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-   -   Bob Dylan - Nobelpreis 2016 (https://www.sonyuserforum.de/forum/showthread.php?t=174224)

BeHo 13.10.2016 20:04

Zitat:

Zitat von Tafelspitz (Beitrag 1858260)
Und zweiterer heisst Bob, nicht Bod <duck und wech> :mrgreen: :cool:

Ein Flüchtigkeitsfehler, den ich mir nicht so recht erklären kann. :? :oops:

Zum Thema: Ich habe mich bisher mit Dylans Texten nie so richtig beschäftigt, aber die die ich kenne, sind schon gut. Like a Rolling Stone ist z.B. vor 50 Jahren entstanden und immer noch aktuell.

Es gibt schon seit langem sehr viele wissenschaftliche Arbeiten, die auf sein Werk eingehen. Ihn als besseren Schlagersänger zu bezeichnen, finde ich schon recht merkwürdig.

Ich bin mit der Jury-Entscheidung völlig einverstanden.

steve.hatton 13.10.2016 20:07

Ich denke Obama wollte viel und musste schnell erkennen, dass der Präsident nicht allmächtig ist, sondern ganz andere Leute regieren....

perser 13.10.2016 20:26

Zitat:

Zitat von About Schmidt (Beitrag 1858258)
1. Wie gut kennst du Bob Dylan, was weist du über sein Leben und seine Werke?
2. Wen hättest du vorgeschlagen?

Gruß Wolfgang

1. Ich habe ihn live erlebt, fand seine Lieder cool, als ich so um die 14 war (Ende der 1960-er Jahre), wobei ich auch da schon nicht im Traum seine Lieder mit Literatur gleichgesetzt hätte, und kenne sein Wirken auch heute genug, um diese damalige Sicht nicht komplett umkrempeln zu müssen. Es ist einfach keine Literatur, was er macht, sondern anspruchsvoller, zuweilen auch etwas lyrisch-sentimentaler Pop (ohne ihm deshalb Qualität absprechen zu wollen).

2. Isabel Allende, Tschingis Aitmatow, Hei Ma, Tirdad Zolghadr, Margaret Atwood, Kader Abdolah, Jewgeni Jewtuschenko, John Irving, Chinua Achebe, Khaled Hosseini, Cees Nooteboom, Rafik Schami, Ilija Trojanow, Daniel Kehlmann, Salman Rushdie, Peter Handke, John Grisham, Wladimir Sorokin, Michel Houellebecq, Landolf Scherzer, Frederick Forsyth uvm. Literaten, Schriftsteller, Erzähler, Dramatiker eben.

About Schmidt 13.10.2016 20:33

Zitat:

Zitat von perser (Beitrag 1858294)
1. Ich habe ihn live erlebt, fand seine Lieder cool, als ich so um die 14 war (Ende der 1960-er Jahre), wobei ich auch da schon nicht im Traum seine Lieder mit Literatur gleichgesetzt hätte, und kenne sein Wirken auch heute genug, um diese damalige Sicht nicht komplett umkrempeln zu müssen. Es ist einfach keine Literatur, was er macht.....

Dem kann ich so leichter folgen. Worin ich dir einzig widersprechen möchte ist, es ist keine Popmusik, die er macht.

Gruß Wolfgang

soka246 13.10.2016 20:37

Zitat:

Zitat von perser (Beitrag 1858294)
...
2. Isabel Allende, Tschingis Aitmatow, Hei Ma, Tirdad Zolghadr, Margaret Atwood, Kader Abdolah, Jewgeni Jewtuschenko, John Irving, Chinua Achebe, Khaled Hosseini, Cees Nooteboom, Rafik Schami, Ilija Trojanow, Daniel Kehlmann, Salman Rushdie, Peter Handke, John Grisham, Wladimir Sorokin, Michel Houellebecq, Landolf Scherzer, Frederick Forsyth uvm. Literaten, Schriftsteller, Erzähler, Dramatiker eben.

Ich denke, dass die Bedeutung und der Einfluss von Dylans "Literatur" wesentlich größer ist als der aller oben genannten Autoren, wobei ich deren Bedeutung nicht schmälern möchte.
Ich finde die Entscheidung zugunsten von Dylan mutig und gut! :top:

perser 13.10.2016 20:54

Zitat:

Zitat von About Schmidt (Beitrag 1858295)
Worin ich dir einzig widersprechen möchte ist, es ist keine Popmusik, die er macht.

Dylan ist gut! Sonst hätte ich keine fast 100 Euro für ein Konzertticket ausgegeben. Aber Pop ist es allemal - und das meine ich gar nicht abwertend: https://de.wikipedia.org/wiki/Popmusik

Selbst Schlager ist so falsch nicht (auch wenn ich hier zugegebenermaßen etwas provoziert habe), zumindest wenn man es nicht mit Andrea Berg & Co. gleichsetzt. Außerdem hatte er ja auch eine Rock-Phase.

Aber seine Kunstgattung ist eben nicht die Literatur. Für sein Genre gibt es zahllose andere Preise, von Grammy bis Bambi.

steve.hatton 13.10.2016 21:00

Zitat:

Zitat von perser (Beitrag 1858302)
...

Aber seine Kunstgattung ist eben nicht die Literatur. Für sein Genre gibt es zahllose andere Preise, von Grammy bis Bambi.

Aber wer sagt, dass Literatur nur geschriebenes Wort sein muss ?

wwjdo? 13.10.2016 21:05

Zitat:

Zitat von steve.hatton (Beitrag 1858305)
Aber wer sagt, dass Literatur nur geschriebenes Wort sein muss ?

Es ist zumindest für Außenstehende, zu denen ich mich in dem Fall zähle, schon ungewöhnlich, dass er "nur" dafür diese Ehrung erhält.

Für Insider mag es nicht überraschend gekommen sein, da er schon öfter im Gespräch war.

Zu meinem Verständnis von Literatur passt diese Auszeichnung nicht unbedingt aber über die Begrifflichkeit gibt es anscheinend unterschiedliche Ansichten...

hajoko 13.10.2016 21:06

@steve.hatton: genau... und seine Texte hat er ja auch geschrieben.

@Perser: Dylans Musik ist weder Pop noch Schlager ... Da bist du weit ins Abseits gelaufen

Orbiter1 14.10.2016 07:29

Habe Bob Dylan im November letzten Jahres in Regensburg gesehen. Fängt auf die Minute pünktlich an, keine Begrüßung des Publikums, spielt seine Songs runter, kein Dankeschön ans Publikum das jeden Song beklatscht, verlässt die Bühne ohne ein Wort, Konzert zu Ende. Ob er den Literaturnobelpreis verdient hat dürfen andere beurteilen. Für mich ist er jedenfalls der unhöflichste Nobelpreisträger aller Zeiten. Mit dem Preisgeld sollte er sich ein paar Gesangs- und Gitarrestunden nehmen. Vielleicht lernt er es ja noch.


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