

Wo ich dir gern recht gebe ist, die heutige Jugend hört ihre Musik meist im zwitschersound der Handys, genau wie man mit der Qualität der Bilder zufrieden ist, die sich damit machen lassen.

Gruß Wolfgang



Gruß Wolfgang

Norbert W 02.02.2017 19:38

Zitat:

Zitat von About Schmidt (Beitrag 1890039)
... was damals 39 Euro (verdammt viel Geld für ein Schüler) gekostet hat....

Du meinst bestimmt DM, oder?

About Schmidt 02.02.2017 19:40

Zitat:

Zitat von Norbert W (Beitrag 1890041)
Du meinst bestimmt DM, oder?

Sorry, klar DM :D


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