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fritzenm 17.11.2016 14:09

Zitat:

Zitat von jhagman (Beitrag 1868021)
Der jetzige Testzyklus auf den Prüfständen ist vermutlich ne Ecke weg von der Realität...
Was Reifendruck usw. angeht....;)

Wenn es nur der Reifendruck wäre. Aber wenn für den Test besondere Leichtlaufreifen ans Auto kommen, die für das Fahrzeug garnicht zugelassen sind und auch noch andere Veränderungen vorgenommen werden, mit denen sich der "Testwagen" klar vom Produktionsmodell unterscheidet, wenn dann auch noch spezielle Leichtlauföle zum Einsatz kommen, die nie im verkauften Modell zum Einsatz kommen könnten, dann mag das Ganze zwar als Studie durchgehen hinsichtlich der Möglichkeiten einer Minimierung, aber sicher nicht als "Test" und somit Referenz für das kommerzielle Produkt.

Vielleicht kommt ja irgendwann jemand noch auf die Idee, für den Test ganz auf einen Verbrennungsmotor zu verzichten und stattdessen einen Tretantrieb zu verbauen. Entspricht halt nicht ganz dem verkauften Modell.

kiwi05 17.11.2016 14:19

Meine beiden letzten Fahrzeuge waren zwei Toyota Yaris Verso, die zuverlässigen, kleinen Raumwunder, die kaum jemand kennt.
Verbrauch nach Herstellerangabe 6,4 L
Ich habe sie insgesamt 360000km, zumeist auf der Landstraße, ruhig und vorausschauend bewegt mit einem Verbrauch von durchschnittlich 5,7 L Super.....Prospektangaben müssen nicht lügen.

MEPE 17.11.2016 14:19

"Schuld" ist nicht die Autoindustrie, sondern Politik und Kraftfahrtbundesamt, die solche Praktiken ohne weiteres erlauben.

Die Industrie nutzt die gebotenen Handlungsspielräume nur aus, das kann man ihr nicht zum Verwurf machen, jeder Verbraucher tut analoges bei seiner Steuererklärung.

Man sieht anhand der Reaktionen auf den Abgasskandal, welches Interesse die Politik an einer Ausübung von Druck auf die Autokonzerne hat, praktisch keinen. Arbeitsplätze behalten gegenüber Umweltschutz weiterhin oberste Priorität.

jhagman 17.11.2016 14:21

Mit der Aussage das Reifen verwendet werden die nicht zugelassen sind würde ich mich zurückhalten. Genauso das besondere Leichtlauföle verwendet werden. Zumindest bei einem mir sehr bekannten Hersteller kann ich das ausschließen.

Ich halte es auch für falsch den Kunden mit Werten zu blenden die man real nur extrem schwer hinbekommt. Aber solange es dem Gesetz entspricht wie die schönen Verbrauchswerte ermittelt werden bleibt einem ja nur noch seinen Unmut kund zu tun. Oder aufs Pferd umsteigen.

steve.hatton 17.11.2016 14:31

Zitat:

Zitat von cat_on_leaf (Beitrag 1868025)
Da kann ich Frank nur zustimmen.
...


Das denke ich eher nicht.

Der Seat meiner Frau soll 5,2 im Drittelmix brauchen, nicht mal bei 120 ruhig auf der Autobahn habe ich dies je hinbekommen....in der Stadt will er fast 9l.

Der Verkäufer sagte schon bei der Bestellung, rechnen Sie lieber mit 6,2 l oder so....das ist dann schon näher an der Realität aber eben 20% mehr !

Zitat:

Zitat von cat_on_leaf (Beitrag 1868025)
.....

Vor einigen Monaten habe ich mal einen ausführlichen Bericht zu den Tests gesehen. Mir war klar, das "etwas" getrickst wird. Aber was man dort gesehen hat war definitiv Manipulation.

Ich finds aber einerseits interessant, dass bei den Verbrennern immer diese Fabelwerte von der Presse nachgeplappert werden, aber bei den E-Autos, insbesondere den ausländischen - also den real verfügbaren! - immer der Nachsatz, aber in der Realität eher 350km gebracht werden muss !

Nur so als kleinr Hinweis: Vor dem ganzen CO2 Gedöns hat man die Werte im Fahrzyklus ermittelt und nicht über manipulierte Mindestausstöße zurückgerechnet.

Bei meinen Saabs kann ich im Prospekt genau das nachlesen, was die Dinger aus der Straße wollen und auch nehmen. Und zwar in de Realität - nicht in der "an-die-Ampel-Hinroll-und-bergab-vom-Gas-gehen"-Fahrweise!

Wir waren der Realität schon deutlich näher als heute - bei allen Herstellern.

Aber das DxxRind verhindert ja bravourös jegliche juristische Auseinandersetzung mit der A-Industrie. M.E. wäre da schon längst der Herr Finanzminister gemäß dem geleisteten Amtseid - "Schaden vom deutschen Volk abzuwenden" - gezwungen, nicht nur eine Sammelklage gegen die A-Industrie wegen gewerbsmäßiger Steuerhinterziehung einzuleiten.
Darüber hinaus müsste man auch deren Lobbyisten und sämtliche an den gesetzlichen Vorgaben beteiligten Politiker der Beihilfe zu selbiger anklagen.....

So viel Platz haben unsere Haftanstalten nicht !
:P

steve.hatton 17.11.2016 14:35

Zitat:

Zitat von MEPE (Beitrag 1868030)
....
Man sieht anhand der Reaktionen auf den Abgasskandal, welches Interesse die Politik an einer Ausübung von Druck auf die Autokonzerne hat, praktisch keinen. Arbeitsplätze behalten gegenüber Umweltschutz weiterhin oberste Priorität.

Und genau dieser Protektionismus wird diesen Industriezweig in der BRD in den Abgrund begleiten :evil:

fritzenm 17.11.2016 14:38

Zitat:

Zitat von jhagman (Beitrag 1868026)
Ich denke manchmal das am Ende der Verbraucher nicht ganz unbeteiligt ist. Noch mehr Leistung und Drehmoment bei immer weniger Verbrauch. Da kannste ja nicht wiederstehen bzw. der Hersteller genau weis wie viele Kunden ticken.

Ganz genau. Mich schüttelt es immer wieder wenn sogen. Autotester beim "neuen 150kW-Auto" bemängeln, dass man es sich ja doch noch etwas durchzugsstärker / sportlicher wünschen würde. Und "leider" ist schon dei Tempo 220km/h Schluss. Welch ein Stuss in solchen Sendungen erzählt wird.

Maaaannn. Um eine bestimmte Fahrstrecke in annehmbarer Zeit zu bewältigen ist doch schon lange nicht mehr die Höchstgeschwindigkeit des Fahrzeugs und sein Beschleunigungsvermögen relevant, sondern das Verkehrsaufkommen (gekoppelt mit der Tageszeit).

Aber schon irgendwie interessant, wie die Dinge so funktionieren, dass sich noch immer, fast unisono, die Werbeaussagen und Entwicklungen am "grösser-stärker-schneller" orientieren. Nur bei der passiven Sicherheit hat sich was getan - nach entsprechenden Forderungen und Gesetzen. Ob man es noch erleben wird, dass sich das Leitmotiv der Autoentwicklung wandelt auf Optimierung und Reduktion (von Gewicht, Verbrauch)?

fritzenm 17.11.2016 14:59

Zitat:

Zitat von steve.hatton (Beitrag 1868035)
Und genau dieser Protektionismus wird diesen Industriezweig in der BRD in den Abgrund begleiten :evil:

Ja und nein - irgendwo. Auch die Autoindustrie wettet, spekuliert. Garnicht so viel Unterschied zu dem Bankensektor. Man spekuliert darauf, wie lange das Leitmotiv "grösser-stärker-schneller" in der Gesellschaft noch zieht. Welcher der "grossen Konzernlenker" will schon das Risiko eingehen, den Kurs zu wechseln, wenn das "Schiff" gerade so schön auf Kurs ist. Wenn man die nautischen Karten kennt, weiss man sogar, dass Riffe vor einem liegen (Dieselgate). Aber man ist ja nur Kapitän auf Zeit und deshalb ist der Fokus auf naheliegende Zeile gerichtet. Kurskorrektur? Machen die anderen doch auch nicht. Und vom Gesetzgeber gefordert ist es auch nicht...

Wenn man in der Retrospektive so einige Entwicklungen sieht. Und wie sie zustande gekommen sind. Stichworte: Gurt, Katalysator, Sicherheitszelle, Airbag - war da irgendwann die Industrie der Vorreiter? Wie oft ist da schon "Feurio" gerufen worden und das Ende der Industrie vorhergesagt...

Dat Ei 17.11.2016 15:06

Moin Steve,

Zitat:

Zitat von steve.hatton (Beitrag 1868034)
Das denke ich eher nicht.

Du bist also nicht Rainers und meiner Meinung, dass die Verbrauchswerte in den Prospekten so realistisch sein sollten, dass bei spritsparender Fahrweise der verkündete Verbrauchswert halbwegs erreicht werden kann?

Zitat:

Zitat von Dat Ei
Aber der spritsparende Fahrer sollte halbwegs an die verkündeten Verbrauchswerte kommen können.

Ich habe das Gefühl, dass Du den Satz falsch interpretiert hast und durchaus unserer Meinung bist.


Dat Ei

S-LW13 17.11.2016 15:36

Zitat:

Zitat von Ditmar (Beitrag 1867975)
Gibt es denn wirklich nichts interessanteres? :cool:
Immer die selbe Leier, als wenn es was Neues wäre.


Sollen wir alles unter den Teppich kehren und den Kopf in den Sand stecken??

OHNE MICH :cool:

Diese Vera...g sollte TÄGLICH den Autoproduzenten unter die Nase gehalten
werden, dass diese nicht ins unendliche wächst. :lol:

---

Wolfgang Kubicki im Gespräch mit der FAZ (17.11.2016)

"Ich befürchte, dass VW bald keine Autos mehr nach
Amerika liefern darf"


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